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Jacquardvorrichtung von Fritz Watzlawik in Schöneberg b. Berlin und S. Hahn in Charlottenburg. (D. R.-P. No. 181275; Zusatz zum Patente 165263.*) Den Gegenstand des s. Zt. in unserem Fach blatte ausführlich beschriebenen Hauptpatentes 165263* bildet eine Jacquardvorrichtung, die sich dadurch kennzeichnet, daß das in der Karte enthaltene Musterbild dadurch bei ein und derselben Fachaushebung wiederkehrend auf die Platinen übertragen wird, daß die zwischen Karte und Platinennadeln eingeschaltete Über- tragungsvorrichtung nach Maßgabe der jeweiligen Wiederholung des Kartenmusters in der Gewebe breite mit zwei oder mehreren Platinennadeln in Verbindung steht. Die Übertragungsvor- richtung soll gemäß dem Hauptpatent beispiels weise aus Hilfsnadeln bestehen. Die verwendeten Hilfsnadelgruppen unterscheiden sich in ihrer Ein wirkung auf die mit den Platinen verbundenen sogenannten Platinennadeln dadurch voneinander, daß jede Hilfsnadel einer Gruppe beispielsweise gleichzeitig auf zwei Platinennadeln und die Hilfsnadeln der anderen Gruppen auf drei, vier und mehr Platinennadeln einwirken können. Bei der im Hauptpatent dargestellten Aus führungsform waren die verschiedenen Über tragungsvorrichtungen bezw. Hilfsnadelgruppen in beständiger Verbindung mit den Hilfsnadeln, die zu diesem Zwecke eine außerordentliche Länge aufwiesen. Die vorliegende Erfindung sucht nun, der Patentschrift zufolge, unter Beibehaltung der wesentlich kennzeichnenden Merkmale des Gegen standes des Hauptpatentes diese Übelstände da durch zu beseitigen, daß die zwischen Karte und Platinennadeln eingeschalteten Übertragungs vorrichtungen, welche ebenfalls nach Maßgabe der in der Gewebebreite jeweilig verlangten Wiederholung des Kartenmusters mit zwei oder mehr Platinennadeln in Verbindung gebracht werden können, in je einem besonderen aus wechselbaren Rahmen untergebracht sind. Soll je eine Übertragungsvorrichtung, also beispielsweise eine Hilfsnadel, auf zwei Platinen nadeln einwirken, dann wird der betreffende Rahmen, welcher dieseÜbertragungsvorrichtungen enthält, eingeschaltet, worauf dann von jedem Kartenloch zwei Platinennadeln überwacht werden. Soll dagegen von jeder Übertragungsvorrichtung auf drei Platinennadeln eingewirkt werden, dann wird ein die entsprechenden Übertragungsvor richtungen enthaltender Rahmen an Stelle des vorher in Wirksamkeit gewesenen ausgeschalteten Rahmens eingesetzt, worauf dann von jedem Kartenloch drei Platinennadeln überwacht werden. In den Abbildungen ist der Erfindungsgegen stand schematisch dargestellt, und zwar bedeutet: *) Siehe diese Monatschrift Jahrg. 1906 (Nr. 2), Seite 48. Fig. 1 die Einrichtung in der Ausführung, I daß jede Hilfsnadel auf zwei Platinennadeln [ ein wirkt, dem Verdolsystem angepaßt, während Fig. 2 einen Rahmen schematisch und ge sondert darstellt, wobei angenommen ist, daß jede Hilfsnadel für drei Platinennadeln be stimmt ist. Die Platinennadeln a wirken wie beim Gegen stände des Hauptpatentes auf je eine Platine 20 ein und werden von Stoßnadeln e beeinflußt, die gemeinsam mit den Hilfsnadeln c, mit denen sie zusammen die Übertragungsvorrichtungen bilden, in einem besonderen Rahmen c 1 ange ordnet sind. Dieser Rahmen ist mit der Jacquard vorrichtung lösbar und auswechselbar verbunden. Die Einrichtung, welche in Fig. 1 dargestellt ist, ist derart beschaffen, daß jede der Hilfs nadeln c auf zwei Stoßnadeln e und daher auch auf zwei Platinennadeln a einwirkt. Je nachdem die Hilfsnadeln unter der Einwirkung des gelochten Papiers d oder einer entsprechenden Karte angehoben sind oder durch ein Loch dringen, werden bei