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Jede Woche erscheint eine Nummer. Lithographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfuiß. — Bestellun gen nehmen alle Buch. Handlungen, Postäm- ter und Zeiiungs-Ervedi. zionen Deutschland« und de« Auslandes an. — BbonnementsprciS im Eisenbahn-Zeitung. Vrgan -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang. — Einrückungdgcbühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Pctitzcile. — Adresse: „Redakzion der Eisendahn- Zeitung" oder: I. B. Mctzler'sche Buchhand lung in Stuttgart. Juni 1837. Vro. 22. Inhalt. Deutsche Eisenbahnen. Rheinische Eisenbahn. — Ocfterrcichische Eisenbahnen. I. Kaiser-Ferdinands Nordbahn. II. Kaiserin-Elisabcthbahn. — Dampfschiffahrt. — Zeitung. Inland. Preußen, Groß. Hessen. — Ankündigungen. Deutsche Eisenbahnen. Rheinische Eisenbahn. Der Bericht über die Resultate der Verwaltung, des Baues und Betriebes der Rheinischen Eisenbahn während des Jahres l856 enthält „Bemerkungen dcö technische» Dirigenten über die Lage derjenigen Unternehmungen, welche zur Erweiterung des linksrheinischen Eisenbahnnetzes neu hcrzustelleu sind, am Schluffe des Jahres 1856", wovon wir Folgendes anSziehen. Die fraglichen Unternehmungen theilen sich in folgende Abschnitte: 1) Tie Bahn von der festen Rhcinbrücke in Köln durch nnd um die Stadt, einerseits znm Anschluß an die Bahn nach Bonn, andererseits an die Bahn nach Aachen, so wie an die nach Crcfeld mit Einschluß der Central- Personenstazionen in der Stadt und der Eentral-Güterstazion vor derselben; 2) die Linie vom Endpunkte des Bahnhofes in Rolandseck bis Bingen znm Anschluß au die Maiuz-Ludwigshafcncr nnd a» die Nhcin-Nahc-Bahn; 3) die Bahn rou Crcfeld nach Nymwegen; 4) die Bahn von Düren nach Schleiden. Nach diesen vier Hauptlinie» findet eine ganz getrennte Rechnungsführung ; statt, welcher noch ein besonderer Hauptabschnitt für diejenigen Generalkvsten hinzntritt, welche sich gemeinsam auf die vier verschiedenen Linien beziehen. Die Spezial-, Sitnazions- und Rivellcmentspläne der Verbindungsbahn nm die Stadt Köln sind bearbeitet; der Theil derselben vom Gereonsthore bis zur Bonner Bahn ist genehmigt nnd di- Erpropriazionen sind eingeleitct. Die andere Hälfte dieser Pläne liegt zur Genehmignng vor. DaS Projekt zu der Bahn durch die Stadt incl. des Central-Bahnhofes liegt dem K. Eisenbahn- Kommissariate vor. Rolandseck-Bingen. Die Spezial-, Situazions- und Nivellementspläne für die Strecke von Rolandseck bis Sinzig liegen in Berlin zur Genehmigung vor; jene von Sinzig bis '/» Meile vor Koblenz werden in kürzester Frist dem K. Kommissariate vorgelegt werden. Von dort durch Koblenz bis znm Fort Konstantin sind zahlreiche generelle Projekte während des ganzen Sommers be- j arbeitet; spezielle Bearbeitungen haben bis heute »och nicht ausgeführt werden ! können, da die zu wählende Richtung noch der Feststellung bedarf. Die Situazion der Bahn von Fort Franz bis Bingen kann zu den schwierigsten gezählt werden, welche bei Preußischen Bahnen überhaupt Vorkommen. Die Ermittelung der Linie erfordert daher ganz außergewöhnlich umfangreiche und mühsame Vorar beiten; zahllose Ouerprofile an den steilen Felsabhängen und Ufern mußten in der mühsamsten Weise, zum Theil mit nicht geringer Gefahr, ausgenommen wer den, so daß ost ein Qucrprofil bedeutend größeren Zeitaufwand erforderte, als meilenlauge Nivellements und Messungen bei gewöhnlichen Verhältnissen. Da die Wahl einer zweckmäßigen Linie, so wie eine angemessene Planums-Disposizion unbestreitbar die wichtigsten Momente für den ganzen Bahnbau find, so durfte an diesen Vorarbeiten nichts gespart werden. Es ist vor Schluß des Jahres gelungen, die Wahl der Linie für die spezielle Bearbeitung festzustellen. Die speziellen Nivellements und Aufnahmen find größtcntheils beendet und es wird hoffentlich gelingen, für die schwierigste Partie von Boppard bis Oberwcsel die Spezial-Aufnahmen und Nivellements in nicht langer Zeit zur Feststellung vor- znlege», damit die zeitraubendsten Fels- und