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1. bis 3. Quartal 1891 auch im Vergleich zum Jahre 1889 zurückgeblieben, lediglich mit Ausnahme von Lein wand, deren erhöhten Absatz wir bereits in früheren Quartalen erwähnten. Gegen 1890 bleibt jetzt die Ausfuhr bei Wollengarn um 57%, bei Wollwaaren um 26%, bei Baumwoll-Strnmpfwaareu um 45%, bei Halb- seidenwaaren um 34% zurück. Mit Ueberfüllung der Läger lässt sich dieser Rückgang nur schwer erklären; denn naturgemäss wird mau erst die billig einge lagerten Waaren in den Verbrauch bringen, bevor man neue Zufuhr zu erheblich erhöhten Zollsätzen bezieht; es hätte also gerade nach dem Inkrafttreten der Bill die Zufuhr aufhören und später mit der Abnahme der Lagerbestände allmählig steigen müssen. Das ist aber, wie wir bereits im Augustheft erwähnten, nicht der Fall gewesen; der Export hat in den späteren Quartalen noch mehr abgenommen und deshalb ist wohl die An ¬ nahme die richtigere, dass der Bedarf drüben im Lande selbst gedeckt wird. Ausfuhr nach den Im 1.—3. Quartal 1891 || 1890 1889 Vereinigten Staaten Mengen in 100 kg netto Baumwollenwaaren . 29 334 || 49 656 36 470 darunter: Strumpf- waaren . . . 21 990 40 073 28 351 Kleidern. Leibwäsche 3 300 4 329 5 035 Jute- u. Manillahanf- gewebe .... 1 727 1 718 3 056 Leinwand, gebleicht gefärbt .... 4 603 2 771 2 042 Im 1.—3. Quartal Ausfuhr nach den 1891 1890 1889 Mengen in 100 kg netto Damast, lein. Tisch- u. Bettzeug... 8 032 ' 8 006 i 6 977 Wollengarn . . . 1 949 4 492 7 205 Wollen waaren. . . 23 293 31554 25 539 darunter Tuch- u. Zeugw.unbedrnckt 19 209 25 997 20 733 Seiden- u. Halbseiden- waaren .... 13 898 19 593 19 817 darunter: halbseid. Zeuge .... 10911 16 523 18 935 Technische Notizen. Barthel’s Riemenverbinder. Nachdem uns über den von der Firma F. A. Barthel in Leipzig in den Handel gebrachten Biemenverbinder von verschiedenen Seiten die günstigsten Urtheile zugekommen sind, halten wir es für angemessen, unseren Leserkreis auf diesen nützlichen und handlichen Apparat aufmerk sam zu machen, welcher das Biemenverbinden, diese lästige und zeitraubende Zugabe des Riemenbetriebes, in einfacher und dauerhafter Weise ausführen lässt. Mit dem neuen Apparat werden Stahlklammern, je nach i der Grösse der Riemen, von verschiedener Länge, durch das Leder getrieben, so dass die Enden der Klammern auf der unteren Seite des Riemens wie Krallen sich umlegen. Die beiden Enden eines Riemens werden ’ damit untrennbar miteinander verbunden, ohne dass der Betrieb länger als einige Minuten unterbrochen wird. Dass durch Nachgeben der Klammern die Ver bindung irgendwie sich lockere oder löse, ist nie zu befürchten, ebensowenig, dass die Verbindungsstelle an Elasticität einbüsse. Da ausserdem der Preis so wohl des Apparates als auch der Klammern ungemein billig berechnet ist, so lohnt es sich wohl, einen Ver such zu machen, um die Erleichterung, welche Barthel’s Riemenverbinder in einen Fabriksbetrieb bringt, durch eigene Erfahrung kennen zu lernen. E. A. H. * * * * Ein neuer Oelanstrich für Metall- und Holzcon- structionen wird von der Wochenschrift des nied.-öst. Gewerbevereins empfohlen. 10 kg heisses, geschmolzenes Blei werden unter fortwährendem Umrühren in 51 Bauin- wollsamenöl gegossen. Nach dem Abkühlen wird das Del von dem nur mehr 8,5 kg betragenden Blei am Boden abgegossen. Man wiederholt mit dem metallisch zurückgebliebenen Blei dieses Verfahren 5 mal, bis das unveränderte Blei nur mehr 5 kg wiegt, womit das Maximum der Sättigung des Oeles mit Blei erreicht zu sein scheint. Nach vollständiger Abkühlung hat das Del die Consistenz eines dickeren Firnisses ange nommen und ist nun eine fertige Anstrichflüssigkeit. Den ersten Anstrich lässt man 48 Stunden trocknen, bevor man den zweiten Anstrich giebt. Die Notiz fügt hinzu, dass die Eigenschaft, Blei zu absorbiren, äusser dem Baumwollsamenöl anderen Oelen entweder gar nicht oder nur in ungenügendem Maasse