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setzen (wenn unterhalb des Tisches nicht ein Blech oder Brett zum Auffangen der Flocken angebracht ist), die von der linken Seitenbürste nicht fortgenom men werden können und in Folge dessen mit unter der Waare unter dem Schneidezug durchgehen. Da nun diese sich mit durchschleichenden Haarflockeu die Waare an der betreffenden Stelle entsprechend näher an das Schneidezeug herandrücken, müssen selbstver ständlich kahlere Stellen, und in schlimmeren Fällen Löcher zum Vorschein kommen. Darum müssen die die Scheermaschine bedienenden Leute immer mit ihr Augenmerk hierauf richten und sich in dieser Weise bemerkbar machende Haarflocken von der linken Seite entfernen, noch bevor sie bis zum Schneidezeug ge langen. Zur Vermeidung solcher Fehler ist daher auch mit zu beachten, dass jedesmal nach der Fertig stellung eines Stückes der Tisch vorn sauber abge kehrt wird, damit nicht erst eine starke Flocken ansammlung an demselben stattfindet. Werden diese einfachsten Vorsichtsmaassregeln nicht äusser acht ge lassen, und es erscheinen trotzdem noch solche kahle Stellen und Löcher in den Stoffen, dann kann nur noch eine falsche Stellung des Schneidezeuges zum Tisch die Schuld daran tragen. Das wäre ja eigent lich an erster Stelle zu untersuchen. Da ich aber nicht annehmen kann, dass mau eine solche falsche Stellung des Sehneidezeugs nicht herausgefunden haben sollte, habe ich diese Möglichkeit an letzter Stelle er wähnt. G. H. Appretur von „Town Cloths“ und „Broad Cloths.“ (Antwort auf Frage No. 493: „Wie werden die bekannten farbigen WoHentücher, sogenannte „Town Cloths 4 ' und „Broad Cloths 1 *, wie solche in der Lausitz iür Export nach Indien fabricirt werden, appre- firt, damit sie einen schönen, tiefen Glanz bekommen?“) I. Dem Namen nach kenne ich die „Town Cloths“ und „Broad Cloths“ nicht. Segelt doch manche Art Waare unter verschiedener Flagge und hat vor der anderen weiter nichts als den fremden Namen voraus. Da aber die Frage 492 und 493 dem Anschein nach zusammengehören, was sich aus der Randbemerkung zu diesen beiden Fragen schliessen lässt, scheint es sich hier auch um eine gewisse Art stückfarbiger Strichtuche zu handeln. Um auf solchen einen schönen, tiefen Glanz zu bekommen, gleichviel ob dabei eine leichtere oder schwerere Qualität in Betracht kommt, müssen die Tuche zum Beschlüsse des Rauhens gut im vollen Wasser verstrichen werden und dann, fest zusammengerollt, mit dem ganzen Wasser wenigstens bis zum anderen Tage liegen bleiben. Nach dem Trocknen werden sie etwa bis zur Hälfte abgeschoren, dann stark gepresst und decatirt, worauf man sie zum Färben bringt. Besser ist es aber, wenn man sie nach dem Decatiren auf der Waschmaschine etwas mit Wasser spült, oder sie nöthigenfalls gar mit Walkerde wäscht. Damit verschwinden nicht nur die etwa in der Waare zurückgebliebenen Unreinigkeiten, welche sich durch das Rauhen und die Dampfbehandlung beim Decatiren noch gelöst haben sollten, sondern das hierbei erzielte gründliche Durchnetzen der Waare vor dem Färben dient auch wesentlich dazu, um eine gleichmässige Farbe auf den Tuchen zu erlangen. Nach dem Färben werden die Stücke natürlich wieder gut gespült, abermals im vollen Wasser verstrichen und über Nacht liegen gelassen. Sind sie getrocknet, dann