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oder: 50r engl. Leinen ist nach metrischer Nummer 50X0,604 = Nummer 30,2. Die Verhältnisszahlen für das Umrechnen der Garnnummern findet man für jedes Nummerirungs- syste m, wenn man ausrechnet, wie viel Meter Faden bei der Fadenstärke Nr. 1 auf 1 gr enthalten sind. Z. B. : Baumwollgarn Nr. 1 wäre solches, wo 1 Strähn von 768 m Länge gerade 1 englisches Pfund wiegt, 768 mithin sind auf 1 gr 453g = 1,693 m von dem Faden Nr' 1 enthalten, oder Leinengarn Nr. 1, also jenes, wo 1 Gebind von 274 m Länge 1 engl. Pfund wiegt, giebt als Verhältnisszahl = 0,604. 8 ’ 8 453,6 m Die Nummer des Zwirnfadens findet man, wenn man die Nummern der beiden einzelnen Fäden, welche den Zwirnfaden bilden, multiplizirt und das gefundene Product durch das Resultat einer Addition derselben beiden Nummern dividirt Z. B.: Es wird ein Faden 20 r metrisch mit 1 Faden 30 r metrisch zusammengezwirnt, die Num- , „ . , . . . . 20X30 600 mer des Zwirnfadens wird nun sein: , „-7- = 20j-30 oO — Nr. 12 metrisch. Es werden also von dem Zwirn faden 12000 m 1 ko wiegen Zu diesem Garn quantum sind aber nöthig: 12000 m No. 20, diese wiegen 600 g, das giebt 60 °l 0 12000 „ „ 30, „ „ 400^ „ „ 40 „ 1000 g 100 °/ 0 Das in Ihrer Anfrage angezogene Beispiel würde nun in folgender Weise zu bearbeiten sein: Leinengarn No. 50r englisch ist in metrischer Nummer — 50X0,604 — No. 30,2, Baumwollgarn No. 30r engl. ist in metrischer Nummer = 30X1,693 — No. 50,79. Die Nummer des Zwirnfadens würde nun sein: 30.2X50.79 1533,858 , T 1QQ , ... 1O . . , 3W5oJo = -8o;br-= N °- 18 - 94 ’ rund No - 19 ,netrl8Ch Die zu 1 kg Zwirn benöthigten 18940 m No. 30,2 (Leinen) 13940 wiegen =627 g oder 62,7 % 18940 m No. 50,8(Baum woll.), 0949 wiegen =_373 g „ 37,3»/ 0 ’ 1000 g 10Ö o/ o E. R. IV. Das Gewicht eines Gebindes einer engl. Garn nummer = in grains (7000 gr. = 1 Pfd. engl); z. B. das Gewicht eines Gebindes von No 50 also = =20 grains und das Gewicht eines Ge- öu 1000 bindes von No. 30 also = 39 = 33,33 grains. Sind die beiden Fäden zusammengezwirnt, so ist das Gewicht gleich der Summe der Gewichte der beiden Gebinde, also gleich 20-f-33,33 = 53,33 grains. Von diesen 53,33 grains sind, da die Garn nummer 30 dem Baumwollgarn entspricht, 33,33 grains Baumwollgarn. In Procenten ausgedrückt = 33,33X100 _ 33,4! °/ 0 Baumwolle. 53,33 Die Hunderttheile des Leinengarnes erhält man dann durch Subtraktion. In einer allgem. Formel ausgedrückt ent hält ein solcher Zwirnfaden 1000 az No ' dea Baumwollgarnes X 100__ Proc Banmwolle . J000 1000 No. desBwollg. ' No. des Leineng. Ich habe zu obiger Berechnung extra ein Ge binde zu Grunde gelegt, weil dasselbe in der ge bräuchlichsten Sortirungsmethode, derSortirung nach Gewicht, auch zutrifft und für alle Garnnummern Gewichtstabellen pro Gebinde vorhanden sind. A. G. Apparate für Kraftmessungen an Spinn maschinen. (Antworten auf Frage No. 2339: „Wer liefert einfach con- struirte Apparate für Kraftmessungen an Spinnmaschinen? Die jetzt benutzten Dynamometer sind sehr schwierig zu handhaben, auch in Folge der difficilen Construction sehr häufig einer Reparatur unterworfen, in Folge dessen möchten wir in Erfahrung bringen, ob es einen einfacher construirten Apparat giebt, vermittelst dessen man im Stande ist, zuverlässige Kraftmessungen vorzunehmen.“) I. Die Apparate zu Kraftmessungen sind alle ziem lich umständlich und schwer zu handhaben, be sonders wenn, wie bei Spinnmaschinen, der Kraftverbrauch sehr schwankt. Die Firma J J. Rieter in Winterthur baut vorzügliche Apparate, die auch für Spinnmaschinen gut verwendbar sind. Einfach und verlässlich ist die Kraftmessung mit einem Elektromotor. Richten Sie den Betrieb der betreffenden Maschinen provisorisch electrisch ein und schalten Sie in die Stromzuführung ein Ampere meter ein, dann messen Sie auch die Spannung und von der electrotechnischen Firma lassen Sie sich den Nutzeffekt des Electromotors angeben, so haben Sie sofort den Kraftbedarf nach der Formel: P. S. VAN Pferdestärken = VolLAmpere^ Nutzeffekt z. B. V = 100, A = 30, N = 0.8, so ist PS = 100 . 