zukomme. a. * * * Petroleum- und Gasmotoren. Unter der grossen Zahl der Petroleum- und Gasmotoren beanspruchen die von J. M. Grob & Co. in Leipzig-Eutritzsch nach dem System Capitaine ausgeführten Motoren schon deshalb unser volles Interesse, weil sie wie dazu ge schaffen sind, das Problem zu lösen, welches den kleinen Gewerbetreibenden mit Elementarkraft versorgen soll, damit er den verlorenen, goldenen Boden des Hand werks wiederfinde. Wir wissen zwar, dass man das selbe Ziel auch durch Kraftvertheilung von einer cen tralen Stelle aus mittelst Elektricität, Wasserdruck oder Pressluft zu erreichen sucht. Doch sind diese Systeme immer noch im Versuchsstadium begriffen; bei den Petroleum- und Gasmotoren aber hat man es mit einer in der Praxis durchprobirten, fertigen Er findung zu thun, welche genau hält, was sie verspricht. Jene Centralstellen für Kraft werden überdies nur dem jenigen Handwerk zu statten kommen, welches im Rayon eines grossen Industriecentrums sich befindet; die von den grossen Heerstrassen der Industrien ab seits gelegenen, nach Tausenden zählenden Klein gewerbetreibenden werden von der Verbindung mit der Centrale ausgeschlossen bleiben. Zunächst aber muss entschieden werden, ob die Centralen die Kraft so billig weiden liefern können, dass sie mit den Dampfmotoren die Concurrenz zu bestehen im Stande sind. Durch die Berechnungen des königl. Regierungs baumeisters E. Claussen ist hingegen festgestellt, dass speciell das Petroleum erfolgreich mit dem Dampf als Kraftspender concurriren kann, insbesondere wenn der Zoll auf Petroleum für technische Zwecke ermässigt oder aufgehoben werden sollte. Claussen hat ferner dargethan, dass die Gr ob’s eben Motoren, ohnedem schon billig im Ankauf, auch im Betrieb als die billigsten Kraftmaschinen sich erweisen. Er berechnet die Betriebskosten insgesammt, inclusive Amortisation des Anlagekapitals, in seinem Werk „Die kleinen Mo toren und die Kraftübertragung von einer Centrale aus“ folgendermassen: Es kostet der Betrieb von 1 Motor von 1 Pferdestärke pr. Stunde u. -kraft 19,9 Pf. 12 14 2 r n " » » » n » n 1 „ „ 4 „ „ „ „ „ 11,1 „ Die letzteren Motoren sind laut Tabelle im Betriebe sogar billiger als die Dampfmaschine gleicher Grösse, wozu sich noch die weiteren Vortheile gesellen, als da sind: die Ersparung des Heizers und des Wärters, geringerer Schmutz in Folge des Wegfalls des Kessels, geringeres Gewicht und geringerer Baum, leichtere Bedienung, ferner, dass Petroleum-Motoren zur Auf stellung keiner Concession bedürfen und überall, in jedem Lokal, selbst in Etagen, aufgestellt werden können. Uebrigens befasst sich die Firma J. M. Grob & Co. nunmehr auch mit der Anfertigung von 6, 8 und lOpferdigeu Motoren und ist bei ihrer Leistungs fähigkeit, Ausdehnung und Arbeiterzahl von ihr zu erwarten, dass sie ihren 1000 kleinen Motoren bald auch eine entsprechende Anzahl von Repräsentanten des grösseren Kalibers für verschiedenen Gebrauch folgen lassen wird. n. Neu ertheilte Patente. Deutschland. 2. November 1891. 8. No. 60292. Gasfeuerwagen für Appreturmaschinen. — F. G. Frauken in Krefeld, Blnmenthalst. 68. Vom 21. April 1891 ab. — Nr. 60302. Maschine zum Auf wickeln von Faden auf Garnhalter mit sternförmigen Armen. — J. Keats in Bagnal bei Stoke-upon-Trent, Staffordshire, England; Vertreter: F. Edmund Thode & Knopp in Dresden. Vom 28. November 1890 ab. — 25. No. 60208. Flacher Kulirwirkstuhl zur Herstellung von Wirkwaaren mit nachgeahmter Nähnaht. — Firma Dore & Cie. in Paris; Vertreter: Brandt & Fude in Berlin NW., Marienstr. 29. Vom 24. October 1890 ab. No. 60248. Netzstrickmaschine für Waare mit unver schieblichen Doppelknoten. — R. Semmler sen. in Siegmar bei Chemnitk. Vom 7. Juli 1891 ab. — No. 60263. Verfahren zur Befestigung von Kugelfransen an Decorationsborden. — Firma Gebrüder Ludwig iu Dresden A., Pillnitzerstr. 