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Abziehen nötigen Druck erhält, während der unter dem Abzugszylinder a angeordnete Gegen zylinder d in bekannter Weise das Durchbiegen des Abzugszylinders a verhindert. Die besondere Anordnung besteht darin, daß die Belastung der beiden Gegenzylinder c und d derart von einander abhängig gemacht wird, daß sie unter allen Umständen stets genau gleich stark und derart auf den Zylinder a ein wirken, daß letzterer frei, d. h. ohne Druck in seinen Lagern liegt. Dies wird dadurch er reicht, daß die beiden Zylinder c und d in einer Zange b gelagert sind, deren durch ein Stange/ verbundene Arme durch Federn g oder Gewichts belastung gegen einander gepreßt werden, und deren Drehpunkt h am Lager des Abzugs zylinders a oder am Gestell der Maschine ange bracht ist. Diese Anordnung macht es unmög lich, den Abzugszylinder a einseitig zu belasten, sodaß ein denselben auf Biegung beanspruchen des Moment überhaupt nicht auftreten kann. Durch die Führung des als Zwischenglied dienenden bekannten Laufbandes l aus Leder, Gummi o. dgl. (Fig. 2 und 3) über den unteren Gegenzylinder d wird gleichzeitig erreicht, daß dasselbe auch von unten fest gegen den Zylinder a gedrückt wird, sodaß es sich nicht abheben kann, sondern an diesem fest anliegt und da durch vor Beschädigung durch die Nadeln, der Gillstäbe oder der Nadelwalzen bei sehr naher Stellung der Zylinder geschützt wird. Bei An wendung nur eines Druckzylinders (s. Fig. 1) entfernt sich dagegen das Leder vom Umfang des Zylinders a, kommt leicht bei naher Stellung in das Bereich der Nadeln und erleidet Ver letzungen, die es unbrauchbar für seinen Arbeits zweck machen.“ Verfahren zur Herstellung von Papier garnen aus der fertigen Papierbahn von Emil CJlaviez in Adorf i. Voigtl. (D. R.-P. No. 186 575.) Das nachstehend beschriebene neue Verfahren kennzeichnet sich gegenüber bekannten Ver fahren dadurch, daß die fertige, entsprechend angefeuchtete Papierbahn unter Spannung auf gerollt und während des Aufrollens in parallel kantige Streifen geschnitten wird und darnach jeder Streifen von einer Rolle herab, nachdem die Imprägnierflüssigkeit genügend auf denselben eingewirkt hat, unmittelbar zu einem fertigen Faden drelliert und nach nochmaliger Befeuch tung durch nur ein Nitschelwerk verdichtet und geglättet wird. Die Patentschrift läßt sich über die Neue rung wie folgt aus: „Die eigenartige Vorbereitung des Papiers vor dem Drellieren ist es hauptsächlich, durch welche sich das vorliegende Verfahren von be reits bekannten ähnlichen Verfahren unterscheidet und durch welche dasselbe seinen technischen und wirtschaftlichen Wert erhält. So ist ein Verfahren bekannt geworden, nach dem die Befeuchtung der Papierbahn so wohl vor als auch nach dem Schneiden in Streifen erfolgen kann; weil sich aber dabei die Impräg nierflüssigkeit nicht genügend und in richtiger Weise den Streifen mitteilen kann, selbst auch dann, wenn das Befeuchten vor dem Schneiden er folgt, ist es erforderlich, daß der Streifen vor dem Drellieren spiralig aufgerollt oder gefaltet wird. Nach einem anderen bekannten Verfahren wird jeder Papierstreifen auf eine besondere Spule aufgewickelt und dann in trockenem Zu stand drelliert. Durch dieses Drellieren wird aber ein derart unvollkommener Faden erzielt, daß erst ein besonderes Nitschelwerk erforderlich ist, um die einzelnen Windungen desselben in einander zu schließen; erst dann findet Befeuch tung des Fadens und darauf Glätten und Strecken desselben durch ein zweites Nitschelwerk statt. Ein weiteres bekanntes Verfahren sieht end lich die Teilung einer im Entstehen begriffenen Papierbahn vor. Dieses Verfahren ist also im Gegensatz zu dem Verfahren nach vorliegender Erfindung an die Papiermaschine gebunden. Diesen bekannten Verfahren gegenüber weist das vorliegende den Vorteil auf, daß es ein facher und vollkommener und daher auch wirtschaftlicher ist. Darnach wird das fertige Papier, gleichviel in welcher Beschaffenheit, in welcher Stärke und Farbe, von breiten Papier rollen, wie sie die Papiermaschine liefert, abge wickelt, dann die ganze Bahn