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104 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL-INDUSTRIE. No. 4. dann ist: 1) L = n, 6 ■ it die Z/min. (minütliche Lieferlänge) des Str.-Zyl. Einführwalzen und Streckwalzen halten das Spinngut zwischen sich fest und ver ziehen es dadurch, daß das streckende Walzen paar eine größere Liefergeschwindigkeit resp. größere minütliche Lieferlänge hat, als das einziehende Walzenpaar. Wird die minütliche Lieferlänge der Einlieferungszylinder zum Unterschied von der der Steckzylinder, die mit L bezeichnet wurde, mit / bezeichnet, dann muß offenbar l sein und es ist 2) j = v der Verzug. Nun ist aber das Verziehen des Spinn gutes nicht immer die alleinige Aufgabe der Spinnereimaschinen und namentlich nicht die alleinige Aufgabe der Vorbereitungsmaschinen. Um ein vorzeitiges Verfeinern der Bänder zu verhindern und somit erst das für die Vergleichmäßigung der Bänder und Parallel legung der Fasern erforderliche wiederholte Strecken zu ermöglichen, wird doubliert. In das Streckwerk laufen eine größere Anzahl Bänder ein, die in der Maschine zu einem Bande vereinigt werden und als ein Band die Maschine Verlassen. Ist 5 die Anzahl der eingelieferten Bänder, i , , „ abgelieferten „ , dann ist wiederum $ /> 2 und * = d die Doublierung. Die Werte für v und d, d. h. für Verzug und Doublierung, sind zwei durch den Spinn plan für jede Garnnummer und für jedes Maschinensortiment festgelegte Größen. Aus obiger Gleichung läßt sich der Wert für 5 ermitteln, und es ist 3) s = i ■ d die Anzahl der einlaufenden Bänder. Ist nun s bekannt und ferner die minüt liche Einlaufslänge / der Einführzylinder ge geben, dann ist die Gesamtlänge der pro Minute in das Streckwerk eingelieferten Bänder 4) E = l • s. Diese Einführlänge ist die Gesamtpro duktion der die erforderlichen Bänder liefern den Maschine. Soll also die Maschine nicht zum Stillstand kommen, so muß die Einlaufs länge gleich sein der Lieferlänge der voran gehenden Maschine. Sind I und II zwei aufeinanderfolgende Streckmaschinen und bezeichnen Z t und /., die Z/min. der Einführzylinder, L-i » L g „ „ „ Str.-Zyl., S x B S 2 (lieAnzahldereinlaufcndenBänder, Z ± „ Z 2 „ „ der Ablieferungen, ferner v r „ v 2 die Verzüge und d L „ d 2 „ Doublierungen, dann ist, wenn Gleichung 4 auf Maschine II angewendet wird, E 2 =■ Z 2 s 2 . Nach Gleichung 2 ist aber und somit, wenn Gleichung 2 auf Maschine II bezogen wird, 7, 2 _ Z 2 4 ' 2 ’ folglich L. 2 “ »2 ’ Ferner ist nach Gleichung 3 s = i ■ d, also hier 5g — Z 2 • <Zg die Anzahl der in Maschine II einlaufenden Bänder. Werden nun diese Werte für Z 2 und s 2 in obige Gleichung für E 2 eingesetzt, dann ist ^2 = “ • 4 • d 2 oder 5) E 2 = L 2 ■ d '- - Z 2 2 v t 1 die Gesamtlänge aller, während einer Minute in Maschine II einlaufenden Bänder. Um die an früherer Stelle angeführten Bedingungen zu- erfüllen, muß der in Glei chung 5 gefundene Wert für E., mit der von Maschine I pro Minute gelieferten Bandlänge übereinstimmen. Letztere ist 6) A r — Z.J • 2 1? wenn Z-! die Z/min. des Str.-Zyl. der Maschine I, Z x die Anzahl der Ablieferungen der Ma schine I. Es muß also sein oder, wenn die in obigen Gleichungen 5 und 6 gefundenen Werte für A und E eingesetzt werden, L x ■ i\ = L 2 ~ ■ Z 2 . 11 - V t Werden nun beide Seiten dieser Gleichung durch Z x dividiert, dann wird die Z/min. des Str.