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No. 10. LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL-INDUSTRIE. 513 man auch nicht Unterhändler hinüberschicken, welche als politische Coulissenschiebcr und Know-Nothings hüben und drüben verrufen sind, sondern man muss die Fäden der diplomatischen Verhandlungen den Directoren der Ausstellung in die Hand geben, damit diese die Angelegenheit zu einem guten Ende führen. Die zahlreichen schutzzöllnerischen Organe Nord amerikas werden freilich sofort bei der Hand sein, zu erklären, dass die Auslassungen des „Dry Goods Economist“ verdächtig seien, da dieses Journal als Organ der Importeure bekannt sei und als solches die Einführung der Mc. Kinley-Gesetze mit aller Macht bekämpft habe Letzteres ist richtig; wir aber be stätigen gern, dass „Dry Goods Economist“ den Tag nach Annahme der unseligen Bill erklärt hat, dass er, nachdem es sieh jetzt um ein vom Senat und Repräsentantenhaus sanctionirtes Gesetz handle, den principiellen Widerstand gegen dasselbe aufgebe. So ungern wir diese Botschaft vernahmen, so konnten wir doch dem neuen Standpunkt des Journals das Zeugniss nicht versagen, dass er für Bürger der amerikanischen Republik vollkommen correct ist. Dafür glauben wir auch jetzt das Recht zu haben, die Auslassungen dieses Journals als den Thatsachen entsprechend an zunehmen, um so mehr, da wir diese Thatsachen längst in nächster Nähe gespürt und genossen haben. Kl. * * * Die Appraisers bei der Arbeit. Es ist nicht möglich, alle Leistungen dieser Species Eordamerikanischer Beamten gebührend zu würdigen, aber es liegt ein Fall vor, welcher zu lehrreich und zu schreiend ist, als dass er mit Stillschweigen über gangen werden könnte. In den New-Yorker Zollmaga zinen liegen seit einiger Zeit für mehr als 700000 Doll. Kammgarnwaaren allein aus Bradford, welche von den Appraisers zurückgehalten werden, angeblich weil die vorgelegten Facturen unter dem wirklichen Bradforder Marktwerth dieser Waaren angesetzt seien. Zuerst wollten die Appraisers die Preise aus eigener Machtvollkommenheit um 12'/ s 0 /„ erhöhen, wogegen die Importeure recurrirten, hierauf wurde die Preis erhöhung auf 7—8% (also unter 10 °/ 0 ) festgesetzt, damit die Importeure wenigstens straffrei bleiben würden. Allein letztere haben im Bewusstsein ihres Rechtes auch diese Schätzung nicht anerkannt und die Angelegenheit nach Washington geleitet. Es ist auch bei dem amerikanischen Consul in Bradford um die dortigen Marktpreise amtlich und telegraphisch angefragt worden, aber die Antwort ist verdächtig lauge ausgeblieben; cs wird sogar behauptet, sie sei einfach bei Seite gelegt worden. Unterdessen werden die Aufträge der Importeure wegen nicht eingehaltencr Lieferzeit annullirt und dies Alles, weil die ameri kanischen Kammgarnspinnereien mit verzollter Wolle arbeiten müssen, also infolge und trotz der neuen Tarife mit den englischen Fabrikanten nicht coneur- riren können. Man erkennt hieraus wieder die deutliche Absicht,das amerikanische Importgeschäft in Wollwaa ren überhaupt unmöglich zu machen, wie wir längst und wiederholt unsere Meinung geäussert haben. Es wäre schade um jedes Wort, welches wir hinzufügen wür den, um das Vorgehen der Appraisers und des mit ihnen zusammenarbeitenden amerikanischen Wollin dustriellenvereins einer gebührenden Kritik zu unter werfen. Jedermann wird die richtige Bezeichnung für solche Leistungen von selbst finden. —r. Neu ertheilte Patente. Deutschland. 