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Der mittlere Kettenzylinder 24 betätigt mit Stirnrädern den großem Exzenter 27, während der kleinere 25 von der Kette des Zylinders 22 gedreht wird. Die 6 nötigen Stellungen von 30 1 werden erreicht durch je 2 halbe Drehungen eines der 3 Exzenter 25, 26 und 27 nach Fig. X—XV. Die Figur la zeigt in schematischerWeise, wie der Laden-Hebepunkt 30 1 von Stellung 1 bis 6 der Schiffchen-Zellen aufsteigt, und wie dabei die zweimalige Verschiebung des Drehpunktes 31 für je 3 verschiedene Stell ungen des Punktes 30 die 6 verschiedenen Zellenstellungen ergibt. Die Fig. Ib zeigt die Stellung der An schläge der 3 Kettenzylinder 35, 36 und 37 bei Mittelstellung der Wechsellade. Wie weiter oben bemerkt, müssen diese Anschläge die Einstellung der Einzel-Zellen des Schiff chenkastens sichern. Die Figuren 4, 5, 6 und 7, resp. IV, V, VI, VII, VIII, IX geben die Perforierung der Musterkarten zum Heben der Platinen 1, 2, 3, 4, resp. 1, 2, 3, 4, 5, 6 an. Dieser Mechanismus für die Einstellung der Schützenkasten hat mit Recht denjenigen mit Stufenhebel verdrängt. Alle Bewegungen funktionieren hier ruhig und sicher, weil alleTeile nur positive Bewegungen ausführen können. Dies kann über das freie Fallen der Platinen beim Stufenhebel-Mechanismus nicht gesagt werden, und die Platinen verursachen dort einen großen Lärm. 2. Einstellvorrichtung mit Dreizahn-Getrieben. a) Für 4 Schiffchen. Herrn Fr. Hofmann in Turin ist fol gender Mechanismus für die Wechselladen- Bewegung patentiert, dessen Vorzüge vom Patentnehmer in die Prädikate: „große Ein fachheit und sichere Funktion der Organe“ zusammengefaßt werden. Das Ausführungs recht für die Schweiz hat die Maschinen fabrik Rüti, Zürich, erworben. Die regel mäßig per Doppelschuß wiederkehrenden Bewegungen von 33 und 47, Fig. 13 und 14, die Vertikalbewegung von 33 und die oszi- lierende von 47 finden statt wie vorher durch die Hubscheibe 39 und den Exzenter 40. Die Platinen 25—28, Fig- 13 und 14, tragen am Ende die Rahmen 20—23, Fig. 5 bis 8. Diese haben in ihrer rechteckigen Aussparung zweizahnige Ansätze. Die Zahl und Stellung der letzteren, teils links-, teils rechtsseitig in der Aussparung, übertragen beim Heben der Rahmen 20—23, entsprechend der Perforierung der Musterkarten, je eine halbe Umdrehung auf die Exzenterscheibe 11 oder 12, indem sie an einem der 3 Walzen zähne 16, 17, 18 (Fig. 12) angreifen. Da durch kommen die Exzenter-Stellungen nach den Figuren 1, 2, 3 und 4 zustande, welche dem Hebestift 3 des Hebels 3, 4, 5 eine der 4 Stellungen zur Einlegung der Schiffchen kasten I bis IV in die Schützenbahn geben, durch entsprechende Verschiebung der Hebel punkte 4 und 5. Wie das Heben einer Platine von der Tief- in die Hochstellung je eine halbe Drehung einer Exzenterscheibe 12 oder 13 veranlaßt, zeigen die Figuren 5, 9, 10 und 11. Es sei z. B. der Rahmen 20 der Platine 25 so zu heben, daß nach Figur 4 die Kasten stange 2 in ihre Tiefstellung zum Anstellen des Schiffchenkastens IV kommt. Dann muß der Exzenter 12 aus der Stellung Fig. 3 in die Stellung Fig. 4 kommen, d. h. eine halbe Drehung dem Uhrzeiger entgegen machen. Diese erhält er vom untern Doppelzahn des Rahmens 20, indem nach Fig. 9 zunächst der Stiftzahn 17 (Fig. 12) von der oberen Zahn ¬ flanke von unten ergriffen (Fig. 9), dann der Stiftzahn 18 von der Zahnlücke erfaßt (Fig. 10) wird und so am Ende der Hubbewegung von 20 der Exzenter 12 eine halbe Um drehung erhalten hat. Er ist aus der Stellung Fig. 3 in diejenige von Fig. 4 gekommen. Der Schiffchenkasten IV steht jetzt statt III vor der Ladenbahn. Wenn sich nunmehr die Platine 25, getragen vom Messer 33, wieder senkt, bleiben die Stiftzähne der Ex zenter 11 und 12 von den Doppelzähnen des Rahmens 20 unberührt. Die Platinen stellen sich für die Ruhelage auf einen höl zernen Untersatz 35, Fig. 14, am Boden. Die Exzenter-Sicherung