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in der Patentschrift ausgeführt wird, unter möglichster Schonung des Materials ein sehr gleichförmiges Garn erzielen. In den Abbildungen sind einige zur Aus übung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen zur Darstellung gebracht, und zwar bedeutet: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungs form bei Benutzung eines Naßspinnverfahrens und einer zur Verwendung kommenden Trocken vorrichtung, Fig. 2 eine andere Ausführungsform der Trockenvorrichtung, Fig. 2 a einen Quer schnitt durch eine Einrichtung, welche das Auf wickeln des trockenen Vorgespinstes auf eine Walze ermöglicht, während Fig. 3 eine Aus führungsform der Spinnspindel mit der aufge steckten Vorgarnspule veranschaulicht. Das Vorgespinst A (Fig. 1) wird durch einen mit warmem oder kaltem Wasser versehenen Trog C geleitet und von den Streckwalzen B auf den gewünschten Feinheitsgrad ausgezogen. Nach dem Verlassen der Berührungsstellen der Streckwalzen B erfährt das Vorgespinst noch vor der Drahtgebung eine genügende Trocknung, um es zu härten und die vorher feuchten Fasern in einen kohäsiven Zustand überzuführen. Diese Trocknung kann mit Hilfe eines endlosen Bandes D aus Flanell oder einem anderen saugungsfähigen Material erfolgen, welches die Flüssigkeit aufsaugt und aus dem Vorgespinst A auspreßt. Dieses Flanellband D steht mit den durch Dampf, Gas oder eine andere Heizquelle erwärmten Zylindern D 1 und D“ in Berührung und wird über eine Anzahl Führungswalzen d geleitet. Das Vorgespinst kann auch in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise zwischen zwei endlosen Bändern I) und D* aus Flanell oder dergl. getrocknet werden, statt, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist, das Vorgespinst un mittelbar durch das Flanellband D mit der warmen Oberfläche der Zylinder in Berührung zu halten. Man kann das Vorgespinst A aber auch ohne Verwendung besonderer Führungs bänder über heiße Platten, Röhren, Walzen oder Zylinder leiten und auf diese Weise trocknen. Nach Verlassen des Flanellbandes D gelangt das Vorgespinst über eine Wickelwalze E und wird durch diese in einen Wickel A' aufgewunden. Wird Garn aus an sich trockenem Vorge spinst erzeugt, dann wird dieses ohne Draht gebung in der aus Fig. 2 a ersichtlichen Weise nach Passieren der Streck walzen B zwischen zwei hin und her geschobene Würgeibänder /)' geleitet. Durch die Würgeivorrichtung erhält das ungedrehte Vorgespinst genügend Festigkeit, um es durch die Wickelwalze E zu einem Wickel A 1 aufzurollen. Der Vorgespinstwickel A l wird im trockenen ungedrehten Zustande auf eine Spindel F (Fig. 3) aufgebracht und das Vorgespinst selbst wird durch ein Paar Walzen G abgezogen. Die Spindel läuft mit großer Geschwindigkeit, z. B. mit 10000, 50000, ja, wie die Patent schrift behauptet, selbst mit 100000 Touren in der Minute um, wobei dem Vorgespinst zur Umwandlung desselben in Garn der erforderliche Draht gegeben wird. Das Garn wird dann mit derselben Geschwindigkeit, mit welcher es nach außen abgegeben wird, in einen Wickel A 2 mit Hilfe der Wickelwalze E 1 aufgerollt. Die Spindel F und der diese umgebende Wickel A l wird von einem Behälter H umgeben, um zu verhindern, daß das lose Garnende, durch die Zentrifugalkraft veranlaßt, sich von der Spindel zu weit entfernt. Das obere Ende des Behälters ist mit einem Führungsauge h ausgerüstet, durch welches das \ orgespinst abgezogen und den Walzen G zugeführt wird. Schleifvorrichtung mit Schraubenspindel antrieb für Krempelwalzen von Gustav Köster in Neumünster i. H. (D. R.-P. No. 184362; Zusatz zum Patente 179600.*) Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Verbesserung der durch das Patent 179600*) geschützten Schleifvorrichtung für Kratzenmaschinen, bei welcher zwei auf ent gegengesetzten Seiten einer Gleitmutter ange brachte Schleifwerkzeuge von einer Schrauben spindel aus angetrieben werden und einzeln in *) Siehe diese Monatschrift, Jahrg. 1907 (Heft l), Seite 7. ihren Tragarmen verstellbar sind. Mit vor liegender Erfindung wird bezweckt, ein ungleich mäßiges Schleifen der Krempelwalzen zu ver meiden und Krempelwalzen mit genau zylin drischer Mantelfläche zu erhalten. Zu diesem Zwecke erhält die zum Tragen der an Stell armen befestigten Schleifmittel dienende Gleit mutter dadurch eine besondere Führung, daß an dieser Mutter ein Führungsarm angebracht ist, welcher auf einer festen Führungsspindel gleitet. Durch diese Neuerung wird, wie die Patentschrift erwähnt, das Pendeln der Gleit mutter auf der Schraubenspindel verhindert, so daß die mittels der Stellvorrichtungen einge stellten Schleifmittel während der Bewegung über die Kratzenoberfläche stets in genau dem selben Abstande von der Drehachse der Krempel walzen bleiben, wodurch eine zylindrische Form der Mantelfläche der Krempelwalzen erreicht wird. In den Abbildungen ist der Erfindungs gegenstand in Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und in Fig. 2 im Grundriß dar gestellt. Auf der am Krempelgestell gelagerten so genannten Horsfallschraube a bewegt sich die Mutter b infolge Drehung der Schraube hin und her. Die Mutter b gleitet, um ein Ver drehen derselben auf der Schraubenspindel a zu verhindern, mit ihrem oberen Auge C auf einer Gleitstange d, welche an ihren Enden von Armen f getragen wird, welche fest am Ma- schinengestell angebracht sind. Die Mutter b trägt zwei seitlich austragende Stellarme g, g\ welche vermittels Flügelmuttern h, h 1 eingestellt werden können. An den Enden der Stellarmeg,g' sind in bogenförmigen Schlitzen i, i' verstell bare Supporte k, k l angebracht, welche zur Aufnahme und Einstellung der eigentlichen Schleifwerkzeuge /, l 1 dienen. Wenn diese Schleifwerkzeuge in der gewünschten Lage zu den zu schleifenden Krempel walzen m, >n' ein gestellt sind, wird durch die das Pendeln der Mutter b verhindernde Führung der Abstand der Schleifwerkzeuge von der Drehachse der Krempelwalzen beständig derselbe bleiben, sodaß ein gleichmäßiges zylindrisches Abschleifen der Beschläge gewährleistet ist.