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Berücksichtigung des im Abwasser enthaltenen Soda- und Natrongehalts, täglich 2,71 kg Kalk. Es werden ferner für das Beizen und Ent wickeln der Farben täglich verwendet: l’/ 3 kg Kupfervitriol, 7 J / 3 kg schwefelsaure Thonerde, 133 g Brech Weinstein, 7 kg Chromkali und 3 kg Zinnehlorid 50°, welche, wenn sie ganz und gar in das Abwasser gelangen würden, zu ihrer Neutralisation 1,888 kg Kalk erfordern würden. — Endlich werden täglich verbraucht 35 kg Blauholzextract 30° Be., 20 kg, Sumachextract 30° Be., 66 g Tannin und 120 g Anilinviolef, Anilinblau, Methylenblau u. s. w. Die Be- Statistik. Die Ein- und Ausfuhr im Deutschen Zollgebiet im 1. bis 3. Quartal 1891. In roher Baumwolle ist die Einfuhr gegen das Vorjahr um 110 000 Doppeleentner gestiegen; andern rechnung des hierfür erforderlichen Kalkes lässt sich nur approximativ mit 3,5 kg angeben; es hat diese Zahl schön aus dem Grund nur den Werth einer Schätzung, weil der mit der Saison wechselnde Geschäftsbetrieb überhaupt keine festen Zahlen aufstellen lässt, sondern bald diese bald jene Zusatzmengen verlangt, welche aus der Beobachtung beim Reinigungsverfahren sich ergeben müssen. Dasselbe basirt wieder auf der aufeinanderfolgenden Verwendung von unter chlorigsaurer Thönerde, von Antichlpr- oder Natriumthiosulfatlösung und vön Kalkmilch bis zur schliesslichen alkalischen Reaction des Ab- ‘ o@c-— —■■ Mehrbezuge ist Ostindien nur unwesentlich betheiligt. Die Ausfuhr ist um 20000 Doppel-Ctr. zurückgegangen durch erheblichen Minderäbsatz nach Oestcrr.-Üngarn. An baumwollenem Garn sind 22O00 Doppel eentner weniger als im Vorjahr — von Grossbritannien — bezogen worden, und zwar hauptsächlich eindrähtig rohes. Mehr ausgefuhrt — meist nach den Nieder landen — wurden 16 000 Doppeleentner. Ein- und Ausfuhr von Textiiwaaren im deutschen Zollgebiet Einfuhr 1. bis 3. Quartal Ausfuhr 1. bis 3. Quartal 1891 1890 1891 1890 Mengen in 100 kg netto Baumwolle, rohe l 944 596 1 827 468 166 769 188 186 Baumwollengarn 123 308 145 469 67 958 1 51.709 darunter: ein- und zweidrähtig rohes . .... . . . . 114 641 136 541 15 443 7 133 Vigognegarn ...... T-T — 22 689 16 877 Baumwollenwaaren 11 589 11 314 208 683 217 057 darunter: dichte, rohe . . . . . . . . . . . . . . 3 004 2 739 2 051 1 828 Tüll roh, ungemustert 1 102 955 10 16 dichte gebleichte, appretirte 1 386 1 521 14 385 12 124 Sammet aller Art 217 121 1 265 1 214 dichte, gefärbte, bedruckte . . . ... ... 3 569 3 575 107 745 102 308 Posamentir- und Knopfmacherwaaren . . . . . 350 272 22 990 22 553 Strumpfwaaren 233 277 49 375 65 426 undichte, rohe, apsschl. Tüll und Gardinen . . . Gardinenstoffe, gebleicht, gefärbt 165 175 607 422 132 176 1 840 1 671 Gardinenstoffe, rohe . . 123 151 111 27 andere undichte Gewebe, gefärbt u. s. w 527 522 4 361 4 486 Spitzen und Stickereien 721 830 3 943 4 982 Leinen. Flachs 444 284 458 714 232 967 201 933 Hanf 406 304 392 529 227150 193 366 Jute ... 