der Einwirkung einer Befeuchtungsvorrichtung ausgesetzt, darauf unter geeigneter Spannung wieder aufgewickelt und dabei in parallelkantige Streifen geschnitten, deren Breite der daraus herzustellenden Garn nummer entspricht. Die Stärke der Befeuchtung der Papierbahn erfolgt je nach Bedarf, und zwar entsprechend der Beschaffenheit des Papiers, durch Zusätze enthaltendes Wasser, welches kalt oder warm sein kann, durch Schmierseife, Paraffin oder dergl. Diese Imprägnierung muß nach vorliegender Erfindung vor dem Schneiden der Papierbahn in Streifen vorgenommen werden, da das Aufwickeln der zuerst in Streifen ge schnittenen und dann befeuchteten Papierbahn unter Spannung nicht gut möglich ist. Das Aufwickeln der vorher befeuchteten und während des Aufwickelns in Streifen geschnittenen Papier bahn unter Spannung bildet das Hauptmerkmal der Erfindung; durch die mitgeteilte Spannung wird das Papier bis zu einem gewissen Grade gelockert, dadurch aber der Imprägnierflüssigkeit die Möglichkeit gegeben, vollständig einzudringen und das Gefüge günstig zu beeinflussen. Das Verfahren bietet weiter den Vorteil, daß man die einzelnen,Streifenrollen, die die bereits der Papierbahn mitgeteilte Spannung beibehalten, noch einige Zeit liegen lassen kann, ohne die befeuchteten Streifen sofort verspinnen zu müssen, sodaß die Imprägnierflüssigkeit noch endgültig und beliebig lange Zeit auf das Gefüge wirken kann. Auf diese Weise ist es möglich, dem Papier streifen für das nun folgende Drellieren den rich tigen Feuchtigkeitsgrad zu geben, sodaß unmittel bar ein fertig drellierter Faden entsteht, dessen Windungen dicht ineinander geschlossen sind. Da infolge dieser guten Vorbereitung der Papierstreifen ein Einreißen an den Seiten aus geschlossen ist, so können verhältnismäßig sehr breite Streifen unmittelbar zu einem vollständig geschlossenen Faden drelliert werden, und es ist auch eine höhere Umdrehungszahl der Spinn spindel möglich als gewöhnlich. Das Drellieren erfolgt zweckmäßig durch die Spinnspindel nach dem Patent 181585*). Das so erhaltene Garn ist schon sehr vollkommen, doch ist es zweck *) Siehe diese Monatschrift Jahrg. 1907 (Heft 3), Seite 79. mäßig, dasselbe nach nochmaligem Befeuchten durch ein Nitschelwerk zu glätten. In Fig. 1 und 2 ist das Verfahren schema tisch veranschaulicht. Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsmög lichkeit einer Maschine zur Herstellung der Papierstreifenrollen gemäß Fig. 1. Gg. j. Die von der Papierrolle 1 abgezogene Pa pierbahn 2 (s. Fig. 1) gelangt zuerst nach der Befeuchtungsvorrichtung 3 und von da nach der Aufwickelvorrichtung 4, wo die Bahn unter entsprechender Spannung aufgewickelt und ver mittels einer Schneidevorrichtung 5 in Streifen geschnitten wird. Die erhaltenen Papierstreifen rollen werden entsprechende Zeit der'Einwi: k ing der Imprägnierflüssigkeit ausgesetzt und darnach auf einer Spindel 6 drelliert- Der ganz ge schlossene Faden 7 gelangt von der Spindel zweckmäßigerweise nochmals zu einer Befeuch tungsvorrichtung 8 und von da nach einem Nitschelwerk 9, wo er seine Glättung erhält. Zwischen Spindel und Nitschelwerk kann auch noch ein Strecken des Fadens erfolgen. In Fig. 3 und 4 ist eine Maschine beispielsweise veranschaulicht, mittels welcher der erste Teil des Verfahrens bis zur Drellierung der Papierstreifen rollen in zweckmäßiger Weise ausgeführt werden kann; Fig. 3 stellt einen Vertikalschnitt durch die Maschine und Fig. 4 eine Ansicht derselben dar. Auf einer Welle v liegt eine Rolle Papier a, wie sie die Papiermaschine liefert. Die ganze Bahn wird über die Leitwalze b nach der Leit walze e geführt. Zwischen den Leitwalzen b und c gleitet die Papierbahn über eine Walze c, die mit Filz überzogen ist und in dem Bottich d läuft, der mit derjenigen Flüssigkeit gefüllt ist, mit welcher das Papier getränkt werden soll. Je nachdem, ob viel oder wenig Feuchtigkeit auf das Papier aufgetragen werden soll, kann die Geschwindigkeit der Walze C verzögert oder beschleunigt werden. Von der Leitrolle e geht das Papier über eine verschiebbar gelagerte Metallwalze / auf eine ebenfalls verschiebbar 3«