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Wirkerei, Strickerei, Klöppelei etc. deutsche Reichspatente im gebiete der Wirkerei, erteilt während der Jahre 1905 und 1906. (Von Prof. G. Willkomm in Limbach i. Sa.) (Schluß.) Zur Fezfabrikation dient auch die Maschine des Patentes 170912 von Tränkner, welche den Bogenrand des Sectors dadurch kurz und dicht arbeitet, daß die Randnadel nur in jeder zweiten Reihe eine Masche bildet. Fünf Ein richtungen liefern plattierte Farbmuster: 166906 von Schubert & Salzer reguliert die Verstellung der Plattierfadenführer durch Schneidräder; 157 450 von Kaufmann kuliert Fäden gleichzeitig, hebt aber die Schleife des Plattierungsfadens an einzelnen Stellen auf die Nadelhaken, sodaß sie dort von den Na deln mit abfallen und letztere die einfache Masche des Grundfadens erhalten, der nun das Musterbild ergibt. Nach 177679 von Kaufmann wird derselbe Erfolg wie oben I erzielt durch Verwendung von Nadeln mit kurzen und langen Haken und Platinen mit zwei Kuliernasen; von letzteren hält die eine ihre Schleife hinter der Hakenspitze, und nur die andere bringt ihren Faden,; den Grund faden, in den Haken, sodaß aus ihm die Masche des Musterbildes entsteht. 164359 von Trinks gehört zu denjenigen Plattiervorrichtungen, | welche zu einem kulierten Grundfaden der ganzen Nadelreihe auf jede Musternadel ein zeln einen Plattierfaden als Kettenfaden legen, und zwar hinter ersteren, da wo der Plattier faden das Farbmuster bilden soll, aber vor ihn, wo der' Grundfaden mustern soll. 178773 von Hilscher erreicht denselben Erfolg (ist Zusatz zu 164359) durch Legen der Kettenfäden vor den Grundfaden, da wo erstere mustern sollen, dagegen Legen der jenigen Kettenfäden hinter zur alten Ware, welche nicht auf die Warenvorderseite ge langen sollen. Zu derlei Plattiervorrichtun gen enthalten 174550 von Ludwig und; 176396 von R. Roscher Musterkarten mit versetz- j baren Stegen als elastische Klammern, von denen diejenigen von 176396 Zaschen haben zur sicheren Auflagerung der Fadenführer plättchen. Hierauf folgen fünf Ränderstühle und zwar: 157787 von Schubert & Salzer mit einem Hakenkamm zum Abzug langer Doppelränder, 179180 von Schubert & Salzer mit einer vorn federnd an die Maschinenna deln drückenden Schiene, welche die alten Maschen unter den Hakenspitzen hält, 161701 von Hilscher, mit Einrichtung des Cotton ränderstuhles zum Wirken glatter Rund ware, 175219 von der Societe de Bonneterie, i Boucher & Lieberknecht mit einer wenig mul denförmig gestalteten Presse für Stuhl- und Maschinennadeln, 179935 von Stärker mit Abkürzung der Reihenzeit in der Weise, daß während des Abschlagens der Stuhlreihe gleichzeitig die vorhergehende Maschinen reihe mit abgeschlagen und dadurch ein wie derholtes Abschlagen auf den Stuhlnadeln erspart wird. 168745 von Strudel enthält in einer Links- und Linksmaschine besondere Schloß- und Platinenformen zur sicheren Be wegung der Doppelnadeln beim Wirken glat ter Ware und 172645 von Seyfert & Donner ein Nadelbett für Links- und Linksmaschinen mit ausrückbaren Anschlägen für die Nadeln | beim Entkuppeln der Platinen. Den Schluß bildet 159612 von A. Woller mit einer Pe- tinetmaschine, welche beim Mustern die Min derdecker zur Seite rückt, um ihr Einstechen in die Ware zu verhindern. In Rundstrickmaschinen ist folgen des entstanden: Wie No. 170192 von der Standard-Machine-Company angibt, werden die bisher nötigen Handarbeiten beim Auf stoßen: das Fadenführer-Ausrücken, Haken öffnen, gleichmäßig Hochstellen der Nadeln und Ausrücken des Betriebes selbsttätig ver richtet; nach 174996 von derselben Company wird der Nadelzylinder selbsttätig gehoben zur Herstellung lockerer Ware beim Erwei tern, und 176395 von derselben Firma ent hält die gesamte Betriebsvorrichtung an der Tischplatte hängend. In 178376 von der British Hosiery Co. findet sich eine Vor richtung zum Verhüten von Fallmaschen bei Fadenbruch, in 177 577 von Sommer ist der Nadelzylinder auswechselbar; Roscher Söhne arbeiten nach 177626 plattierte Muster, die Kalamazoo Knitt. Comp. nach 163650 unter legte Muster und Wildt nach 177865 ein Jacquardmuster und zwar einen im Umfang aus zwei mit je einem Sonderfaden gestrick ten Teilen bestehenden Schlauch. Die flachen (Lambschen) Strickma schinen haben vielfach Neuerungen erhalten