658 619 518 657 20 987 7 644 Jute- und Manillahanfgarn, ungefärbt Leinengarn: eindrähtig, ungefärbt u. s. w. 5 965 9 423 27 022 23 987 74 292 84 506 3 676 3 399 „ gefärbt, bedruckt Nähgarn und Nähzwirn . . . . • 4 658 5 346 4 498 4 860 3 388 3 269 968 865 Seilerwaaren 1 406 1 100 34 314 33 628 Jute- und Manillahanfgewebe, ungefärbt 2 824 2 769 12 421 8 365 „ „ „ gefärbt, bedruckt 50 59 1 678 1 299 Leinwand, ungebleicht 3 028 3 192 6 411 7 656 „ gebleicht, gefärbt, bedruckt 2 138 2 028 8 030 6 264 Leinen-Damast; Tisch- und Bettzeug u. s. w. 133 151 9 148 9 049 Kleider und Leibwäsche, fertige, auch Putzwaaren .... 1 498 1 599 44 936 43 629 Leibwäsche, aus leinenem oder bäum woll. Zeuge zugeschnitten 277 357 10 573 9 643 Filzhüte 615 487 2 482 2 731 Wolle. Kunstwolle, Wollenabfälle 89 271 93 770 109 064 109 727 Schafwolle - . 1 262 255 1 101 724 59 620 66 266 Wollengarn . 137 242 141 298 42 870 44 580 darunter: hartes Kammgarn, einfach, ungefärbt . . . . . 25 712 24 287 3 797 3 59! „ „ dublirt „ ...... 50 241 45 523 2 187 2 467 „ „ einfach, gefärbtes . . . . . 3 209 3 832 540 528 ,, ,, dublirt, „ 2 856 3 667 761 621 „ ,, mehrfach gezwirnt, auch gefärbt 1 720 1 165 554 621 anderes Wollengarn, a. Vorgespinnst, roh, einfach 18 081 22 241 9 112 9 507 ,, „ roh, dublirt 8 258 6 914 5 549 6 253 „ „ gefärbt, einfach 5 879 9 189 4 600 3 712 „ ■ „ -., dublirt ... . . ,. „ mehrfach gezwirnt .... 4 874 5 469 3 117 3 183 16412 19 011 12 653 14 094 Wollenwaaren, ausschl. Filze und Fussdeeken 12 161 11 898 215 935 213 958 darunter: woll. Tuch- und Zeugwaaren, unbedruckt . . . 11 093| 10 616 158 673 154 757 „ „ ,, ,, bedruckt „ Strumpfwaaren, unbedruckt 76 81 7 035 5 789 601 775 30 716 28 687 „ „ bedruckt — 2 481 452 Posamentirwaaren 65 71 9 169 12 063 woll. Plüsche 254 256 7 478 | 8 362 Shawltücher mit drei oder mehr Farben .... 1 3 1 632 ! 2 861 Spitzen, Tülle und Stickereien 71 94 751 987 Floretseide, ungefärbt 9 793 11 551 3 024 2 526 „ und Rohseide, gefärbt, Zwirn 1 670 1 164 2 609 2 389 Rohseide; Kette und Einschlagseide, ungefärbt 17 849 16 770 3 564 3 295 Seiden- und Halbseidenwaaren 4 374 4 241 39 611 46 422 darunter: Zeuge und Tücher ; 1 359 1 324 1 104 1 327 Spitzen und Blonden 807 692 73 99 halbseidene Bänder 217 270 3 615 4 957 „ Posamentirwaaren . 48 63 4 257 4 064 „ Zeuge, Tücher und Shawls .... 1 309 ! 1 211 28 066 33 129 wassers beim Eintreten in das Reservoir. — Es- ist nicht möglich, das ganze Thema in einem Buche, geschweige denn in der Ab handlung einer Zeitschrift zu erschöpfen; die vprgeführten praktischen Exempel mögen, ge nügen , um einen radicalen Weg für die Reinigung der Bleicherei- und Färbereiabwässer zu zeigen, welcher, ohne viel Umstände, Kosten und Mühe zu verursachen, dem Industriellen manchen Verdruss mit der Nachbarschaft und manchen unangenehmen Weg auf das Gemeide- amt ersparen dürfte. In baumwollenen Waaren zeigt die Einfuhr keine bemerkenswerthen Differenzen. Bei der Aus fuhr weisen dichte, gefärbte, bedruckte.Zeuge ein Mehr von 5000 Doppelcentnern auf, an welchem Rumänien und Grossbritannien theilhaben; der Aus fall bei den Strumpfwaaren, 16000 Doppeleentner, triftr auf den amerikanischen Markt. Flachs zeigt eine um 31000 Doppeleentner er höhte Ausfuhr, welche auf Frankreich und Oester reich sich gleichmässig vertheilt; an der Mehrausführ von Hanf, 34000 Doppeleentner, participiren Gross britannien und Frankreich. Die Jute weist eine erheblich erhöhte Einfuhr und Ausfuhr auf, erstere aus Ostindien, letztere nach Oesterreich, Russland und Schweden. Leinengarne, eindrähtig, ungefärbt. Die Ein fuhr aus Oesterreich ist um ein Viertel zurück gegangen. Schafwollen sind über 100000 Doppeleentner mehr als im Vorjahr- — meist aus Argentinien — eingeführt worden.