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maschine gleichzeitig mit dem Eindringen der Nadelhebel in das Kartenprisma geschieht. Dieser Zweck wird außer der Schonung der Karten, der Patentschrift zufolge, in einfacher Weise durch die vorliegende Neuerung erreicht, die in folgendem beschrieben und in den Fig. 1 bis 4 in Seitenansicht in verschiedenen Stel lungen dargestellt ist. In Fig. 5 ist die bisher benutzte Einrichtung dargestellt, bei welcher die Nadelhebel unmittelbar auf die Zughaken ein wirken und deshalb einen verhältnismäßig starken, durch Federn oder Gewicht erzeugten Gegenzug erfordern, welcher die Karten leicht schädlich beeinflußt. Der zweiarmige Hebel a wird von der schwingenden Schaftmaschinenwelle b in eben falls schwingende Bewegung versetzt, die als Vorschwingen bezeichnet werden soll, wenn sich der obere Hebelarm von a in der Richtung nach der Schaftmaschinenwelle bewegt. Auf dem Hebel a ist der Bolzen C befestigt, welcher beim Vorschwingen des Hebels in bekannter spannt werden. Beim Rückgang des Hebels a werden die Wechselsteuerhebel g frei und legen sich gegen die durch die nichtgelochten Stellen der Karte gehobenen Nadelhebel oder gehen an den durch die Kartenlocher in das Karten prisma eingetretenen Nadelhebeln frei vorbei und stellen die Zughaken der Vormaschine ein, wobei die exzentrische Form der Ansätze der Wechselsteuerungshebel eine beschleunigte Weise die Nadelhebel d vom Kartenprisma e abhebt (Fig- 1), sodaß letzteres gedreht werden kann. Gleichzeitig werden durch einen am Hebel a befestigten Bolzen f mit Rolle mittels der exzentrisch geformten Ansätze der Wechsel steuerhebel g die letzteren von den Nadelhebeln abgedrückt, wobei die Rückzugfedern h ange Bewegung der letzteren in der Weise ermög licht, daß dieselbe gleichzeitig mit dem Ein dringen der Nadelhebel in das Kartenprisma beendet ist. In Fig. 4 ist gezeigt, wie die Zughaken k der Vormaschine von den Wechselsteuerhebeln g beeinflußt werden. Das der heutigen Nummer beiliegende Beiblatt „Muster-Zeitung“ enthält nach stehende Stoffproben: No. 63. Melierter Kammgarn-Kleiderstoff. „ 64. Damier-Kleiderstoff. „ 65. Leichter Wollmusselin-Kleiderstoff. „ 66. Matt karierter Kammgarn-Anzugstoff. „ 67. Sommerpaletotstoff. „ 68. Kleinkarierter Kammgarn-Anzugstoff. Die dazugehörigen Musterzeichnungen sowie der erläuternde Text befinden sich auf Seite 26 und 27 der „Muster-Zeitung“. Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur, zugleich chemischer Teil. Reservieren von Baumwolle zur Verhinderung der /u/nahme direkt färbender farbstoffe. [Nachdruck verboten.] (Von Jose P h Schneider.) Schießbaumwolle wird bereits seit 1846 fabriziert, doch ihr Verhalten gegen Farb stoffe ist bis vor kurzem noch nicht unter sucht worden. In der SocRtti Industrielle de Mulhouse betonte H. Koechlin, daß Baum wolle, die mit starker Salpetersäure behandelt worden ist, eine starke Affinität für basische Farbstoffe aufweist. Knecht war später in der Lage, diese Beobachtungen zu bestätigen. 1896 fand Schneider, wie er in einem Vor trage in der Sektion Manchester der Society of Dyers and Colourists, der in dem Journal dieser Gesellschaft veröffentlicht wurde, ausführte, daß Zell u lose -PI exa nitrat mit einem Gehalt von 12 —13 Proz. Stick stoff die bemerkenswerte Eigenschaft zeigte, keine substantiven Baumwollfarben aufzu nehmen, sondern nur basische, gegen die die Verwandschaft außerordentlich gesteigert ist. Diese Eigentümlichkeit der Hexanitrozellu lose konnte in der Textilindustrie nutzbar gemacht werden zur Erzielung von Baum wolleffektstreifen. Ein Stück Ware, herge stellt aus gewöhnlichem Baumwollgarn, merze risiertem Garn und Hexanitrozellulose kann in einem einzigen Bade in zwei Tönen einer F'arbe und in einem anderen zweiten Bade mit der komplementären Nuance eines ent sprechenden basischen Farbstoffes gefärbt werden. Zellulosenitrat wird heute schon in be trächtlichen Quantitäten in der Textilindustrie benutzt und die Einführung des Zellulose- Hexanitrats dürfte auch kaum auf Schwie rigkeiten stoßen. Ein in Zellulose-11 e x a- nitrat übergeführtes Baumwollgarn 29