werden sie vollends fertig geschoren und nach dem Flüssen (fertig Noppen) nochmals gut warm und stark • gepresst und darauf dekatirt, damit werden sie gleichzeitig krumpffrei. Zu diesem jedesmaligen Pressen vor dem Decatiren gehört eine zweimalige Behandlung in der Spahupresse, wenn die Tücher einen schönen tiefen Glanz bekommen sollen. Die Walzenpresse, und wäre es auch eine der besten, reicht dazu nicht aus. Man kann sie bei solchen Tüchern höchstens zu einem noch gewünschten letzten Glätten nach dem Decatiren benutzen. Würde mir ein Muster von den betreffenden Woll tüchern in die Hände gegeben, so würde ich genau die Appreturvorschrift dazu liefern. G. Helmrich. II. Um auf Town Cloths und Broad Cloths einen schönen tiefen Glanz zu erhalten, muss die Waare nass verstrichen, dann nass decatirt, getrocknet, geschoren, gepresst, trocken decatirt und schliesslich abgedämpft werden. Wesentlich ist, dass die Waare bereits bei der nassen Behandlung den erforderlichen Glanz enthält, da dieser es ist, welcher den Charakter der Waare bedingt. Die Koch- und Nassdecatirma- schinen, welche u. a. von den Firmen C. H. Weis bach in Chemnitz und Wagner & Hamburger in Görlitz gebaut werden, sind für diesen Zweck sehr empfehlenswert!). Untersuchung von Kartoffelmehl und Weizen stärke auf ihren Werth als Schlicht- und Appreturmaterial. (Antwort auf Frage No. 483: „Giebt es ein sicheres Verfahren, die Qualität der Schlicht- und Appreturmaterialien, wie Kartoffelmehl und Weizenstärke, zu bestimmen, resp. den Klebstoff zu untersuchen oder zu vergleichen? Wer liefert event. hierzu geeignete Apparate?*) Zur Untersuchung von Kartoffelmehl und Weizen stärke etc. auf ihren Gehalt an Klebstoff u. s. w. ge hören chemische Kenntnisse. Sie gehört in ein che misches Laboratorium. Es sind das aber so billige Stoffe, dass sich eine chemische Untersuchung zum Zwecke ihrer Verwendung als Schlicht- und Appretur material gar nicht erst lohnt, falls man sieht, dass sich das Mehl, resp. die Stärke, vollständig in Wasser auflöst und in Folge dessen keine fremden, schäd lichen Bestandtheile enthält. Reicht die Klebkraft dieser Materialien zum Schlichten bestimmter Garne oder zum Appretiren gewisser Gewebe-Artikel nicht aus, so muss man eben Materialien von grösserer Klebkraft, wie Dextrin, Leim u. dergl. mit hinzu nehmen. H. Bleichen von Baumwoll-Tricot. (Antwort auf Frage No. 500: „Wie muss Baumwoll-Tricot gebleicht werden, in Schläuchen von 1 m Breite, damit derselbe nicht hart wird, und der Rauhfaden, sogenannte Kettfaden, beim Rauhen, nach dem die Waare gebleicht ist, noch einen schönen Pelz giebt? Wie muss die Installation hierzu sein? Wie muss das Chlor behandelt oder vielmehr^zubereitet werden ? Was wird bei diesem Bleichprocess äusser Chlor noch verwendet?“) Um die nach der Bleiche mit Chlor der Waare anhaftende Härte zu beseitigen, ist es nöthig, als Schlussoperation des Bleichverfahrens ein gründliches Seifen mit guter Oel- (sog. Marseiller-) Seife vorzu- ) nehmen und zwar unter Zuhülfenahme mechanischer ’ Hülfsmittel, am besten, Stampf- oder Walzenwalke. Ist diese nicht vorhanden, dann genügt wohl ein tüchtiges Durchkneten der Waare in einem starken Seifenbade mit den Händen, so lange bis es schäumt. Selbstverständlich muss die Waare vollkommen frei von Chlor- und Säurerückständen