Tunuclarbeiten so bald als möglich 'N Angriff genommen werden können. Als Einleitung zur Bauausführung sind Kontrakte über die Lieferung von 140,000 Schwellen geschloffen, wobei die Lie ferungen bis zum Jah„ xerthcilt find. Außerdem ist die Lieferung von 4 Millionen Pfund Eisenbahnschienen im Laufe des Frühjahrs 1857 verdungen. In der Hoffnung, daß über den Bau der Mosclbrücke binnen Kurzem die Be stimmung erfolgen werde, ist die Lieferung von 800 Stämmen zu Spundpfählen und verschiedener anderer Holzer verdungen. Die Vorarbeiten z» der Linie von Düren nach Schleiden sind in der Ausführung begriffen, nnd zwar sind die speziellen Nivellements und Vermessun gen großentheils beendet nnd werden jetzt anfgezeichnet. Zur Ausführung dieser Linie ist die Lieferung von 60,000 Schwellen verdungen. Die vorbezeichneten Arbeiten nehmen die technischen Kräfte so vollständig in Anspruch, daß für die Linie von Crefeld nach Nymwegen bis zum Jahres schlüsse 1856 noch nichts geschehen konnte. Es sollen im Jahre 1857 neben der Feststellung der Bedingungen zur Uebernahme der Köln-Crefelder Bahn auch die Vorarbeiten für die Crefeld-Nymwegcr Bahn wesentlich gefördert werden. Die spezielle Aufstellung der Kosten-Anschläge für die Linie Rolandseck- Bingen weiset nach, daß diese 14'/^ Meilen lange Strecke vom Bahnhofe zu Rolandseck bis Bingen mit Doppclgrleise und den uothwendigen Betriebsmitteln mit der im Voranschläge »nd der Haucheeorne'schen Denkschrift ausgeworfenen Summe von 11 Millionen Thalern vollständig fertig gestellt werden kann. Derselbe Bericht enthält über den Betrieb der schiefen Ebene bei Aachen (0.277 Meilen mit 1 : 38) folgende interessante Angaben. „Der Dienst ans der geneigten Ebene bei Aachen wurde während des Jahres 1856 znm ersten Male ausschließlich durch Lokomotiven versehen. Die zn diesem Zweck dienenden besonderen Tendermaschinen haben sich als vollkommen ausreichend und praktisch erwiesen und es möglich gemacht, diesen schwierigen Dienst, der in früher» Jahren beim Seilbetriebe zu beständigen Betriebs-Störun gen Veranlassung gab, mit Sicherheit, Regelmäßigkeit und rascher als früher durchzuführen. Die Bewegung auf der geneigten Ebene mußte sich durch den vermehrten Personen- und Güterverkehr selbstredend auch bedeutend steigern. Es wurden im Jahre 1856 im Ganzen 7174 Züge mit einem annähernde» ^.otal-Bruttogewicht von 11,689,900 Ztr. von Aachen nach Nonheide befördert, IM Jahre 1855 nur 6781 Züge im Gewicht von etwa 8,834,390 Ztr. Außer den, direkt für den Dienst auf der geneigten Ebene verrechneten Ausgaben im Betrage von 6530 Thlr. sind noch für denselben Zweck an Löhnen der Maschi nisten, für Cokes, Oel nnd Unterhaltungskosten der Berg-Lokomotiven 8483 Thlr. verausgabt, so daß die Gesammt-Betriebskosten der geneigten Ebene pro 1858 sich auf 15,013 Thlr. stellen gegen 13,829 Thlr. pro 1855, eine Mehrausgabe, die sich sowohl durch die größeren Leistungen, als wie namentlich durch die ge stiegenen Preise für die zur Verwendung gekommenen Cokes molivirl." Vesterreichische Eisenbahnen. k. Kaiscr-FertinandS Nordbahn. Der Geschäftsbericht der a. pr. Kaiser-Ferdinands Nordbahn für das Ver- waltnngsjahr 1856 zerfällt in 3 Abtheilungen: 1) in den Bericht über die Be- triebs-Gebahrnngen in 1856; 2) in den Baubericht pro 31. Dezember 1856; 3) in den Bericht über die Gebahrungen der Steinkohlenwerke der Nordbahn in 1856. Das Wesentlichste hievon theilen wir in Nachstehendem mit. 1. Bahnbetrieb. Der Geschäftsverkehr der Nordbahn hat im Jahre 1856 bei 58,288 Fahrten mit 349,422.74 Meilen folgende Resultate ergeben, und zwar beliefen sich: Die Einnahmen für die Beförderung von 1,609,292 Personen (incl. 98,748 Mann Militär) nebst Gepäck-, Eilgut- und diversen Sendungen auf 2,745,954 fl. CM. dcsgl. von 20,431,740 Ztr. Frachtgütern einschließlich der Nebcngebührcn (ohne Berechnung der für die eigene Regie transportirten 2,599,228 Ztr. Betriebs- Materialien) auf 9,498,052 „ „ dann für Micthzinse, Pachtungen nnd sonstige Erträg ¬ nisse auf 87,220 „ „ Zusammen auf . 12,331,226 fl. C.M.