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Doppelhub-Schaufelschaftmaschine von Gebr. Sträuhll in Morgen, Schweiz. (D. R.-P. Nr. 186 569.) Bei den bisherigen Doppelhub-Schaufelschaft maschinen mit vom Webstuhl zwangläufig an getriebenem Musterkartenzylinder werden die Hakenplatinen, welche zur Hebung der Schäfte dienen, durch zwischen den Hakenplatinen und der Musterkarte liegende Glieder, z. B. Hebel, Zwischenplatinen, Sperrfallen, gehoben, indem die Stifte der Musterkarte auf diese Glieder einwirken. Um nun zu ermöglichen, daß eine richtige Schäfteaushebung durch die Stifte der Muster karte auch bei Rückwärtsgang des Stuhles stattfindet und so das Gewebe maschinell wieder aufgelöst wird, ist bei der nachstehend beschrie benen Neuerung die Anordnung getroffen, daß das Glied, auf welches die Stifte unmittelbar einwirken, zwei durch eine Ausbuchtung von einander getrennte, im Bewegungsbereich der Stifte der Musterkarte liegende Vorsprünge besitzt, sodaß sowohl bei Vor- wie auch bei Rückwärtsgang des Stuhles und damit auch der Musterkarte die Glieder und damit die Hakenplatinen infolge Bewegung an dem einen Vorsprung entlang gehoben, der Ausbuchtung entlang gesenkt und dem anderen Vorsprung entlang wieder gehoben werden. Hierdurch wird, wie die Patentschrift hervor hebt, eine richtige Reihenfolge der Schäfteaus hebung auch dann erzielt, wenn der Webstuhl rückwärts geht. In den Abbildungen ist der Gegenstand der Erfindung in vier beispielsweise!! Ausführungs formen dargestellt und zwar zeigt: der eine 5 mit dem Körper der Platine aus einem Stück besteht, während der andere 6 drehbar an demselben angeschlossen ist und durch den Stützarm 7 in horizontaler Lage ge halten ist. 8 und 9 sind die Schaufeln des Antriebshebels 1. 10 ist eine der unter jeder Platine liegenden Sperrfallen. 11 ist der Musterkartenzylinder, 12 die Musterkarte, und 13 sind Stifte der Musterkarte. 14 ist eine Zugschwinge, an der .vermittels der Schaftschnur 15 ein Schaft 16 hängt. Auf der Welle des Musterkartenzylinders 11 sitzt ein Schneckenrad 17, in welches die Schnecke 18 (Fig. 2) ein ¬ greift, die durch Kettenrad 19, Kette 20 und Kettenrad 21 (Fig. 1) von einer Welle des Webstuhles aus zwangläufig fortlaufend drehbar ist. Zwischen der Sperrfalle 10 und der auf dem Zylinder 11 liegenden Musterkarte 12 ist für jede Falle eine drehbare Zwischenplatine 22 angeordnet, die zwei der Musterkarte zuge kehrte Vorsprünge x und y besitzt, zwischen welchen eine Ausbuchtung liegt. Auf diese Zwischenplatine 22 stützt sich die Falle 10. Die beiden Vorsprünge x und y sind Angriffs punkte für den Stift 13. Die Arbeitsweise ist folgende: Fig. 6 zeigt die Stellung, welche die einzelnen Teile für den ersten Schuß einnehmen. Der Stift 13 hat am Vorsprung x die Zwischen platine 22 gehoben und damit die auf ihr ruhende Sperrfalle 10 und den Haken 5. Die Schaufel 9 nimmt bei Schwingung des Antriebs hebels 1 in Pfeilrichtung den Haken 5 mit, welcher mittels Winkelschwinge 14 den Schaft 16 (Fig. 1) in die Höhe hebt (Fig. 7). Wäh rend dieser Zeit ist nun vermittels des zwang- Fig. 1 eine Seitenansicht der in Betracht kommenden Teile der ersten Ausführungsform, Fig. 2 einen Teil des Zylinderantriebes der selben, Fig. 3 die zweite, Fig. 4 die dritte und Fig. 5 die vierte Ausführungsform. Fig. 6, 7 und 8 verdeutlichen die Arbeits ¬ weise. 