5. October 1891. 8. No. 59 674. Verfahren zum Entfetten und Bleichen von Baumwolle, Leinen und vegetabilischen Textil- und Faserstoffen überhaupt. — H. Thies in Laaken bei B. Rittershausen, Rheinland, und E. Herzig in Mül hausen, Elsass. Vom 20. Mai 1890 ab. — 52. No. 59773. Bonnaz-Stickmaschine mit Zierfaden-Vorleger. — J. Ma- thicn in Paris, 5 Rue Mazagran; Vertreter: H. & W. Pataky in Berlin NW., Luisenstr. 25. Vom 20. De- cember 1890 ab. — 76. No. 59 649. Krempel. — C. Starmanns in Aachen, Scbeibenstr. 4. Vom 13. November 1890 ab. — 86. No. 50 705. Verfahren zur Herstellung von Wollplüsch in Doppelwaare. — N. Reiser- in Aachen. Vom 3. Februar 1891 ab; — No. 59 709. Electrisch-mechanisch bethätigte Abstell vorrichtung für mechanische Webstühle. — B. Cohnen in Grevenbroich. Vom 20. Februar 1891 ab. 12. October 1891. 25. No. 59 850. Jacquard-Maschine mit Stellvor richtung für die Platinen. — Mann & Schäfer in Bannen. Vom 13. April 1890 ab; — No. 59 854. Französischer Bundwirkstuhl mit Ringelapparat. — C. Terrot in Connstatt. Vom 8. Januar 1891 ab; — No. 59 871. Klöppelmaschine für zweifädige Spitzen. — O. Lückenhaus in Barmen, Roonstr. 18a. Vom I 10. März 1891 ab; — No. 59907. Flacher Kettenwirk stuhl mit Vorrichtung zum Rückwärtsarbeiten behufs Be seitigung von Waarentehlern. — R. Semmler sen. in Siegmar bei Chemnitz i. S. Vom 1. Mai 1891 ab. — 76. No. 59 878. Eine selbstthätige Speise Vorrichtung für Krempeln und Kämm-Maschinen. — L. A. Peckham No. 16 Annington Avenue in Providence, Rhode Is land, V. St. A.; Vertreter: Specht, Ziese & Co. in Hamburg. Vom 19. November 1889 ab. — 86. No. 59 821. Mechanischer Webstuhl zur Herstellung von Flor teppichen (Axminister-Teppichen). — L. Letalle in Beauvais, Frankreich; Vertreter-, J. Brandt & G. W. von Nawrocki in Berlin W., Friedrichstr. 78. Vom 25. Februar 1891 ab; — No. 59 849. Ausführungsform des durch Patent 53 557 geschützten Spulenschlittens. — J. Cropper und H. S. Cropper, Great Alfred Street, und W. Birks, sämmtlich in Nottingham, England; Vertreter: Carl T. Burchardt in Berlin SW., Friedrichstr. 48. Vom 7. Januar 1890 ab; — No 59 853. Mechanischer Webstuhl mit lothrecht schlagender Lade. — E. Huschke in Saalfeld a. S. Vom 30. No vember 1890 ab; — No. 59 877. Webschützen. — Carl Lüdorf & Co. in Ronsdorf. Vom 26. Mai 1891 ab. 19. October 1891. 8. No. 59 921. Verfahren zum Aetzen von Azofarben auf Küpengrund. —- Farbwerke vorm, Meister Lucius & Brüning in Höchst am Main Vom 6. Februar 1891 ab; — No. 59 963. Elastische bieg same Platten aus Fasermatten; Zusatz zum Patente No. 56 747. — B. Tettweiler in Berlin W., Königin Augustastr. 19. Vom 5. December 1890 ab. — 76. No. 59 925. Maschine zum Abhaspeln der Seiden-Kokons. — G. Bergier in Villeurbanne, Rhone; Vertreter: R. Lüders in Görlitz. Vom 19. März 1891 ab; - No. 59 987. Sfreichgarn-Selfactor mit gegliederter Auf winder Leitschiene: Zusatz zum Patente No. 55 085. — A. E. Heipt und W. Streit in Sprcmberg i. L. Vom 3. März 1891 ab. 26. October 1891. 8. No. 60093. Bügelmaschine.