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Die Königlich Dardischen Verkehrsanstalten. (Fcrt'etzun^ von Nr. 1.) i. Eisenbahnen. Verkehrs-Ergebnisse. Verkehr und Einnahme des Jahres 1854—55 waren: Zahl Ertrag pro Person Personen I. Kl. 14,762--- 0.6 Prvz. 78,299 fl. 5 fl. 18.18 kr. II. „ 609,173 -- 26.0 „ 1,119,338 „ 1 „ 50.22 „ III. „ 1,716,408 --- 73.4 „ 1,108,396 „ — „ 38.70 „ Summe 2,340,343 --- 100.0 „ 2,306,033 fi. — fl. 59.10^ Militärs 28,495 39,093 „ 1 „ 22.26 „ Im Ganzen 2,368,838 ' 2,345,126 flj Ausschließlich der Militärs wurden von den Personen znrückgelegt 28,341,313 Bahnstunden. Auf die Person kommt sohin im Durchschnitte eine Bahnstrecke non 12.1 Stunden. Die durchschnittliche Zahl Personen, welche die ganze Bahn befahren haben betrug 111,800. Auf je eine Bahnstuude treffen 9097 st. und auf je eine zurückgclegte Bahn- ress'. Nutzstunde 2 st. 47 kr.; mit Einschluß des Militärs treffen auf je eine Bahnstuude, 9251 st. und auf je eine Nnhstunde 2 fl. 50 kr. Es wurden ferner befördert: Reisegepäck (incl. Militäreffekten) 12,323,961 Zollpfd. für 151,078 fl. Reisegefährte 544 Stück „ 14,527 „ Thiere 126,328 „ „ 67,366 „ Güter wurden befördert: 904,062,058 Zollpfd. . . „ 3,275,849 „ Dazu Militäreffekte» . . . 899,085 „ . . „ 2,991 „ 904,961,143 Zollpch. . . für 3,278,840 sh Mit Ausschluß der Militärsendungcn trifft auf eine Stunde Bahnlänge 12,922 fl., auf jeden einzelnen Zentner 2l.6 kr. Ein jeder Zentner hat durch schnittlich durchlaufen 27.2 Bahnstuude». Rechnungs-Ergebnisse. Die Einnahmen betrugen .... 6,685,710 fl. „ Ausgaben 4,685,244 „ daher Netto-Ertrag ..... 2,000,466 fl. auf die Bahnstunde . . . 7891 fl. Werden zur Ermittlung der reine» Betriebsrente nur die wirklichen Be triebskosten resp. eigentliche» Betriebs-Einnahmen in Betracht genommen und alle denselben nicht zugehörigen Ausgabe», so wie die tu Eiunahme uud Aus gabe durchlaufenden Posten abgesetzt, so ergibt sich folgendes Resultat: eigentliche Betriebs-Einnahmen .... 6,009,467 fl. „ Betriebs-Ausgabe .... 3,734,455 „ reine Einnahme 2,275,012 fl. Hieraus berechnet sich auf 249.92 Stunden Staatsbahneu (weil die Rente der gepachteten Bahnen bereits in Ausgabe gebracht ist) pro Bahnstuude die Brutto-Einnahme zu 24,045 fl. „ Brutto-Ausgabe zu 14,942 „ „ Netto-Einnahme 9,103 fl. auf die Nutzstunde die Netto-Einnahme zn 2 fi. 45.4 kr. Tas Verhältnis der Ausgaben zn den Einnahmen nnd jenes der ersteren nach den 3 Dieustcsabtheilungcn ausgeschicdcn, — ist in Prozenten ausgedrückt. Folgendes: Die Ausgaben betrugen von den Ciunahmcn . . . 62.1 Proz. An de» Ausgaben nahmen Antheil der Vcrwaltungs- nnd Nbfertigungsdienst mit . 12.28 „ „ Transportdienst nnd die Werkstätten „ . . 61.61 „ die Bahnaufsicht und Unterhaltung ,, .. 26.11 Wie zn Eingang angeführt, betrug das Bau-Anlagekapital bis Ende 1854 —55 . . 