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das vom Peigneur im Tambour zurückgelassene kurze Fasergut aushebt und im Verein mit dem Wender durcbkrempelt. Der letztere überträgt das Gut auf den Nebentambour, wobei dasselbe von den Kratzen dieser beiden Walzen nochmals durchgearbeitet wird. Oberhalb des Wenders greift der Volant, welcher das Arbeitsgut des Tambours vor dessen Herausnahme durch den Arbeiter gelockert hat, an den Nebentambour an und bearbeitet im Verein mit dem letzteren aber mals das vom Nebentambour aufgenommene Gut, wo bei er ihm gleichzeitig einen guten Strich verleiht, der zur Erzielung eines gleichmässigen Flores unbe dingt nöthig ist. An den Berührungsflächen des Peigneurs und Nebentambours wird das von ihnen (Peigneur und Nebentambour) aufgenommene Fasergut innig gemengt und das Gemenge gut durchgekrempelt, um diese Fläche als einheitliches, gleichmässiges Vliess zu ver lassen, vom Haker abgenommen und zur Florschicht verarbeitet zu werden. Es ist selbstredend, dass bei der beschriebenen Anordnung zwischen dem Wender und Nebentambour noch eine weitere Gruppe von Arbeitern und Wendern eingeschaltet werden kann. und eine Knüpfunterlage verwendet werden. Der Knotenzieher besteht dann in einem den Spulenbinde faden führenden Hebel, der den Knoten dadurch fertig stellt, dass er seinen Bindefaden, ihn in kurzer Ent fernung von der Knotenstelle haltend, in Richtung auf die erste Schleife hin anzieht, während die Knoten stelle durch die feste Knüpfunterlage sicheren Halt hat, oder aber es kann die eben genannte Knüpf unterlage bewegt werden und der Knotenzieher fest stehen. Alsdann besorgt die Knüpfunterlage das Anziehen der Oberfadenschleife; der Knoteuzieher hält nur den Unterfaden, und die Knotenstelle findet ihren Halt an dem Gebinde. Natürlich kann man auch beiden Theilen eine geeignete Bewegung geben. Ein durch dieses Verfahren und Vorrichtung zur Bildung gekreuzter Knoten und Verschleifungen mit zwei Bindefäden von M. J. Nordmann in Dresden. (D. R.-P. No. 108069.) In den letzten beiden Jahrgängen dieser Monat schrift hatten wir bereits Gelegenheit, Weifen mit mechanischer Fitzvorrichtung zu beschreiben. Die geringen Erfolge, welche die bisherigen Vorrichtungen erzielten, scheinen die Constructeure jedoch nicht zu entmut. Ingen, und wir sind heute wieder in der Lage, über eine derartige Erfindung! berichten zu können. Die Ansprüche an eine Fitz Vorrichtung sind je nach der Art des abzufitzenden Materials verschieden, z. B. für Baumwolle lose Einfitzung', für Wolle Ver- schlingfitzung, für Strickgarn Knotenfitzung u. s. w. Die Figuren 1—8 bringen die neue mechanische Fitz vorrichtung zur Darstellung, und zwar ist Fig. 1 Quer ¬ schnitt, Fig. 2 Ansicht, Fig. 3 Schnitt im Grundriss, Fig. 4 und 5 der Knoteuzieher; Fig. 6, 7 und 8 stellen 3 Arten der neuen Fitzung dar. Zur Erzeugung des festen Knotens dient im wesentlichen ein scbeerenförmig ausgebildetes Werk zeug, dessen Schenkel den von einer Spule kommenden einen der beiden Bindefäden erfassen und zu einer Schleife ausziehen, die alsdann durch Drehen des Werk zeuges um 180° zu einer Schlinge umgewandelt wird. Durch diese geht das den zweiten Biudefaden tragende Schiffchen durch. Alsdann wird durch Rückwärtsdrehen des bezeich neten Werkzeuges, wie vorher, eine Schlinge hergestellt, die also Linksdrehung besitzt, wenn für die erste Schlinge Rechtsdrehung