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aus besonderen Gründen und mit gelegtem Maste den Weg durch die Brücke dem Wege durch die Schleuse vorziehen. Die Nolhwendigkeit, das Flußprofil im Interesse der Schiffahrt und Flößerei so wenig wie möglich zu beschränken, führt darauf hin, so wenig wie möglich Mittelpfeiler zu erbauen. Es erscheint mit Rücksicht auf die später zu erwäh nende Eiscnkonstrukziou des Oberbaues am gerathensten, einen einzigen Mittel pfeiler anzulegen, welcher rechtwinklig auf die Richtung der Brücke zu stehen kommt. Die gegen die Richtung der Brücke ebenfalls rechtwinklig stehende» Landpfeiler haben wegen der Unregelmäßigkeit der vorhandenen Userbekleidungen keine durchlaufend gleiche Stärke. Der linkscitige kandpfeiler, welcher in der Mittellinie der Brücke 19' vor der alten Quaimancr hcrvortritt, hat zwischen den Fundamenten für die Thürme eine Stärke von 6'//. Der rechtseitige Landpfeiler, welcher in der Mittellinie 10' weit vor der alten Ouaimauer hcr vortritt, füllt den von dieser gebildeten Winkel ans, so jedoch, daß seine größte Manerstärke nicht über 6'// wird. Der Mittelpfeilcr, welcher die Hauptlast der Brücke zu tragen habe» wird, erhält eine Breite von 20'. Von der angegebenen lichten Weite zwischen den Ouaimauern, welche 410'// beträgt, gehen also ab 49' und verbleiben 361'/,' zu Überspannen, wovon ans jede der gleich breiten Ocffnungen 180' 9" kommen. Der Vorkopf und die Auflager für die eisernen Tragegilter werden bei dem Mittelpfeilcr und die gedachten Auflager auch bei den Landpfeilern mit Granit quadern bekleidet, während es zulässig sehn wird, die übrige Bekleidung des Mittelpfeilcrs und der Landpfeilcr, so wie die Hintermquernng der Gitterauf- lager von gutem festen Sandstein zu machen. Alle übrigen Hintermauerungen werden i» lagerhaften Bruchsteinen aus der Gegend des anhaltischen Ortes Gröhua bei Kalbe a. S. und in Traßmörtel, resp. Cement, ausgeführt. Die auf den Pfeiler» aufznführenden Thürme und Portale sollen neben ihrem Zwecke, die Tragegitter seitlich zu befestigen, dem Bauwerk einen ästhetischen Abschluß geben. Die Frequenz auf der Brücke erfordert neben einer Fahrbahn, auf welcher Wagen nebeneinander sich bewegen können, einen hinlänglichen Raum für die Fußpaffage. Für die erster« würde eine ungctheilte Breite von 24', für die letztere eine Breite von 12' ausreichend sehn. Würde man die erforderliche Breite für den Wagenverkehr durch ein Tragegitter theilen, so wäre für jede Fahrt eine Minimalbreite von 13' erforderlich. Die Fußwege sollen, jeder 6' breit, außerhalb der Tragcgitter angelegt werden. Nach der Weite der zu überspannenden Oeffnungen ist die Höhe der Trage- , gitter ans 18' zwischen den Horizontalplatten angenommen. Bo» dieser Höhe gehen ab: für die Stärke des Brückcnkörpers 2' 4", für die Höhe der oberen Verspannung 3'/,", zusammen 2' 7'//'; es verbleiben demnach 15' 4'/," nutz bare Höhe unterhalb der oberen Verspannung, welche für die Frequenz mit hochbeladenen Fracht- und Henwagen noch ausreichend ist. Die Hauptelemente für die gewählte Konstrukzion des Oberbaues sind die Gitterträger. Zwischen ihnen liegen an ihren unteren Kanten Querträger von ! Blech, und zwischen diesen wiederum, also parallel mit den Gitterträgern, Blech- / träger zur Unterstützung des Bohlenbelages für die durch ein Klotzpflaster ge- ! bildete Fahrbahn. Die Fußwege werden durch Konsolen unterstützt, welche ver