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32 Der Musterzeichner. Beiblatt zur Leipziger Monatschrift für Textil-Industrie. No. 8. No. 1, No. 4. No. 6. BS81 1 f ur . :i idooi ■ ■i □cofai □■■■u r B B 7 il ■□■■■■■□ ■t ■ ■ ■ ■ .:VH bbüdubob 5 □■■■■■□ nöp»3BBB ■ BB BBDBiJJOB , O 3«B8 uqbdbbbq bObB 3b!1 ■ ■■ . !')■ ■ ■■ ■□■■■■■ BBBl±ÖBi I No. 2. No. 5. No. 7. No. 11. No. 3. No. 8. No. 9. No. 10. 11 Bindungen für Herren-Confectionsstoffe. Die Mode hat sich, was Dessins anbelangt, für die Herrenconfection in ausgesprochener Weise den Diagonals und Carreaux zugewandt und zwar- in allen möglichen Grössen der Dessins. Diese beiden Dessinfiguren dürften sich noch 1—2 Saisons halten und bringen wir heute deshalb in den genannten Genres die unter Nr. 1—11 bezeichneten Bindungen. Dieselben sind zum Theil Ableitungen von alten und bewährten Dessins und dürften bei sachge mässer Anfertigung und hübscher Farbenzusammen stellung wohl marktfähig sein. Auch in uni und Melangen sind die Schnürungen zu verwerthen, wobei aber scharf darauf zu achten wäre, dass der Aus druck des Musters, analog der Zeichnung, sich scharf abzeichnet und nicht in der Melange verschwimmt, während bei buntgeschorener Kette und bunter Schussfolge in erster Linie die Farben in Betracht kommen. Der Ausdruck bei uni und Melange müsste bei Nr. 4 und 5 ähnlich den jetzt vielfach unter dem Namen Tricot ä longue im Handel befindlichen Stoffen sein (mit Strichappretur). Als Melangen empfehlen sich: Modefarbe mit silberweiss, Modefarbe mit blau grün und silberweiss; dann eehtblau mit roth und goldoliv etc. etc. Im Weiteren ist — und namentlich in kommender Saison — für Melangen zu beachten: Marengo, von ganz hellem bis zu ganz dunklem. Alle 11 Dessins sind ohne besondere Vorrichtungen her zustellen, die meisten sind 12schäftig und grade durch passirt. Nr. 4 und 5 lassen sich bei versetzter Reihung auch 8schäftig herstellen. Die Dessins lassen sich sowohl für Sommerwaare wie für Winterwaare verwenden; die zu verwenden den Hunderte in Höhe, Kette und Schussstärke etc. lassen sich bei der Mannigfaltigkeit der Anwendung, sei es nämlich als bessere oder geringere Qualität, als schwer oder leicht, hier- nicht bestimmen. In der Hauptsache bringen wir, der Modeströmung ent sprechend, diese Dessins, um die Aufmerksamkeit der Fabrikanten erneut auf diesen Diagonal- und Carreaux-Geschmack zu lenken und hat uns zum Theil auch eine neue englische Mustercollection, wenn man sonst noch Werth auf fremde Musterabonne ments legen will, als Anhaltspunkt mitgedient. Dessin Nr. 11 giebt, wenn die Carreaux statt schräg liegend senkrecht gezeichnet werden, auch noch ein gutes Dessin. Durch seidene Effectfäden in Kette und Schuss grössere und kleinere Carreaux abzugrenzen, je nach Grösse des Musters, dürfte zu empfehlen sein. Für Nr. 11 besonders dürfte Veloursappretur an- zurathen sein. Nr. 1, 2, 8 sind ausgesprochene Diagonals. Nr. 3, 6, 7, 10, 11 sind Carreauxdiagonals. Nr. 4, 5 und 9 sind tricotartige Diagonals. Herrenkleiderstoff (Tricot ä longue). (Sommer-Saison 1887). Einstellung: 3600 Faden per Meter, 4 Faden in’s Rohr. Garne: Kette: Kammgarn 56,000 Meter per Kilo, zweifach drellirt. Schuss: A. Kammgarn 62,000 Meter per Kilo, zwei fach drellirt. B. Mohairgarn 40,000 Meter per Kilo, zweifach drellirt. Schussmuster: 1 Schuss von A. 1 „ » B- 2 Schuss 1 Muster. Appretur: elegant kammgarnartig. Herausgeber und verantwortlicher Redacteur: Theodor Martin. — Verlag von Metzger, Wittig, Martin & Comp. Druck von Metzger & Wittig. — Sämmtlich in Leipzig.