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Der Webvorgang ist nun folgender: Die Jacquardkarte gelangt bei jedem Schüsse zum Anschlag. Ist die erste Karte gegen die Nadeln gedrückt worden, so erfolgen die He bungen a b und f g (Fig. 1) und zwar hat sich die Leinwandlochplatte zwischen Prisma und den Nadeln gesenkt, sodaß nur die geradzahligen Kettenfäden der Jacquardkartenauslesung in das Oberfach gelangen. Jetzt wird in die Hebung a b die Farbe E und in die Hebung fg die Farbe A eingetragen. Der Arbeiter läßt den Jacquard maschinentritt frei, sodaß sich der Messerkasten senkt, das Prisma schwingt zurück, kann sich aber nicht drehen, weil der Wendehaken 25 ausgehoben ist. Durch Niedertreten des Trittes hebt sich der Messerkasten, und gleichzeitig dreht sich die Laterne 12 der Wendehaken steuerung um einen Zahn weiter, hierdurch wird die Leinwandbindungsplatte gesenkt, und wenn die Karte zum zweiten Male zum Anschlag kommt, werden die ungeradzahligen Kettenfäden der Hebungen ab und fg (Fig. 1) in das Ober fach gebracht, und nun erfolgt mit denselben Broschiernadeln, also denselben Fäden, der zweite Schuß. Da die Vorrichtung das Prisma bei regelrechtem Betriebe erst nach vier Messer kastenhebungen zur Drehung bringt, .so werden von jeder Farbe vier Broschierschüsse einge tragen. Ist auf diese Weise die ganze Schußlinie a m der Patrone broschiert worden, so legt sich die Karte für den Bindeschuß vor die Nadeln. Durch den ersten Tritt werden dann die geraden Kettenfäden gehoben; man läßt ihn wieder frei, ohne den Schuß einzutragen. Man tritt den Tritt ein zweites Mal, sodaß mit der gleichen Jacquardkarte die ungeradzahligen Fäden ge hoben werden. In diese Fachaushebung wird nun der Bindeschuß eingetragen, da die erste Karte des Bindeschusses für die ungeraden Kettenfäden geschlagen war. Hierauf wird (wenn die Laterne der Vorrichtung vier Zähne besitzt) der Tritt noch zweimal niedergetreten, ohne Schuß einzutragen, wodurch nun eine neue Karte für die Hebungen der zweiten Schußlinie der Patrone vorgelegt wird und Eintragung der Broschierfäden erfolgt, worauf sich das Spiel von neuem wiederholt. Die beschriebene Einrichtung bewirkt also nicht nur das Anschlägen derselben Karte vier mal, sondern beeinflußt auch die Leinwand bindungsplatte zur Herstellung der Bindung und gestattet auf je vier Broschierschüsse nur einen Bindefaden einzutragen.“ Schützenwächter für Webstühle von Herrmann Oskar Taubert in Mühlhausen i.Th. (D. K.-P. No. 185831.) Bei diesem Schützen Wächter wird der auf die Stech er welle wirkende Federdruck selbst tätig geregelt- In der Patentschrift wird über die Neuerung folgendes mitgeteilt: „ Die Neuerung besteht im besonderen darin, daß die Feder, welche das Eingreifen des Stechers in den Frosch sichert, an einem Doppelhebel angreift, welcher an der Lade drehbar gelagert ist und an die Kurbelstange angehängt ist. Bei dieser Einrichtung hat die ganze Brems klappe freie Bewegung und werden die Stecher, wenn sich ein Schützen im Fache befindet, sicher in die Frösche gedrückt, sodaß kein Schützen schlag erfolgen kann. Außerdem wird der Druck des Webschützens dann aufgehoben, wenn der Schlag erfolgt. Wird eine solche Vorrichtung an dem Webstuhl angebracht, so kann der Schlag schwächer eingestellt werden, wodurch der Webstuhl einen äußerst ruhigen Gang an nimmt. Hierdurch werden Treibriemen, Schlag riemen, Treiber, Schützen usw. vor vorzeitiger Abnutzung bewahrt und die Leistungsfähigkeit des Webstuhles erhöht. An Stelle des an der Lade einstellbar an gebrachten Doppelhebels kann eine an der Lade achsial einstellbar angeordnete Rolle verwendet werden. Fig. 1 zeigt den Stecher in entlasteter Stellung bei gesenkter Kurbelstange. Fig. 2 zeigt den eingefallenen Stecher bei fehlendem Schützen und höchster Spannung der Feder. Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher an Stelle des Doppelhebels für den Angriff der Feder und des Zugmittels eine Rolle an der Lade angeordnet ist. Die Fig. 4 und 5 zeigen Einzelheiten, aus denen erkenntlich ist, in welcher Weise der Bremsendruck geregelt werden kann und auf welche Weise ein achsiales Verstellen des Doppelhebels bezw. der Rolle mit Bezug auf die Drehachse der Lade ermöglicht wird. 1 ist die Lade, 2 der Stecher, 3 der Fühl hebel und 4 die Kurbelstange. An der Lade 1 sitzt bei 5 drehbar ein gleicharmiger Doppel hebel 6, der mit Stellöchern 7 versehen ist. Die Stellöcher 7 des einen Hebelarmes dienen zur Befestigung einer Schnur oder dergl. 8 und die Löcher 7 des anderen Hebelarmes zum Ein ¬ hängen‘der Feder 9, die mit ihrem anderen Ende an einem Arm oder Haken der gemein samen Welle der Stecher 2 angreift. Das andere Ende des Zugmittels 8 ist mit einer Öse 10 verbunden, welche auf der Kurbelstange 4 ver stellbar angebracht ist. Der Drehzapfen 5 für den Doppelhebel 6 ist mit Hilfe einer Schleife 12 gegen die Lade verstellbar, um den Doppel hebel 6 je nach Erfordernis, Größe und Lage der einzelnen Teile des Webstuhles einstellen zu können (siehe Fig. 4). Eine solche Vor richtung kann also an jedem Webstuhl ohne weiteres angebracht werden. 4- Fig- 5- -H Um den Bremsendruck zu regeln, kann das Zugmittel 8 und die Feder 9 in mehr oder weniger von dem Drehpunkt des Doppelhebels 6 28«