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«usführtn können. Man hofft aber das Verfahren in beiden Beziehungen ver bessern zu können, und richtet jetzt die Bemühungen namentlich darauf, Eisen von besserer Qualität zu erzielen. Indem man die Operazion kurz vor dem vollständigen Verschwinden der blauen Flammen aufhorc» läßt, erhält man Zaine, die weniger gefrischt und dem Feinmetall einigermaßen ähnlich sind. Dtown zu Ebbw-Vale hat angeblich ein Verfahren ausgefundcn, »ach welchem solche Zaine mit gutem Erfolge ans Stahl verarbeitet werden können. In der Dowläis-Hütte hat man vier Schienen aus Bessemer'schem Eisen «»gefertigt; sie sind sehr brüchig und eine derselben zerbrach beim'Geraderichten. Gleichwohl widerstanden diese Schienen, auf t.2 Meter von einander enifernte Stützpunkte gelegt und in der Mitte dazwischen belastet, einem Druck von 20 Tonnen, indem sie nach Beseitigung desselben ihre ursprüngliche Gestalt bis ans 2 Millimeter wieder annahmen. Im Allgemeinen habe» die Versuche der Dowlais-Hütte weniger befriedigende Resultate ergeben, als die der Ebbw-Vale- Hütle. (Aus den »Lunnles ckes miues" im Polyt. Centralbl.) Verein für Eifenbahnkunde in Berlin. Sitzung am 10. März 1657. Vorsitzender: Herr Hagen; Schriftführer: Herr H. Wiebe. Das Protokoll der Sitzung vom 10. Februar e. wird vorgelesen und an genommen. Der Vorsitzende berichtet über mehrere eingegangene Schreiben auswärtiger Mitglieder. — Hierauf macht derselbe Mittheilung über die Ver handlungen, welche er in Betreff der diesjährige» Erkursivn des Vereins ge pflogen, so wie über das Resultat der erfolgten Revision der Kasse des Vereins. Herr Siemens hielt eineu Vortrag über Magnet-elektrische Telegraphen, welche er im Gegensatz zu de» Elektro-magnetischcn Telegraphen beschreibt. Derselbe gibt zuerst einen kurzen Ueberblick über die Entwickelungsgcschichte dieser Telegraphen, indem er, mit den Gauß-Weber'schen Telegraphen in Göttingen beginnend, die Verbesserungen von Steinheil in München anführt, sodann die Einrichtungen des Whratstonc'schen Zeigertelegraphen beschreibt, und hieran eine Besprechung ter Telegraphen von Störer in Leipzig knüpft. Die neuesten Verbesserungen und Vereinfachungen der magnet-elektrischen Tele graphen sind von den Herren Siemens und Halske hierselbst in ihrer hiesigen Werkstatt ausgeführt und bei den Apparate» angewandt worden, welche diese Herren für die K. Bayerischen Staaisbahnen ausgcfuhrt haben; dies- Zeiger- Apparate zeichnen sich durch große Leichtigkeit iu der Bewegung und durch Sicherheit im Gebrauche aus, und haben mancherlei praktische Vorrichtungen zur Ajustirung der einzelne» Sprech-Apparate. In dem Vereiuslokale waren zwei derartige Apparate aufgestellt, welche durch Einschaltung einer Rolle von Neusitbcrdraht einen Leitungswiderstand zu überwinden hatten, welcher einer Entfernung von etwa 40 Meilen entsprach. Herr Siemens erläuterte seinen Vortrag an dies.» Apparaten und stellte mehrere Versuche mit dem Arbeite» an denselben, so wie mit dem Ajustiren derselben an. Leitung. Inland. Oesterreich. — In der Wochenversammlung des Niedcrösterreichischen Gewerbevereins in Wien am 13. März hielt Hr. Wurm einen Vortrag über das von Bessemer angewendete Verfahren der Eisengewinnung. Er berührte die Versuche, welche bereits vor Jahren von Hosrath Peilheim, Marschall Mar- moüt, dann auf Veranstaltung der ehemaligen k. k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen in Oesterreich angestellt worden waren, um gleich vom Hochofen weg Schmiedeeisen zu erhalten. Der Hr. Sprecher selber habe bei mehreren dieser Versuche thätig mitgewirkt und die Nebcrzeugung gewonnen, daß auf diesem Wege kein Gewinn für die Eisenindustrie zu erzielen sey. Bessemers Verfahren leide an den nämlichen Mängeln, durch welche auch die vorerwähnten Versuche scheiterten. Es werde dabei zwar allerdings an Brennstoff erspart und das Eisen billiger hergestellt; allein das Produkt sey eben auch nnr ein unvoll kommenes, und mau müsse bei vorkommenden Eisenkonstrukzionen die