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Der October war der erste Monat des Jahres 1899 gewesen, welcher einen niedrigem Ausfuhrwerth er geben hatte als sein gleichnamiger Vorgänger im Vor jahre. Für den November stellt sich das Verhältniss noch ungünstiger. Im November 1898 waren Textil fabrikate f r 54301000 Jb ausgegangen; die Ausfuhr des 1899er November bleibt um 7,4% dahinter zurück. Wie im October, ist der Rückgang zum grössten Theil durch England veranlasst. Dieses Land bezog im Ganzen nur für 11768000 Jb gegen 15206000.# im November 1898, also um den bedeutenden Betrag | von 22,6% weniger. Wie im October fällt der Hanpt- theil des Rückganges auf baumwollene und wollene Kleider und Putzwaaren, von denen nur für 1054000 Jb gegen 3444000 Jb im November 1898 ausgegangen sind. Daneben aber haben sich besonders ungünstig die Posamente aller Art verhalten; von baumwollenen, wollenen und halb seidenen Posamenten, sowie von Waaren aus Ge spinsten in Verbindung mit anderen Materialien, die auch grösstentheils Posamente sind, sind im Ganzen nur für 753000 Jb gegen 1695000 „# abgesetzt worden. Verhältnissmässig ansehnlich ist auch der Rück gang der halbseidenen Bänder von 518000.# auf 193000.# unbedruckten Wollfilze etc. „ 325000.# „ 172000.# Corsets „ 282000.# „ 150000^ Eine bemerkenswerthe Ausfuhrzunahme haben nur die halbseidenen Zeuge erfahren, von 2793000 Jb auf 3288000 Jb, und die gebleichten etc. undichten Baum wollgewebe, von 98000 Jb auf 200000 Jb. Einen Theil des in England erlittenen Verlustes haben die Vereinigten Staaten wieder eingebracht, welche für 7194000 Jb gegen 5799000 Jb im November 1898 aufnahmen, somit 24,0% mehr- Die Zunahme ist die grösste, welche ein Monat des Jahres 1899 erreicht hat. Sie ist hauptsächlich durch folgende Artikel veranlasst: No- No- vember vember Zu ¬ 1899 1898 nahme Jb Jb Jb baumwollene Wirkwaaren 1580000 1062000 518000 baumwollene Spitzen und Stickereien 549000 186000 363000 künstliche Blumen 1001000 671000 333000 Zunahmen von je etwa 100000 Jb haben äusser- dem noch unbedruckte Wollenstoffe und halbseidene Bänder, während die einzige ansehnliche Abnahme sich bei den halbseidenen Zeugen findet, von denen nur für 1254000 Jb gegen 1561000.# im vorjährigen November ausgegangen sind; für sie sind die Ausweise schon seit September ungünstig. Die Gesainmtheit der anderen Länder als Eng land und die Vereinigten Staaten hat im Ganzen für 31299000 .# gegen 83296000 Jb im November 1898 aufgenommen, also 6,0% weniger; ein so ungünstiges Verhältniss wie es seit längerer Zeit nicht vorgekommen ist. Wie bei England hat der Rückgang hauptsächlich die baumwollenen und wollenen Kleider und Putzwaaren betroffen, von denen nur für 2627000 Jb gegen 4235000 Jb im vorjährigen November ausgeführt worden sind, hauptsächlich in Folge davon, dass Holland nur für 721000 .# gegen 2579000 Jb genommen hat. Der nächst bedeutende Verlust hat die unbe druckten Wollenstoffe betroffen, von denen nur für 6 788000 Jb gegen 7650000 Jb im Vorjahr ausgeführt worden sind. An der Abnahme sind zahlreiche Län der mit nicht gerade hohen Beträgen betheiligt, nament lich aber haben die drei skandinavischen Länder und Finnland zusammen nur für 1254000 Jb gegen 1899000 .# im Vorjahr aufgenommen. Dem gegen über steht eine beträchtliche Absatzzunahme nur in Chile, — 390000 .-# gegen 161000 Jb. Die Ausfuhr der unbedruckten wollenen Wirk- waaren ist von 1594000 .# auf 1172 000 Jb, also um 422000 Jb, die der halbseidenen Zeuge von 2594000 Jb auf 2178000 Jb, also um 416000 Jb zu rückgegangen. Von den ersteren nahm die Türkei nur für 55000 Jb gegen 232000 Jb, Holland für 266000.# gegen 392000.#, die Schweiz für 136000 # gegen 215 000 Jb. Von den halbseidenen Zeueen gingen zwar für 105000.# mehr nach Frankreich als im Vorjahr, dagegen stellte sich die Ausfuhr nach Engl.-Ostmdien nur auf 112000 .# gegen 355000 Jb der Türkei „ „ 105000 .# ‘ „ 309000 Jb Belgien „ „ 198000 Jb „ 277000 # der Schweiz „ „ 93000,# „ 169000.# Erwähnung verdient endlich, dass die Ausfuhr von baumwollener und leinener Leibwäsche zwar nach Russland von 200000 .,# auf 257000 .# Frankreich „ 15000 .# B 62000 ..# gestiegen, dagegen nach Holland von 339000 Jt auf 243000 Jb gefallen ist, sodass sich unter Mitberücksichtigung einiger anderer Rückgänge im Ganzen eine Abnahme von 118000 Jb ergiebt. Gegenüber den verschiedenen Verlusten steht eine ansehnliche Ausfuhrzunahme nur bei den gefärbten etc. dichten Baumwollstoffen, von denen für 5015000 Jb gegen 4398000 Jb im vorjährigen November, also 617 000 Jb mehr ausgegangen sind. Zwar hat Rumänien nur für 27000 .