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unvermeidlich sind. Den 12 Drehungsarten stehen in Tabelle II die aus „Spinners und Zwirners Be- rather“ entnommenen und in der Praxis verwertheten 7 Zwirnungen gegenüber, die den ersteren möglichst nahe angepasst wurden. j sprochenen Thatsachen kennt, diese in seinen [ Zwirnpreisen zur Geltung bringen. Ein Verdienst j für den Verfasser des ersten Artikels ist es, dass er diese wichtige und nicht genug gewürdigte Frage wieder angeregt hat. H. 0. Tabelle I Drehungen p. Zoll 2faeh 8 10 1 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 Nr. 20 „ 862 855 848 841 835 833 828 822 816 786 761 ,.24 § 'S 863 860 856 852 846 840 837 832 829 809 790 769 .. 28 33 « 864 863 861 858 856 849 843 840 836 824 812 801 n 32 866 865 863 861 859 855 850 845 841 835 830 826 Tabelle II 2fach Nr. 20. (Nach Spinners und Zwirners Berather.) Zwirnung 1 — 1 2 3 — 4 5 - 6 7 — — Drehungen p. Zoll 7,4 — 11,4 14,9 18,1 20,9 — 23,3 25,4 — — Yards p. Hank 861 — | 854 847 — 840 828 815 802 — — 2fach Nr. 24 Zwirnung 1 — 1 2 3 — 4 — 5 6 7 — Drehungen p. Zoll 8,2 — 12,6 16,5 — 20,1 — 23,2 25,8 28,1 — Yards p. Hank 861 — | 854 847 — 840 — 828 815 802 — Wäre nun die Aufgabe gestellt, dieselbe Zwirn nummer herzustellen, in weichet jedoch das Baum- woll- und Leinengatn zu gleichen Gewichtstheilen enthalten sein soll, dann muss die Längeneinheit von 840 Yds., 20,26 g (-g—) wiegen und hiermit ist die Garnnummer beider Gespinnstarten festzu stellen aus: 1 Strähn B 840 Yds. 20,26 g=18807 Yds.p. Ffd.=B Nr. ( ' W,4 V 840 I / 18SO7 \ 2,8 t , L840 „ 20,26„=18807 = L „ ( 3 ( — 102 , Auf diese Weise können jede beliebig zusammen gestellten Garnnummern von Baumwolle und Leinen berechnet würden. Diese Berechnungen, welchen die Baumwollen- Nummerirung zu Grunde gelegt ist, können ebenso ausgeführt werden mit der Leinen-Nummerirung als Basis, doch wird dies durch das, nur mit grösserem Bruche auszudrückende Verhältniss der Leinen- zur Baumwollen-Nummer (1:0,35714) und der damit ver bundenen umständlicheren Rechnungsweise derart erschwert, dass die oben angewandte, als leichter ausführbar, vorzuziehen ist. O. H. 2fach Nr. 32 2fach Nr. 28 Zwirnung 1 - I 1 | “ 2 ; — 3 — 1 4. I — i 5 1 6 7 Drehungen p. Zoll i : 9.0 13,8 1 — 18,1 — 1 22,0 — 25,4 28,3 j 30,8 Yards p. Hank ! 861 854 | — 847 — i 840 — 828 | 815 ! 802 Zwirnung — 1 — — 1 - — 3 — 4 | — 5 6 Drehungen p. Zoll — 9,7 — — 15,0 — 19,6 — ! 23,8 — 27,5 30,6 Yards p. Hank — 861 — — 854 — 847 — ) 840 ! — 828 815 Diese Zusammenstellung zeigt eine überraschende Uebereinstimmung der Ergebnisse beider Berech nungsarten, und die kleinen Schwankungen, die bei einzelnen Nummern hervortreten, können diesen Eindruck nicht abschwächen. Den Einfluss, den die constatirten Längenunterschiede der Zwirne auf ihre Weiterverarbeitung, aber auch auf das Verhält niss zwischen Zwirner und Weber (in der Haupt sache kann es sich nur um Webzwirne handeln) ausübt, kann zu Missverständnissen keine Veran lassung geben, wenn die hier in Rede stehende englische Haspelung und Nummerirung richtig ein gehalten wird, also: 1 Hank = 840 Yards und die Zwirnnummer giebt an, wieviel solcher Hanks auf ein englisch Pfund gehen. Da die Drehungen der Webzwirne in ihrer Mehrheit in Zwirnung 4 ausgeführt werden, und die daneben liegenden Zwirnungen 3 und 5 verhältnissmässig wenig, so sind auch die Längsunterschiede nicht derart von Belang, dass die daraus hergestellten Gewebe be merkbar in ihrer Eigenart beeinträchtigt werden. Erst wenn die darüber oder darunter stehenden Zwirnungen 1, 2 und 6, 7 zur Anwendung kommen, sind die Längenunterschiede so erheblich, dass sie in der Fadendicke