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meist nur, wenn er nicht mehr als Vorder-, wohl aber noch als Mittel- oder Hinter-Cy- linder zu verwenden geht. Sind neu be- lederte Obercylinder von Anfang an nicht rund oder in der Längsrichtung nicht gerade, so kann man sie in gleicher Weise, wie eben beschrieben, behandeln und mit Seifewasser ablaufen lassen. In der angegebenen Art und Weise können pro Stunde ca. 200 Selfaktor- oder Drosselcylinder, oder etwa 60 bis 70 Flyer oder Streckencylinder abgeschliffen und ega- lisirt werden, welche den neu Belederten in keiner Weise an Güte und Haltbarkeit nach stehen. Die auf diese Weise erzielten Erspar nisse an Tuch und besonders an Leder sind bedeutend. Ferner aber ist der Vortheil nicht zu vergessen, welchen die Spinnerei durch das dadurch erzielte gleichmässigere und weniger fehlerhafte Garn erreicht, sodass die Anschaffungskosten des Apparates, welcher eine wirkliche Neuheit auf dem Gebiete des Belederungswesens bedeutet, in nicht gar langer Zeit nach dem Einstellen desselben erspart sein werden. Mit Recht kann be hauptet werden, dass je besser die Ober cylinder in einer Spinnerei gehalten, desto besser und egaler die Garne ausfallen wer den und hierzu trägt Mock’s Apparat in hohem Maasse bei. Die Aufstellung des Apparates hat auf ebener und fester Grundlage zu geschehen, da die hohe Geschwindigkeit der Glastrom mel, die 800 bis 840 Umdrehungen in der Minute beträgt, denselben sonst erschüttern würde, was für Erzielung einer guten Arbeit nicht vortheilhaft sein dürfte. Mit der Anfertigung des Apparates be traute der Erfinder die Firmen J. J. Rieter & Co. in Winterthur (Schweiz) und J. F. Grün in Lure (Frankreich), während die Vertretung des Apparates den Herren John M. Sumner & Co. in Mülhausen i. Els. übertragen ist, von welchen weitere wünschenswerthe Auskünfte gewiss gerne ertheilt werden. Kämm-Maschine von Rene Ferouelle in Mülhausen (Elsass). D. R.-P. No. 60283. (Aus der Patentschrift.) Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Hübner'sehe Kämm-Maschine, bei welcher die die Kammwalze ausputzende Bürstenwalze in dem Maasse, wie sie sich ab nutzt, selbstthätig der Kammwalze genähert wird, wobei gleichzeitig die den Kämmling abnehmende Walze entsprechend nachgestellt wird. Bei den bisher bekannten Kämm-Maschinen wird die sich verhältnissmässig sehr schnell abnutzende Bürstenwalze von Zeit zu Zeit von Hand näher an die Kammwalze herangescho ben, um genügend tief in den Nadelbesatz derselben eindringen zu können. Da nun von dem gleichmässigen Arbeiten der Bürstenwalze die Leistung der Maschine wesentlich abhängt, so ist klar, dass bei dem ruckweisen Nach stellen der Bürstenwalze an die Kammwalze ein gleichmässiges Product nicht zu erzielen ist. Bei der vorliegenden Kämm - Maschine erfolgt dagegen die Nachstellung der Bürsten walze und der Abnehmerwalze ganz regel mässig und selbstthätig, so dass die Bürsten walze stets in derselben Weise in die Kamm walze eingreift und die Abnehmerwalze stets mit der Bürstenwalze in Berührung bleibt. Die Leistung der Bürstenwalze ist infolge dessen stets dieselbe, so dass auch ein gleichmässiges Product erzielt wird. In der Abbildung ist in Fig. 1 eine der artige Kämm-Maschine im Längsschnitt dar gestellt. Fig. 2 zeigt die Maschine in oberer