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IS2 abtheilung für Netourbriefe (Idsturneä lotter Oküce) gelangt. — Das durch schnittliche Gewicht eines inländischen (Privat-) Briefes ist gegenwärtig '/.—-/z Lvth, eines rwn de» Kolonien und vom Auslände eher mehr als , bez. '/? Lolh; daS Zeitnngsgewicht ist — wahrscheinlich wegen der namhafteren Anzahl billiger und kleiner Blätter — geringer geworden, und beträgt im großen Durch schnitte 4^>/, Loth. Ein Packet dnrch die Post versendeter Bücher, deren Ge- sammtmenge für 1856 auf 3 Millionen geschätzt ist, wog bei 10 Loth. Ein inländischer Privatbricf zahlt durchschnitilich 1 '/§ <1. an Porto. Im vorigen Jahre wurden 160 neue Gcldanweisungsämier errichtet, so daß deren Gesammtanzahl im vereinigte» Königreiche gegenwärtig 2065 beträgt. Das Ergcbniß des Anweisungsgeschäftcs in 1856 war: gemachte Anweisungen 6,178,982 im Geldbetrag von 11,805,562 Pf.St.; ausbezahlte Anweisungen 6,172,142 mit 11,793,656 Pf.St.; Verhältnis der gemachten Anweisungen zur Bevölkerung — 1:4'/^. Während in den Jahren 1847 und 1848 der Gcbührenertrag vom Geld- anweisungsgcschäfte zur Deckung der damit verbundenen Regiekosten nicht aus reichte, hat sich seitdem ein fortwährend steigender Reinertrag hcrausgestellt, welcher für 1856 bereits 22,674 Pf.St. ausmachte. Die Noheinnahme ter britischen Postanstalt in 1856 stellt sich wie folgt: für Briese, Bücher re 2,764,000 Pf.St. „ Geldanweisungen 103,000 zusammen 2,867,000 Pf.St. gegen 2,7 7,000 Pf.St. i» 1855. Die Zunahme deS Brutto-Erträgniffes in, letzten Jahre war demnach 150,000 Pf.St. oder mehr als 5'/z Proz.; beim Vergleich mit 1840 (dem ersten Jahre des Bestehens der Pennppost) zeigt dieselbe jedoch 111 Proz., und beträgt selbst gegenüber dem letzten Jahr- mit hohen Posituren (1839) noch immer 477,000 Pf.St. oder 20 Proz. Die Verwaltuugsanslagen bezifferten sich in 185kl ans 1,673,566 Pf.St. gegen 1,601,611 in 1855. Tiefer Zahlenverglcich ergibt für 1856 eine Ver mehrung der Auslagen um 4'/^ Proz.; dagegen finden wir im Entgegenhalt zu den Roheinnahmen dieses Jahres einen Reinertrag von nahebei 1,200,000 Pf.St., welcher jenen von 1855 um etwa 7 Proz. übertrifft. In letzterem Jahre hatte nämlich der llcberschuß nur 1,126,000 Pf.St. betragen, und war gegen 1854 nm 150,000 Pf.St. oder mehr als 13 Proz. zurückgeblieben. Der Pcrsonalstand des britischen Postdcpartemeuls zählte zu Ende 1856 im Ganzen 23,130 Beamten und Diener (gegen 22,547 in 1855), außerdem 118 Angestellte in den Kolonien, 55 Agenten im Ausland uud 8 Mariuc-Post- beamten. Von obiger Gcsammtzahl entfallen 3200 Individuen ans den Londoner Poslbezirk überhaupt und 1700 auf das Londoner Hauptpostamt insbesondere. Die britische Postbehörde sorgt in menschenfreundlicher Weise für das körper liche Wohlschn ihrer Angestellten, namentlich der niedriger Besoldeten. Im Londoner Bezirke hat ein eigener, ans Staatsmitteln dotirter Arzt den Poflbe- dienstcteu unentgeltlich seinen Beistand zu leihen, und über seine Thäligkeit während des ganze» Jahres an den Generalpostmeister einen ausführlichen Be richt zu erstatten. Jener für 1856 spricht sich über den Gesundheitszustand des ganzen Personals zufriedenstellend ans. Die dnrch Krankheit verursachte Ab wesenheit währte durchschnittlich 7^ Tage für jedes Individuum, uud nur 11 Todesfälle (d. i. 6 auf je tausend Erkrankte) kamen im Ganze» vor. Ein andere , das Postpersoual begünstigende Maßregel der britischen Postbehörde ist, raß sie dasselbe durch Iheilweise Zahlung der erforderlichen Prämien ans Staats mitteln zur Lebensversicherung zu ermuntern trachtet. Die Summe der versicherten Beträge wird für 1856 auf nicht weniger als 230,000 Pf.St. geschätzt. Die Zahl der Versicherungen betrug 1206 und der Präniienbeitrag aus Staatsmitteln 1544 Pf.St. Außerdem hat der Staat uoch 322 Pf.St. zu den Prämien von 200 Briefträgern zugezahlt, die früher Mit glieder des „Briefiräger-Leichenvercius" gewesen, jetzt aber mit je 50 Pf.St. sich in eine wechselseitige Lebensversicherungs-Anstalt eiugekauft haben. Verein für Eisenlurl)nkun'de in Derlin. Sitzung am 15. Septcmbre 1857. Vorsitzender: Herr Brir; Schriftführer: Herr H. Wiebe. Nach Verlesung und Genehmigung des Protokolls vom 12. Mai d. I , seit welcher Zeit der Verein seine gewöhnlichen Sommerferien gehabt hat, be richtet Herr Hage in einen» ausführlichen Vortrage über die diesjährige Reise des Vereins über die