91,406,488 fl., welches bei Berechnung der Verzinsung zn unterlegen ist. Werden zn der reinen Bahnrcnte von 2,275,012 fl. die Mehrbeständc an vorräthigeu Materialien geschlagen mit 127,760 fl., so zeigt sich als Gcsammt- Ertrag die Summe von 2,402,772 fi., welche einer Verzinsung von 2.62 pro Hundert gleichkommen. Dieses dem ungleich günstigeren Abschlüsse des eben abgclaufenen Jahres 1855—56 gegenüber keineswegs zufriedenstellende Ergcbuiß findet seine gründ liche Erläuterung durch den wescntlielcn Unistand, daß mit dem Jahre 1854—55 der größere Theil der Ludwigs-Westbah» erst iu Betrieb kam, nnd sohin alle Lasten gleich den ältere» Bahnlinien zu tragen hatte, während der Verkehr in dieser Richtung sich „g Hilden mußte, — daß somit dem Aufwande keine ent sprechende Einnahme gegenüber stand; vielmehr bestehen gerade bei dieser neuen Bahnstrecke die »«günstigsten Frequeuzvcrhältnisse neben dem größten Bau- Kapitalaufwande und den durch die Steigungsvcrhällnisse bedinglen unverhältniß- mäßigen Betriebskosten. Dabei darf nicht übersehen werden, daß bei 25,000 Zollzentner Industrie-Ausstellungsgüter frachtfrei — meist auf die ganze Bahn länge bis Hof in de» Monaten Oktober und November an die Aussteller zurück befördert werde» mußte», — ein Transport, der einen außerordentlichen Auf wand an Brenn- und Schmiermaterial lonsumirte und gerade zur Zeit des Hauptoerkehrs das Transportmaterial vor Allem in Anspruch nahm; endlich hat auch der Aufschlag au den Cokes um 16.4 Proz. einen Einnahmsausfall von circa 100,000 fi. zur Folge gehabt, welchem durch anderweitige Vorsorge für das Brennmaterial nachhaltig begegnet sehn dürfte. Tarifsgrundlagen. I» dem Gütcrfracht-Tarife trat mit dem 1. Juli 1855 eine wesentliche Aendernug ein; die früher bestandenen 3 Klaffen, so wie die Ermäßigungen für ganze Wagenladungen wurden aufgehoben und dagegen pro Bahnstunde und Zollzentner ein Frachtsatz von 3/, kr. i mit 3 kr. firem für Güter I. Klaffe V- kr. , Zuschlag pro ' „ „ II. ,, 1kr. Zentner ! „ Eilgüter normirt, endlich für Güter III. Klasse (s. g. sperrige Güter) der doppelte Fracht satz I. Klasse beziehungsweise der Eilguttare festgesetzt; nächst diesen besteht noch eine ermäßigte Tare von */, kr. auf die Stunde und den Zollzentner für ganze Wagenladungen von Brenn- und Baumaterialien, von Noherzen, Roheisen u. dgl. Will man die in der I. uud II. Klaffe begriffenen Artikel in eine Benennung fassen, so können jene der ersteren als Handels- und Kanfmannsgüter, jene der letzteren gemeinhin als Rohprodukte bezeichnet werden. Für größere und kleinere Fahrzeuge (als Chaiseu nnd Feuerspritzen) wurde eine Tare von 54 und 36 kr., für Lokomotiven und Tender eine Tare von 1 fl. 40 kr. pro Bahnstuude, endlich für Eisenbahnwagen eine solche von 10 kr. pro Achse und Bahnstuude normirt. ii Tclegraphen-Anstalt. Im Jahre 1854—55 wurden 29.8 Meilen Tclegraphcnlinien mit 30.8 Meilen Drahtleitnng zur Ansführnng gebracht, dagegen die Tclegraphenlinie