Ansicht. Zahnräder f 1 , welche auf irgend eine geeignete Weise in Umdrehung versetzt werden. Durch Einfügung eines Wechselrades in das Trieb werk kann man die Verschiebung genau re- guliren. Infolge der gegenseitigen Verschiebung der Bürstenwalze und der Abnehmerwalze muss der Antrieb der letzteren auch ein anderer werden, als er bisher war. Bisher wurde die Abnehmerwalze direct durch die Bürstenwalze Die Maschine ist im Allgemeinen von der üblichen Bauart. Die Wollfasern werden von dem auf dem Kessel B 1 rotirenden Zangen ring A 1 herumgeführt und der Kammwalze A dargeboten, welche sie in der bekannten Weise auskämmt. Die Kammwalze A wird durch die Bürstenwalze B ausgeputzt, welche die aus der Kammwalze entfernten Kämmlinge an die Abnehmerwalze I abgiebt, von der sie in bekannter Weise durch einen Hacker entfernt werden. Die Bürstenwalze B ist in dem Gestell der Maschine nicht festgelagert, sondern ruht mit ihren Lagern s auf Schlitten a 1 , die auf den Gleitbahnen c 1 verschiebbar sind. In der gleichen Weise ist die Abnehmerwalze I mit ihren Lagern t in den Schlitten & 1 gelagert, die ebenfalls auf den Gleitbahnen c 1 ver schiebbar sind. Da nun die Abnutzung der Bürstenwalze B eine allseitige ist, so muss beim Nachstellen der Bürstenwalze und der Abnehmerwalze die Verschiebung der letzteren doppelt so gross sein, wie die der Bürsten walze, um die Bürstenwalze mit der Abnehmer walze im richtigen Eingriff zu erhalten. Zu diesem Zwecke erfolgt die Verschiebung der Schlitten a 1 und b' durch Doppelschrauben d 1 e 1 , bei denen das auf die Schlitten b 1 wir kende Gewinde e 1 die doppelte Steigung hat wie das Gewinde d l , welches auf die Schlit ten a 1 der Bürstenwalze B einwirkt. Durch gleichzeitige Drehung der beiden Schrauben werden daher die Bürstenwalze B und die Abnehmerwalze I in der Weise gegen die Kamm walze A verschoben, dass die Verschie bung der Abnehmerwalze doppelt so gross ist wie die der Bürstenwalze. Der Antrieb der beiden Doppelschrauben erfolgt durch zwei angetrieben. Bei der vorliegenden Anordnung dagegen ist auf der Achse der Bürstenwalze eine Schnecke angebracht, welche in ein auf der horizontalen Welle h l befestigtes Schnecken rad g' eingreift. An dem anderen Ende der in dem Stelleisen i l gelagerten Welle h' ist eine Schnecke k 1 angebracht, welche in ein auf der Achse der Abnehmerwalze angebrachtes Schneckenrad eingreift. Neben der Schnecke k 1 ist auf der Welle h' noch ein Excenter l 1 angebracht, welches den den Kämmling abnehmbaren Hacker X 2 be- thätigt. In der unter der Kamm- und Bürstenwalze angeordneten Flaumkiste sind zwei Flaum presser X und Y angebracht, welche auf den Wellen xy drehbar sind und, wie in punk- tirten Linien angedeutet, nach beiden Seiten schwingen. Der in der Flaumkiste angehäufte Flaum wird dadurch beständig zusammen gepresst, so dass er nicht bis an die Kamm walze aufsteigen und von dieser mit fortgerissen werden kann. Patent-Anspruch: Eine Kämm-Maschine, bei welcher der für eine gleichmässige Arbeit erforderliche, gleich tiefe Eingriff der Bürstenwalze (B) in die Nadeln der Kammwalze (A) trotz der Ab nutzung der Bürstenwalze dadurch gewahrt bleibt, dass die letztere — und mit ihr auch die sie ausputzende Abnehmerwalze (I) — der Kammwalze im erforderlichen Maasse selbst thätig genähert wird.