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den Zwischenpfeilern, welche mit Kohlengries gefüllt werde». Ganz oben auf den Ofen kommen zwei Schichten platt gelegter Steine oder Ziegelbrocken. Auch werden, des besseren Verbandes halber, am äußeren Rande der unteren Schichten liegende Steine verwendet. Rings um den Ofen wird ein etwa 3 Fuß tiefer Entwässerungsgraben angebracht, und der ausgeworfene Boden an den Ofen geschlagen; die obere Fläche des Ofens wird 5 Zoll hoch mit Erde bedeckt. Das Anzünden geschieht durch Neisigholz oder dergleichen vor den noch offenen Mündungen der Heizkanäle. Ist die Kohle in den letzteren in lebhaften Brand gerathen, fo werden sie außen geschlossen, und nur die Luftkanäle darunter bleiben offen. Um die Hitze zusammen zu halten, wird der Ofcu äußerlich, nach Maß gabe der Steigerung und Ausbreitung der Glulh, mit Lehm bewvrfeiOund ab gesprießt. Besonders wichtig und schwierig ist die gleichmäßige Vertheilung der Hitze, was durch ungünstige Witterung sehr erschwert werden kann. An der Windseite muß der Ofen deßhalb besonders dicht verwahrt werden; wo hingegen die Verbrennung zu wenig lebhaft von statten geht, muß durch theilweisc Ent fernung des Mantels oder dergleichen der Luftzug vermehrt werden. Der Brand dauert gewöhnlich 3 bis 4 Wochen; mit dem Abtragen des Ofens muß schon der Hitze wegen mindestens 4 Woche» gewartet werden; doch sollte dieses wo möglich nicht früher geschehen, als bis die Backsteine zur Verwendung gebraucht werden. In Friedrichshall wurden 4 Oefen in Brand gesetzt, alle 28 gestellte Steine hoch; der kleinste enthielt 122,610 Stück, der größte 731,744 Stück Backsteine. (Oefen unter 100,000 Stück werden bei Anfertigung-größerer Quantitäten überhaupt nicht aufgesetzt, weil der Wärmeverlust durch die Anßeuwände bei ihnen verhältnißmäßig zu bedeutend seyn würde.) Im Ganzen wurden 1,463,926 Stück Steine eingesetzt, von denen 1,181,901 Stück sich nach dem Brennen brauchbar zeigten, während die übrigen den unbrauchbaren Abgang bildeten, theils weil sie an den Außenseiten verwendet und daher nicht genug gebrannt waren, theils weil sie ihres Kalkgehaltes wegen durch die Luftfeuchtigkeit zer platzten. Von den brauchbaren Steinen waren 840,460 Stück gut gebrannt, 341,441 Stück nur leicht gebrannt. Die Gesammtkostcn der ganzen Fabrikazion beliefen sich ans 12,609 st. 7 kr., so daß das Tausend brauchbarer Steine aus 10 st. 40 kr. zu stehen kam. Dieser Gesammtpreis pro 1000 Stück vertheilt sich auf die einzelnen Ausgabe ¬ posten wie folgt: 1) der Lohn des Nkkordantcu betrug, wie schon erwähnt . 4 st. 22'/. kr. 2) die Gewinnung des Lehms kostete — „10 „ 3) aus die Wvhnhütteu und Geräthschaftcn kamen . . . — „ ll „ 4) auf Latten, Diele», Stroh (zu Matten), Bauholz. Bretter, Brückenhölzen — ., 35'/^ „ 5) auf Sand und Steinkohlcuasche 1 „ 3 „ 6) die zum Brennen erforderlichen Steinkohlen kosteten . . 3 „ 9'/. „ 7) das Austragen der Feldöfen und Svrtirc» der Steine . — „37 „ Endlich: 8) allgemeine Kosten (worunter auch die Reisegelder für die Wallonen re.) — „ 31'/, „ Zusammen obige IÖ fl. 40 kr. Hätte man die Hinterbliebenen Materialien mit in Anschlag genommen, und wäre das Abtragen der Oefen ganz in Akkord geschehe», so würde der Preis pro Tausend wohl höchstens 10 fl. betragen habe»; es läßt sich annehmen, daß derselbe sogar 9 ff. nicht überstiegen hätte, wenn der Lehm weniger Kalk- theile enthalten hätte, und daher der Abgang an zerplatzten Steinen geringer gewesen wäre.— Zum Schlich der Sitzung wurde auf Prof. Hänels Vorschlag Hr. Ban- Inspektor Binder, z. Z. in Nürtingen, als außerordentliches Mitglied in den Verein ausgenommen. Der Vorstand: Klein. Der Schriftführer: Hänel. Zeitung. Inland. Preußen. — Zn der am 11. August stattgefuudeucu Generalversamm lung der Akzionärc der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft theilte der Vorsitzende aus dem gedruckten von der K. Direkzion erstatteten Geschäftsbe richte über die Betriebs-Verwaltung pro 1856 die Hauptresultate mit, woraus die Versammlung mit Befriedigung entnahm, daß die finanziellen Ergebnisse des Betriebs pro 1856 sich ungeachtet der Ungunst der Verhältnisse doch noch besser gestaltet haben als in den Vorjahren, indem die Nettoerträge der Bahn zur Verzinsung der Stammakzien einen Beitrag von 25,402 Thlr. oder 19 Prvz. lieferten, während dieselben 1855 nur 17,849 Thlr. oder 13 Proz., 1854 nur 831 Thlr. oder 0.6 Proz. betrugen, mithin die Zuschüsse des Staates zur Er füllung der übernommenen ZinSgarantie sich erheblich vermindert haben und die finanziellen Resultate augenscheinlich im Fortschritt begriffen sind. Die reinen Betriebseinnahmen ercl. Staatszuschuß betragen pro 1856 . . 