der Hin- und Herbewegung des Nadelschiebers g die Stoßnadeln e und demzufolge auch die zugehörigen Platinennadeln a in ihrer Ruhelage belassen oder durch den Nadelschieber g nach rechts verschoben, um die Platinen 20 zu verstellen. Bei der Ausführungsform der Fig. 1 um greift jede Hilfsnadel c mit je zwei Ösen f je eine Stoßnadel, sodaß von je einem Karten loch auch immer zwei Platinen überwacht werden. Macht der Rapport es erforderlich, daß von jeder Hilfsnadel drei Stoßnadeln e nebst drei Platinennadeln a und drei Platinen b über wacht werden, dann wird der Rahmen c 1 aus gewechselt und durch den in Fig. 2 veran schaulichten Rahmen ersetzt, in welchem jede Hilfsnadel c mit drei Ösen f drei Stoßnadeln e umgreift. Es ist einleuchtend, daß man auch einen Rahmen mit der Maschine in Verbindung bringen kann, bei welchem jede Hilfsnadel vier uhd mehr Stoß- und Platinennadeln überwacht. Wichtig ist nur, daß die Jacquardmaschine mit auswechselbaren Einrichtungen verbunden wird, von denen jede eine Hilfsnadelgruppe enthält, deren einzelne Hilfsnadeln auf zwei oder mehr Übertragungsvorrichtungen und Platinen ein wirken. Während bei dem Gegenstände des Haupt patentes sämtliche in Betracht kommenden Hilfsnadelgruppen an der Maschine vorgesehen sind, was es erforderlich macht, diese Hilfs nadeln lang genug zu gestalten, um für sämt liche in Betracht kommenden Hilfsnadelgruppen gleichzeitig Platz zu bieten, wird es durch vor liegende Erfindung möglich, die Platinennadeln kurz zu gestalten, weil die verschiedenen, ge meinsam mit Stoßnadeln die Ubertragungsvor- richtungen bildenden Hilfsnadelgruppen in be sonderen Rahmen auswechselbar getragen werden. Vorrichtung zum Befeuchten der Web kette im Webstuhl von Hugo Theis in M.-Gladbach. (D. R.-P. Nr. 181227.) Wie aus der Patentschrift ersichtlich, ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte, als Hohlzylinder aus gebildete, mit Durchlochungen und mit einem porösen Überzüge versehene Walze angeordnet ist, die zur Aufnahme der Anfeuchtflüssigkeit dient und die so an dem Webstuhle gelagert ist, daß sie von der zu verwebenden Kette be rührt und von dieser gedreht wird. Die Walze ist verhältnismäßig eng durchlocht und der poröse Überzug besteht zweckmäßig aus Papier und Filz. Die Walze ist so an dem Webstuhl angebracht, daß die Kette über sie hingeht und in bekannter Weise einen leichten Druck auf sie ausübt. Infolgedessen wird die Walze bei der Bewegung der Kette mitgenommen und es kommt jeder einzelne Teil derselben in innige Berührung mit der Walze, und sie wird an allen Stellen befeuchtet, und zwar weder zu viel, noch zu wenig, wenn die Durchlochung der Walze und der Überzug richtig gewählt ist. Die durch die Durchlochungen hindurchdringende, in den Mantel von innen nach außen ziehende Flüssig keit durchfeuchtet diesen vollständig gleich mäßig. Die Walze ist in der Weise verstellbar, daß die Kette mit mehr oder weniger starkem Drucke gegen sie drückt. Infolgedessen ist die Befeuchtung eine verschiedene und kann in gewissen Grenzen geregelt werden. Da die Anfeuchtvorrichtung in einer einzelnen Walze besteht, so läßt sie sich an jedem Webstuhl leicht anbringen. Fig. -i. Die Abbildung veranschaulicht die Erfindung. Der Innenraum der zum Befeuchten der Kette dienenden, als Hohlzylinder ausgebildeten Walze a kann durch eine mit einem Schraub stopfen oder dergL verschließbare Öffnung mit der zum Befeuchten der Kette dienenden Flüssig keit entsprechend gefüllt werden. Wie bei der in der Abbildung dargestellten Ausführungsform gezeigt ist, ist die Walze a zwischen Ketten baum b und Streichriegel c des Webstuhles gelagert. Die Kette wird, von dem Ketten-