— F. A. Zschiesche in Cottbus. Vom 29. Mai 1891 ab; —- No. 60 100. Apparat zum Waschen, Entfetten, Bleichen und Färben von Textilstoffen. — G. Hahlo in Manchester, 100 Port land Street; Vertreter: J. Brandt & G. W. v. Nawrocki in Berlin W., Friedrichstr. 78. Vom 14. Februar 1891 ab; — No. 60117. Transportabler Dekatirapparat für häusliche Zwecke. — B. Wagnitz in Berlin, Kronen strasse 51. Vom 28. Januar 1891 ab; — No. 60 178. Direct wirkende Hochdruck-Dampfpresse für Webewaaren. — Zittauer Maschinenfabrik und Eisen giesserei — früher- Albert Kiesler & Co. — in Zittau. Vom 19. März 1891 ab. — 76. No. 60 070. Streckwerk für Faserbänder. — W. Tatham, Vulcan Works in Rochdale, Grafsch. Lancaster, England; Vertreter: Wirth & Co. in Frankfurt a. M. Vom 13. Mai 1891 ab; — No. 60 104. Verfahren und Ein richtung zur Herstellung einer neuen Art Kratzenbeschlag. — M. Duesberg - Delrez in Verviers, Belgien; Vertreter: M. M. Rotten in Berlin NW., Schiflbauer damm 29a. Vom 10. April 1891 ab; — No. 60 147. Entfettungs-Apparat für Faserstoffe. — B. Bellerstein in Neuss a. R. Vom 30. November 1891 ab; — No. 60 201. Maschine zur Herstellung abgepasster Vliess tafeln. — J. Happe, Quincy Street in Brooklyn, N.-Y., V. St. A.; Vertreter: Specht, Ziese & Co. in Hamburg. Vom 21. Juni 1891 ab. — 86. No. 60 113. Webstuhl zur Herstellung von Bändern. — L. Bony und die Firma Ancienne Maison Gabert fröres, A. Pinguely Nachfolger, in Lyon; Vertreter: F. C. Glaser, König!. Geh. Kommissions-Rath, in Berlin SW., Lindenstr. 80. Vom 20. November 1889 ab; — No. 60 142. Breithalter für Drahtwebstühle. — N. Greening in Warrington, Lancaster, England; Vertreter: H. & W. Pataky in Berlin NW., Luisen- strasse 25. Vom 11. Januar 1890 ab ; — No. 60 159. Webschaft. — G. Weiershaus in Barmen. Vom 15. Mai 1891 ab. Oesterreich-Ungarn. Erfindung, aus naturfärbiger oder beliebig gefärbter Bouretteseide einen gestrickten oder gewirkten Stoff und aus diesem eine billige Seiden-Tricot-Leibwäsche herzu stellen. Rudolf Mayer in Brünn. 6. 8. 91. — Verfah ren, um organische Stoffe, dichte Gewebe, Filz, Leder, sowie die aus ihnen verfertigten Waaren und Kleidungs stücke vom Wasser undurchnässbar zu machen. Joseph Kucera in Prag. 13. 8. 91. — Verbesserungen an Vor richtungen zur Bethätigung der steigenden und fallenden Schützenkästen bei Webstühlen. James Cowburn und Christopher Peck, beide zu Eccles. 13.8.91. — Ver fahren zur Bereitung einer zum Bleichen von Geweben, Holzstoff u. dergl. dienenden Flüssigkeit. Sergius Ste panow in St. Petersburg. 13. 8. 91. — Verbesserungen an Stühlen zum Weben sammetartiger Stoffe. John Farrau in Manchester, Frederik Charles Crawford in Barton- upon-Irwell. 6. 8. 91. — Verbesserungen an Vorrich tungen zur Bethätigung der heb- und senkbaren Schützen kästen bei Webstühlen. James Cowburp und Christopher Peck, beide zu Eccles. 13. 8. 9F. — Verfahren und Vorrichtung zum Bleichen, Färben, Imprägniren und dergl. von Flyer-Vorgespinnst und Garn auf Spulen (Cops). Erste Nachoder Dampfbleiche und Färberei Ludwig Pick in Nachod. 13. 8. 91. — Maschine zum Waschen und Färben von Garn in Strähnen. W. Blackburn, Ralph E. Bray und L Clayton in Halifax. 14. 9. 91. — Eine Jacquardmaschine für Flecht- und Klöppelmaschinen. Firma Gustav Kreuzler in Barmen. 19. 9. 91. Fixir-Spannmaschine, oder Anbringung eines Spannrah mens in einem kochenden Wasserbade, um die grösst möglichste Ausbreitung des Gewebes zu erhalten und zu bewahren. Charles Lavat in Rheims. 