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Jede Woche ertcheint eine Nummer. Lithoqraxhirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfnis. — Bestellun gen nehmen alle Buch. Handlungen, Postäm ter und Zelnmgs.Erpedi. zionen Deutschlands und des Auslandes an. — Bbonn-m-ntspr-is im Eisenbahn-JeituuS. Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. - Buchhandel 7 Gulden rhei- nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang. — Einriiekungsgcbühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzeile. — Adresse: .Redakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: 3- B. Meyler'scheBuchhand- lung in Stuttgart. XVIll Jahr. L8. A»,»st 18««. Ar«. AA. ^nhllU. Oestcrreichische Eisenbahnen. I. Kaiserin-Elisabeth-Bahn. II. Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn. — Russische Eisen bahnen. I. Große Gesellschaft der Russischen Eisenbahnen. II. Warschau-Wiener Eisenbahn. III. Warschau-Bromberger Eisenbahn. — Belgische Eisenbahnen. Pensions- und Unterstützungskassenverein der Bediensteten der K. Eisenbahn-, Post- und Telegraphenver waltung in Belgien. — Zeitung. Inland. Oesterreich. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Oesierreichische Eisenbahnen. I. Kaiserin-Elisabeth-Bahn. Aus den Verhandlungen der in Wien am 3l. Mai 1860 abgehaltenen vierten ordentlichen Generalversammlung der Akzionäre geben wir folgenden kurze» Auszug. Mit dem Beginne des Jahres 1859 war die 24.83 Meilen lange Strecke der Kaiserin-Elisabeth-Bahn von Wien bis Linz bereits im Betriebe. Am 1. September v. I. wurde die weitere Strecke von Linz nach Lambach, 4.99 Meilen, für den Verkehr eröffnet. Vom 1. Januar bis Ende August ist der Betrieb auf der 9.44 Meilen langen Nebenbahn zwischen Gmunden, Linz und Zizelau fortgeführt worden. Am 1. September erfolgte der Anschluß dieser Linie an die Hauptbahn bei Lambach, und cs wurden in Folge dessen 5.96 Meilen der alten Bahn zwischen Linz und Lambach und die Zizelaucr Abzwei gung ausgelassen. Von dem neuen Lambacher Bahnhofe ausgehend, bleiben, mit Einschluß des im vorigen Jahre erbauten 0.31 Meilen langen Verbindungs stückes daselbst, noch 3.79 Meilen der Gmundener Nebenbahn im Betriebe. Die Nebenbahn von Linz bis zum Salzmagazine in Budweis mit der Bahn durch Linz und der neu hergestelltcn Verbindungsbahn daselbst mißt zusammen 17.25 Meilen. Die Länge der Betriebsstrecken am Schluffe des Jahres 1859 war demnach: in der Hauptbahn 29.82, in der Nebenbahn nach Gmunden 3.79, in der Nebenbahn nach Budweis 17.25, zusammen 50.86 Meilen. Der Baukonto des Jahres 1859 weist einen Aufwand nach von 17,875,440 ff. östr. W. Bis zum Schluß des Jahres 1859 waren einschließlich der Zinsen auf das Bankapital verausgabt 53,313,888 st., wovon 31,425,744 st. durch Akzien, 45,750,000 st. durch Anlehen und 985,085 st. durch Betriebseinnahmen gedeckt waren, das fehlende aber durch eine schwebende Schuld herbeigeschafft wurde. Ende 1859 waren für den Betrieb der Hauptbahn 48 Lokomotiven im Gebrauch, für die Nebenbahn vom Lambach nach Gmunden (deren Spurweite nur 3' 6" beträgt) sind 14 kleine Lokomotiven, für die Bahn von Linz nach Bruchsal 450 Pferde in Verwendung. Die Lokomotiven der Hauptbahn sind sämmtlich von gleicher Konstrukzion, haben 16züllige Zylinder, 24 Zoll Hub, 1317 Qnadratfuß Heizfläche, 4 gekuppelte Triebräder von 5 Fuß und 2 Lauf räder von 3 V- Fuß Durchmesser mit einem Radstand von 10' 10" und 112 Ztr. mittlerer Belastung auf jedes Rad. Leistungsfähigkeit auf horizontaler Bahn mit 4 Meilen Geschwindigkeit 13,440 Ztr. Die kleinen Tenderlokomotiven für die Gmundener Zweigbahn sind für Personen- und Güterzüge verschieden; bei 16 Zoll Hub haben die ersteren 9'/-, die letzteren 12 Zoll Zylinderdurchmeffer; die 10, resp. 11-/2 Fuß langen Kessel haben 51 und 78 Siederöhren von Mes- z und cs ist die Gesammtheizfläche 300 und 314 Ouadratfuß. Die Personen- ma haben 4 gekuppelte