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LIS Die Königlich Dayerischen Verkehrsanstalten. (Fortsetzung von Nr. 28.) n. Postanstalt. Die Gesammtzahl der Postanstalten war zu Ende des Jahres 632 und zwar 8 Haupterpedizionen für die Brief-, Fahrpost und Zcitungsabfertigung am Sitze der Oberämter, 11 Postämter wovon 10 zugleich Bahnämter, 17 Post verwaltungen wovon 4 zugleich Bahnverwaltungen, 596 Erpcdizioncn, von denen mit 73 der Bahndienst vereinigt ist. Die Zahl der Bricfablagen auf dem Lande betrug 190; die Zahl der Poststallhaltereien 372, von denen 313 mit den Erpedizionen verbunden, 44 am Sitze von Aemtern und Verwaltungen oder getrennt von den Erpedizionen und 15 bloße Relais-Stazionen waren. Zur Vermittlung des Postverkehrs wurden unterhalten: 28 Eilwagcnkurse - auf 358 Stunden 187 Postomnibuskurs- ...... „ 1649 „ 129 Kariolfahrten 580 „ 1 Neitpvst 4, 22 Botengänge 41, 2 Privatstellwagen 8 . . . . „ 53 „ zusammen auf 2640 Stunden. Die Staatseisenbahnen, so wie die bayerischen Privatbahnen dieß- und jenseits des Rheins wurden auf eine Ausdehnung von 369 Stunden zur täglich 2—3maligen Versendung der Briefe, Pakete und Zeitungen, die Staatsbahnen und pfälzischen Bahnen aber zugleich bei 3 resp. 2 Zügen auf eine Länge von 313 Stunden zum Transporte der fahrenden Briefpost-Büreaus benützt. Mittelst der Bodenscedampfboote fand eine täglich mehrmalige Versendung von Briefen, Zeitungen und Päckcrcicn nach und von der Schweiz, und gleich wie in den Sommermonaten der Vorjahre so auch Heuer mittelst der K. Donau- dampfboote eine tägliche Kvrrespondenzbeförderung von Donauwörth dann Re gensburg nach Linz statt. Der Aufwand für die Unterhaltung der Postvcrbindungcn betrug im Ganzen 861,363 fl. Befördert wurden von den bayerischen Posten und dafür rein vereinnahmt: 1. Briefe 25,607,113 . . 1,108,246 fl. 2. Eikwagenreisende 72,276 . . - 200,689 „ 3. Frachtstücke: zahlbare 4,209.468 - 11,599,854 Zollpsd. 893,726 „ „ dienstliche 969,515 — 2,778,645 „ 4. Zeitungseremplare 37,063,410 . . 115,407 „ 27318,068^7"' Im Durchschnitte trifft uck 1) von der gesummten Privatkorrespoudenz zu 21,970,644 Stück auf jeden Brief eine Gebühr von 3.02 kr. v.ä 2) auf jeden Reisenden summt Gepäcke 2 fl. 46 kr., welcher Anfall gleich kommt einer Beförderungsstrecke von 4.25 Meilen und einem Gepäck gewichte von 25 Pfund. nä 3) auf ein zahlbares Frachtstück eine Gebühr von 12.73 kr., ein Gewicht von 2.77 Pfd. und eine Beförderungsstrecke von 16 Meilen. uck 4) auf eine Nummer der beförderten Zeitungen 0.18 kr. und von den Jahres-Abonnements pro 118,792 fl. auf je ein Abonnement 58 kr. Im Durchschnitte trafen im Königreiche je eine Postanstalt . . . auf 2.195 Ouadratmeilcn, oder auf 7303 Seelen, -auf jeden Einwohner 5.54 Briefe, je ein Eilwagenreisender auf 63 Einwohner, auf je einen Einwohner 1.12 Frachtstücke mit 3.1 IT, ein Zeitungs-Jahresabonnement auf ... 38 Seelen, Von der Postgcfällserhebnng im Jnlandc auf b-» Kopf 30.3 fr. von der Brutto-Einnahme überhaupt . . . 33.4 „ ,, Brutto-Ausgabe „ za 7 dem Reinerträge 6.7 " Mt Ausnahme der Personengcldcr für die Eilwageureisendcn haben auch in diesem ^ahre lämmtliche Gefälle bedeutend zugcnommen; die Abnahme der ersteren findet in der Ausdehnung der Bahnen und der fortgesetzten Umwand lung der Eilwagenfahrtcn in Postomnibuskurse ihre Aufklärung- Mittelst Scparateilwagen wurden befördert 738 Personen mit 43,249 Pfd. Gepäck auf 2930 Stunden. Die Einnahme für diese mittelst 113 vier- und 46 sechssitzigen Eilwagcn, dann 5 Packwagen stattgefundcneu Transporte haben betragen 6397 fl. wovon 5567 fl. auf di- Plätze und 830 fl. auf das Gepäck entfallen. Mit den Posiomnibussen, deren Erträgnisse den Poststallhalter» überlassen wird, wurden befördert 385,401 Personen. Im Durchschnitte trifft auf 11.9 Einwohner der ganzen Landesbevölkerung ein Omnibus-Reisender. Die primitiv geprüften Rechnungen zeigen nachstehende Resultate: Die Einnahmen betrugen 2,576,005 fl. » Ausgaben dagegen . . . . - - 2,061,699 „ Netto-Ertrag . 514,306 fl. Werden die dem Postbetriebe zunächst nicht zugehörigen Ausgaben und Vor schüsse, dann die durchlaufenden Posten, erstere an der Ausgabe, letztere an Aus gabe und Einnahme gekürzt, so ergibt sich nachstehendes Resultat: Die Einnahmen betragen . . . 