PotSdam-Magdeburger und Mageburg-Halberstädtcr Bahn nach der neuen Braunschweiger und Hannoverschen Südbahn bis Kassel. Herr Häge hebt besonders die wichtigsten technischen Notizen hervor, welche er auf dieser Reise gesammelt hat, uud erläutert dieselbe durch Handzeichuungen an der Tafel. Herr H. Wiebe berichtet über den Eindruck und die äußere Erschei nung, welche die neuen Brücken über die Weichsel bei Dirschan, uud über die Nogat bei Marienburg in ihrem gegenwärtig beinahe vollendeten Zustande darbicten, nach eigener, vor wenigen Tagen gewonnener Anschauung; er hebt namentlich das Ebenmaß in den Verhältnissen der Dirschaner Brücke hervor, welche ungeachtet der kolossale» Dimensionen und der Gleichförmigkeit der ein zelnen Theile einen wohlthnenden und schönen Anblick gewähre. Herr Ode- brecht spricht über den gegenwärtigen Stand des Baues der Werrabahn von Lichtenfels nach Eisenach, uud beschreibt namentlich die Brücke für den Nebergaug über die Werra. Von Herrn Hoffmann ans Wittenberge war eine statistische Nebersicht der in den Jahren 1855 und 1856 in Wittenberge zu Wasser ein- und ausgeführten Ouantitäten Eisen und Kohlen, als Fortsetzung des am 13. Februar 1855 dem Vereine übergebenen Berichtes, cingegangen. — Außerdem zeigt der Vorsitzende den Eingang einer große» Anzahl von Berichten und Zusendungen an, unter denen namentlich das durch Verfügung Sr. Erccllenz des Herrn Mungers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vom 6. d. M. dem Vereitle übersandte Werk: „Die Homburg-Nnhrorter Eisenbaht,-Trajcct- Anstalt, bearbeitet auf Veranlassung Sr. Erccllenz von dem Ncgicrungs- und Baurath Weishaupt", so wie di- Seitens des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen durch Vermittelung der gcschäftsführenden Drrekzion (Berlin- Auhaltijchc Eisenbahn) dem Vereine übersandte Eisenbahn-Statistik pro 1854 und pro 1855 zu besonderem Dank Anlaß bietet. Personal-Nachrichten. Württemberg. — Dem Vorstand der Eisenbahn-Kommission, Ober- Finanzrath v. Bilfinger, ist der kaiscrl. russische St. Annen-Ordcu 2. Klaffe, und dem Vorstand der Post-Kommission, Ober-Postralh v. Scholl, der kaiscrl. russische St. Stanislaus-Orden 2. Kl. verliehen. Baden. — Se. königl. Hoheit der Großherzog von Baden hat dem Ober- Balirath Keller in Carlsruhe, daun dem Bezirks-Bau-Jnspettor Baurath Oehl zu Konstanz das Ritterkreuz vom Orden des Zähringer Löwen verliehen. Preußen. — Der Maurer- und Zimmermcister V. Statz zu Köln hat von dem Papst das Ritterkreuz des St. GregoriuS-Ordens erhalten. Großh. Hessen. — Banrath Lichthammer zu Darmstadt hat das Ritterkreuz 3. Kl. des kaiscrl. russischen St. Annen-Ordens erhalten. Verkehr deutscher Eisenbahnen. Fricdrich-WithclmS Nordbahn. — Monat August 1857. Von Personen nnd Gepäck 32,690 Thlr. „ verschiedenen Frachtgütern . . . 4l,15I „ Gesammteinnahme . 73,841 Thlr. gegen 66,775 Thlr. im August >856. Gesammteinnahme bis ult. August 1857 5,6,571 Thlr. gegen 435,250 in 1855. Königl. sächsische Staatseisenbahncn. — Monat August 1857. ') Einschließlich der Kohlenbahn. Bahnlinien und deren Länge. M. Personenverkehr. Personen. Einnahme. Thlr. Güterverkehr. Güter. Frachtbetrag. Ztr. Thlr/ Total einnahme. Thlr. Leipzig-jZwMau')^ 24.6 90,186 52,463 1,159,206 123,069 178,057 Chcmuitz-Riesa. . 8.9 37,917 15,644 435,655 29,782 45,858 Dresden-Bodenbach 8.8 65,767 21,911 285,066 29,462 52,498 DreSden-Görlitz . 14.0 60,533 31,012 340,456 40,327 72,319 Summa 56.3 254,403 121,030 2,220,382 222,640 348,732 Ankündigungen. " Tannus-Cisenbahn. Die Lieferung von 4 Stück vierräderigen Personenwagen II. Klasse, jeder zu » pA drei Abtheilungen, „ 6 „ sechsrädcrigen gedeckten Güterwagen, wovon 2 Stück mit Bremse, „ g „ vierräderigen offenen Güterwagen, wovon 2 mit der Vorrichtung zum Laten von Langholz, soll auf dem Submissionswege vergeben werden. Die Bedingungen für die Ablieferung dieser Wagen sind auf dem Jn- spekzions-Büreau zu Castel eiuzuschcu und wird außerdem von den Maschinen meistern zu Frankfurt uud Castel die etwa gewünschte weitere Auskunft ertheilt. Licferungsofferten sind spätestens bis Samstag den 10. Oktober d. I. an den unterzeichnete» Direktor der Bahn portofrei einznsendeu. Frankfurt a. M-, den 15. September 1857. Auftrag dos Verwaltungsraihcs der Taunus-Cisenbahn-Gcscllschast: der Direktor: Wcrnher. Rcdakzion: C. Etzel und L. Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schcn Buchhandlung in Stuttgart.