zur einfachen glatten Arbeit: 157130 von Nagler ein Schloß mit zwei schwingenden Seitenhebern und einem ruhenden Mittel senker; 161700 von Grönros Vorrichtungen am gewöhnlichen Mittelheber, welche die falschstehenden Nadelfüße in oder außer Arbeitslage schieben; 172519 von Großer dergleichen Vorrichtungen, welche unter Be nutzung einer elektrischen Leitung die Ma schine bei falschstehenden Nadeln ausrücken ; 159430 von Wahl ein aus Wellblech herge stelltes Nadelbett; 166377 von Seyfert & Donner ein Nadelbett aus Platten derart zu sammengesetzt, daß man letztere verstellen und z. B. aus 1 und) 1 auf 2 und 2 Ränder ware übergehen kann, ohne die Maschen von Nadeln abzunehmen; 174549 von Claes & Flentje eine Maschine mit Preßnadeln und schwingend gelagerten Preßfingern; 176091 von Claes & Flentje einen Zungenschließer, welcher bei aufgestoßener Ware verhindert, daß die zurückliegenden Zungen in die Ware einstechen, die über die Nadeln emporreicht; | 176394 und 177122 von Claes & Flentje Fadenführeranordnungen für Doppelschlös ser, welche gleichzeitig zwei Maschenreihen nacheinander arbeiten; 163257 von E. Claes ein Fadenführer, der bei dem Hubwechsel durch Bürstenreibung umgestellt wird 177576 von Irmscher & Co. ein Hebel am Faden führer, der durch Reibung an der Schlitten führung den Führer umstellt; 176397 von Seyfert & Donner eine Hilfsabzugvorrich tung, welche bei plötzlich breiter zu arbei tender Ware selbsttätig ein- und bei schmä lerer Ware wieder ausgerückt wird; 173874 von Großer eine Maschine, welche zum Ar beiten von in der Längsrichtung stellenweise geteilten Warenstücken ebenso viele Schlös ser enthält, wie Warenstreifen vorkommen; 163256 von der Standard Machine Company (Zusatz zu 138 660) eine Maschine zum selbst tätigen Erweitern rundgeschlossener Ware; 160661 von Benndorf und 170545 von Dörfel je eine Maschine zum Stricken der glatten rundregulären Gummistrümpfe; 173489 von Gränz ein Verfahren zum Stricken der Deckel ferse ohne Naht; 157105 von Reichenbach ein Verfahren und eine Einrichtung der Strickmaschine für Herstellung von Hand schuhen. Einen Ringelapparat für glatte Rundware bringt 174107 von Kockisch; Ver fahren und Maschine für Jacquardmuster- Langstreifen die Schrift 166161 von Smith & Hill; zu noppenartigen Erhöhungen in dop pelflächiger Ware führt das Verfahren von Barth in 157418 mit Zusatz 166376, welches Petinet-Preßmuster- und Fang-Arbeit kom biniert. Das Verfahren, Strümpfe mit Pa tentlängen und (nach Überhängen der Ma schen und der seitlichen Reihenstücke auf die gegenüber liegende Nadelreihe) mit glat tem Fuß zu arbeiten, ist Inhalt von 172518 von Stephan; Preßmustei’ endlich arbeitet 171602 von Claes & Flentje. In der Kettenwirkerei bringt die Pa tentschrift 160481 von Terrot einen fran zösischen Rundkettenstuhl mit der Einrich tung, die Maschenbildung in einzelnen Syste men vorzunehmen, die aber unmittelbar an einander sich anschließen können; Nadel- und Lochnadelkranz liegen fest und Pressenräder sowie Kurvenführung zum Bewegen der ein zelnen Lochnadeln und der Abschlagplatinen werden rundum geführt. Für den Ketten stuhl mit Zungennadeln gibt 160173 von Dietsch eine leicht lösbare Verbindung der einzelnen Nadel mit der Nadelbarre an; durch 166183 von Zurenger wird eine, leider nicht in ihrer Fadenverbindung gezeichnete, aus Gewebe und Gewirke zusammengesetzte Ware und ein zur Herstellung derselben geigneter Kettenstuhl geschützt. Im Jac quard-Kettenstuhle 169859 von Barfuß wirkt die Jacquardmaschine auf die Zungennadeln, welche sie nach Maßgabe des Musters in Arbeitsstellung bringt; der J acquard-Ketten- stuhl 177059 von Barfuß enthält als Dräng vorrichtung Schnuren mit anhängenden Ge wichten, welche die Loch nadeln stetig in schiefe Stellung ziehen, bis die Jacquard maschine sie entlastet. Häkelmaschinen als schmale Kettenstühle finden sich in 164806 von Egger, mit nur einer Nadel arbeitend, 166163 von Sander & Graff mit seitlich ver stellbaren Nadelbarren, 170913 von Meyen- berg zum Aufnähen von Zierfäden auf einen Stoff bei gleichzeitiger Faltenbildung des letzteren; 174334 von der Union Spezial-Ma schinenfabrik mit Zungennadeln, welche auch auf- und abgewendet werden, um die Ma schenfäden zu erfassen. Als allgemeine Dinge sind folgende zu bezeichnen: 157131 von Müller ein Faden-