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Zede Woche erscheint eine Nummer. Lithographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzs-bnitte nach Bedürfnis. — Bestellun gen nehmen alle Luch. Handlungen, Postäm ter und ZeitungS-Erpedi- zionen Deutschlands lind des Auslandes an. — Äibonnemcntrpreis im Eisenbahn-Zeitung. Organ -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang — Einrlicknngsgcbühr für Ankündigungen S Sgr. für den Raum einer gespalte- nen Petitzeile. — Adresse: „Rcdakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: I. B. M eyler'sche Bu chh and- lung in Stuttgart. v v. Jahr. Dezember 18Z»7. Vra. LT. Auf das am 1. Januar 1858 beginnende neue Abonnement der Eisenbahn-Zeitung nehmen alle Postämter und Zcitungs- Erpedizionen, sowie alle Buchhandlungen des In- und Auslandes wie bisher Bestellungen an. Der Abonnementspreis für den Jahr gang 1858 ist fortwährend 4 Thlr. preuß. oder 7 fl. rh., wofür das Blatt jede Woche an die Abnehmer versendet wird. Um neuen Abonnenten die Anschaffung der älteren Jahrgänge zu erleichtern, ist der Preis derselben ermäßigt und werden die Jahrgänge 1845—1849, so weit der Vorrath reicht, statt zu dem früheren Preis von 7 Thlr. oder 12 fl., der Jahrgang zu 4 Thlr. oder 7 fl. rh. abgegeben, während für die Jahrgänge 1850—1856 der Preis von 4 Thlr. oder 7 fl. rh. auf 2^ Thlr. oder 4 fl. 24 kr. rh. herabgesetzt ist, sür den Jahrgang 1857 aber der Abonncmentsprcis von 4 Thlr. oder 7 fl. rhcin. vorerst sortbestcht. Abnehmer der sänuntlicheu, unter der gegenwärtigen Rcdakzion erschienenen dreizehn Jahrgänge 1845—1857 erhalten dieselben für 30 Thlr. oder 52 fl. 30 kr. rh. - Eisenbahrr-Oberban. Jmprägnirung der Eisenbahnschwellen. (Schluß.) — Verein für Bankunde i» Stuttgart. — Eisen bahn-Betriebsmittel. Krupp'sche Eisenbahnwagenräder. — Zeitung. Inland. Oesterreich. Ausland. Schweiz, Vereinigte Staaten. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Eisenbahn-Gberban. Jmprägnirung der Eisenbahnschwellen. (Schluß von Nr. öl.) Apparate, Dauer der Jmprägnirung w. Die einfachste Jmpräg- nirungSwcise wird bei Klotzen angewendet, die zu Eisenbahnschwellen bestimmt sind. Diese waren auch bis jetzt der Gegenstand der wichtigsten Operazionen dieser Art. Die Maßregeln, welche Herr Boncherie in dieser Beziehung erdacht und welche auch auf alle jene Hölzer anwendbar sind, die »ran in ähnlichen Di mensionen benützen will, sind folgende: Man wählt ans Bäumen von 28—40 Centimeter Durchmesser Klotze, deren jeder einer Länge von fs^Meter 20 Centt- meter bis g Meter 40 Centimeter oder einer solchen, zweier Schwellen entspricht, unterlegt den Klotz in der Mitte nud schneideff L Meter 60 Centimeter oder d Meter 70 Centimeter von jedem Ende entfernt quer oder senkrecht ans die Achse mit der Säge ein. Man hält mit dem Sägen inne, sobald nur noch beiläufig ein Zehntheil des Durchmessers unverletzt geblieben. Hierauf bohrt man mittelst eines Hohlbohrers in die obere Fläche des Klotzes 8 bis 10 Centi meter vom Sägeschnitte eulfernt ein schiefes Loch, welches 10 Centimeter weiter unten in den Schnitt einmündct. Mittelst Keilen, welche man zwischen die Un terlage nnd den Stamm treibt, hebt man diesen so weit in die Höhe, bis sich der Sägeschnitt auf nahezu einen Centimeter öffnet. Jedes Ende des Stammes bleibt in Folge seiner Schwere ans dem Rand einer Rinne aufliegen, wohin der Pflanzensaft, so wie die im Neberschuffe cingeführtc Flüssigkeit abläuft; hierauf führt man in den so geöffneten Sägeschnitt ein Hanfseil, das in der Mitte dicker als an seinen Enden, bloß durch seine Dicke zwischen dem zerschnittenen Holz gewebe festgehalten wird. Nachdem diese Art Kalfaterung ausgeführt ist, nimmt man zuerst die Keile, dann die Unterlage weg, so daß der Stamm dann der ganzen Länge nach aus schließlich durch seine beiden Enden auf den Rändern der Rinnen aufliegt. Es ist sehr einleuchtend, daß in dieser Stellung die Schwere des Stammes einen solchen Druck auf das Hanfseil ausübt, daß es eine luftdichte Verschließung des Einschnittes hervorbringt, während es dennoch die beiden Schnittflächen so weit auseinander