und somit auch bei den daraus hergestellten Fabrikaten deutlich erkennbar sind. Aber auch in diesem Falle muss die Haspelung wie , oben angegeben ausgeführt werden, denn der Weber hat das Recht, die hierdurch gewährleistete Faden- j länge zu erhalten, dagegen kann er nur die durch i die Nummer bezeichnete Fadendicke verlangen und wenn z. B. Nr. 24/2 Zwirnung 6, anstatt Zwirn nummer 12, infolge der Kürzung Zwirnnummer 11,6 ergiebt, dann muss der Zwirner, um die vorge schriebene Zwirnnummer 12 zu erzielen, Gespinnst Nr. 24, 8 verwenden. Hierbei soll noch darauf hin gewiesen werden, dass es bei diesen Veränderungen der Fadenlängen auch sehr von Einfluss ist, ob das verwendete Gespinnst fest oder weich gesponnen i ist. Ein hartes Gespinnst wird bei zunehmender Drehung später in das Stadium des Kürzens treten, [ als ein weichgesponnenes. Sehr zutreffend und jeden Zweifel ausschliessend wurde auf dem Internationalen Congress für die Vereinheitlichung der Garnnummerirung die Länge und Nummer der Zwirne in seinem Beschluss 4 festgestellt, welcher besagt: „Die Nummer aller ge zwirnten Garne wird bestimmt, wenn gegentheilige Abmachungen nicht vorliegen, durch die Anzahl der Meter aufs Gramm.“ Was hier bezüglich der met rischen Nummer festgestellt wurde, hat ebensowohl i Gültigkeit für die englische Nummer, nur muss der ’ Beschluss auf diese passend, im Schlusssatz lauten: „ . . . durch die Anzahl Hanks von 840 Yards, die i auf ein englisch Pfund gehen.“ Wenn dieser, von Autoritäten aller Länder zum I Beschluss erhobene Grundsatz auch noch keine ge setzliche Gültigkeit hat, so ist er doch durch die I Praxis sanktionirt und von jeher geübt worden. Uebrigens wird jeder Zwirner, der die hier be- Bestimmung des procentualen Gewichtsantheils des in einem Zwirn enthaltenen Leinen- und Baumwoll-Garnes. (Antworten auf Frage No. 870: „Tn welchem Verhältniss zu einander stehen die Gewichtsantheile der Garne, welche benöthigt werden zur Herstellung eines Zwirnes aus Leinengarn und Baumwollgarn, deren Nummern man kennt? Z. B. ein Leinengarn No. 50 wird gezwirnt mit einem Baumwollgarn No. 30. Wieviel Proc., dem Gewichte nach, enthält der Zwirn an Leinengarn, bezw. an Baum wolle.“) I. Um die vorliegende Frage klarzulegen, ist es nöthig, sich zu vergegenwärtigen, dass mit der Garn nummer ausgedriickt wird, wie viel mal eine be stimmte Fadenlänge auf ein bestimmtes Gewicht geht. Hier, wo es sich um das englische System der Garnnummerirung handelt, wie aus dem, mit der Frage gegebenen Beispiel anzunehmen ist, gilt als Grundgewicht das englische Pfund. Der grosse Unterschied der specifischen Gewichte beider Ge- spinnststoffe, der Baumwolle und des Leinens, be dingt es, dass die Längeneinheit für die specifisch leichtere Baumwolle eine grössere Fadenlänge auf die Gewichtseinheit erhalten muss, als das specifisch schwerere Leinen. Die Längeneinheiten haben eine Fadenlänge von: 840 Yards für Baumwollgarn 300 „ „ Leinengarn es ist also die erstere 2,8 mal so lang als die letztere. Für die Feststellung des Garnbedarfs an einem Pfund Zwirn, hergestellt aus einem Faden Baum- woll- einem Faden Leinengarn, empfiehlt es sich von den Längeneinheiten (für Baumwollgarn Strähn, für Leinengarn Gebind genannt) die Rechnung zu beginnen und hierbei zu berücksichtigen, dass das Gewicht eines solchen gefunden wird, wenn mit der Garnnummer in die Gewichtseinheit (1 engl. Pfd. = 453,6 g) dividirt wird. Bezeichnet B das Baumwollgarn, L das Leinen garn und es wird das in der Frage gegebene Bei spiel nach den vorausgegangenen Ausführungen be rechnet, dann ist: 1 Strähn B Nr 30=840 Yds. = ( ^30 ^ ) “ S 2,8Gebind L ,, 50=840 ,, — ( — ßß '— -25,40 g Zwirn! Bl L 840Yds. 40,52 g pro Strähn , . , . = 9403 ,. 