Triebräder von 3, die Gütermaschinen deren 6 uß Durchmesser; die 4 Laufräder haben bei beiderlei Maschinen 1' 10 Durchmeßer. Aeußerer Nadstand beziehungsweise 12' 6" und 16' 1" bei einer Belastung 33.6, beziehungsweise 39.2 Ztr. durchschnittlich auf jedes Rad. Die Leistungsfähigkeit auf horizontaler Bahn ist bei 2 Meilen Geschwin digkeit auf Flachschienen beziehungsweise 1900 und 3250 Ztr. Für den Personenverkehr waren vorhanden: auf der Hauptbahn 341 Per sonenwagen mit 682 Achsen und 11,547 Sitzplätzen, auf den Nebenbahnen 96 Wagen mit 192 Achsen und 127 Sitzplätzen; für den Güterverkehr: auf der Hauptbahn 54 vierräderige Wagen mit 1082 Achsen und 106,760 Ztr. Trag fähigkeit, ans den Nebenbahnen 1055 vierräderige Wagen mit 2110 Achsen 16 achträderige mit 64 Achsen. Von den Lokomotiven wurden auf der Hauptbahn zurückgelegt 104,140.4 Meilen, wovon 92,170 Zugmeilen; von den Personenwagen 1,360,655, von den Güterwagen 1,772,112 Achsmeileu. Die Einnahmen auf der Hauptbahn betrugen in 1859: für 994,475 Personen (incl. 203,083 Mann Militär) nebst Gepäck, Eilgut, Ertrafahrten rc. . . . - - 1,369,692 st. „ 2,338,047 Zollztr. Frachtgüter mit Ncbengebühren . . 677,282 „ „ diverse Zuflüsse 89,080 „ zusammen 2,136,054 st. Hievon betragen die Betriebsanslagen . 1,150,969 „ und blieb ein Reinertrag übrig von . 985,085 st. Bei einer durchschnittlich betriebenen Bahnlänge von 26.49 Meilen und 92,170 Zugmeilen entfällt auf die Bahnmeile Zugmcile eine Bruttoeinnahme von . . . 80,636 st. . 23 st. 18 kr. „ Ausgabe von 43,449 „ . 12 „ 69 „ ein Reinertrag von 37,187 „ . 10 „ 49 „ Zu den Einnahmen lieferten der Personenverkehr 64.13, der Güterverkehr 31.70, andere Quellen 4.17 Prozent. Die Auslagen machen von den Einnahmen 53.88 Proz.; es entfallen auf die Bahnverwaltung 27.58, auf die Transportverwaltung 62.97, auf die allge meine Verwaltung 9.45 Prozent. Auf der Lambacher Nebenbahn war bei einer durchschnittlichen Betriebs länge von 7.56 Meilen die Einnahme von 122,482 Personen und 16,322 Militärs rc. 127,370 st. „ 1,455,973 Ztr. Güter rc 294,972,, „ diversen Zuschüssen - 9,799 „ zusammen 432,141 st. die Ausgaben betrugen 254,086 „ der Reinertrag 178,055^st Auf die Bahnmeile betragen die Einnahmen 57,162, die Ausgaben 33,609 st., die letzteren machen von den ersteren 58.79 Prozent. Endlich lieferte die Linz-Budweiser Pferdebahn folgendes Ergebniß: Einnahme für 26,512 Personen und 484 Mann Militär rc. . 28,517 st. „ „ 1,244,321 Ztr. Güter 507,767 „ „ „ andere Zuflüsse 57,867 „ zusammen 594,151 ff. Ausgaben 421,657 „ Reinertrag 172,494 fll Bei 17.24 Meilen Pferdebahn entfallen auf die Bahnmcile: Einnahmen 34,444 st., Ausgaben 24,444 st., Reinertrag 10,000 ff. Die Ausgaben machen von den Einnahmen 70,96 Proz. aus. Von dem Reiuerträgniffe der Nebenbahnen wurden, nach Zurechnung des Betriebs-Ueberschusses pro 4343 ff. vom Jahre 1858, die 5 Proz. Zinsen des Einlösungskapitals für das Jahr 1859 mit 274,347 ff., dann die Amortisazions- Quote auf das 1829er Anlehen mit 12,600 st. und der Verlust aus dem Ver kaufe des von der früheren Gesellschaft übernommenen Nazional-Anlehens mit 24,768 st. bestritten. ii. Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn- Aus dem, dem Protokoll der vierten (ordentlichen) Generalversammlung der Akzionäre, vom 30. Juni 1860, beigegebenen Geschäftsbericht über den Bau und Betrieb der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn im Jahr 1859 entnehmen wir Folgendes. Am 1. Mai v. I. wurde der öffentliche Verkehr auf die ganze Hauptbahn ausgedehnt und die Flügelbahn von Josephstadt bis Schwadowitz gleichzeitig iw Betrieb gesetzt. Nach dem Abschlüsse der Baurechnung pro Ende Dezember v. I. waren die bis dahin verausgabten Bau-Auslagen 20 880 770 st- östr- W. oder 773,362 ff. pro Meile. In den ersten vier Monaten des Betriebsjahres 1859 war^ die Strecke Pardubitz-Turnau der Hauptbahn mit 17 Meilen, vom 1. Mai desselben Jahres