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Mit Ausschluß der Militär-Effekten trifft vom Güterverkehr auf eine Stunde Bahnläuge 15,555 fl., auf eine» Zentner 19 kr. Ans eine Bahustuudc der ganzen Länge treffen ausschließlich des Militärs an Einnahmen 26,435 ff. Eine Zusammenstellung der Frequenz- und Einnahms-Ergebniffe während des zwölfjährigen Betriebs der bayerischen Bahnen läßt nachstehende Resultate crkenueu: Jahr. Zahl der auf Jahresfrist in Betrieb gestandeucn Bahn stunden. Personen, iucl. Militär. Zahl. Fracht güter, incl. Mititär- Effektcn. Ztrzahl. Gcsammt- Einnahme. Es treffen auf die Bayn- jiunde d. Nutz- stuude 1844—45 44 664,356 280,915 515,776 11,722 — 1845—46 48 837,745 725,950 688,014 14,333 — 1846—47 64.3 864,397 1,209,086 828,753 12,888 — 1847—48 79.5 915,462 1,268,158 915,091 11,509 — 1848—49 100.5 1,061,331 1,858,668 1,154,155 11,484 5.57 1849—50 129.5 1,248,342 2,590,238 2,108,710 16,283 6.45 1850—51 129.5 1,398,270 3,417,574 2,532,642 19,557 8.13 1851-52 137 1,509,5l9 4,621,994 2,996,662 21,873 6.91 1852—53 158 1,825,462 5,594,245 3,471,958 21,974 6.77 1853—54 206.5 2,108,295 8,006,374 4,540,109 21,986 6.16 1854—55 253.56 2,368.838 9,049,611 5,856,883 23,098 7.10 1855—56 253.56 2,546,990 12,333,459 6,756,405 26,646 8.20 17,349,007 50,956,272 32,365,158 Im Durchschnitte treffe» auf jede während der 12jährigen Betriebsperivde beförderte Person 51.0 kr., auf jeden beförderte» Zentner 18.6 kr., auf je eine Bahusiunde 26,646 ff. Obige Vergleichsstellung beweist, daß di- fortschreitende Entwicklung des Verkehrs erst von jenem Zeitpunkte an möglich war, als die einzelnen Bruch stücke der Bahnen zu einem Ganzen vereinigt und die Anschlüsse au die aus wärtigen Bahnen bewerkstelliget waren, was erst mit dem Jahre 1854—55 ein trat, daher auch nur die Resultate dieses und des folgenden Jahres einem gegen seitigen Bergleiche unterzogen werden können. Die rasche nnd günstige Stei gung der Frequenz und der Eimiahmen von 1854—1855 auf 1855—56 tritt in bedeutenden Ziffergröße» hcrvvr, rind zudem sind die bayerischen Bahne» noch nicht in das große Netz der europäischen Bahnen hineingezogen, sondern nur Abzweigungen desselben. Rechnungs-Ergebnisse. Nach den primitiv geprüften Rechnungen haben sich nachstehende Resultate ergeben: Die gejammten Roheinnahmen haben inr abgelanfenen Verwaltnngsjahr betrage» 7,438,206 fl. Die Nohausgaben: 1) Für den Verwaltungs- u. Abfertigungsdienst, dann die Oberleitung 481,548 fl. 2) Transport nnd Werkstättedienst 2,010,842 „ 3) Bahnaufsicht und Unterhaltung 897,186,, 4) In der Rechnung durchlaufende Posten 570,586 „ 5) Dem Betriebsfonde fremde Ausgaben 23,283 „ Summe der Brutto-Ausgabe 3,983,445 fl. Die Einnahmen betrugen 7,438,206 fl. „ Ausgaben ,, 3,983,445 „ daher Netto-Ertrag 3,454,761 fl. (gegen das Vorjahr mehr 1,454,295 ff.), es traf sohin auf je eine der 253.56 Bahnstundcn 13,625 fl. Werden zur Ermittlung der reinen Vetriebsrente nur die eigentlichen Be triebskosten und resp. Betriebs-Einnahmen in Betracht