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12 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL INDUSTRIE. No. 1. und für die Ergänzungspunkte für den Effekt laut F ig. 3 das zweite Loch von je einer Gruppe von vier aufeinander folgenden Qua draten resp. Lochstellen geschlagen. Bruch stücke der dritten und vierten Karte finden wir durch die Figuren 9 und 10 dargestellt, Fig- 9- Fig. 10. und wird die Herstellung derselben dem Leser nach obigen Angaben wohl ein leichtes sein. Wir haben gesehen, daß die sogen, durch laufende Bindung von Anfang bis zum Ende der jeweiligen Karte, gleichviel, wie die Effekt- und Grundflächen fallen, geschlagen wird; wir brauchen bei einem solchen Kartenschlagen demnach unser Augenmerk nur auf Figur und Grund zu richten und legen dann bei einer achtreihigen Karte, wie hier beispiels weise, einen Finger der rechten Hand bei Karte 1 laut Fig. 4 auf die zweite Und einen zweiten Finger dieser Hand auf die sechste Taste, dann einen Finger der linken Hand laut Fig. 3 auf die dritte Taste und einen Zweiten Finger dieser Hand auf die siebente Taste der achtreihigen Schlagmaschine. Die «lurchlaufende Bindung können wir auf die eine oder die andere Art mechanisch oder automatisch schlagen. Im Jahre 1875 hab«; ich nachstehend be schriebene einfache und doch recht praktische Einrichtung an einer gewöhnlichen Klavier schlagmaschine angebracht. Fig. 11 veran schaulicht uns die wesentlichsten Teile dieser Vorrichtung, t stellen hier die Tasten einer achtreihigen Klaviersohlagmaschine dar, an welche Haken zum Einhängen einer oder mehrerer Schnüre angebracht sind, c veran schaulicht eine Latte (Kontermarsch), an welche die fraglichen Schnüre# zum Herunter ziehen der Tasten befestigt werden. Diese Kontermarsch wird vermittels der Pedale /> mit dem rechten Fuße niedergetreten oder ev. auch irgendwie festgehakt. Das Hoch halten der Pedale und Kontermarsche, wenn sie außer Betrieb sind, besorgt die Feder /. Diese Einrichtung dient nun dazu, die oben beschriebenen durchlaufenden Bindungen auto matisch in die Karten zu schlagen und es hat der Kartenschläger nur nötig, die Zug schnüre #, je nachdem es sich um die eine oder andere Reihe von Löchern handelt, ent sprechend an die richtigen Tasten.. einzu hängen. Die untere Zugschnur z x bleibt stets auf derselben Stelle angebunden. Auf diese Art braucht der Kartenschläger, wie bereits oben bemerkt, nur sein Auge auf das Warenbild und die Ergänzungspunkte zu richten, wobei wohl nicht leicht ein Irrtum entstehen kann und die Arbeit bedeutend rascher vonstatten geht, als wenn es sich um die vollständig eingezeichnete Patrone handelt. Um das öftere Umhängen der Schnüre z resp. von einer Karte zur anderen zu sparen, tut XQXXXXaxXDXXXXÜX I - 1 Ci 1 - 1 - □□xDxöaxüaxDxöax □□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□□□□□□□□□□ XOXXXXQXXQXXXXaX BBBBBBEEEEBBEEHE ■■□■□■■□■■□■□■■□ □□/□/□□xaaxoxaax EBEBEBBBEBBEEESE man gut, zunächst die ersten Karten von jeder Reihe des Warenbildes von unten bis oben, dann die zweiten Karten jeder einzelnen Reihe, dann die dritten und hernach die vierten Karten jeder einzelnen Gruppen von je 4 Karten zu schlagen. Auf diese Art brauchen die Zugschnüre z nur viermal umgehängt zu werden. Es sei nebenbei auch hier bemerkt, was auch wohl jedem Praktiker (der mit groß bemusterten Geweben umzugehen hat) be kannt sein dürfte, daß man die durchlaufende Bindung auch durch eine sogen. Tringles- einrichtung ausheben kann. In diesem Falle brauchen die sonst hierzu benötigten Löcher nicht in die großen Karten der Muster ge schlagen zu werden. Fig. li. Tringles nennt man Schaftlatten, vermittels welcher man ganze Reihen von Harnisch litzen gleichzeitig heben kann. Die Litzen (in Schleifenform) sind deswegen der Reihe nach auf diese Latten aufgezogen, stehen sonst jedoch wie gewöhnlich mit der Jacquard maschine in Verbindung. Diese