zwischen Aschaffenburg nnd Hanan ans 3.6 Meilen Länge in Folge der Kündi gung des mit dem Knrfürstenthnm Hessen abgeschlossenen Staatsvertrags zurück gezogen, so daß am Ende dieses Jahres 259.7 Meilen Linien mit 322.2 Meilen Drahtleitung bestanden. Die neu angelegten Linien waren jene zur Vollendung des Anschlusses von Passau an die österreichische Grenze bei Schärding, jene zwischen München nnd Starnberg, dann die Verlängerung der Linie von Worms nach Mainz bis Bingen; außerdem wurde noch in Folge eines mit den thü- ringschen Hcrzoglhinuern Coburg-Gotha uud Meiningen-Hildburghausen abge schlossenen Staatsvertrages eine Tclegraphenlinie von Lichtenfels über Coburg, Meiningen nnd Gotha hergcstellt, wodurch ein direkter Anschluß der khnigl. bayerischen und köuigl. preußischen Telegraphenlinicn vermittelt ward. Bis Ende 1854—55 waren von der gesetzlichen Dotazion von 500,000 fi. für die Herstellung des bayerischen Tclegraphcnnetzcs 494,706 fl. verausgabt. Außerdem wurden noch die an dem jährlichen Betriebszuschuß von 40,000 fl. in de» letzten 3 Jahre» gemachten Erübrigungen zum größten Theil auf Er gänzung der Leitungen verwendet. Für den Bau der StaalStclcgraphenlinie» (mit Ausschluß der Bahntele- graphcnlinien, deren Kosten ans der Eiseubahnkassc und beziehentlich dem Eifen- bahubailfoude bestritten wurden) waren bis Ende 1854—55 verwendet: 57,260 Stück Tragstange», 29,500 Querriegel, 45,560 Jsolirscheibcn mit Holzschrauben, 31,340 Garnituren Kopslräger mit Buchsen und Zinkdächcrn, 3740 Paar Seiten träger mit Mutterschrauben, 35,970 Stück Jsolirglockcn, 210 Zollztr. Kupfer draht, 6090 Zollztr. verzinkter .Eiscndraht. Das System der Leitungen und Apparate ist mit Ausnahme der ununterbrochen fortschreitenden Verbesserungen in konstruktiver Beziehung unverändert geblieben. Während im Lause des Jahres 1854—-55 . . 3 Slazionen im Auslande, nämlich Strasburg, Hanau und Salzburg wieder eingezogen wurden, — wurden zehn neue Slazionen und zwar hievon 4 im In- uud 6 im Auslande errichtet und hiedurch die Zahl sämmtlichcr Tclcgraphenstaziouen von 29 auf 36 erhöht, wovon 24 im Jnlandc gelegen sind. Es trifft demnach auf je 57.81 Quadrat meilen nnd ans 189,231 Seelen im Jnlandc eine Telegraphenstazion. Die Zahl der Apparate hat sich ans 60 erhöht. Es wurden im ganzen Jahr befördert und dafür erhoben, beziehungsweise notirt: 1) Im inner» Verkehr: Depesche» Worte erhoben notirt Staatsdepeschen . . . 3,879 152,802 194 fl. 8,944 fl. Bahndepeschcn . . . . 10,348 256,051 16 „ 12,978 „ Privatdepcschen . . . 29,359 713,000 31,895 „ — 2) Im internazionalen Verkehr. Staats- u. Privatdepcschen 41,739 1,123,848 115,081 „ 196 „ Summe 85,325 2,245,701 147,186 fl. 22,118 fi. Gegen das Vorjahr wurden befördert 24,208 Depeschen mit 576,367 Worten und mehr erhoben und notirt 46,833 fl. Auf die Depeschen und Worte repartirt, ergeben sich folgende Durch schnittszahlen :