30 736 . 0.8 = 3,2. Prof. Th. Demuth. II. Von der Firma J. J. Rieter in Winterthur wird für Kraftmessungen an Spinnereimaschinen ein Zahndruck-Dynamometer geliefert, der nach wenig Uebung nicht schwierig zu handhaben ist. Meines Wissens existirt überhaupt keine andere derartige Maschine, die in ihrer Construction ein facher oder zuverlässiger wäre, und man kann die Maschine ruhig für alle in der Spinnerei vorkommen den Messungen empfehlen. Der Apparat ist auch so solide gebaut, dass bei einigermaassen vernünf tiger Behandlung Reparaturen ausgeschlossen sind. Gleichmässiges Legen der Lunte in den Töpfen einer Baumwoll-Strecke. (Antworten auf Frage No. 852: „Wie ist an einerBaumwoll- Strecke ein gleichmässiges Legen der Lunte in den Töpfen zu erzielen? Bei der fraglichen Strecke bedeckt die Lunte auf einem Kopf eine Fläche von ca. 6" engl. im Durch messer anstatt 8".“) I. Aus obiger Frage geht hervor, dass der in der Streckkanne spiralförmig aufgebaute Luntenkörper einen Durchmesser von nur 6" hat, obwohl die Streckkanne doch 8zöllig im Durchmesser ist, und dadurch 2" des Kannendurchmessers unbenutzt bleiben. Die Streckkanne hat also nicht die Quan tität Lunte, die ihr zukommt, da ausserhalb des Luntenkörpers ein Hohlcylinder von 1" dicker Wandung frei bleibt. Das Uebereinanderlegen der Lunte ist deswegen aber noch kein ungleichförmiges zu nennen; im Gegentheil wird der Luntenkörper auch da von Anfang bis zu Ende gleichmässig auf gebaut, nur sind die Spiralen mehr ineinander ge drungen und steigen in ihrem Aufbau steiler an, können aber bei vollen Kannen leicht auseinander rutschen. Der Fehler ist klar liegend, er liegt weder an der Construktion der Maschine noch an der Ge schwindigkeit der einzelnen Theile; sondern an der falschen Montage der Strecke, respektive des Kannen triebes, indem jeden Falls das Tellerrad, in das die Streckkanne zu stehen kommt, senkrecht unter dem Trichterrad liegt und im Grundriss dargestellt Trichterrad und Tellerrad concentrisch sind Da durch erhält der Luntenkörper einen Durchmesser, der gleich ist der doppelten Entfernung der Trichter öffnung vom Trichterradmittel und da die Kanne immer grösser genommen wird als diese doppelte Entfernung, bleibt nicht der volle Querschnitt der Kanne bedeckt. Es ist anzurathen, den Kannentrieb, der ent weder auf dem Fussboden (Firma Rieter in Winter thur) oder im Fussboden selbst montirt ist, ca. 1" nach vorn zu verschieben, also um diesen Betrag herauszuziehen, indem man vom Trichterradmittel herunterlohtet und das Tellerradmittel 1" vom Senk bleimittel entfernt, befestigt. II. Um ein gleichmässiges Legen der Lunte in den Drehtöpfen an der Strecke zu erzielen, ist es noth- wendig, dass die Töpfe die richtige Grösse haben. Sind diese zu gross, so tritt der vom Fragesteller gerügte Uebelstand ein. Ein geringeres Füllen der Töpfe und ein schlechtes Ablaufen der Lunten bei den folgenden Maschinen ist dann die Folge. Sind die Töpfe zu klein, so ist ein Ueberlaufen der Strecklunte zu befürchten. Ein weiterer Fehler kann dadurch entstehen, dass die Drehtöpfe nicht genau montirt sind. Die Töpfe müssen mit ihrem Rande lothrecht unter dem Ausgangspunkt der Kopfteller stehen. Durch ein Nachrichten der I Bodenteller dürfte der fragliche Uebelstand jeden falls ausgeglichen werden. G. Herstellung von Taffetwaare mit 4 Flügeln und 2 Excentern. (Antworten auf Frage 855: „Ist es möglich, Taffetwaare mit 4 Flügeln und 2 Excentern herzustellen, und wird diese Herstellungsart in der Praxis angewandt?