-Zyl. der Maschine I, d. h. die minütliche Lieferlänge des Str.-Zyl. einer Spinnereimaschine ist gleich der Z/min. des Str.-Zyl. der nachfolgenden Maschine, multi pliziert mit einem Bruch, dessen Nenner die Doublierungen und die Anzahl der Abliefe rungen dieser Maschine und dessen Zähler der Verzug der letzteren Maschine und die Anzahl der Ablieferungen der zu berechnen den Maschine sind. Erhalten nun alle Werte der Maschine, deren Lieferung berechnet werden soll, den Index x und demzufolge alle Werte der auf diese folgenden Maschine den Index x -|- 1, dann läßt sich obige Gleichung ganz allge mein wie folgt schreiben 8) L x L x i . dx +> fx-pi L ’ die Z/min. des Str.-Zyl. der Maschine x mit Z,- Ablieferungen, wenn Z«4-i die Z/min. des Str.-Zyl. <4 4-1 die Doublierungen v x 4-1 die Verzüge Zx4-1 die Anzahl der Ablieferungen In dieser allgemeinen Form kann obige Gleichung zur Berechnung der Lieferge schwindigkeiten aller Spinnerei-Maschinen ver wendet werden, wenn die Liefergeschwindig keiten und alle übrigen Details sowohl der nachfolgenden als auch der vorhergehenden Maschine gegeben sind. Bei Maschinen, bei der auf die Maschine x folgenden Maschine x 4- 1 welchen keine Doublierung des Spinngutes stattfindet, wie z. B. bei Vor- und Fein spinnmaschinen etc., wird d = 1 gesetzt. Beispiel: Wie groß ist die Z/min. in engl. " des Str.- Zyl. einer II. Streckmaschine für Flachs mit 2 Ablieferungen, wenn die III. Streckmaschine 4 Ablieferungen hat, 14 fach verzieht, 8 fach doubliert und ihr Str.-Zyl. bei (50 Z/min. 2 1 / 2 engl. " </> bat? Hier entspricht die II. Streckmaschine der Maschine x, die III. Streckmaschine, da auf die II. Streckmaschine folgend, der Maschine x 4~ 1. Gegeben ist: ®x4-i = 14, <Z r 4-l = 8, 2x4-1 = 4, Zx = 2, ferner ist n c = 60 Z/min. des Str.-Zyl. der II. Streck maschine, d = 2 1 / 2 der •!> des Str.-Zyl. der II. Streck maschine. Nach Gleichung 1 ist L — n c ■ n • d, folglich Äx4-i = 60 • n ■ 2 x / 2 = 471 ■ 23". Werden nun obige Werte in Gleichung 8 ein gesetzt; dann ist Zx = 471 • 24 - = 538 • 56". * 14 2 ===== Ist umgekehrt die Z/min. der II. Streckmaschine' gegeben und soll die Z/min. der III. Streck maschine berechnet werden, dann hat die all gemeine Gleichung eine Umformung zu er fahren. Nach Gleichung 8 ist L r = L x + 1 ^±±- Vx4-1 2x Da nun L x gegeben ist, L x -\-i aber gesucht werden soll, so ist obige Gleichung nach Z.x4-i zu entwickeln. Werden beide Seiten der Gleichung durch 1 . : dividiert 6 v x 4-1 »x ’ dann ist die Z/min. des Str.-Zyl. der auf Maschine x folgenden Maschine x-j-1. Setzt man nun die im Beispiel ange nommenen Werte in Gleichung 9 ein, so ist L x+1 = 538,56 14 • % = 47 ! - 24 ö 4 die Z/min. d. Str.-Zyl. der III. Streckmaschine. Die minütliche Liefergeschwindigkeit der Streck-Zylinder der zu einem Vorbereitungs system für Flachs-, Hanf- und Jute-Garn gehörenden Maschinen ist abhängig von dem Bandbedarf der Vorspinnmaschine. Be stimmend für letzteren ist die Anzahl der Vorspinnspindeln pro Maschine, die Spindel geschwindigkeit und die Durchschnittsdrehung, welche das Vorgarn auf der Vorspinnmaschine erhalten soll. Die Größe der Vorspinnmaschine, d. h. die Anzahl der Spindeln pro Maschine, richtet sich nach der Anzahl der Feinspindeln, welche von der Vorspinnmaschine mit Vorgarn ver sorgt werden sollen, und wird umgekehrt proportional sein der Höhe des Feinspinn verzuges.