46. Vom 24. Mai 1891 ab. — No. 60264. Klöppelmaschine mit federnd beweglicher Weiche. — Mann & Schäfer in Barmen. Vom 6. Mai 1890 ab. — No. 60220. Maschine zur Herstellung von Drahtlitzen. — E. Charpentier in Hodimont bei Verviers, Belgien; Vertreter: Dr. Häberlein & Co. in Berlin NW., Karlstr. 7. Vom 17. Februar 1891 ab. — 76. No. 60238. Verfahren und Einrichtung zur Her stellung eines Vorgespinnstes auf Streichgarnkrempeln für ein dem Kammgarn ähnliches Feingespinnst. — j J. H. Popp in Werdau. Vom 10. Februar 1891 ab. I — No. 60249. Antriebsvorriehtung für den Vorgarn- Cylinder an Streichgarn-Selfaktoren. — Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz in Chemnitz. Vom | 13. Februar 1890 ab. — No. 60261. Maschine zum Auf ziehen der Kratzenblätter auf die Deckel der Krempel maschinen. — J. E. Platt und J. Wardle in Hart ford Works Oldham, County of Lancaster, England; Vertreter: C. Fehlert & G. Loubier in Berlin NW., Dorotheenstr. 32. Vom 22. April 1891 ab. — No. 60283. Kämm-Maschine. — R. Ferouelle in Mülhausen, Elsass, Magentag. 7. Vom 21. Juni 1891 ab. — 86. No. 60213. Mechanischer Webstuhl mit Revolverlade. —0. Menzel in Görlitz, Emmerichstr. 2604, und A. Adler in Görlitz, Pragerstr. 1930. Vom 18. April 1891 ab. — No. 60244. Verfahren zur Herstellung von ein- und zweiflorigem Sammt und Plüsch in dreifacher Waare. — N. Reiser in Aachen. Vom 17. April 1891 ab. — No. 60299. Ver fahren und Einrichtung zum Glätten der Kettfäden während des Webens. — Escales & Hatry in Saar- gemünd, Lothringen. — Vom 17. Juli 1890 ab. 9. November 1891. 25. No. 60336. Aufnahme- und Dreh-Apparat für Fiechtmaschinen. — F. Lusebrink und R. Lusebrink in Höhrath bei Herzkamp bei Barmen. Vom 14. Juni 1891 ab. — 76. No. 60327. Spindel mit während des Ganges nachstellbarer Lagerbüchse und Kappenflügel.— M. K u c h e n b e c k e r in Freiburg i. Sch]. Vom 26. Februar 1891 ab. — No. 60329. Garnspindel. — Harburger Gummi-Kamm Co. in Hamburg, Mayenstr. 60. Vom 20. März 1891 ab. — No. 60390. Verfahren und Maschine zur Herstellung einer neuen Art von Garnsträhnen. — 0. Hoffmann in Neugersdorf i. S. Vom 10. März 1891 ab. — 86. No. 60312. Verfahren zum Weben von Waaren von der doppelten Breite des Webstuhls, beziehentlich von nahtlosen Säcken. — A. D. Emery in Taunton, Massach., V. St. A.; Vertreter: Wirth & Co. in Frankfurt a. M. Vom 13. November 1889 ab. — No. 60392. Aufsteckspindeln für Spulen. — C. Borgsen in Lippstadt. Vom 1. April 1891 ab. — No. 60398. Verfahren zur Herstellung gobelinartiger Gewebe. — Ch. Jooss in Hall, Württemberg. Vom 7. Juli 1891 ab. 16. November 1891. 29. No. 60433. Neuerung bei dem Entschälen von Chinagras. — .1. P. A. Blaye in Paris; Vertreter: J. Brandt & G. W. v. Nawrocki in Berlin W., Friedrich strasse 78. Vom 7. März 1891 ab. — 67. No. 60472. Kratzenschleifapparat. — F. Flockenhaus in M.-Glad- bach, Mühlenstr. 44. Vom 13. März 1891 ab. — 76. No.60477. Kratzenbeschlag für Krempeln. —E. Gessner in Aue i. S. Vom 29. Mai 1891 ab. 23. November 1891. 25. 60524. Strickmaschine mit neuen Zungenöffnern. — W. Leckebusch in Düsseldorf, Kirchfeldstr. 8. Vom 21. November 1890 ab. 30. November 1891. 8. No. 60602. Apparat zum Dämpfen und Fixiren von Geweben, Gespinnsten u.s. w. mit Einrichtung zum gleichzeitigen Kühlen und Trocknen. — O.A.M.Schulze iu Crimmitschau. Vom 24. März 1891 ab. — 25. No. 60605. Zungennadel mit selbstöffnender Zunge für Strick maschinen. — H. Köhler in Mühlhausen, Thüringen, Erfurterstr. 43. Vom 30. Juni 1891 ab. — 29. No. 60614. Mehrseitig mit Spitzen besetzter Raüfkamm für Zupf maschinen. — Gebrüder Klauder in Dresden A., Falkenstr. 3. Vom 10. Mai 1891 ab. — 86. No. 60566. Maschine zur Herstellung von Tüllspitzen. — J. R. Hancock in Wood-Street, Beeston, Nottinghamshire, und H. Dobbs, No. 20 Stoney Street, Nottingham, England; Vertreter: Robert R. Schmidt in Berlin SW., Königgrätzerstr. 43. Vom 16. September 1890 ab. Oesterreich-Ungarn. Neuerung an Rauhmaschinen. — Aug. Monforts in M.-Gladbach. 30. 9. 91. — Maschine zum Spalten,