“) Die Herstellung von Taffetwaare mit 4 Flügeln und zwei, resp. einem Doppel-Excenter, wird haupt sächlich in der Baumwollweberei ausschliesslich an gewandt. Wo ein „Trittliren“, wie bei stark wollen der Kette, zum besseren Ausspringen derselben nicht geboten ist, ist diese Arbeitsweise eine einfachere. Sie bedingt aber in erster Linie den „ungeraden“ Einzug des Geschirres, also 1, 2, 3, 4, gegenüber dem „geraden“ 1, 2, 3, 4. Es werden dann die Schäfte 1 und 2 zusammen und die Schäfte 3 und 4 zusammen die Auf- resp. Abwärtsbewegung machen. Zum guten Arbeiten von Taffetwaare gehört es, dass 3 Kreuzschienen eingetreten werden, da bei nur 2 Schienen ein Fach zu straff und das andere zu locker wird, und die Waare schlecht „tucht“ (sich schlecht schlagen lässt), hauptsächlich wenn am Webstuhl kein beweglicher Streichriegel vor handen ist. Die Schienen sind wie folgt richtig eingetreten, bei ungeradem Reihzug: Die erste oder hinterste Schiene auf Schäfte 1 und 2 hoch; die zweite, mittlere Schiene auf Schäfte 1 und 3 hoch; die dritte, vordere Schiene auf Schäfte 2 und 4 hoch. Dadurch sind alle un geraden Faden über, und alle geraden Faden unter der ersten Schiene; ein ungerader und ein gerader Faden über der zweiten Schiene; ein ge rader und ein ungerader Faden über der dritten Schiene. Hierdurch wird bei beiden Fachbildungen die Hälfte der ausgehobenen Faden über und die andere Hälfte unter der letzten Schiene sein. Bei Ketten, die kein Fadenkreuz haben, muss das Ein treten der Schienen so wie so erfolgen, während bei Ketten mit Fadenkreuz beim Reihen oder Ein drehen darauf zu achten ist, dass die Faden über der hinteren Schiene durchweg in den ersten und zweiten Schaft kommen, also bei Doppelfaden im Kreuz einer auszulegen ist. Die 1. Schiene bleibt dann, während die 2. und noch eine 3. auf be schriebene Weise eingetreten wurden. Die zwei zusammen in die Höhe gehenden Schäfte müssen oben und unten so angehängt werden, dass diese sich gegenseitig die Kettfadenspannung reguliren, also nicht jeder Schaft für sich, sondern beide an einer einzigen durch die Struppe gelegte Schnur. Dadurch tritteliren die 2 Schäfte von selbst, da bei jedem Fach der hintere Schaft, dessen sämmt- liche Faden unter der vorderen Schiene sind, letztem nachgebend tiefer stehen, als die vorderen zu stehen kommen und dadurch ein besseres Ausspringen des Faches ermöglichen, auch bei wollenen Ketten. E. A. II. Unter Taffet wird gewöhnlich die sogenannte Leinwandbindung in der Weberei verstanden. Die Taffet- oder Leinwandbindung lässt sich sowohl mit zwei Flügeln und zwei Excentern, als auch mit vier Flügeln und zwei Excentern arbeiten. In der Baumwollweberei speciell wendet man in den selten sten Fällen und nur bei ganz dünn eingestellten Waaren zwei Flügel an, sonst stets vier Flügel. Bei dicht stehenden Ketten wäre ein rationelles Arbeiten mit zwei Flügeln nicht recht denkbar, da die Litzen zu dicht stehen und die Fäden zerreiben würden. —g.— III. Die Herstellung von Taffet-Waaren mit 4 Flügeln und 2 Excentern ist nicht nur möglich und in der Praxis oft angewendet, sondern hat auch bei dich- ; teren Einstellungen den Vortheil, dass sowohl die j Geschirre wie die Ketten geschont werden. Selbst verständlich ist, dass dabei je 2 Flügel miteinander verbunden sind, also zusammen arbeiten. Der Ein zug ist versetzt. Bei sehr grosser Dichte nimmt man zur Taffetbindung 6 Flügel und mehr. G. Genaue Regieberechnung für eine Weberei. I (Antwort auf Frage No. 869: „Unsere Weberei besteht aus ; 300 Stühlen. Hiervon sind: 50 glatte Stühle, Blattbreite ' 120 cm, 150 Jacquardstühle, Blattbreite 120 cm, 70 desgl. I Blattbreite 160 cm. 30 desgl. Blattbreite 210 cm. Auf diesen Stühlen laufen, verschiedene Artikel mit verschiedener Schusszahl, z. B feine Musselines, brochirte Artikel, G-aze, Damaste, grobe Jacquarddecken, Satins etc Die Stühle haben dementsprechend verschiedene Tourenzahl, Je nach der Saison müssen einige Stühle in den diversen Artikeln stehen bleiben. Auf welche Art und Weise wird hier! ie Regie genau berechnet?“) Eine ganz genaue Regieberechnung, wie solche die Herren Fragesteller anstreben, dürfte wohl nur