gezogen und alle den selben nicht zugehörigen Einnahms- und Ausgabe- so wie die durchlaufenden Posten abgcsctzt, so zeigt sich folgendes Ergebniß: Eigentliche Betriebs-Einnahme 6,867,620 ff. „ Betriebs-Ausgabe ^3,389.576 „ Reine Einnahme 3,478,044 ff. Hiernach berechnet sich die Brutto-Einnahme aus deu Staatsbahnen auf 249.92 Stunden Länge, — nnd nachdem die Pachtzins-, für die gepachteten Bahnen bereits abgesetzt sind, pro Stunde auf 27,479 ff.; die Brutto-Ausgabe auf 13,563 ff. und die Netto-Einnahme auf 13,917 ff., auf die Nutzstunde traf als Nettoeinnahme 4 fl. 13.2 kr. 14.2 59.4 26.4 Das Verhältniß der Ausgaben zn den Einnahmen und jenes der ersteren «»ter sich »ach den drei Dienstabtheilnngen ausgeschieden, war Folgendes: . 49.3 Proz. Die Ausgaben betrugen von den Einnahmen An de» Ausgaben nahmen Theil der Verwaltungs- nnd Abfcrtigungsdienst mit " Transport- nnd Werkstättedicnst . . . - m ^nanfsicht und Unterhaltung . . - —„ nageapital betrug, wie zu Eingang nachgewiescn wurde, m / "f g »7 bei einer Rein-Einnahme von 3,478,576 fl. sich die Rente auf 3.67 Proz. gestellt. Wird mm auch berücksichtiget, <§„d- 1854-55 bestandenen Materialvorräthe 874,865 ff., dagegen jene zu Ende 1855—56 nur 835,833 ff. betrugen und der Bestand um 39,032 fl. geringer war, so berechnet sich deunoch die Rente auf 3.63 Proz. und sohin um 1.01 Proz. höher als im Vorjahre. Werden die Ergebnisse der bayerische» Staatsbahnen mit den vorliegenden Notizen für das Jahr 1855 über die K. preußische» Staatsbahnen und die unter Staatsverwaltung stehenden preußischen Privatbahnen, deren erstere 282, letztere 127 Stunden Läugenausdehnung haben, verglichen, so zeigt sich für die Staatsbahnen eine durchschnittliche Rente von 3.82, für die in Staatsbetrieb stehende» Privatbahnen aber eine solche von 3.42 Proz. des Anlagekapitals, welchen Ziffern gegenüber die bayerischen Staatsbahnen für sich mit 3.67 Proz., die unter Staatsverwaltung stehenden resp. gepachteten Privatbahnen in Bayer» aber mit 5 nnd 4'/- Proz. Verzinsung erscheinen; jene Bahnen sind bereits die Vermittlerinnen des kontinentalen Verkehrs, diese, wie bereits früher erwähnt, dermalen nur die Abzweigungen der europäische» Verkchrsstraßcu. Unterstützungsfond. Der Fond zur Verpflegung niederer kranker Eisen- bahllbedicnstcter, so wie zu deren und ihrer Relikten Unterstützung betrug Ende 1854—55 . . 44,343 ff. Im Laufe des Jahres 1855—56 kamen hiezu 57,228 ff. Hierauf wurden ausgegcbcn für Verpflegung von 309 Erkrankten 3949 fl., für Unterstützung von 28 Individuen 528 fl., zusammen 4477 fl. Sohin Aktivbe stand Ende 1855—56 . . 