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rind cs wird daher, sobald der Transport derselben ans der ganzen Eisenbahn strecke von den Gruben bis an die Donau beginnen wird, die Erzeugung, welche seither wegen Mangel an hinreichende» Transportmitteln beschränkt werden mußte, entsprechend ausgedehnt werden, woz« alle Vorkehrungen bereits getroffen sind. Es wird alsdann nicht nnr der eigene Bedarf der Gesellschaft, und zwar zu einem Preise gedeckt werden können, welcher loco MohacS gestellt, weit unter i>en Kosten der gegenwärtig in Verbrauch kommenden Kohlen stehen wird, son dern es wird die Gesellschaft dadurch auch in die Lage kommen, ansehnliche Quantitäten zn vorlheilhaften Frachten mit ihren Schiffen zu transportiren, solche an fremde Konsumenten abzugeben, und in solcher Weise mehrere der an Brennstoff Mangel leidenden Gegenden Ungarns damit z» so billigen Preisen zu versorgen, daß ei» solches Ereigniß nicht verfehlen kann, ebenso in produktiver wie in industrieller Beziehung wesentlich zum Aufschwung des Landes beizutragen. Von dem Bestreben geleitet, auch in jeder Richtung auf das höchst mög liche Ersparniß im Brennstoffverbrauch hinzuwirken, hat man mit einem von -Herrn Wclhered in Philadelphia erfundenen, für die k. k. Staaten patentirten sinnreichen Apparat, welcher an allen Dampfkesseln ohne erhebliche Kosten ange bracht werde» kann, vorläufige Versuche augestellt. Da dieselben von einem entsprechenden Erfolge begleitet waren, und sich hierbei ein Kohlcnersparniß von 20 bis 25 Proz. hcraussiellte, so hat man mit dem Genannten das Uebercin- kommen getroffen, jene Versuche in größerem Maßstabc, nämlich auf 4 Dampf booten während der Dauer von 6 Monaten fortzusetzen, von deren Erfolg es dann abhängen wird, ob eS dem Interesse der Gesellschaft znsagt, in Betreff der noch ausgedehnteren Benützung jenes Apparates, oder selbst wegen Ablösung bcs Erfindungspatcntes, ein definitives Abkommen zu treffe». Der schon am 1. Dezember 1854 begonnene Betrieb der Mohacs-Fünf- kirchcner Eisenbahn auf der, damals fertig gewesenen Strecke von den Gruben nach Ueßög wurde in dem abgelaufenen Jahre regelmäßig fortgesetzt, und später, vorläufig zwar nur zum Transport von Baumateriale, bis Udvard aus gedehnt. Es wurden in dein abgelaufeueu Jahre in 223 Fahrten von den Gruben nach Ueßög und in 26 Fahrten von Ueßög nach Udvard zusammen 388 Nutzmcilcn von der Lokomotive zurückgelegt, und mittelst dieser Fahrten 506,393 Ztr. Kohlen, 522 Ztr. Frachtgüter und 84,000 Ztr. Baumaterialien trans- portirt. Die Fortsetzung der Bahn von Ueßög nach Mohacz wurde in 1856 thätig betrieben und es ist die Vollendung der ganzen Bahn als nahe bevor stehend zu betrachten. Die in Folge Beschlusses der vorjährigen Generalversammlung zwischen Galatz und Odessa eröffneten Fahrten wurden mittelst des Damvlbootes Met ternich bis Ende November regelmäßig fortgesetzt, und von dem erwarteten Erfolg begleitet. Die Wichtigkeit dieser Linie für die Gesellschaft liegt darin, daß auf derselben hauptsächlich jene nach Deutschland und dem Westen von Europa be stimmten russischen Produkte zum Transporte gelangen, welche in ihrem weiteren Zuge Donau aufwärts der Gesellschaft auf dem größten Theil der von ihr be schilften Stromstrccke zn Gute kommen. Man hat deshalb, um jenen so wich tigen