1 (Fig. 1) ist der Antriebshebel, welcher durch die Stange 2 mit der Kurbel 3 verbunden läufigen Getriebes der Musterkartenzylinder 11 mit der Musterknrte 12 um eine Achteldrehung weiter in Pfeilrichtung vorgerückt, der Stift 13 ist in der Ausbuchtung der Zwischenplatine 22 angelangt, Zwischenplatine 22 und Sperrfalle 10 haben sich gesenkt; der gezogene Haken 5 wird noch von der Schaufel 9 festgehalten. Wäre keine Ausbuchtung vorhanden, so könnte die Sperrfalle 10 sieh nicht senken und würde da her bei Zurückgehen des Hakens 5 in die Rast 23 einfallen und so den Schaft 16 oben behalten. und schwinghar ist. 4 ist eine der Platinen, Das Messer 9 geht nun bei Schwingung des welche zwei Haken 5 und 6 besitzt, von welchen I Antriebshebels 1 entgegen der Pfeilrichtuug mit dem Haken 5 wieder zurück in die Stellung von Fig. 8. Während dieser Zeit hat sich der Musterkartenzylinder wieder um ein Achtel ge dreht, der Stift 13 ist bei Ansatz y vorbeige gangen; Zwischenplatine 22, Sperrfalle 10 wurden dabei, ohne Einwirkung auf den Haken 5, noch einmal gehoben und haben sich darauf mitsamt dem Haken 5 wieder gesenkt. Die Schaufel 9 kann also beim weiteren Gang der Maschine an Haken 5 vorbeigehen, sodaß der Schaft unten bleibt. Wenn aber die Maschine rück wärts gedreht wird, z. B. zum Zurückweben, so tritt der Stift 13 während des toten Ganges Fig- 6. zwischen Schaufel 9 und Haken 5 wieder unter den Vorsprung y der Zwischenplatine 22, sodaß also der Haken 5 in Bereich der Schaufel 9 gebracht und der zurückgekehrte Schaft in richtiger Folge wieder gehoben wird. Wären an der Zwischenplatine 22 nicht zwei Vorsprünge mit dazwischenliegender Ausbuch tung vorhanden, sondern würde der Stift 13 mir auf einen einzigen Vorsprung der Zwischen platine bezw. direkt einen solchen der Sperr falle 10 wirken, so würde von Anfang des Vorziehens des Hakens 5 bis zu dessen Wieder eintreten in die Ruhestellung der Stift 13 sich um zwei Achtel Zylinderdrehung von diesem einen Vorsprung entfernt haben, sodaß es nicht möglich wäre, daß derselbe beim Rückwärtsdrehen des Stuhles sofort wieder die Sperrfalle und da mit den Haken 5 hebt. Soll der Schaft 16 während zweier oder mehrerer Schußperioden in gehobener Stellung bleiben, so werden auf den nächsten Muster kartenabschnitten weitere Stifte hinter dem Stift 13 eingesteckt, welche bei ausgezogener Schaufel die Falle 10 in die Rast 23 von 4 bringen und so den Schaft oben halten. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sitzt der Vorsprung x an dem Teile 22“, der Vor sprung y an dem Teile 22 i . Beide Teile be sitzen sich gegenseitig ergänzende Stücke der Ausbuchtung. Die beiden Teile 22" und 22''' vertreten in diesem Falle die Zwischenplatine. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind an Stelle der Zwischenplatine ebenfalls zwei Teile 22" und 22* angeordnet, jedoch besitzt der Teil 22^ den Vorsprung .r und 22" den Vorsprung y.