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112 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL INDUSTRIE. No. 4. Arm « 3 gelenkartig verbunden ist, dessen unteres Ende Führung in dem Platinenboden C erhält. Drückt eine nicht gelochte Karte auf dem Bindungsprisma E die Nadel i 1 nach rechts, so folgt die Federplatine b dieser Be wegung, und das Messer a 1 wird nach links umgelegt. Alle Platinen x dieser Reihe, welche von einer nicht gelochten Karte auf dem Figurenprisma F abgedrückt sind, können sonach von dem aufgehenden Messer a' nicht mitgenommen werden und erhalten Tiefgang. Sobald die Nadel i 1 wieder zurückgeht, nehmen auch die Messer a 1 , welche zurückgedrückt waren, unter Wirkung der Federn c (Fig. 7, 10 und 11) ihre Ruhestellung wieder ein. Bei der Damastweberei sollen aber Karten benutzt werden, welche nur für das Muster geschlagen sind, also keine Bindungen geben. Man kann deshalb fliese Karten zugleich dazu benutzen, um die Muster vergrößert wiederzugeben, wenn man nur da für sorgt, daß die jeweiligen Musterschüsse wiederholt werden können, ohne daß eine Drehung des Figurenprismas F erfolgt. Um darauf einzuwirken, ist das kleine Bindungs ¬ erfolgen, so wird die Vorlagekarte (Fig. 6) für das Muster abgelesen. Wäre diese Vor lage beispielsweise für 440 Platinen gezeichnet und es soll mit 1320 Platinen gewebt werden, so entspricht für diese dreifache Vergrößerung nur in der Breite des Musters beim Lesen der Semper je ein Quadrat der Zeichnung (Fig. 6) einem Kettenteil in der Ware, d. i. gleich drei Schnuren im Semper und drei Löchern in der Musterkarte hintereinander. prisma E in einer mittleren Abteilung, also zwischen den Lochungen 16 und 17, mit zwei Löchern versehen, in welche eine Doppel nadel in, m (Fig. 1, 12, 13 und 14) eindringen kann. Die Nadel steht durch die Schubstange q mit dem Wendehaken p in Verbindung, und zwar durch Vermittlung des Doppelhebels n, n 1 , der auf der Welle o sitzt. Der Wende haken p bewegt sich auf dem Bolzen j mit Die Länge des Musters wird dadurch be glichen, daß nur zwei von drei Bindekarten auf dem Bindungsprisma E für die Nadel m, in gelocht werden, sodaß auf einer Muster karte drei Schüsse hintereinander ausgeführt werden können. Soll Halbdamast (Tringlesware) ge webt werden, so muß man alle Messer a ab stellen (Fig. 2 und 4). Es geschieht dies Die Platinen x (Fig. 3, 4, 8 und 9) der Jacquardmaschine sowie die zugehörigen, vom Figurenprisma F beeinflußten Nadeln k sind von bekannter Ausführung. Die Platinen können von Holz sein, die Nadeln aufgesetzte Spiralfedern haben (zu vergleichen die beiden linken Platinen der Fig. 3 bezw. die untere der Fig. 9), oder es können die Platinen aus selbstfederndem Draht bestehen und dazu passende Nadeln genommen werden (zu ver gleichen die beiden rechten Nadeln der Fig. 3 bezw. die obere der Fig. 9). Für den vor liegenden Zweck ist dies nebensächlich. Nur kommt es darauf an, daß jede Nadel nur auf eine Platine einwirkt. Auch die Benutzung von Verdolkarten (Fig. 5) ist für den vorliegenden Zweck mög lich, nur müßte eine entsprechende Anord nung am Jacquardgestell zur Verwendung kommen. Werden Karten auf dem Figurenprisma F benutzt, welche zugleich für Bindung und Figur geschlagen sind, so kann die vor liegende Webmaschine zur gewöhnlichen Jacquard Weberei verwerdet werden, und zwar als Hoch- und Tieffachmaschine. einem Schlitzloch und wird durch eine Feder/ in die Endstellung gezogen, d. h. zur Be rührung mit der Stelleiste z gebracht. In dieser Stellung kann weder der obere noch der untere Haken der Gabel p einen der Stifte z 1 erfassen, welche zum Wenden des Figurenprismas F dienen. Das Figuren prisma F wird nur gewendet, wenn die Karte das Eintreten der beiden Nadeln m, in in die durch Drehen der Welle v 1 , die mit dem Arm v 2 in die Leiste v eingreift (Fig. 1). Aber auch die Stelleiste z wird gelöst und so weit vorgerückt, bis das Schlitzloch der Gabel p gegen den Bolzen / sich legt, damit für jeden Schuß auch ein Fortschalten der Muster- und der Bindungskarte erfolgen kann; hierbei werden aber auf dem Figurenprisma F Musterkarten verwendet, welche Bindung zwei Löcher des Bindungsprismas E gestattet (Fig. 13). Mit Eintreten der Nadeln in, m macht der Hebel n, n 1 einen Ausschlag und zieht die Schubstange q sowie den Wende haken p zurück Bei der Schubbewegung des Figurenprismas F kommt nunmehr einer der Stifte z 1 mit einem Hakenende des Wende hakens p in Eingriff, und es muß die Wendung des Prismas erfolgen. Soll eine Vergrößerung des Musters nur im Muster haben. Der Grund erhält Bindung durch Hilfskarten nur auf den | Prismen E, welche nur mit den Lochungen 1 bis 16 arbeiten. Die Löcher 17 bis 32 bleiben offen. Der wesentliche Vorzug der vorliegenden Einrichtung besteht also darin, dieselbe Maschine als gewöhnliche Jacquard- wie auch als Damast-Maschine be nutzen zu können. Im letzteren Fall ist