Verkehr möglichst zu beleben, zwei von den fünf für die untere Donau strecke bestimmten, kielgebauten Schraubcnschiffcn, „Sulina" und „Ginrgcvo" zum Zwecke der Fahrten zwischen Galatz und Odessa für die See ausgerüstet, von welcher Einrichtung der beste Erfolg zn erwarten steht. Das Rcmorguircn fremder Fahrzeuge, welches von der Gesellschaft seit dem Jahre 1853 ciugcführt worden ist, hat bisher nur auf der Linzer Strecke einige Bedeutung erlangt, und wnrdc gerade von der Seite nicht in Anspruch genom men, von welcher cs ursprünglich angeregt worden ist. Bei Eintritt der nächst bevorstehenden allgemeinen Regelung der Dampsschiffahrts-Verhältniffe auf der Lonau, wird es sich darum handeln zn erwäge», ob, bei dem Umstände, als der gegenwärtige Stand der eigenen gesellschaftlichen Betriebsmittel es ihr möglich macht, in allen Richtungen den an sie ergehenden Transportsanforderungen voll kommen zu genügen — das weitere Beibehaltcn jener Einrichtung im Interesse der Gesellschaft liegt. Was die bevorstehende neue Gestaltung der rechtlichen Grundlage, auf welcher künftighin die Dampsschiffabrts-Verhältnisse auf der Donau beruhen sollen, anbelangt, so kann die Gesellschaft jene Maßregeln, welche auf der Donau rind ihren angrenzenden Flußgebieten ein regeres Leben Hervorrufen werden, nur mit Freude begrüßen; denn dieselben werden nicht blos umfassende Stromregu- lirungen, sondern noch mannigfache andere, dem Handel und der Schiffahrt er forderliche Vorkehrungen und Einrichtungen im Gefolge haben, welche seither zu entbehren, die Gesellschaft sehr hart traf, und ihr nicht unbeträchtliche Kosten verursachte — Auslagen, welche künftig das Allgemeine treffen, und dann so wie für Alle, auch für die Gesellschaft eine wesentliche Erleichterung ihres Ver kehres Hervorrufen werden. Die Einnahmen des Betriebsjahrs 1856 haben im Ganzen betragen 7,946,757 fl. C.M. An Ausgaben wurden hievon bestritten .... 6,18>,648 „ „ Verbleiben . 1,765,109 fl. E.M. Hingegen wurden statutenmäßig verwendet: Für Assekuranz und Abschreibungen ...... 1,386,826 fl. C.M. Ferner beträgt die Verzinsung der Akzien u. Anlchen ü 5"/,. 862,394 „ „ Zusammen . 2,249,220 fl. C.M. ES ergibt sich hiernach ein Abgang von .... 484,111 „ „ und nach Abschlag des vom Jahre 1855 vorgetragenen Gewinn-Neberschusses pro 13,918 ff. ein noch zu bedecken ¬ der Ausfall von 470,193 fl. C.M. Nach der Bilanz für 1856 war der Werth der vollendeten und im Ban begrif fenen Schiffe stimmt Inventar 16,242,003 fl. C.M., der Gebäude 1,546,738 fl. C.M., der Fünfkirchen-Mohaczer Eisenbahn 3,914,323 fl. C.M., der Fünflirchner Kohlen gruben 567,372 fl. C.M., der hölzernen Schiffe 216,690 fl. C.M., der Schiffs werften und Materialien re. 2,241,465 fl. C.M. Es waren vorhanden: 85 vollendete Dampfboote, 2 Baggerschiffe, 11 Propeller, 328 Transportschiffe, 20 eiserne Kohlentender, 11 Kohlcnschiffe, 17 Stehschiffe und 15 diverse eiferns Schiffe; ferner im Ban begriffen: 8 Dampfboote, 7 Propeller, 25 Reservetrans portschiffe und 1 eisernes Kohlenschiff. Das Gesellschaftskapita! besteht in 24,000,000 Akzien und 2,450,000 fl. C.M. Anlehen. Der Stand des Pensionsfonds für die gesellschaftlichen Angestellten war zur Zeit des letzten Abschlusses am 30. November 1856 . . 