Bestand- theile um so viel schwerer machen. Hr. Wurm glaubte schließlich, daß die He bung der Eiscninduilrie besonders durch Vervollkommnung des Frischprozcsses erzielt werde» könnte. (Austria.) — Nachdem zufolge der Allerhöchst genehmigten Konzessionsurkunde 6<i. 14. März 1856 für die lombardisch-venezianischen Eisenbahnen die Konzessionäre sowohl den Betrieb der ausgebauten Strecken als den Weiterbau der noch zu vollendenden Linien bereits übernommen haben, so wurde vom 1. Februar 1857 die Auflösung sowohl der k. k. Eisenbahn-BetriebSdirekzion, als der k. k. Eifen- bahn-Baudirckzion in Verona genehmigt. Tie Eisenbahn-Baudirekzion zn Verona hat vom 1. März 1857 angefangen als provisorisches Inspektorat bis auf weiteres zu fnngiren; die Oberleitung der von derselbe» bisher geführten Ge schäfte wurde jedoch an die k. k. Zentraldirckzion für Eisenbahnbaute» in Wien übertragen. Den bei diesen aufgelösten Behörden angestellten Beamten und Dienern bleibe», insofern sie nicht freiwillig in die Dienste der Konzessionäre übertreten, ihre normalmäßigen Rechte und Ansprüche an den Staatsschatz Vor behalten. Sachsen. — Die Leipzig-Dresdener Bahnverwaltung besitzt einen zur Beförderung kranker Personen besonders eingerichteten zweiachsigen Wagen, welcher übereinkunftsgcmäß den übrigen, bei dem mitteldeutschen Eiscnbahnver- bande bethciligten Bahne» im vorkommenden Falle des Bedarfs zur Benutzung überlassen wird. I», Fall der Benützung dieses Wagens wird eine Befördc- rungstare von 1 Thlr. — 1 fl. 45 kr. rh. pro Meile auf die ganze Tour von der Heimath aus bis dahin zurück erhoben und der Leipzig-Dresdener Bahn, neben ihrem Antheile an der Besördcrungstarc, eine Wagenmiethe von 1'/? Sgr. — 5'/, kr. pro Achse und Meile der durchlaufenen fremden Bahnstrecke vergütet. Personal-Nachrichten. Oesterreich. — Dem bisherigen Ober-Inspektor im Haiidclsministcrium (nunmehr Baudirektor der Elisabcthbahn), Karl Kcißlcr, ist aus Anlaß seines Austrittes ans dem Staatsdienste, in Anerkennung seiner im Cisenbahnfache er worbenen Verdienste, der Titel eines kaiserlichen Rathes verliehen. Verkehr deutscher Eisenbahnen. Kaiser-Ferdinands Nordbahn. — Monat Februar 1857. (Länge sämmtlicher Betriebsstrecken 70 Meilen.) Personen. Zentner. Einnahmen. Wien, Oswiccim, Stockerau, Marchegg Brünn, Olmütz, Troppau und Bielitz, 91,759 1,121,885 529,612fl.C.M. gegen im Fcbr. 1856 . 99,050 1,496,794 970,742 „ „ 1. Jan. bis incl. 29. Febr. 1857 . 180,922 2,361,682 1,434,842 „ „ gegen in 1856 . 209,148 3,192,645 2,010,879 „ „ (Negietranöporte ohne Frachtbetrag im Febr. 1857 . . . 182,815 Ztr.) Magdeburg-Wittenberge. — Monat Februar 1857. 7,871 Personen, Einnahme . . 5,229 Thlr. 206,245.0 Ztr. Güter „ . . 20,846 „ Außerordentliche Einnahmen.... 687 „ Summa . 26,762 Thlr. gegen 7,953 Personen, 146,584.0 Ztr. Güter und 22,241 Thlr. Einnahmen im Februar 1856. Holsteinische Eisenbahnen. — Monat Februar 1857. 1) Altona-Kiel: 23,982 Personen 10,504 Thlr. 173,670 Ztr. Gepäck und Güter rc. . . . 18,418 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 19 „ Summa 28,94 l Thlr. In den erste» 2 Monaten 1857 . . 63,592 Thlr. gegen 1856 weniger 5,387 Thlr. 2) Glückstadt-Elmshorn: 2,798 Personen 846 Thlr. 25,228 Ztr. Gepäck und Güter re. . . 1,598 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 1 „ Summa 2,445 Thlr. In den ersten 2 Monaten 1857 . . 9,958 Thlr. gegen 1856 weniger 6,157 Thlr. 3) Rendsburg-Neumünster: 5,048 Personen 2,133 Thlr. 52,698 Ztr. Gepäck und Güter >c. . . . 2,953 „ Beförderungen für die Landesregierung . . 5 „ Summa 5,091 Thlr. In den ersten 2 Monaten 1857 . . 9,978 Thlr. gegen 1856 mehr 1,637 Thlr. Ankündigungen. i'5—I7j El,, Techniker, der längere Jahre in einem Hütien-Etablissement lhätig war unv sich in letzter Zeit mit der Fabrikazion der Torftokes -c. beschäftigte, sucht ein ähnliches Engagement. Zeugnisse, namenilich über die günstigen Resultate der Torfpräparazion, weichen vorgelegt. Redakzion: C. Etzel und L. Klein. — 2» Kommission der I. B. Mctzlcr'schcn Buchhandlung in Stuttgart.