15. 9. 91. — Maschine zum Färben, Waschen u. dergl. von Textilstoffen. Eli Sutclisse und George Edward Sutclisse in Mir- field. 17. 9. 91. England. 6870. Herstellung von Teppichen mit drei Ketten. W. B. Keefer, Philadelphia, Pa. 3. 5. 90. — 7029. Spann-Apparat für die Treibbänder in Spinnmaschinen. W. P. Thomson, Liverpool. 6. 5. 90. — 6314. Waschen und Reinigen von Wolle. Singer und Judell, London. 25. 4. 90. — 6597. Middlings-Baumwolle Reiniger. H. R. Terry, Middlesex. 30. 4. 90. — 6202. Electrisches Verfahren und Apparat zum Bleichen. S. Stepanow, St. Petersburg. 23. 4. 90. — 5930. Stickmaschine. F. J. Perry, Nottingham. 18. 4. 90. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. 460298. Trocken-Apparat. Gustav Weigelin, Stutt gart. 1. 5. 91. — 460343. Kettenbaum für Webstühle. A. Nimino, Philadelphia. 22. 10. 90. — 459 744. Me chanischer Färbeappara . Thomas A. Clongh, Phila delphia. 19. 4. 89. — 459760. Hingschiene für Spinn maschine. William H. Miley, Fall River, Mass. 12. 10. 90. - 459 793. Schützentreiber für Webstühle. Pickles und Horsfall, New-Bedford, Mass. 2. 1. 91. — 459 714. Federnadel-Rundwirkstuhl. D. F. Sullivan, Lowell, Mass. 27.10. 90. — 459040. Garn-Spulmaschine. John W. Foster, Springfield, Mass. 18. 5. 90. —• 459235. Tuch-Streckmaschine. John E. Wiedle, North Grafton, Mass. 21. 8. 90. Literatur. Monogramm-Album. Muster-Blätter für Weiss , Bunt- Goldstickerei u. s. w., zum Gebrauche im Gewerbe, in Schule und Haus, entworfen von Gustav Gnant, Zeichenlehrer, in Ludwigsburg. Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart. Lieferung 1—5. (10 Lie ferungen ä 1 M. 50 Pf.) Gewiss eine willkommene Gabe für unsere Frauen und Töchter, Museen, Schulen und Frauenerwerbs vereine, um einem durch die Verallgemeinung des Kunstsinnes wohl berechtigten Luxus unseres Haus halts neue Gedanken und stilvolle Motive zuzuführen! Die vorliegenden 5 Hefte bieten eine grosse Auswahl geschmackvoller, zum Theil farbiger Monogramme, welche als leicht verständlich und praktisch gut aus führbare Vorbilder für den verschiedensten Gebrauch dienen können. Ebenso einladend wie die reiche Aus wahl der Zeichnungen selbst, ist die Gesammtausstat- tung des Werkes, und wird dieselbe sicher das Ihrige dazu beitragen, die Sammlung in den weitesten Krei sen beliebt zu machen. Kl. Technische Fragen. Diese Rubrik steht unseren verehrlichen Abonnenten jederzeit zur kostenfreien Veröffentlichung tech nischer Fragen zur Verfügung. Die eingehenden Ant worten gelangen in der nächstfolgenden Nummer und zwar in der Rubrik: „Stimmen der Praxis“ zum Abdruck. Frage No. 316. Womit signirt man am besten schwarzen Drell, ohne dass die Schrift verwischt oder mit der Zeit undeutlich wird? Frage No. 317. Welches Verfahren eignet sich für das Bleichen von Baumwollgarnen mit Wasser stoffsuperoxyd? und was lässt sich über den Kosten punkt sagen? W. M. Anfragen über Bezug und Absatz. Offerten müssen, Zwecks Weiterbeförderung an die Fragesteller, mit einer 10 Pfg.-Marke versehen sein. Anfrage No. 785. Existiren Maschinen zur Her stellung geknüpfter Netzstoffe mit Oeffuungen von 10—12 mm im und wer fabricirt derartige Ma schinen? W. K. Anhage No. 786. Wer fabricirt Kameelhaarstofle für Herrengarderobe? M. Z.