453,6 ,, pro Pfund bestehend , , aus 1 Gew.-Theile B = I —g-g- ) = 119,37 g 2.8 „ L = ( 453 ’^‘ 2 8 ) = 334,^,, 3.8 Gew.-Theile = ’ 453,6 ,, pro Pfund Die Nummer dieses Zwirnes wird ermittelt durch I Division der Gewichtseinheit (453,6 g) mit dem Ge wicht der Längeneinheit von 40,52 g, oder wenn mit der Längeneinheit (840 Yds.) in die mit 9403 Yds. pro Pfund ermittelte Länge dividirt wird, in beiden Fällen giebt dies Z.-Nr. 11,2. In diesem Beispiel I ist das Leinengarn in erheblich stärkerem Maasse | = 5:3 gegenüber dem Baumwollgarn verwendet. H. Für die Bestimmung des procentualen Gewichts antheils des in eitlem Zwirn enthaltenen Leinen- ünd Baumwollgarnes ist maässgebend, dass sich die Gewichte zweier Garne von verschiedener Stärke, bei gleicher Lähge, umgekehrt proportional zu den Garn-Nümmern verhalten, mit anderen Worten; wenn man von Garn No. 5 zur Zwirnpartie zehn Gewichtstheile gebraucht, so sind von Garn No. 10 selbstverständlich nur fünf Gewichtstheile nöthig, weil das Garn No. 10 nur halb so dick ist als No. 5. Dabei ist Voraussetzung, dass die Nummern der Garne gleichwerthig sind, dass sie also beispielsweise beide angeben, wie viel Strähne ä 768 m auf 1 engl. Pfund gehen. Diese Voraussetzung trifft auf das vom Fragesteller gegebene Beispiel nicht zu, weil die Leinengarn-Nummer angiebt, wieviel Gebinde ä 274 m auf 1 engl. Pfund gehen, während die Baum wollgarn-Nummer angiebt, wieviel Strähne ä 768 m auf 1 engl. Pfund gehen. Um hier die procentualen .Gewichtsantheile beider Garnsorten feststellen zu können, muss man z. B. die Baumwollgarn-Nummer 30 in die Leinengarn-Nummer umrechnen. Dabei er- i hält Baumwollgarn No. 30 etwa die Flachsgarn- Nummer (80 (6?4 — 84. Nachdem so die Garne V 274 / gleichartig nummerirt sind, ergiebt sich nach der oben angegebenen Regel, dass, wenn man von Garn No. 50 84 Gewichtstheile zu einer Zwirnpartie ge braucht, von Garn No. 84 (das ist das Baumwoll garn No. 30) zu derselben Zwirnpartie 50 Gewichts theile erforderlich sind. Demnach würde sich also beispielsweise eine Zwirnpartie von 100 Kilogrammen aus 134 Gewichtstheilen zusammensetzen, von denen 84 Theile auf das Flachsgarn No. 50 und 50 Theile auf das Baumwollgarn No. 30 (84) entfallen. Das Gewicht der beiden Garne ergiebt sich demnach aus den folgenden Rechnungen: Von Leinengarn No. 50 sind 100 -84 zu 100 kg erforderlich: — = 62,7 kg Von Baumwollgarn No. 30 mo 50 sind zu 100kg erforderlich: —— = 37,3 „ Zusammen 100 kg B. 111. Die Berechnung der Procentsätze an Baumwolle , und Leinen in dem von Ihnen hergestellten Zwirn faden wird in folgender Weise vorgenommen: Zunächst ist zu beachten, dass das Leinen-, wie auch das Baumwollgarn, je ein eigenes Nummerirungs- system hat. Die Nummer giebt bei beiden Garnen j die Anzahl von Längeneinheiten an, welche auf 1 englisches Pfund gehen, während aber bei 50r Leinengarn 50 Gebinde ä 300 yard = 274 m (also 50X274 = 13 700 m) 1 englisches Pfund wiegen, sind bei 50 r Baumwollgarn 50 Strähn ä 840 yard = 768 m (also 50X763 — 38400 m) auf 1 eng- ■ lischem Pfund enthalten. Die Garnnummer für den ! Zwirnfaden, der aus beiden genannten Garnsorten hergestellt wird, ist nun jedenfalls in metrischer Nummer anzugeben, wobei die Garnnummer die Anzahl Strähn ä 1000 m auf 1 ko angiebt. Es macht sich nun zuerst nöthig, die alten englischen Nummern des Leinen- wie auch des Baumwollgarnes auf die metrische Nummer umzu rechnen, zu welchem Zwecke man die Baumwoll nummer mit 1,693, diejenige des Leinengarnes mit 0,604 multiplizirt, z. B.: 50 r engl. Baumwolle ist nach metrischer Nummer 50X1,693 = Nummer 84,65,