hält, um. zwischen denselben einen Raum von mehreren Millimetern frei zu lassen. Sobald Alles so weit gediehen, führt man in das Bohrloch einen hölzernen Ansatz ein, der an seinem Ende mit einer Kautschukröhre in Verbindung ist, welche, sobald man einen Hahn öffnet, durch ein unter dem Boden laufendes Rohr die Jmpräguirungsflüssigkeit (Kupfervitriol-Lösung) unter einem Drucke von 10 bis 15 Meter, Höhe des Behälters über dem Boden, zuführt. In dem Augenblicke, als die Lösung zwischen die beiden Schnittflächen eindringt, kann man die Luft sehr leicht entweichen machen, wenn man den Ansatz eine kleine Weil- lüftet, ihn aber sogleich wieder in das Bohrloch hineiudrückt, sobald die Flüssigkeit heraus zu treten anfängt. Das Durchdringen findet nun gleichzeitig in beide» Hälften des Stammes in entgegengesetzten Richtungen statt; durch die Kupfervitriollösung gedrängt, tritt zuerst der Holzsaft an den Enden aus, und nicht lange darauf folgt mehr oder weniger geschwächt auch die Lösung. Man läßt diese Fillrirung durch das Holzgcwebe während 36 bis 48 Stunden andanern, in welcher Zeit eine Flüs sigkeitsmenge dnrchgegaugcn, die das Volumen des Holzes dreimal übersteigt. Daß die Opcrazion dem gewünschten Ende zugcführt ist, erkennt man daran, daß die ablanfende Flüssigkeit zwei Drittel des verwendeten Kupfervitriols ent hält, nämlich 666 Gramm auf 100 Kilogramm oder 100 Liter Wasser, anstatt eines Kilogrammes, welches sie ursprünglich enthielt. Dieses letzte Verhältniß ist es auch, welches immer wieder hergestcllt wer den muß, iiud zwar, indem mau Kupfervitriol nach Maßgabe zuletzt, als die mit dem Holzsafte gemischten Flüssigkeiten durch die Rinnen einem unter dem Boden sich befindlichen Behälter zugesührt und von da durch eine Pumpe in einen der 10 bis 15 Meter über den Boden aufgestellten Bottiche oder Be hälter gehoben werden. Auf einem einzigen Werkplatze von 50 Meter Länge können gleichzeitig 50 Doppelklötze in Angriff genommen werden, welche, da sie in zwei Hälften zerschnitten werden, 200 Eisenbahnschwellen in 48 Stunden, oder 100 imprägnirten Schwellen pro Tag entsprechen. Dieselben gemeinschaft lichen ober» und untern Behälter, eben so wie die Pumpe nnd der mit Hähnen und Kautschuk-Röhre» versehene gemeinschaftliche Schlauch dienen zur gleichzei tigen Jmprägnirung und genügen auch dazu. Für diese 50 Doppelklötze ent spricht die Menge des im Holzgewebe zurückgebliebenen Kupfervitriols 5 bis 6 Kilogrammen auf eine» Kubikmeter, oder einem halben Kilogramme bis 600 Grammen auf jede Schwelle. Selbstverständlich ist es, daß diese Anordnung eines Werkplatzes jederzeit der Menge der Hölzer, über die man verfügen und die man unterbringen kann, entsprechend vervielfältigt werden könne, so daß, wenn man z. B. diese Anordnungen an demselben Orte verfünffachen würde, ohne viele Mühe täglich 500 Schwellen imprägnirt werden könnten. Man ist nicht immer in der Lage, Doppelklötze imprägniren zu können, sey f es nun, daß es an Hölzern dieser Länge mangelt, oder daß man auch die Enden, welche bloß eine Schwelleulänge haben, benutzen will, oder endlich, daß es sich darum handelt, solche Enden, Stangen oder Werkhölzer, die in ihrer ganzen Länge benützt werden sollen, zu imprägniren. In allen diesen sehr häufig vor kommenden Fälle» muß die Jmprägnirnngsflüssigkeit immer auf die Schnitt fläche des gefällten Baumes geleitet wcrdeu. Herr Boucherie bewirkt dieses durch ein sehr einfaches Mittel; nämlich durch eine runde oder vieleckige Holzscheibe, deren Mitte von einem Loche durch bohrt wird, iu welchem ein Schraubennagcl cingeführt ist. Man bohrt hierauf in die Achse des Baumes ein Loch, welches weniger weit als di- Schraube, aber tiefer ist als die Länge derselben. Man zieht hierauf die Schraub- durch das Umdrehen des Nagels so lange an, bis zwischen der Scheibe und der Schnitt fläche oder der Basis des Klotzes nur Mffhr ein Zwischenraum von einem Centi meter bleibt. In diesen Zwischenraum wird ringsherum ein Hanfseil eingelegt, nnd hierauf mit Hülfe des Nagels die Schraube so lange angezogen, bis diese zirkelförmige Fuge ganz luftdicht verschlossen ist. Es bleibt dann zwischen der