mittelst Niete an den Tragegittcrn befestigt werden, lieber den Konsolen liege» Straßet.balken, und über diesen ein Bohlenbelag. Bei der Fahrbahn sind die hölzernen Straßenträger vermieden, um für den Brürkenkorper die geringste Banhöhc und dadurch die höchstmögliche Lage desselben über dem Hochwasser zu erzielen. Jedes Tragegilter wird gebildet aus der ober» und der untern Gurtung ans Blechen, zwischen welche» die Gittcrstäbe «»geordnet sind. Bei der Be rechnung der Tragfähigkeit der Gitterwände sind nnr die Gürtiingen, nicht aber die Gittcrstäbe in Betracht gezogen, und werden letztere nur für das Mittel an gesehen, die Gürtiingeu in unwandelbarer Entfernung von einander zu erhallen, l Jede Gurtung besteht wiederum aus einer horizontalen Blechtafel von 18" § Breite und einer vertikalen Blechtafel von 24" Höhe, welche miteinander ver- ! mittelst zweier Gekeifen von 4" Schenkcllänge verbunden sind, während zwei andere gleich große Eckeiscn die äußeren Kanten der Horizontalplatten einfaffcn ! und das Verbiegen derselben verhindern. Uebereinander liegende Querschnitte der oberen und der unteren Gurtung sind gleich. Jede Hälfte des im Ganzen über beide Brückenöffnungen gehenden Gitter trägers, welcher an den Enden durch die Landpfeiler und in der Mitte durch den Mittelpfeiler unterstützt ist, wird wie ein Balken betrachtet, der an einem Ende unwandelbar befestigt ist, am andern frei ansliegt. Eine über einen solchen Balken gleichmäßig vertheilte Last wirkt an dem Ende, an welchem der Balken unwandelbar befestigt ist, als Marininm, wird auf '/, der Länge des Balkens von dem bezeichneten Endpunkte an gerechnet — 0, erreicht auf ^/, der Länge den höchsten Werth zwischen den Endpunkten, und wird im zweiten Auflagerpunktc wiederum — 0. Die Stärke der Quer schnitte der Gürtiingen ist also den vorstehend bezeichneten Wirkungen der Last anzupassc», damit deiisclben in allen Punkten gleichmäßig widerstanden werden kann. Zn diese,,, sind die Querschnitte für Länge» po» 6 z» 6 Fnß be rechnet und hiernach unter Vermeidung zu häufigen Wechsels und unter Berück sichtigung einer möglichst bequemen praktischen Ausführung folgendermaßen an geordnet: n) von der Mitte des Trägers bis zum zwölfte» Fnß bestehen beide die Gürtung bildenden Blechtafeln aus je drei Lagen, und zwar zwei von "/t/', eine von Stärke; b) von» 12. bis 30. Fuß bestehe» beide Blcchtafel» aus je zwei Lagen von "/./' Stärke: c) vom 30. bis 84. Fuß und vom 162. bis 196' 9" besteht jede der bei den Blechtafeln aus einer Lage von '/»" Stärke : <I) vom 84. Fnß bis 96. Fuß und vom 150. bis 162. Fnß besteht jede Blechtafel aus einer Lage von "//' Stärke; e) vom 96. bis 150. Fuß besteht jede der beiden Blechtafcln aus zwei Lagen, jede '/,/' stark. Zwischen den aufgeführten Profilen werde» zur Vermeidung schwacher Punkte, welche durch das Zusammentreffei, der Stöße entstehen würden, passende Nebergänge angeordnet. Auch die Gittcrstäbe zwischen de» Gürtungen werden in verschiedenen Pnnkteii der Tragegitter verschieden in Anspruch genommen. Die für dieselben erforderlichen Querschnitte sind ebenfalls von 6 z» 6 Fuß be rechnet, was zu der folgenden Anordnung geführt hat: Die Gitterüäbe werden n) von der Milte bis zum 24. Fuß 5" breit, -/," stark: b) vom 24. bis 36. Fnß 4'//' breit, -/," stark-, c) vom 36. bis 48. Fuß 4" breit, '/«" stark; ä) vom 48. bis 60. Fuß 4" breit, ''/," stark; e) vom 60. bis 72. und vom 174. bis 