gewählt wurde, und das Schiffchen mit dem anderen Bindefaden gleichfalls seinem ersten Lauf entgegengesetzt durch die Schlinge geführt. Wird, wie oben angegeben, verlangt, dass ein Gebhideendfaden in den Knoten eingeknotet wird, so kommt dieser zwischen die beiden Schlingen zu liegen. Während die erste Schlinge in Folge durch Feder kraft bewirkter Rückwärtsdrehung der Spule des Binde fadens geschlossen wird, indem alsdann das scheeren- förmige Werkzeug die Schlinge freigiebt, wird die zweite Schlinge, also der ganze Knoten in der Weise zugezogen, dass wieder unterFreigebung dieserSchlinge die Rückwärtsdrehung der Spule das Zusammenknoten einleitet, dagegen dessen Schluss durch zwei besondere Organe bewirkt wird. Dazu können ein Knotenzieher Verfahren bezw. die Vorrichtung erzeugter Knoten hat die Vortheile des bekannten Weberknoteiis. Er zeichnet sich also durch seine kreuzweise Schlingen- anordnung aus, die ermöglicht, dass sich derselbe bei der geringsten Spannung feiner Bindefäden, d. h ohne Gefahr eines Fadenbruches fest zusammenzieht, ein bisher unerreichter Vortheil, der nur der Handknüpferei eigen ist. Soll dagegen nur eine Verzwirnung erreicht werden, so wird das scheerenartige Werkzeug, der Schlingen bilder, so bethätigt, dass der zweite Bindefaden, also der Schiffchenfaden, nicht von derjenigen Seite durch gesteckt wird, welche die geschilderte Kreuzung des ersten Fadens erkennen lässt, sondern stets von der anderen Seite. Beim Beginn des Fitzens sind die Enden der beiden Bindefäden I und II an Haken der Garnwinde befestigt. Der Bindefaden I ist durch eine Oese eines schwingenden Fadenführungshebels C. genannt Knoten zieher, geführt. Er kommt von der innerhalb der fest stehenden Weife veirückbar angeordneten Spule D. Der Bindefaden II ist über einen ausserhalb der Weife angebrachten, parallel zu derselben geführten Bügel Z, die Knüpfunterlage, geleitet und kommt von einer Spule aus einem Schiffchen B, welches in der Richtung der auf der Weife gespannt lagernden Garnfäden hin- und herbewegt wird. Zum Fangen, Hervorzieben und Verschlingen des Bindefadens I, d. h. zur Darbietung desselben als Schlinge zwecks Durchführung des Binde fadens II, dient ein aus zwei an einem Bolzen und mit diesem beweglich angeordneten Haken gebildeter Faden schlinger, welcher Doppelhakennadel genannt werden soll. Diese Doppelhakennadel .4, ein als Scheere aus gebildeter Schlingenbilder, wird zunächst in ge schlossenem Zustande zwischen dem ersten für sich liegenden Fadenumgang III und dem ersten Gebinde III des geweiften Garnes hindurch nach innen in der Richtung nach der Weifachse geführt (Fig. 4), fängt dort den innerhalb der Weife gespannten Bindefaden I zwischen seiner Befestigungsstelle an dem Weifhaken und dem Knotenzieher C, zieht ihn, sich ausspreizend, als Schleife aus, und dreht letztere zu einer rechts gedrehten Schlinge. Durch diese wird nun mit dem Schiffchen B der über die Knüpfunterlage Z gezogene zweite Bindefaden II geführt, und zwar von der vor her angegebenen Seite ans und, während dies geschieht, von der Doppelhakennadel A die gebildete Schlinge losgelassen. Die losgelassene Bindefadenschlinge I wird nunmehr zunächst durch Zurückwickeln des Binde fadens I auf der zurückfedernden Spule D und weiter mit dem nach rechts, also an die erste Schleife hin bewegten Knotenzieher C zu- und unter der Knüpf unterlage Z durch- und