2,367,252 fl. „ Ausgaben „ . . . 1,732,955 „ Bleiben 634,297 fl. Demnach betrugen pro 1858—59 die Ausgaben 73.2 Proz. der Einnahmen. Werden schließlich die portofrei abgegebenen meist doppelgewichtigen Dienst- korresponoenzen, die Akten, Staatsgelder und Kriminalgegenstände, wofür an Briefporto 726,000 fl. und an Fahrpostporto 295,000 fl., zusammen 1,021,000 fl. in Vormerkung genommen wurden zum obigen eigentlichen Netto-Ertrage von 634,297 fl. gerechnet, so würde sich die Postrcnte auf 1,655,297 fl. erhöhen. Der Stand bei sämmtlichen Postställen betrug zu Ende 1859—60 . . 781 Postillone mir 2574 Pferden, wovon 644 Postillone mit 1194 Pferden im täg lichen Dienste verwendet wurden. Von de» Eilwagen (Packwagen, Schlitten) wurden zurückgelegt 201,898 Meilen. Das Institut der Postboten, welche zum Zwecke täglicher Bestellung der Korrespondenz und Fahrpostsendungen auf dem Lande, dann des Abholens der Briefe aus den in den einzelnen Gemeinden aufgestellten Briefkästen, täglich einen ihnen vorgezeichneten Weg zurückzulegen haben, wurde vorerst in der Pfalz cingeführt. — Zu dem Ende wurden jeder Postaustalt je nach Bedarf 1, 2, 3 bis 4 Boten zugetheilt, welche an kleinern Orten nebstdem die Be stellung der Postsendungen und Briefe am Sitze der Postanstalt zu besorgen haben. Die Bezüge dieser Postbote» verstreu zwischen 220—300 fl., jene der Hülfsboten zwischen 120—175 fl.; cs sind denselben aber außerdem die vor schriftsgemäßen Bestellgebühren für die Fahrpostsendungen und Zeitungen über lassen. — Jede vor dem 1. Oktober 1859 bestandene Bestellgebühr für Briefe auf das Land wurde dagegen abgeschafft. Bei dem beachtenswerthen Einflüsse, welchen dieses Institut auf die beschleunigte Bestellung der Korrespondenz und Sendungen nach allen selbst den kleinsten Orten der Provinz ausübt, der nicht minder zu berücksichtigenden Erleichterung des Publikums von den bisher be standenen das Porto verthcuernden Botcngebührcn, dann der aus der vermehrten Korrespondenzgelegenheit sich entwickelnden ausgedehnteren Benützung der Post anstalt und der hieraus folgenden erhöhten Rentabilität, sind bereits die sach gemäßen Einleitungen getroffen um dieses für Handel und Verkehr so forder liche Institut auch in den diesseitige» 7 Kreisen in möglichst kurzer Frist inL Leben zu rufen. (Fortsetzung folgt.) Heilung. Inland. Preußen. — In der am 29. Juni stattgefundenen Generalversammlung der Stettiner Maschinenbau-Gesellschaft Vulkan wurde der nachgewiesene Ver lust von 93,046 Thlr. durch die Ilugnust der Zeitverhältniffe, welche eine aus reichende Beschäftigung des zu einem großartigen Betriebe eingerichteten In stituts verhinderten, so wie durch Abschreibungen bei der Inventur motivirt. Unter Berücksichtigung des Reservefonds von 7411 Thlr. hat das eine Million Thlr. betragende Kapitalvermögen der Gesellschaft eine Verringerung von 75,634 Thlr. erlitten, während die bisherigen statutarischen Abschreibungen sich auf 31,075 Thlr. belaufen. Die gelieferten Arbeiten sowohl in der Schiffsbau- als wie in der Maschinenbau-Branche hatten sich überall der größten Anerken nung zu erfreuen und darf bei Wiederkehr besserer Zeiten einer günstigeren Ge staltung des Geschäfts entgegen gesehen werden. — In der am 3. Juli stattgefundencn General-Versammlung der Ruhrorter Dampfschlcypschiff-Gcseltschaft wurde den Akzionären die Mittheilung gemacht, daß die Dividende 8 Proz. betragen werde, nachdem 28,000 Thlr. vom Be- triebsüberschuffe zu den statutmäßigcn Abschreibungen so wie zur weiteren Do- tirung des Reservefonds verwendet worden sehen. Im Jahr 1859 machten die sämmtlichen Schlepper im Ganzen 189 Reisen und betrug das gesammte ge schleppte Güterquantum 4,072,744 Ztr. mit einer Einnahme an Schlcpplöhn-n von 195,193 Thlr. Einschließlich der Nebeneinnahmen, der Kapitalzinft» re. beträgt die Gesammtcinnahme 203,771 Thlr. Die Ausgaben belieft» sich auf 141,344 Thlr., so daß der Reinertrag sich auf 62,427 Thlr. stet"- (Ml-) — Nachdem am 7. Juli die polizeiliche Abnahme der Strecke Letmathe- Altena der Ruhr-Sieger Eisenbahn stattgefunden hat, 'st die Eröffnung am 16. Juli erfolgt und somit das gewerbreiche Alt-»" der Vortheile einer Eisen bahnverbindung theilhaftig geworden. Di- Vollendnng der 10 Meilen langen