186. Fuß 3'//' breit, stark; k) vom 72. bis 78. und vom 168. bis 174. Fuß 3" breit, °/," stark; xf vom 78. bis 84. Fnß 2'//' breit, "/," stark; b) vom 84. bis 156. Fnß 2'//' breit, '//' stark: i) vom 156. bis 168. Fuß 3" breit, '//' stark; le) vom 185. Fuß bis zu Ende 3'//' breit, '/«" stark. Zur sichern Befestigung der Gitterstäbe an die Gürtungen sind auf jeden Stab au jeder Gürtung drei Nieten von '/," Durchmesser erforderlich. Die Platten der Gurtungen werden unter sich und mit dem Eckeise» durch 1 Zoll starke Nieten verbunden, welche heiß eingetrieben werden. Dagegen sind sämmtliche durch die Gitterstäbe gehende Nieten kalt einzntreibcn. Neber die Stöße der Bleche in den Gürtiingen werden Deckbleche genietet, und zwar von verschiedener Breite, je nachdem die Gürtung mit ihrer absoluten oder mit ihrer rückwirkenden Festigkeit zu widerstehen hat. Das erstere ist in der obcrn Gürtnng der Fall, von der Mitte des Trägers an gerechnet auf '/, seiner Länge; von hier ab wird die rückwirkende Festigkeit beansprucht. Gerade umgekehrt verhält es sich mit der untern Gürtung. Um den hohen Gürtungen Steifigkeit gegen seitliches Ansbiegen zu gewähren, Werren in Ent fernungen von 6 Fuß, in der Nähe der Auflager in kürzeren Entfernungen, auswendig oder inwendig doppelte loihrcchte Eckeisen angeordnet. Tie innern nmfaffen gleichzeitig die Bleche der Querträger, die äußeren die der Konsolen für die Fußwege, mit denen sie heiß vernietet werden. Die Querträger zwilchen den Tragegilter» erhalte» bei einer Stärke von Zoll eine Höhe von 18 Zoll, »,,d si„d oben und unten mit Eckeisen von 3 Zoll Schenkellänge eingefaßt. Tic Längcnträger zwilchen den Querträgern, welche eine Länge von 6 Fuß haben, werde» ans '/, Zoll starkem, 6 Zoll hohen, an der Oberkante auf beiden Seiten mit Eckeisen von 3 Zoll Schenkellängc eingefaßten Blech gebildet und in Entfernungen von circa 3 Fnß angeordnet. Zn ihrem Auflager, welches durch 5 Zoll lange angenietete Stück- Eckeisen verbreitert wird, dient ein 7'/, Zoll langes, an den Querträgern angenictejes Stück Eckeisen. Neber diesen Längenträgern liegt, wie bereits bemerkt, ein Belag von drei zölligen Eichenbohlen, welcher ein Klotzpflaster von Eichenholz, in der Mitte 6 Zoll, an den Seiten 4 Zoll hoch, trägt. ^Zum Widerlager für das Klotzpflaster ist ei» Trog von Gußeisen ange- ordnct, dessen Boden »ach oben gelehrt ist und Schlitze zur Abführung des sich auf der Brücke sammelnden Wassers enthält. Um Beschädigungen des Gitters durch das die Brücke passirende Fuhrwerk zu verhüte«, sind längs der Gitlerwände Nadabweiser ungeordnet, welche aus drcizölligen Eichenbohlcn bestehen, die auf schräg gestellten Eckeiscn befestigt sind. Unter diesen Radabweisern ist Platz zur Neberfuhrung der Gas-, resp. Wasser rohren über tie Brücke. Die nöthige Verspannung zwischen den Gitterwänden muß bei der beträcht lichen Entfernung zwischen ihnen eine kräftige seyn, und ist gebildet ans emem mit der flachen Seite nach oben gekehrten 1° Eisen, welches durch Eckeisen sprengwerkariig unterstützt wird. Diese obere Verspannung dient zugleich zum Auflager für die Kreuzbänder, welche sich ohne Unterstützung »jcht tragen würde». Zur Befestigung der Krenzverb.ndung unter der Brückenfahrbahn ist durch die Querträger Gelegenheit gegeben. Was endlich die Fußwege betrifft, so jsi bereits angeführt, daß dieselben auf Konsole» ruhen, die an den Tragegittcrn zwischen den lothrechten Eckeisen