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Verfahren und Einrichtung zur Erhaltung eines constanten Geschwindig keitsverhältnisses zweier gesondert ange triebener, durch Bandapparat verbundener Krempeln von J. H. Popp in Werdau i. S. D. R.-P. No. 60648. (Aus der Patentschrift.) Wie bekannt, ist es in der Spinnerei nicht zu vermeiden, trotz breiter Antriebriemen und grosser Scheiben, dass die Krempeln durch Riemenrutschung Touren verlieren, eine That- sache, die dann ein empfindlicher Uebelstand wird, wenn zwei Krempeln durch den Band ¬ apparat mit einander verbunden sind, da diese ungleichen Tourenverluste auch eine ungleiche Bandauflage nothwendigerweise zur Folge haben müssen. Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Con- struction eines besonderen Einsehaltegetriebes beseitigt diesen Uebelstand vollkommen, eines Einschaltegetriebes, ganz unabhängig von dem eigentlichen Antrieb der Maschinen, der ent weder direct von der Transmission oder von einem gemeinschaftlichen, ausrückbaren Vor gelege aus erfolgen kann. Ueber die auf den beiden Tambourwellen der Krempel sitzenden ! Seil- oder Riemscheiben ss 1 und über die | vier an zwei stehenden Wellen ww 1 befestigten und nach allen Richtungen verstellbaren Leit rollen Z 1 Z 2 Z 8 Z 4 läuft ein endloses Seil oder Riemen; dadurch ist das Zurückbleiben einer Krempel gegenüber der anderen unmöglich gemacht. Im ersteren Falle — d. i. bei Anwendung I des Seiles — wird der Zweck, die Erhaltung j eines constanten Gesch win digkeitsverhältnisses, unbedingt und absolut erreicht; im zweiten Falle, bei Anwendung des Riemens, ist das I constante Geschwindigkeitsverhältniss ein so angenähertes, dass diese eventuellen Differenzen I in der Praxis nicht mehr von nachweisbarem Einfluss auf die Bandauflage sein können. Denn nimmt man z. B. an, dass die Spinn krempel 160 Touren macht und 10 pCt., d. s. 16 Touren, verliert, während die andere Krempel ihre Tourenzahl innehält, so kann doch — unter der Voraussetzung des gleichen | Touren Verlustes von 10 pCt. des Riemens am Einschaltegetriebe — dieser, da er nur | 16 Touren zu übertragen hat, nur von diesen 16 Touren die 10 pCt. verlieren, d. i. 1,6 Tou- j ren, ein Minimum, das in der Praxis wohl I bedeutungslos ist. Patent-Anspruch: Verfahren und Einrichtung, die Arbeits geschwindigkeit zweier durch Riemen ange triebener, einander zuarbeitender Krempeln dadurch in Uebereinstimmung zu halten, dass die beiden Trommelwellen durch ein besonderes Einschaltegetriebe, z. B. Seilgetriebe, in un mittelbaren Zusammenhang gebracht werden. -3^" Weberei. Webschützen von Joseph Herbert Nason in Somerville (V. St. A.). D. R.-P. No. 60885. (Aus der Patentschrift.) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Webschützen zum Zwecke des leichten Ein fädelns des Fadens; die Einrichtung besteht im Wesentlichen aus einem cylindrischen Oehr, welches mit einem gekrümmten Führungsstift versehen ist, dessen eines Ende aussen (oder fast aussen) am Oehr festsitzt, während der Führungsstift von hier aus durch das Oehr hindurchgeht und mit seinem anderen freien Ende in einen Ausschnitt im Schützen in der Nähe seines einen Endes eintritt, wobei der Führungsstift so gebogen ist, dass der darüber gelegte Faden an der Biegung entlang gleitet, bis er an das untere, an dem Oehr in der Nähe seiner äusseren Mündung festsitzende Ende des Stiftes gelangt, wo er weit genug durch das Oehr hindurchgetreten ist, um leicht von den Fingern des Webers erfasst werden zu können. ä b' * In der Abbildung zeigt Fig. 1 einen Web stuhlschützen dieser Art im Grundriss; Fig. 2 ist eine Seitenansicht, wobei ein Theil des Schützens abgebrochen ist, während Fig. 3 einen Schnitt nach 3-3 der Fig. 2 darstellt und Fig. 4 und 5 Einzeldarstellungen des Oehrs und gebogenen Führungsstiftes sind. A bezeichnet den Schützen und B eine Spule gewöhnlicher Art, a das cylindrische Oehr, durch welches der mit seinem einen Ende an oder in der Nähe der äusseren Mün dung des Oehrs befestigte, von hier aus leicht gebogene und durch das Oehr hindurchgeführte Führungsstift & nach innen hindurchtritt. Dieser ist nahe seiner Austrittsstelle nach oben und nach innen zu abermals gebogen, so dass das obere freie Ende in den bei Webstuhlschützen gewöhnlich in der Nähe ihres einen Endes vorhandenen Ausschnitt frei hineinragt, ohne die Wandungen des Schützens zu berühren. Ein Theil des cylindrischen Oehrs ist weg | geschnitten, da derselbe hier zwecklos ist. Beim Einfädeln des Fadens in das Oehr des Schützens wird der von der Spule B kommende Faden um das freie Ende des ge bogenen Führungsstiftes b gelegt, wie in Fig. 1. Hierauf zieht man an dem zur Rechten des Führungsstiftes liegenden freien Ende des Fadens, wodurch dieser von dem freien Ende des Führungsstiftes nach dessen festliegendem Ende zu gleitet und so in die in Fig. 2 ver anschaulichte Lage gelangt, in welcher die Schleife des Fadens so weit aus dem Oehr hervorragt, dass der Weber den Faden erfassen und dessen freies Ende herausziehen kann, wobei der Faden von selbst unter die Spann vorrichtung & 1 gelangt. Patent-Anspruch: Ein Webschützen, bei welchem das Durch ziehen des Schussfadens durch das Oehr vom Innern des Schützens nach aussen dadurch bewerkstelligt wird, dass man den Faden über das durch das Oehr hindurch in das Innere des Schützens frei hineinragende Ende eines mit seinem anderen Ende an der äusseren Mündung des Oehrs befestigten Führungsstiftes legt und dann anzieht, worauf der darüber gelegte Faden an dem Führungsstift entlang bis vor die äussere Mündung des Oehrs gleitet, wo er von aussen mit der Hand erfasst und das Fadenende völlig herausgezogen werden kann.