491,869 Thlr. gegen 476,256 Thlr. in 1855. Die reine» Betriebsausgaben, erel. Verzinsung und Amorttsazion belaufe» sich in 1856 auf 256,324 Thlr. gegen 280,046 Thlr. in 1855, haben also trotz der größer« Frequenz um 8 Proz. gegen das Vor jahr abgenommen. Balaneirt man die Einnahme gegen die Ausgabe, so resul- tirt ein Neberschuß von 235,545 Thlr. Aus demselben wurden gedeckt: 1) die Zinsen der Prioritäts-Obligazivucn mit 123,392 Thlr.; 2) deren fällige Nmvrli- sazion mit 16,000 Thlr.; 3) der vertragsmäßige Beitrag zum Reservefonds mit 1 Prvz. des zeitigen Anlagekapitals don 7,075,100 Thlr. mit 70,751 Thlr., zusammen 210,143 Thlr., so daß noch ein Saldo von 25,402 Thlr. zur Ver zinsung der Stammakzien verblieb. Diese Zinsen betragen zu 3'/^ Proz. 134,995 Thlr., so daß also die fehlenden 109,593 Thlr. gemäß der übernom menen Zinsgarantie vom Staate zugeschoffeu werden mußte». In dem sieben monatlichen Zeiträume von Januar bis ult. Juli 1857 ist bereits eine Ein nahme von 302,840 Thlr. erzielt worden, 35,836 Thlr. oder 13.4 Proz. mehr als in 1856. Eine vollständige Entwicklung des Verkehrs steht indessen erst zu erwarten, wenn der Nheinübcrgang bei Düsseldorf sicher gestellt ist und die Nachen-Düsseldorfer Bahn ihren Schlußstein durch Anlage einer Trajektanstalt rrhalteu haben wird, wozu sich jetzt die besten Aussichten eröffnen. K. K. privilegirte Einnahmen. 958,088fl.C.M. 1,502,755 128,712 Summa 1,090,956 6,133,970 7,599,775 1,467,596 9,047,086 10,058,758 Güter. Ztr. 482,867 490,428 15,084,169 1856. fl. C.M. 240,985 227,004 8,255,916 30. Juli bis 5. August 6. Aug. „12. „ bis 12. August 1857 . Kaiser-FerdinandS Nordbahn. — Monat Verkehr deutscher Eisenbahnen. östcrr. Staats-Eisenbahn. (142 Meilen.) Personen. Zahl. 50,249 . 46,309 1,326,635 Einnahme, ff. C.M. 280,007 269,471 7,636,098 Juli 1857. (Länge sämmtlicher Bctriebsstrecken 70 Meilen.) Zentner. t Personen. Wien, Oswiecim, Stockerau, Marchegg Brünn, Olmütz, Troppau und Bielitz gegen im Juli 1856 . 1. Jan. bis incl. 31. Juli 1857 . 130,418 826,778 gegen in 1856 . 863,039 (Regietransporte ohne Frachtbetrag im Juli 1857 . . . 163,643 Ztr.) Leipzig-DreSdener Eisenbahn. — Monat Juni 1857. . 32,819 Thlr. gegen 14,635 Personen, 143,762.8 Ztr. Güter und 28,833 Thlr. Einnahmen im Jul: 1856. Holsteinische Eisenbahnen. — Monat Juli 1857. 1) Altona-Kiel: 85,201 Personen 70,126 Thlr. 19 Ngr. 999,509 Ztr. Güter 110,363 „ 6 „ 180,489 Thlr. 26 Ngr. Hierzu vom 1. Januar bis ult. Mai e. 796,720 „ 6 „ Post- und Salzfracht und Magdeburger Strecke im II. Quartal 1857 angenommen zu . . 32,940 „ 4 „ Summa 1,010,150 Thlr. 6 Ngr. Vom 1. Januar bis ult. Juni 1856 . . 858,817 „ 16 „ Mchreinnahme gegen 1856 . . 151,332 Thlr. 20 Ngr. vvrbehäMich späterer Feststellung. Magdeburg-Wittenberge. — Monat Juli 1857. 15,069 Personen, Einnahme . 12,313 Tklr. 174,848.9 Ztr. Güter „ . 19,122 „ Außerordentliche Einnahmen. . . 1,384 „ 46,393 Personen 26,206 Thlr. 232,365 Ztr. Gepäck und Güter rc. . . . 25,105 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 67 „ Summa 51,378 Thlr. In den ersten 7 Monaten 1857 . . 302,841 Thlr. gegen 1856 mehr 8048 Thlr. 2) Glückstadt-Elmshorn: 5,329 Personen 1,076 Thlr. 17,909 Ztr. Gepäck und Güter ,c. . . 578 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 1 „ Summa 1,655 Thlr. In den ersten 7 Monaten 1857 . . 18,392 Thlr. gegen 1856 weniger 5,552 Thlr. 3) Rendsburg-Neumünster: 9,786 Personen 4,290 Thlr. 54,430 Ztr. Gepäck und Güter >c. ... 2,835 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 33 „ Summa 7,158 Thlr. In den ersten 7 Monaten 1857 . . 44,539 Thlr. gegen 1856 mehr 4,551 Thlr. Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schen Buchhandlung j» Stuttgart.