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Angriff genommen, so daß im ersten Baujahr nur 5 Pfeiler von Nr. 3—8 nicht bis auf die Sockclhöhe, die übrigen dagegen viel höher, so die Pfeiler 18, 19 und 20 bis auf die Widerlager der Spannbögen aufgemaüert wurden. Den 2. Dezember 1851 wurden die Arbeiten für das erste Baujahr eingestellt und den 29. März 1852 wieder begonnen. Den 3. Juni wurde das Wölben der Spannbögen begonnen und den 19. August beendigt. Es wurden somit die 21 Spannbögen, deren Mauerwerk eine» Kubikgehalt von 87,420 Kubikfuß enthält, in 84 Tagen ausgcsührt. Den 6. November wurden die Arbeiten ein gestellt, nachdem auf sämmtlichen Pfeilern die 3 unteren Schichten der Halb kreisbögen versetzt waren. Den 11. März 1853 wurde an dem Wölben der Halbkreisbögen begonnen und dasselbe den 10. Juli beendigt. Der Kubikgehalt des in dieser Zeit (103 Tage) hergestcllten Mauerwerks beträgt circa 150,000 Kubikfuß. Den 23. August wurde das Hauptgesims, den 3. September die Herstellung des Geländers, den 16. September die Wachthäuschen vollendet und den 20. die erste Probefahrt auf der ganzen >4'/, Stunden langen Bahnlinie zwischen Bietigheim und Bruchsal gemacht. Die Ausführung des ganzen Baues nahm somit eine Zeit von nicht ganz 2Jahren in Anspruch und cs beträgt der Kubikgehalt der ausgeführten Maurer- und Steinhaucrarbeit mit Einschluß des Betons 1,265,900 Kubikfuß. Im Sommer 1853 waren die meisten Arbeiter beschäftigt und es betrug die Zahl derselben zwischen 550 und 600. Unglücks fälle. Die Anzahl derselben war bei den vielen und gefähr lichen Arbeiten sehr gering, nur 4 Arbeiter hatten das Unglück das Lebe» zu verlieren. Der eine stürzte von dem Maschinenwagen des 4. Pfeilers herunter, der zweite fiel vom Transportsteeg aus in die Enz und ertrank, der dritte fiel am östlichen Ortpfciler von der II. Etage des Maschiiiengerüstes herunter, und der vierte verunglückte beim Ausschalen der Spanubögen. Außer diesen vier fielen noch 6 andere Arbeiter vom Gerüst herunter, welche mit Beinbrüchen davon kamen und mit Ausnahme eines Einzigen bald wieder arbeiten konnten. Die Verpflegungs- und Kurkosten wurden ans der Arbciter-Untcrstützungskaffe bestritten, auch sämmtlichen kranken Arbeitern über die Zeit ihrer Arbeitsun fähigkeit täglich 15 kr. aus dieser Kaffe vergütet, wogegen sie die Verpflichtung hatten, von jedem Gulden Verdienst einen Kreuzer in die Kaffe einzulegen. — Nach Beendigung obigen Vortrags zeigte der Vorsitzende ein Muster des zwischen Europa und Nordamerika zu legenden Telegraphentaues, welches sich durch seinen geringe» Umfang und große Biegsamkeit und Geschmeidigkeit von den anderen bisher angewcndeten unterseeischen Telegraphentauen auszeichnet. Es wurde dabei die Ansicht ausgesprochen, daß nach den bisher getroffenen um sichtigen Einleitungen an dem Gelingen des großartigen Unternehmens des atlan tische» Telegraphen kaum mehr zu zweifeln seh. Schließlich wurde Bau-Juspektor Heimerdiuger, bisher außerordentliches Mitglied des Vereins, nachdem er bleibend seinen Wohnsitz in Stuttgartg e- nommen, zum ordentlichen Mitglied ausgenommen. Der Vorstand: Klein. Für den abwesenden Schriftführer: BreyUttlNN. — , Zeitung. Inland. Württemberg. — In der Sitzung der Kammer der Abgeordneten vom 4. April wurden folgende Anträge der volkswirthschafilichen Kommission, Eisen bahnen im nördlichen und nordöstlichen Theil des Landes betreffend, mit allen gegen 2 Stimmen angenommen: „die Kammer der Abgeordnete» möge die Bitte beschließen, daß cs der K. Staatsregiernug gefallen wolle: 1) für eine, vom Staate zn erbauende Eisenbahn von Heilbronn in der Richtung gegen Nürnberg bis zur diesseitigen Landcsgrenze, vorläufig mit einer Zweigbahn nach Hall oder Wilhelmsglück, falls die vorgedachte Bahn selbst nicht zweckmäßiger weise über Hall geführt werden könnte, die erforderlichen vollständigen technischen Vorarbeiten Herstellen, und dabei namentlich auch die Frage von der Wahl einer Kocherlinie oder einer Linie über Oehringen für jene Bahn durch vergleichende technische Vorarbeiten aufklären zu lassen; 2) mit der