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Gegengewicht h den Fadenfängern b eine hin- und herschwingende Bewegung erteilt, wobei durch das Gegengewicht h die Vorrichtung in die durch Anschlag des Hebels c gegen die Nabe d 1 der Scheibe d bestimmte Ruhestellung zurückgeführt wird. Die entgegengesetzte Endstellung der Faden fänger b ist in Fig. 2 durch punktierte Linien angedeutet. Sobald eine Verschlingung der Fäden f und f l beispielsweise bei f“ entsteht, führt der Fadenfänger b bei seinem Rückgänge die Ver schlingungsstelle gegen eine Walze i, hält sie an diese angedrückt, sodaß die Torsion nicht bis zum Zylinder aufsteigen kann. Die Fäden kommen durch die Torsion dicht zusammen, reißen an dem Fadenfänger b ab und werden durch die sich drehende Walze i, welche hierbei als Fangwalze dient, abgeführt. Es empfiehlt sich, die Fangw’alze wie üblich mit Felbel oder einem anderen geeigneten Stoff zu bekleiden, um das Anhaften der abgerissenen Fäden an der Walze zu befördern und das Gleiten der letzteren auf der Treibwalze zu verhindern. Die Schlitze m und m 1 in denFadenfängern b klemmen die dicken und widerstandsfähigen Fäden ein, sodaß sich eine kleine Anhäufung von Fadengut bildet, welche leichter abgerissen werden kann und welche ohne die Schlitze auf dem Fadenfänger b gleiten könnte, ohne von der Fangwalze erfaßt zu werden. Verfahren zum Antreiben der Läufer für Ringspinn- und Zwirnmaschinen durch bewegte Luft von Wilhelm Schön in Sosnowice, Russl. (D. R.-P. Nr. 185134; Zusatz zum Patente 178959*.) Das Hauptpatent hat als Gegenstand den Antrieb des Läufers für Ringspinn- und Ring zwirnmaschinen durch in Bewegung befindliche Luft, derart, daß die mit kleiner werdenden *) Siehe diese Monatschrift, Jahrg. 1907 (Heft 2) Seite 41. Schichtendurchmessern größer werdende Reibung des Läufers auf dem Ringe durch den größer werdenden Luftstrom überwunden wird, sodaß der Zug, unter dem das Garn auf dem Kötzer aufgewickelt wird, immer gleichmäßig bleibt. Statt auf dem Läufer treibend einzuwirken, bezweckt die vorliegende Erfindung der Patent schrift zufolge den Läufer zu bremsen, und zwar durch einen Luftstrom, dessen Wirkung mit zu nehmendem Kötzerdurchmesser stärker wird, so daß auch hierdurch eine Vergleichsmäßigung des Zuges, unter dem der Faden aufgewickelt wird, entsteht. Zur Erreichung dieses Zweckes dienen die Vorrichtungen nach dem Hauptpatent, mit dem einzigen Unterschied, duß die Bewegung der Luft entgegengesetzt zur Bewegung des Läufers geschieht und die Stärke des Luftstromes mit zunehmendem Kötzer durchmesser wächst, statt sie, wie bei dem Hauptpatent, mit zunehmendem Kötzerdurch messer abnehmen zu lassen. Verfahren uni Vorrichtung zur Herstellung von broschierten gobelinartigen (Jeweben auf öem Jacquaröwebstuhl von Saurel & Miaulet in Nimes (Gard, Frankr.). (D. R.-P. No. 183 263.) Der Jacquardwebstuhl ist bereits zur Her stellung von Gobelingeweben in Benutzung ge kommen, doch besitzen diese Gewebe entweder nicht den Charakter der echten Gobelins, sodaß man die Nachahmung leicht erkennen kann, oder die Herstellung ist zu umständlich und die erforderliche Anzahl der Jacquardkarten sehr groß, sodaß die verwendete Zeit und die gehindert durch das Fach gesteckt werden können, sondern daß mit denselben auch so wenig wie möglich gewechselt wird, da es immer einer gewissen Zeit bedarf, die gewünschte Farbe, also auch Broschiernadel, zu finden und zu er fassen. Zu diesem Zweck soll ein neues Ver fahren zur Anwendung kommen, das in der Patentschrift wie folgt beschrieben wird: Um zwischen zwei Hebungen der Ketten fäden ungefähr einen Raum von 25 bis 30 cm Breite zu erhalten, sodaß der Arbeiter ohne Hindernis broschieren kann, wird dement sprechend die Patrone in zwei oder mehrere Felder geteilt. Die Teillinie wird so gelegt, daß sie durch das eine Ende der in der Ketten richtung gehenden Hebungen geht. Herstellungskosten noch sehr bedeutend werden. Hingegen soll durch vorliegende Erfindung die zur Herstellung, der Gobelins erforderliche Zeit nicht nur abgekürzt, sondern auch die Zahl der Jacquardkarten wesentlich vermindert werden. Da die Mannigfaltigkeit der Farben in den Gobelingeweben eine bedeutende Anzahl Broschiernadeln erfordert, die zu gleicher Zeit im Gebrauch sind, so ist für das schnelle Arbeiten nicht nur nötig, daß die Broschiernadeln un- „Zur Erläuterung dieses Verfahrens dient das Musterbild oder die Patrone (Fig. 1). Dieses Musterbild ist jedoch insofern mangelhaft, weil es nicht farbig dargestellt werden kann und die Andeutung der Farben durch die Verschieden heit der Quadrate nur eine beschränkte sein kann, sodaß statt etwa 14 Farben nur fünf Farben zur Verwendung kommen, und zwar, wie Fig. 2 zeigt, die Farben A, B, C, D und E. In Fig. 1 sind zwei Felder I und II ange nommen worden, welche durch die Teillinie .v-y getrennt sind. Nach der Patrone sind für die erste Schuß linie die Hebungen: a b, b c, cd, de, cf, fg, gh, hi, ik, kl und Im auszuführen. Auf den Jacquardkarten werden nun diese Hebungen, von links nach rechts fortschreitend (oder, wenn man will, auch umgekehrt), für die einzelnen Felder ohne Berücksichtigung der Farbe und 28