622,059 fl. C.M. I e i r u n g. Inland. Preußen. — In der Generalversammlung der Rheinischen Eisenbahn- Gesellschaft vom 29. Mai d. I. wurden nachstehende von der Direkziou in Uebereinstiinmung mit dem Verwaltungsrath gestellte Anträge einstimmig ange nommen: 1) Aus den Reiuüberschüffen des Jahres 1856 von 443,221 Thlr. den Akzionären eine Dividende von 6'/., Proz. zn gewähren und den Nest von 113,279 Thlr. nach Abzug der Staats- und Kommunalsteucrn pro 1856, s» wie des dem Dombau schon durch Beschluß vom 20. Mai v. I. bewilligten Zuschusses pro 1856 mit 2000 Thlr., endlich den statut- und vertragsmäßigen Tantieme dem Reservefonds zu überweisen; 2) die Direkziou zu ermächtige», im Verein mit dem Verwaltungsrathe einen Beitrag zu dem, in Köln zn errich tenden Denkmale des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. Majestät zn gewähren nnd diesen Beitrag im Verhältnisse zu den, von andern anonymen Gesellschaften zu diesem Zwecke bewilligten Summe zn bemessen; 3) auf Grund des 8- 75 der Statuten der Direkziou eine Tantieme von 2 Proz. und auf Grund des 56 dem Verwaltungsrathe eine Tantieme von 1 Proz. des Rein gewinns znzuthcilen. Großh. Hessen. — Der Verwaltungsrath der Hessischen Ludwigsbahir hat in Ausführung der Beschlüsse, welche die Generalversammlung vom 27. April wegen Erbauung einer Eisenbahnbrücke über den Rhein gefaßt hat, beschlossen, bei der großh. StaatSregicrung folgende Anträge zu stellen, gegen deren Be willigung die LudwigSbahn ohne alle sonstige Staatsunterslütznng den Bau der Brücke unlcrnchmcn würde: 1) Verlängerung der Kouzessionsfrist und des Ter mins, nach dessen Ablauf die Bahn vom Staate gegen das Durchschnittscrträgniß der letzten fünf Jahre übernommen werden kann, um die für die Erneuerung der Brücke erforderliche Zeit. 2) Befreiung während der ganzen Konzcssionsdauer der Bahn von allen Steuern, Auflagen und Abgaben, welche nicht in der gegen wärtigen Gesetzgebung bereits begründet sind. 3) Freieste Bewegung der Ge sellschaft bei Feststellung der Brückentarife. 4) Zusage einer Konzession, wen» die Gesellschaft sie verlangen wird, znr Erbauung einer Zweigbahn von der Mainspitze ab in der Richtung nach Frankfurt, beziehungsweise zur Einmündung in die Neckarbahn bei Neu-Isenburg. 5) Berechtigung und gleicherweise Ver pflichtung der Ludwigsbahir die der Regieruug zugehörigen 1,200,000 fl. Akzien Dir. binnen eines Termincs von zwei Jahren gegen Obligazionen der Ge sellschaft, beiderseits znm Nominalwcrthe auszutauschen. Ankündigungen. s32-34j Bekanntmachung. Bei den Vorarbeiten und dem Ban von Eisenbahnen im Königreich Han nover können noch eine Anzahl Techniker Beschäftigung auf voraussichtlich mehrere Jahre gegen angemessene Diäten finden. Es werden daher Techniker, welche nachweislich die für ihr Fach nöthigen Stndicn gemacht haben, wo möglich auch schon praktisch bei Vorarbeiten oder dem Gau von Eisenbahnen beschäftigt waren, und denen eine solche Beschäfti gung bei den diesseitigen Eisenbahn-Vorarbeiten und Bauten konvcntren möchte, aufgcfordcrt, ihre desfallsigen Geschäftsanerbietcu, unter Beifügung der ent sprechenden Zeugnisse, bei der unterzeichneten Stelle cinzureichen. Hannover, den 19. Mai 1857. K. Hannoversche General-Direkzion der Eisenbahnen und Telegraphen. Mohn. Redakzion: C. Etzel und «.Klein. — In Kommission der I. B. Mctzlcr'schen Buchhandlung IN Stuttgart.