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Wenn wir nun die Zeichnung des II. Chores (für die Bindekette) betrachten, so finden wir, daß außer dem 4 er Rips, mit welchem diese Fäden die Figurschüsse umschließen, dieselben immer noch dort gehoben sind, w-o der Heraustritt der Farbe im I. Chor ge zeichnet ist.’ Die Bindung des II. Chores ist also direkt abhängig von der des I. Chores, und wir brauchen für das II. Chor gar keine spezielle Patrone. Wir können ferner die 4 Figurschüsse im I. Chor immer auf eine Linie zeichnen und erhalten so Fig. 36, welche dem in Fig. 33 eingegrenzten Stück völlig gleich ist, mit folgender Lesung: pro Schuß linie 5 Karten I. Chor Figur faden Fiat. 1—288 II. Chor Bindefaden Flat. 289-576- Trin- gles- Plat. 577— 636 Schaft- Plat. 637— 648 Erste Schußlinie Binde schuß ge lassen gelassen In 5-er Atlas ge hoben ge hoben 1. Figur schuß 0 ge hoben 0 gehoben, sonst Leinwand schlagen (1, 3, 5 usw.) ge- lassen ge lassen 2. Figur schuß ■ ge hoben ■ gehoben, sonst Leinwand schlagen (1, 3, .5 usw.) ge lassen ge lassen 3. Figur schuß x ge hoben x gehoben, sonst Leinwand schlagen (1, 3, 5 usw.) ge lassen ge lassen 4. Figur schuß B ge hoben 0 gehoben, sonst Leinwand schlagen (1, 3, 5 usw.) ge lassen ge lassen Zweite Schußlinie Binde schuß ge lassen gelassen In 5-er Atlas ge hoben ge lassen 1. Figur schuß 0 ge hoben B gehoben sonst Leinwand schlagen (2, 4, 6 usw.) ge lassen ge lassen 2. Figur schuß ■ ge hoben ■ gehoben sonst Leinwand schlagen (2, 4, 6 usw.) ge lassen ge lassen 3. Figur schuß x ge hoben X gehoben, sonst Leinwand schlagen (2, 4, 6 usw.) ge lassen ge lassen 4. Figur schuß B ge hoben B gehoben, sonst Leinwand schlagen (2, 4, 6 usw.) ge lassen ge lassen Die Fadenpatrone für einen „Jacquard- Dreher“ einfacher Art stellt Fig. 37 dar. Zur Herstellung dieses Stoffes hat man, wie dies in Fig. 38 dargestellt wird, in den Dreher harnisch, den Grundharnisch und den Hinter harnisch zu gallieren. Eine 400er Jacquardmaschine angenommen, würde der Dreherharnisch die Platinen 301 bis 400 erhalten, der Grundharnisch die Pla tinen 101—300 und der Hinter- oder Hilfs harnisch die Platinen 1—100. 1. Dreherharnisch, Platine 301—400. Von Fig. 42 den 1., 3., 5. usw., also jeden zweiten Faden levieren; Kreuz nehmen. 2. Grundharnisch, Platine 101 300. Von Fig. 42 jeden Faden levieren; Punkt und volles Quadrat schlagen. Fig. 42. Als Drehfäden bezeichnet man jene, welche bei der Drehung immer (bald rechts, bald links) gehoben sind (siehe Fig. 37), als Stehfäden jene, welche bei Drehung stets im Unterfach verbleiben. In den Grundharnisch werden alle Fäden eingezogen, in den Dreher harnisch und ebenso in den Hinterharnisch dagegen nur die Drehfäden. Der Einzug in den Dreherharnisch erfolgt so wie in Fig. 39 skizziert (die halbe Helfe erscheint der Deut lichkeit halber in etwas verzerrter Form.) I JVf/. 4-i. Wenn wir den Dreherfaden durch die ■ Platine des Dreherharnisches ausheben lassen, i wie dies Fig. 40 angibt, so wird der Dreher faden, der im Grundharnisch rechts vom Steh faden eingezogen ist, auf der linken Seite des Stehfadens gehoben. Dies ist in der Patrone Fig. 42 durch Kreuze bezeichnet. Soll hin gegen der Drehfaden auf derselben Seite des zu ihm gehörigen Stehfadens gehoben werden, 1 auf der er im Grundharnisch steht, so erfolgt die Aushebung, wie dies Fig. 41 zeigt, durch 1 den Grundharnisch. Durch die Bewegung des Fadens in das Oberfach wird die halbe | Helfe mitgenommen. Die Hebungen der Dreherfäden auf dieser (sagen wir der zugehörigen) Seite sind in Fig. 42 mit Punkt, die Hebungen der Steh fäden mit vollem Quadrat bezeichnet. Die Lesung für Fig. 42 würde daher wie j folgt sieh ergeben: 3. Hinterharnisch, Platinen 1—100. Genau wie für den Dreherharnisch. Fig. 44. Der Hinterharnisch ist eigentlich nur ein Hilfsharnisch und dazu bestimmt, ein leichteres Ausheben der Dreherfäden bei Bildung des Kreuzfaches (in Fig. 42 die Kreuze) zu er möglichen. Stets also, wenn die Dreherhelfe (ganze j und halbe Helfe) gehoben wird, hebt man | auch die korrespondierende Helfe des Hinter- . Harnischs. Da diese etwas tiefer steht, wird | dadurch der Faden locker und kann die Be- , anspruchung, wie dieselbe in Fig. 40 darge- ■ stellt wird, besser aushalten. Die langen i Augen des Hinterharnisches ermöglichen ferner, i daß bei der Aushebung nach Fig. 41 der i Faden sich in diesen frei bewegen kann. Fig. 4d. Für den Hinterharnisch braucht man keine separaten Platinen, wenn man so ein- galliert, wie dies in Fig. 43 gezeigt wird. Die Schnüre des Hilfsharnisches werden hier durch ein zweites Chorbrett a und von da in schräger Richtung über Glasstäbe b gezogen, um dann