K. bayerischen Staats regierung zu Bewirkung einer möglichst baldigen direkten Fortsetzung dieser Bahn auf bayerischem Staatsgebiete unter Vorbehalt ständischer Zustimmung für einen dießfälligen Vertrag Verhandlungen zu pflegen; 3) für den Fall des Baues einer Eisenbahn von der badischen Hauptbahn in der Richtung gegen Würzburg eine vom Staate zu erbauende Verbindungsbahn zum Anschluß an jene Bahn, von Heilbronn ausgehend und dem rechten Neckarufer folgend, entwerfen zu lassen; 4) dießfallS eventuell die entsprechenden Einleitungen bei der großher zoglich badische» Regierug unter Vorbehalt ständischer Zustimmung zu treffen, und 5) den Ständen, falls die K. Staatsregicrung den vorstehenden Bitten (1—4) ihre Gewährung zu Theil werden lasse, über die Ergebnisse ihrer dieß fälligen Einleitungen die geeigneten Mittheilungen zu mache». Oesterreich. — Die Konzessionsurkunde für folgende 4 Eiscnbahnstrccken: von Przemysl nach Lemberg, von Lemberg über Brody au die russische Grenze, von Lemberg an das rechte Dniesterufer über Czernowitz an die moldauische Grenze und von Przemysl an das rechte Dniesterufer wurde am 2. April ver öffentlicht. Die Strecke Przemysl-Lemberg muß bis Ende 1860, und jene nach Brody und Czernowitz bis Ende 1865 fertig seyu. Personal-Nachrichten. Oesterreich. — Der Ministerialrath und Zcntraldirektor für Staats- Eisenbahnen, Karl Ritter von Ghcga, hat das Kommandeurkreuz deS groß herzoglich toskanischen St. Josephordens erhalten. Verkehr deutscher Eisenbahnen. König!, sächsische Staatseisenbahnen. — Monat Februar 1857. Personenverkehr. Güterverkehr. Total- Bahnlinien und -Personen. Einnahme. Güter. Frachtbetrag, einnahme. deren Länge. M. Thlr. Ztr. Thlr. Thlr. Leipzig-Zwickau ")> 24.6 42,363 18,097 1,018,580 98,668 117,264 ° j Hof s Chemnitz-Riesa. . 8.9 17,871 6,617 312,700 21,547 28,307 Dresden-Bodenbach 8.8 25,531 7,203 209,007 27,334 35,075 Dresden-Görlitz . 14.0 30,795 13,951 287,627 32,007 46,594 Summa 56.3 116,560 45,868 1,827,914 179,555 227,240 ') Einschließlich der Kohlenbahn. Leipzig-Dresdener Eisenbahn. — Monat Februar 1857. 36,466 Personen 24,685 Thlr. 27 Ngr. 825,716 Ztr. Güter 94,939 „ 2 „ 119,624 Thlr. 29 Ngr. Hierzu vom Januar c 129,812 „ 11 „ Slimma 249,437 Thlr. 10 Ngr. Vom 1. Januar bis ult. Februar. 1856 . 217,323 „ 4 „ Mchreinnahme gegen 1856 . . . 32,114 Thlr. 6 Ngr. vorbchältlich späterer Feststellung. Lübeök-Büchcn. — Monat März 1857. 9,074 Personen (incl. Gepäck) .... 4,291 Thlr. 120,651 Ztr. Güter; Vieh und Equipagen. 7,807 „ Summa . 12,098 Thlr. gegen 9,830 Personen, 106,015 Ztr. Güter und 11,623 Thlr. im März 1856, mithin im März 1857 mehr 466 Thlr. Ankündigungen. s22j Kaiser-Ferdinands Nordbahn. Wegen der noch in der Schwebe befindlichen Verhandlung rücksichtlich der Uebernahme der westgalizischeu Eisenbahn, worüber die definitive Entscheidung jedoch ehestens zu gewärtige» steht; — wird die gewöhnlich gegen Ende April des Jahres stattfindende ordentliche Generalversammlung der Nord- bahn-Akzionäre Heuer erst im Laufe des Monats Mai abgehalten werden, um eventuell die wiederholte Einberufung der Herren Akziouäre zu einer außerordentlichen Generalversammlung eigens für diese Angelegenheit zu vermeiden. si9—2ij Pfälzische Lndwigsbahn. Von nachbezeichnetcn Akzien der Pfälzische,, Ludwigsbahu sind die Dividenden der Jahre 1853, beziehungsweise 1854 bis jetzt nicht erhoben wor den, und zwar: n) Die Dividenden pro 1853 von den Akzien Nr. 330. 2399. 3797. 4l50. 4151. 4152. 6492. 7496. 11148. 11149. 11150. 11151. 13658. 13659. l>) Die Dividende» pro 1854 von den Akzien Nr. 2399. 4150. 4151. 4152. 6492. 7496. 11148. 11149. 11150. 11151. 13658. 13659. Die Eigenthümer dieser Akzien werden hiermit aufgefordert, sich zur Ein lösung der betreffenden Coupons zu melden, widrigenfalls dieselbe» in Gemäß heit des §. 78 der Satzungen für ungültig erklärt werden und die Dividenden beträge der Gesellschaftskaffa anheim fallen. Ludwigshafen, den 18. März 1857. Die Direktion -er Pfälzischen Eisenbahnen. Jaeger. Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schcn Buchhandlung in Stuttgart