52,751 ff. ik. Postanstalt. Der Stand der bayerischen Postaustalten hat sich im Laufe des Etatsjahrs 1855—56 auf 600 erhöht. Diese waren 8 Haupt-Erpedizivnen für den Brief- Fahrpost- und Zeitüngsdienst am Sitze der Oberämter, 9 Postämter, wovon 7 zugleich Bahuämtcr, 15 Postvcrwaltungen, wovon 2 zugleich Bahnverwaltungen, 568 Post-Erpedizioueu, wovon 66 zugleich Bahn-Erpedizione». Neben diesen bestanden 184 Bricfablagen mit regelmäßiger Korrespondenz-Bestellung auf dem Lande. Zur Besorgung des Fahrdienstes waren aufgestellt: 371 Poststallhal- tereien, von denen 311 mit dem Erpedizionsdicuste vereinigt, 44 am Sitze von Aemtern, Verwaltungen nnd Erpedizionen getrennt, und 16 bloße Nalaissta- ziouen waren. Der Postverkehr wurde vermittelt durch 43 Eilwagenkurse auf 1111^ Stunden, 111 Postomuibussc auf 866'/^ Stunde», 99 Cariolfahrten auf 445 Stunden, dann Restposten, Botengänge nnd Privatstellwagen auf zusammen 68 Stunden, Gesammttäugc 249 t geometrische Stunden. Die Eisenbahn wurde in ihrer ganzen Ausdehnung auf 253'/? Stunden zu täglich 2—3maligen Ver sendungen der Briefe, Packele und Zeitungen, auf 242 Stunden aber bei zwei Zügen mittelst der ambnlanten Postbüreaus benützt. Endlich fand, wie in den Vorjahren, mit den Bodeusee-Dampfbootcn eine täglich mehrmalige Versendung von Briefen und Päckereien zwischen Bayer» nnd der Schweiz, dann mit den Donau-Dampfbovteu während der Sommermonate eine tägliche Korrespondenz- Beförderung von Donauwörth bis Linz statt. Das Wagen-Inventar bestand in 421 verschiedenen Fahrzeugen mit 1797 Plätzen und i» 75 Schlittcngeflellen. Die Zahl der von den Eilwagen zurückgelegte» Meilen betrug 432,812. Bei den 371 Poststallhaltereien waren 2896 Pferde und 833 PvflMvne vorhanden, wovon 1376 Pferde und 742 Postillone im ordentlichen Dienst täg lich verwendet waren. Durch die bayerischen Posten wurden befördert und an reinem Gebühren anfall eingenommen: 1) Briefe 20,932,635 . . für 988,126 fl. 2) Eilwagensreisende . . 87,318 . . „ 332,135 „ 3) Frachtstücke 4,264,830 --- 11,344,243 Psd. „710,122,, 4) Zeitungen . . . 33,170,368 Er-mpl. „ 107,539 „ Zusammen 2,137,922 fl. Von der gejammten Privatkorrespondenz pro 18,123,993 Stück trifft auf jeden Brief eine Gebühr von 3.2 kr.; auf einen Reisenden sammt Gepäcks (bei einer Beförderung auf 5'/>> Meilen mit einem Gepäckgewichte von 43 Pfd.) 3 ff. 48 kr.; auf ein zahlbares Frachtstück eine Gebühr von 12.53 kr. (bei einem Gewicht von 2.65 Pfv. nnd einer Beförderungsstrecke von 10—30 Meilen); auf je eine Nummer der beförderten Zeitungen eine Gebühr von 0.19 kr. Endlich trifft von deu Jahresabonnements pro 106,315 auf je ein Abonnement 1 fl. Im ganzen Königreiche trifft durchschnittlich je eine Postanstalt ans 2.312 Ouadratmeilcn oder 7569 Seelen, ans jeden Einwohner 4.60 Briefe und 0.93 Frachtstücke, je ein Eilwagenreisender auf 52 Einwohner, ein Zeitungs-Jahres- Abomiement auf 42 Seelen; von der Postgefälls-Erhebung im Julande auf den Kopf 29.4 kr., von der Brutto-Einnahme überhaupt 36.2 kr., von dem Reinerträge 5.4 kr. Auch im heurigen Jahre haben die Gefälle für Briefe, Frachtstücke und Zeitungen zugenvmmen, während die Zahl der Reisenden eine abermalige Ab nahme um 28,672 und die Einnahme aus dem Pcrsonentrauspvrt ein Zurück weichen nm 39,663 fl. zeigt. Diese Abnahme der Eilwagens-Reisenden hat in der fortwährenden Aufhebung beziehentlich Umwandlung der Eilwagenskttrse in Postomnibusfahrten ihren Grund.