^ In wollenen Waaren deckt die Mehrausfuhr nach Rumänien nahezu das Minus der Vereinigten Staaten. Der Ausfall bei der Ausfuhr von halbseidenen Zeugen, 5000 Doppeleentner, trifft auf das nord amerikanische Absatzgebiet. Stimmen der Praxis. (Diese Rubrik, für deren Inhalt die Redaktion eine Verantwortlichkeit nicht übernimmt, ist zur Diskussion fachwissenschaftlicher Fragen bestimmt und werden die hier abgedruckten Einsendungen auf Wunsch gern honorirt. Die Redaktion.) Stockflecken in halbleinener Waare. (Antwort auf Frage 309 in No. 8, Jahrgang 1891: „Nadi der Appretur ungebleichter Stücke, zumal wenn solche etwas feucht aufgerollt werden, erhalten dieselben im Sommer häufig Stoekllecken. Ist vielleicht ein Verfahren bekannt, welches diesen uebelstand ver hindert? Auf weiche Weise werden die sogenannten augelaufenen Stücke am leichtesten gereinigt?“) Stockflecken sind unvertilgbar; sie können ja durch die Wäsche der mit ihnen befleckten Waaren etwas gemildert werden, aber verschwinden werden sie nie. Das Stocken solcher halbleinener, nicht ganz trocken aufgerollter Waare wird sehr häufig durch die in derselben sitzende Appreturmasse, natürlich im Verein mit der Feuchtigkeit, hervorgerufen. Also ist es naheliegend, das Aufrollen nicht ganz trockener Waare ganz zu vermeiden, weil schon die Feuchtigkeit für sich allein, auch ohne Mitwirkung anderer Fak toren, wie z. B. der Appreturmasse, schon Stockflecken hervorruft. Es ist deshalb für den Fragesteller viel rationeller und das einzig Richtige, die Waare nur in ganz trockenem Zustande aufzurollen. Es werden die Stockflecken dann überhaupt nicht vorkommen und das wird für den Auskunftsuchenden in pecuniärer Beziehung immer noch viel besser sein, als zur Ver tilgung der Flecken Mittel anzuwenden, die nur Um stände und Kosten verursachen und dennoch den angestrebten Zweck verfehlen. B. Vorwärmen der Wolle vor dem Sortiren. (Antwort auf Frage 310 in No. 8, Jahrgang 1891: „Feine schlesische Wolle wurde früher vor dem Sortiren vorgewärmt in einem ge schlossenen Raum, in dem die Temperatur nicht über 38° R. kommen durfte. Später wurde zum Vorwärmen ein I)amp f ofen benutzt, in dem die Hitze zuweilen 70—80° R. erreicht. Ist dies nicht für die Wolle nachtheilig? Ich meine, die Haltbarkeit leidet darunter.“) Das Vorwärmen der Wolle hat den Zweck, die selbe behufs leichterer Sortirung etwas aufzulockern, damit die auf einander liegenden Fliesse sich leichter von einander ablösen lassen. Es wird gewöhnlich bei solchen Wollen angewendet, die nach der Schur fest gerollt, dann gebündelt worden sind und längere Zeit in diesem Zustande gelagert haben. Das durch die Rückenwäsche etwas erweichte thierische Fett und der Schweiss erstarrt dann wieder bei längerer Lagerung der festgerollten Bündel, so dass eine Auf-