Tringles werden meistens in der nötigen Entfernung unter dem Chorbrett, mitunter auch oben unter die sogen. Ströpfen angebracht. Das Heben derselben geschieht in der Regel durch besondere starke Platinen. Fig. 12 Veran schaulicht uns eine solche Tringleseinrichtung, bei der die erste Reihe gemäß Fig. 7 als ge schoben gilt. □□□□ Fig. 14. Fig. 17. ig. 13. □□□■ Fig. 16. □■□8 Fig. 15. Als zweites Muster besprechen wir eine Verbindung von Köper mit Pa nama. Wählen wir zu« - Herstellung eines Musters, wie solches auch für Damenstoffe vielfach Verwendung findet, als Kreuzungen die Figuren 13 und 14, und zwar erstere für den Effekt und letztere für den Grund. Auch hier tun wir gut, die beiden Bindungen wieder in durchlaufende und Ergänzungspunkte zu zerlegen, wobei wir als erstere die Fig. 17 und als letztere die beiden Gruppierungen 15 und Hi erhalten. Die Art und Weise des Vorgehens ist genau dieselbe wie bei dem vorigen Beispiel und glaube ich auch nicht nötig zu habeh, dasselbe hier nochmals bis ins kleinste Detail zu erklären; ich verweise demnach zunächst auf die obigen Erklärungen. BBBBBBBBBEBBBBEB □■□□□□■□□■□□□□■□ . ; .□□. '■. . ll : BUBBBBCJBBOMBBBUB • • BB B*B BI B ■! □□□□□□□□□□□□□□□□ Fig. 18. . . . .< □□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□□□□□□□□□□ ..... • □□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□□□□□□□□□□ Fig. 19. Die Figuren 18—21 zeigen uns Bruch stücke der vier ersten Karten, wenn wir die Fig. 6 wieder als Warenbild wählen. Die Art und Weise des Vorgehens ist hier viel einfacher als im ersten Falle, denn wir sehen, daß auf dem jeweiligen geraden Schuß, also auf 50 Proz. aller Schüsse, keine Ergänidings- punkte vorhanden sind. Wir können dem nach diese Karten, wenn wir es wollen, hach Art von Fig. 11 ev. auch direkt mit Nieder drücken der Tasten mit der Hand von An fang bis zum Ende gleichmäßig schlagen. □□□□□□□□□□□□□□□□ b b :□■□□□□■□ □□□□□□□□□□□□□□□□ □□BDBnDBDnBEBBEIB BEEBEBSBEEBEEEEE ■■UBQBiuBlQIÜiiD Fig. 20. □□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□□□□□□□□□CI BBBBBBBBEBBBBEBB □□□□□□□□□□□□□□□□ □□□□□□□□□□□□□□□□ BBBEEEEBEBEBBBBE Fig. 21. Das Gesagte wird uns noch weiter klar, wenn wir die Figuren 19 und 21 näher an sehen. Als drittes Muster sei eine Ver* bindütlg Von Ketten- mit Schußeffekt besprochen. Einfacher als die beiden oben behandelten Zusammensetzungen erhalten wir es, wenn wir beispielsweise die Figur in Ketten- und den Grund in Schußeffekt mit gleichgroßen Bindungen ausführen. Hier hat man zunächst dafür zu sorgen, daß der jeweilige richtige Anschluß oben, unten, sowie an beiden Seiten stattfindet, dann aücli dafür, daß sich auf allen Schüssen gemein schaftliche Punkte ergeben resp. eine durch laufende Bindung. Beide Eigenschaften treffen in den zusammengehörigen Kreuzungen Fig. 22 und 23 zu. Fig. 22. Fig. 24. ■□□■ □■■□ ■ B □xaa □□□■-' XDOD □□xn Fig. 23. Fig. 25. Ziehen wir nüii nach obigem Verfahren die durchlaufende Bindungsweise heraus, so erhalten wir die Fig. 25, die sich genau mit Fig. 23 deckt, und als Ergänzungspunkte die Fig. 24. Entfernen wir demnach, aus den beiden Figuren 22 und 23 die durchlaufende Bindung resp. Fig. 25, so bleibt, wie bereits bemerkt, aus Fig. 22 die Fig. 24 und anstatt Fig. 23 bleiben nur leere Quadrate übrig. Da wir nun die durchlaufende Bindung nach Art von Fig. 11 vermittels des Pedals in die Karten schlagen können, so haben wir, abgesehen von dieser, uns nur nach der eigentlich ge zeichneten Fig. resp. nach den geschwärzten Feldern zu richten. Auch hier wollen wir der Einfachheit halber wieder die Fig. 6 als Warenbild wählen. Als Ergänzungspunkte finden wir in Fig. 24 auf dem ersten oder untersten Schuß das erste und vierte Feld gezeichnet resp. haben das erste und vierte Loch jede« - Gruppe von vier Löchern zu schlagen. Wir können demnach hier am bequemsten vorgehen, wenn wir zwei Finger der linken Hand auf die Tasten 1