für die Einstellung wird auch hier nach Fig. 15 durch die Knacken 14 (auch Fig. 12), welche die festen Nasen 51 anstoßen, bewirkt. b) Für 6 Schiffchen. Auch diese Konstruktion wird für 6 Schiffchenkastenzellen ausgeführt. Hier haben die Doppelzähne in dem unteren Platinen rahmen eine entsprechend andere Konstruktion, sodaß, wie bei der Vorrichtung mit Ketten und Walzen, noch 2 Zwischenstellungen für den Hebel 3, 4, 5, Fig. 13, herauskommen, entsprechend den 6 notwendigen Stellungen des Schiffchenkastens. Webstuhl mit Einrichtung, zwei Breiten festkantig nebeneinander zu weben, von der Firma E. Ohlischlaeger & Co. in Viersen und Fabrikdirektor Klaus in Neurettendorf i. Bö. Aus Fachkreisen wird uns über diese Neu erung berichtet: Zwei Stoffbreiten nebeneinander zu weben, ist seit langem bekannt und auch viel eingeführt. Die bekannten Einrichtungen hatten jedoch in der Hauptsache den großen Nachteil, daß die innere Kante, die sogenannte Schnittkante, nie mals eine wirklich feste Kante ist, wenn sie auch mit noch so wirksamem Schlingapparat und aus bestem Material hergestellt ist. Welchen Ärger und Verdruß diese Schnittkanten schon verursacht haben, davon weiß jeder Fachmann ein Lied zu singen. Die Schnittkante, noch so sauber ausgeführt, ist stets der Gefahr ausgesetzt, auszufransen, namentlich, wenn das Durch schneiden nicht sehr genau geschieht. Auch ist alsdann ein sogenannter Schnittbart nicht ganz zu vermeiden, was der Kante natürlich ein schlechtes Aussehen gibt. Wie ferner jeder Seidenfabrikant weiß, zieht die Kundschaft aus allgemein bekannten Gründen festkantige Waren stets vor und zwar nicht nur in Schirmstoffen, wo dies natürlich ist, sondern auch in Kleider stoffen; so wird kein Stück in besseren Kleider stoffen usw. anders als schmal festkantig ver langt und geliefert. Dieser Umstand führte dazu, daß namentlich für stranggefärbte Waren besondere schmale mechanische Webstühle in den Betrieben zur Aufstellung gelangten, die dann aber, wenn in den festkantigen Artikeln Aufträge nicht vor lagen, meistens stillgesetzt werden mußten. Sie zum Weben von Stapel-Artikeln, z. B. halb seidenen Futterstoffen, welche bekanntlich als Regel mit Schnittkante doppelbreit hergestellt werden, zu benutzen, war natürlich sehr wenig nutzbringend und daher nur als ein Notbehelf anzusehen. Wollte man nun auf den breiten Stühlen, auf denen in der Regel doppelbreite Waren, sei es mit, sei es ohne Schnittkante, gearbeitet werden, im Falle der Nachfrage ein fachbreite Stoffe festkantig weben, so kam man wieder in Verlegenheit durch den großen frei bleibenden Raum rechts und links neben der Ware. Durch den scharfen Zug, den der Schützen erhalten muß, 1. um die lange Strecke zu durchlaufen, 2. Um eine glatte saubere Kante zu erzielen, werden sehr große Anforderungen an das Ma terial gestellt. Ganz besonders aber steht die Raumbeanspruchung in gar keinem Verhältnis zur Herstellung. Diese Übelstände sind mit einem Schlage durch eine neue Einrichtung beseitigt, die den Vorzug größter Einfachheit hat. Diese Vorrichtung beruht auf einer Erfin dung der Firma E. Ohlischlaeger & Co. in Viersen in Verbindung mit einer solchen des Fabrikdirektors Klaus in Neurettendorf (Böh men) und genießt Patentschutz. Durch diese Konstruktion kann jeder vorhandene doppelbreite Webstuhl mit Leichtigkeit in kurzer Zeit von einem Webmeister in einen solchen für zwei festkantige Brei ten umgeändert und in derselben kurzen Zeit wieder in den früheren Zustand zur Anfertigung breiter Waren hergerichtet werden. Welchen Nutzen diese Erfindung bietet, braucht Fachleuten nicht auseinandergesetzt zu werden. Namentlich für einen Fabrikanten, der viele doppelbreiten Stühle besitzt und darauf je nach Nachfrage nunmehr breite Waren mit oder ohne Schlingdraht, oder schmale Waren festkantig herzustellen in der Lage ist, ist der Nutzen außerordentlich. Auch wird die Kund-