zusammengezogen, um mit der | vorhergehenden linksgedrehten Schlinge einen Kreuz knoten zu bilden, in welchen der erste FadenumgangIII der ersten Fitze, d. h. der Fadenanfang des ersten Gebindes des Strähnes fest eingebunden bezw. ein geknüpft werden kann. Hiermit ist der beabsichtigte Knoten fertig. Während dieses Vorganges ist die Knüpfvorrichtung mit der Doppelhakennadel A und dem Schiffchen B ausserhalb der Weife und die Spule D mit dem in seine Anfangsstellung zurückgegangenen Knotenzieher C innerhalb der Weife um die Breite einer inzwischen erzeugten Fitze verschoben, und erfolgt die Bildung eines neuen Knotens in der vorbeschriebenen Weise (Fig. 6) oder aber eines halben Knotens (Fig. 7) oder einer Verzwirnung (Fig. 8). Im zweiten Falle (Fig. 7) wird die Hakennadel A wieder zwischen den beiden Fadengruppen hindurch nach der Weifachse zu geführt, fängt, wie vorher beschrieben den Bindefaden I zwischen dieser ersten und zweiten Garnlage bezw. Fitze oder Gebinde 111 innerhalb der Weife, zieht ihn nach aussen und bildet bei ihrer entgegengesetzten Drehung nach links eine linksgedrehte Bindefadenschliuge, und durch diese führt nunmehr das Schiffchen B in umgekehrter Richtung als vorher den Bindefaden II zurück. Währenddessen wird diese neu gebildete Schlinge wieder von der Hakennadel losgelassen und von der zurückfedernden, den Bindfaden I wieder aufwickelnden Spule ebenfalls zusammengezogen. Diezweiteentgegengesetzt gedrehte Schlinge wird dann aber nicht sofort gebildet, sondern erst hinter einer neuen Fitze, und der Knotenzieher tritt äusser Thätigkeit. Handelt es sich endlichem eine Verzwirnung (Fig. 8), so wird, wie vorher(dargethan, die Haken nadel A verschoben. Sie fängt den Faden I zwischen den Garngruppen und zieht ihn als Schlinge hervor. War die letzte Schlinge links gedreht, so wird nun die neue Schlinge gleichfalls links gedreht und der Schiffchenfaden durchgeführt, wie eingangs beschrieben. Nach der nächsten Fitze folgt sodann Rechtsdrehung. Der Knotenzieher wird dabei ebenfalls nicht bewegt und verrichtet für die losen Einbindestellen nur den Dienst als Fadenführungshebel. Das erläuterte Verfahren kann durch verschiedene Einrichtungen ausgeführt werden, doch soll hier nur eine Vorrichtung als Hauptausführungsform zur Aus führung desselben erläutert werden, die in ihren wesent lichen Bestandtheilen in den beistehenden Abbildungen zur Veranschaulichung gelangt. Der Fadenschlinger kann unter Anderem entweder so beschaffen sein, dass er die von ihm mit dem Binde faden I gebildete Schlinge spreizt und zur Durch führung des zweiten Bindefadens II mit dem Schiffchen erweitert hält, so dass dieses stumpfe Enden haben kann, oder so, dass er die Schlinge ungespreizt und unerweitert lässt, in welchem Falle zum Durchfahren dieser Schlinge ein an beiden Enden zugespitztes Schiffchen erforderlich ist. Im Folgenden wird zunächst die die Schlinge öffnende Doppelhakennadel in der Hauptausführungs form beschrieben, während später die andere Aus führungsform kürzer behandelt ist. Jene Hauptausführungsform der Doppelhakennadel besteht aus zwei an und mit einem Bolzen in dessen Achsrichtung verschiebbaren, drehbaren und spreiz baren gegabelten Nadelschildern A, A., mit an diesen in und aus dem Bereich der Gabelöffnung beweglich angeordneten Hakennadeln a l a 2 . Diese Doppelhaken nadel wird an der an der Weife entlang zu bewegenden 33*