# gegen 165000 Jb die Türkei „ „ 102000 #! „ 183000 Jb aufgenommen, dagegen Argentinien für 1088000 Jb gegen 790000 Jb Chile „ 473000 Jb „ 279000 .# Holland „ 477000 .# „ 293000 .#.. Bei einigen anderen Waarenarten finden sich noch Ausfuhrzunahmen, die aber nur zwischen 100000 Jb bis 180000 Jb erreichen. Es sind dies in absteigen der Ordnung folgende: Zunahme hauptsächlich veranlasst Waaren aus Gespinnsten in durch Verbindung mit anderen Materialien Belgien und Holland, baumwollene Wirkwaaren Chile, | halbseidene Posamente Holland etc., I gebleichte etc. undichte Baumwollgewebe Argentinien, Oesterreich etc. Im Allgemeinen haben sich im November beson- | ders ungünstig verhalten Holland und die Türkei, während Chile verhältnissmässig besonders günstige Resultate ergeben hat. M. Diezmann. Die Schwächung der Baumwollfaser während der verschiedenen Stadien ihrer Behandlung und Verarbeitung. (Bericht für die „Leipziger Monatschrift für Textil industrie“ von Richard Esch.) Ein Vortrag des Prof. 0. L. Norton in einer Versammlung der New England Manu- facturer’s Association enthält so viel Inter essantes, dass Referent einen kurzen Auszug den Lesern dieser Monatschrift nicht vorent halten möchte. Prof. C. L. Norton führte etwa Folgen des aus: „Als ich einmal mit Mr. Atkinson mich unterhielt, äusserte dieser den Wunsch, die Schwächung der Baumwollfaser zu bestimmen, welche sie bei ihrer Verarbeitung, vom Ern ten bis zur Herstellung von fertigem Stoff, er leidet. Es war mir sofort einleuchtend, dass sich aus dem Versuch, den durchschnittlichen Halt der Fasern einer Partie Baumwolle zu bestimmen, die Nothwendigkeit der Prüfung einer Unmasse derselben ergeben würde. Ein Pfund Baumwolle enthält wenigstens 100 Millionen Fasern, deren Halt ausserordentlich verschieden ist. 1OO Tausend sind unter diesen Verhältnissen ein kleiner Bruchtheil, und doch müssen sie alle zerrissen werden, um ein klares Bild von dem Einfluss der ver schiedenen Arbeitsprocesse zu gewinnen. Wenn man die einzige, bisher gebräuch liche Prüfungsmethode anwendet, ist es für eine einzelne Person nicht möglich, 1OOOOO Fasern in einem Jahre zu prüfen und dann ist die Arbeit eine so trockene, und Auge und Kopf derart anstrengende, dass ein ver nünftiger Mensch Gefahr läuft, dabei seinen Verstand zu verlieren. Die Maschine, deren ich mich schliesslich zu einer Erfolg versprechenden Untersuchung bediente, ist ausschliesslich das Werk meiner Hände. Ich würde meine Maschine beschrei ben, doch müsste ich fürchten, vollständig in Abhängigkeit von irgend einem anderen zu gerathen, der es für gut befindet, meine Ar beit in Stahl und Messing umzusetzen. In Anbetracht des unvollkommenen Zu standes meiner Untersuchung und des natür lichen Wunsches, ein weites Feld für meine Thätigkeit zu haben, ist es nicht rathsam, jetzt schon die Einzelheiten des Mechanismus vorzuführen. Es mag genügen zu sagen, dass ich damit aus einer Handvoll Baumwolle Faser nach Faser ausziehen, dieselbe Stück für Stück in die Maschine einlegen und auf ihre Festigkeit prüfen kann und zwar mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 150 I Stück pro Stunde, und dass am Schlüsse aller Untersuchungen die Zerreissfestigkeiten der einzelnen Fasern bis auf die peinlichste Genauigkeit sich auf einem Papierstreifen aufgezeichnet finden. Auf diese Art und Weise habe ich jeden Tag 2 bis 3 Stunden nach Schluss meiner Lehrthätigkeit Baum wollfasern geprüft. Eine andere Maschine zieht den Durch schnitt aus allen einzelnen Untersuchungen und registrirt die Festigkeiten. Auch diese ist nicht patentirt, und ich muss daher von einer detaillirten Beschreibung der einzelnen Mechanismen vorläufig absehen. Die erste Frage, die sich nach Fertigstellen der Maschinen ergab, war die, nach der ein zuhaltenden Art und Weise, einen guten Durch schnitt aus einer Partie Baumwolle zu er halten. Ich nahm 1. einen Ballen Upland, der auf einer Säge-Egrenirmaschine entkernt war, 2. i einen solchen derselben Klasse, auf einer Walzen-Egrenirmaschine behandelt, 3. eine Probe von noch nicht bearbeiteter Baumwolle am Kern, und endlich 4. ein Muster von Garn. Bei allen Versuchen, ausgenommen den von gepflückter Baumwolle, fand ich, dass eine sorgfältige Auswahl von 100 Fasern genügte, um einen Durchnitt aller Festigkeiten bis auf