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gespeist wird. Im Stromkreis befindet sich ein Elektromagnet n mit 2 Spulen k und i. Vor diesen liegt der einarmige Hebel l mit Drehpunkt in o, so, dass er bei geschlossenem Strom von den Kernen k und i angezogen wird und sich dann vor die Nase m 1 stellt. Diese gehört aber nach Fig. ö der Muffen hälfte m an, welche mit der anderen Hälfte»» 2 zusammen auf der von den Cylindern aus angetriebenen Achse A sitzt. Wenn also eine Bandlücke zwischen h und g den Stromkreis schliesst, so wird der Muffentheil m durch l an der Nase m 1 angehalten, während die hälfte p nach links abzugleiten, weil mo mentan durch die noch nicht stillstehende Maschinentransmission p noch läuft, p wird bei f 3 den um f l drehbaren Hebel f aus schalten und dieser die Abstellstange e nach links schieben. Der oscillirende Hebel f nimmt auch die Schiene z mit und rückt sie von c ab, um eine unnütze Stromleitung durch nicht betheiligte Maschinentheile während der Ausrückzeit zu vermeiden. Die Schiene e vermittelt nämlich, unab hängig von Cylinder G, den Stromschluss von x 2 nach i, wenn die Spulen vollge- der Spinnerei hat schon manchen belehren den Artikel in den verschiedenen Fachblättern gezeitigt; über einen der werthvollsten Ge brauchsgegenstände, über die Schleif- oder Schmirgel-Walze, ist indess verhältnissmässig nur wenig in die Oeffentlichkeit gedrungen. Wenn man bedenkt, von welcher Wichtigkeit die gute oder schlechte Beschaffenheit einer Schleifwalze ist und wie viel von dem ver- ständnissvollen Gebrauch derselben abhängt, dann kommt man schliesslich zu dem Ergeb- niss, dass dieselbe eine der nützlichsten und unentbehrlichsten Hülfs-Werkzeuge in jeder Achse A momentan noch im Pfeilsinn sich dreht. Deshalb wird der Muffentheil m 2 an den schrägen Zahnflächen abgleiten und nach rechts ausweichen. Der Winkelhebel z rückt den Stift q 2 aus dem Einschnitt in der Schiene q aus, diese folgt dem Zug der Spiralfeder q i und zieht die Riemenschlaufe auf die Leerrolle. Elektrische Selbstabstellung für Vorspinnmaschinen. Auch hier ist ein besonderer Cylinder G hinter der Streck-Cylinderreihe anzuordnen, welcher mittelst der Einlaufplatten b (Fig. 6 und 7), welche je 2 Aufsteckfäden von den Spulen a durchlassen, die Leitungsverbindung oder Unterbrechung der Elektroden vermittelt. Die Einlaufplatten b sind durch b 1 federnd an G angelegt zur Sicherung der Contact- verbindung. Im Uebrigen geschieht die Uebertragung zur Riemengabel durch die selben Mittel wie bei der Strecke: die Lei tungsdrähte, welche von der kleinen Dynamo ausgehen, schliessen bei r und r 1 an einen Elektromagneten an, während bei p der An schluss an den Einlauf-Cylinder G und bei x 2 an die Einlaufplatte b erfolgt. Wenn bei b ein Faden bricht, so werden die Kerne i und i L des Elektromagneten erregt und ziehen die Platte k des Winkelhebels iok an, wäh rend i sich unter die Nasen g eines Sperr rades stellt, welches bis jetzt, durch RR 1 an getrieben, rotirte. Nunmehr ist es angehalten und zwingt die federnd an q angelegte Muffen laufen äind. In diesem Moment schiebt der Kehrapparat für die Umsteuerung des Spulen wagens die verticale Stange n aufwärts und sie wird durch die Nase s der Konus-Riemen führer-Zahnstange, wenn diese bei vollen Spulen am Ende links ihres Weges steht, unter die Schiene d gestossen, welche den Strom schliesst zum Abstellen der Maschine. Ich habe die besprochenen Constructionen nach ihrer vielfach von der A.-G. J. J.Rieter&Co. ausgeführten principiellen Anordnung vorge führt, ohne auf Constructions-Details oder im Laufe der Zeit getroffene Verbesserungen der letzteren einzugehen. Davon gelegentlich später. Sicher ist, dass die Einführung elektrischer Selbstabstellungen an genannten Maschinen sein gut Theil dazu beiträgt, bei geringerem Zeitaufwand das gelieferte Product wesentlich zu verbessern, Fehler, die sonst unvermeid lich sind, in Band- und Vorgarn abzustellen und so dem Ideal der Spinnerei-Theorie, dem fehlerlosen Gespinnst- oder Zwirnfaden, immer näher zu kommen. Der Schleifcylinder und seine Bedeu tung in der Streichgarn-Spinnerei. (Für die „Leipziger Monatschrift für Textil-lndustrie“ geschrieben von Emil Hennig.) [Nachdruck verboten.] Das immer reger werdende Interesse an den technischen Einrichtungen im Betriebe nur einigermaassen gut geleiteten Spinnerei ist. Welche Bedeutung man schon in früherer Zeit diesem Gegenstände im Krempelsaale beigelegt hat, geht daraus hervor, dass man sich früher in sehr origineller Weise einer einfachen, mit Schmirgel versehenen Holz schiene zum Schleifen der Kratzen bediente. Dieses allerdings sehr primitive Verfahren be stand darin, dass man ein vierkantiges Stück Holz (von ungefähr 10 cm. im Quadrat) ganz gerade auf allen vier Seitenflächen abrichtete, und zwar in derselben Länge, wie das Ge stell der Krempel breit ist. Auf dieser Holz schiene wurde nun der Schmirgel ganz gleich mässig aufgetragen, geleimt, getrocknet, und der Schmirgelapparat war somit fertig. Als dann . wurde die mit Schmirgel gesättigte, hölzerne, vierkantige Schiene an beiden En den mittelst Schraubenzwingen an den Schleif bock oder an die Seitenwände der Krempel gestelle befestigt und die Kratzen zum Schlei fen angestellt. Wenn nun die hier beschriebene Manipu lation im Allgemeinen auch eine sehr ein fache war, so wurde doch der Zweck des Schleifens nur in sehr unvollkommener Weise erreicht und hatte nur einen sehr zweifel haften Werth. Ausserdem erforderte dieses Ver fahren auch viel Zeit, aber dasselbe gab ge- wissermaassen doch die Veranlassung und zeigte den Weg für die spätere Ausbildung bezw. Entstehung der Schmirgelwalze. Die Schleifwalze, wie sie jetzt zur Verwendung 2