sein, da diese die Seife zersetzen und einen sehr schwer zu beseitigen den Oelniederschlag auf der Faser bilden, welcher die Bleiche vergilbt. Es ist nicht zu befürchten, dass durch das Walken die Waare verfilzt, da die Baum wollfaser die Eigenschaft des Filzens, wie sie die ani malische Wolle hat, nicht besitzt, vielmehr öffnet und lockert die Walkoperation die Waare, so dass anzu nehmen ist, dass hierdurch das Rauhen begünstigt wird. Die Chlorbäder sollten 12—lüprocentig nach Penot sein. Otto Holtz. Patent-Ertheilungen. Deutschland. Vom 27. December 1899. 8. No. 109045. Uebergussapparat. — A. Urban, Sagau. Vom 29/4 99 ab. — U. 1446. — 8. No. 109046. Trockenmaschine für Bastbänder u. dergl.— F. Rah- lenbeck, Barmen, Heckinghauserstr. 70. Vom 6/7 99 ab. — R. 13293. — 25. No. 108977. Maschine zur Herstellung geflochtener Seile mit trapezförmigem Querschnitt. — F. E. A. Günther, Halberstadt. Vom 21/3 99 ab. — G. 13279. — 25. No. 108985. Netzknüpfmaschine. — R. Semmler sen., Siegmar i/S. Vom 14/9 97 ab. — S. 10674. — 76. No. 109058. Krempel. — S. Beran, Brünn; Vertr.: Dr. Job. Schanz, Berlin, Leipzigerstr. 91. Vom 25/8 98 ab. — Sch. 13963. — 76. 109131. Ausrückvorrichtung für Spülmaschinen. — J. R. Leeson, Boston; Vertr.: F. C. Glaser u. L. Glaser, Berlin, Lindenstr. 80. Vom 9/1 96 ab. — L. 10087. — 76. No. 109147. Spinn krempel. — W. H. Drury, Waltham, V. St. A.; Vertr.: Carl Pieper, Heinrich Springmann u. Th. Stört, Berlin, Hindersinstr. 3. Vom 12/8 98 ab. — D. 9193. — 76. No. 109156. Spülmaschinen für cylindrische Kreuzspulen mit gemusterter Umfläche. — Güter mann & Co., Waldkirch-Gut ach i/Baden. Vom 31/1 95 ab. — G. 9540. — 76. No. 109157. Vorrichtung für Zwirn-, Duplir-, Spul- u. dergl, Maschinen zum Stillsetzen der Zuführungswalze bei Fadenbruch. — A. Lepoutre, Paris, 19 rue de Cambon; Vertr.: Fr. Meffert u. Dr. L. Sell, Berlin, Dorotheenstr. 22. Vom 6/12 98 ab. — L. 12738. — 86. No. 109097. Ver fahren und Einrichtung zur Herstellung von Patronen für Webereizwecke; Zus. z.Pat. 92835. — F. Habrich, Hagen i/W., Parkstr. 1. Vom 23/7 98 ab. — H. 20697. — 86. No. 109098. Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Patronen für Webereizwecke; Zus. z. Pat. 92835. — F. Habrich, Hagen i/W. Vom 23/7 98 ab. — H. 21387. — 86. No. 109099. Doppelhub-Schaftmaschine. — C. M. Madsen, Kopen hagen, Blaagaardsgade 31b; Vertr.: Carl Fr. Reichelt, Berlin, Luisenstr. 36. Vom 28/7 98 ab. — M. 15607. Vom 2. Januar 1900. 25. No. 109205. Maschine zur Herstellung ge flochtener Seile. — F. E. A. Günther, Halberstadt. Vom 21/3 99 ab. — G. 13547. — 25. No. 109271. Häkelmaschine für Zierfaden-Posamente. — Th. P reuss. Buchholz i/S. Vom 14/9 97 ab. — P. 9176. — 76. No. 109 253. Durchzug mit zwei hinter einander liegenden Nadelstabketten. — J. Good & Jennings Patent Machine Cordage Company, 301 Park Ave, Brooklvn; Vertr.: C. H. Knoop, Dresden. Vom 10/8 98 ab — G. 13085. — 86. No. 109199. Vor richtung zur Controlle und zum selbstthätigen Regu- liren der Schussdichte auf Webstühlen; Zus. z. Pat. 108 663. — J. A. Schaufelberger, Winterthur; Vertr.: Hugo Pataky u. Wilhelm Pataky, Berlin, Luisenstr. 25. Vom 23/6 99 ab. — Sch. 14919. Vom 8. Januar 1900. 8. No. 109285. Gewebestreckmaschine. — A Ashworth, Manchester, Marketstr. 70; Vertr.: Robert Krayn, Berlin, Oranienburgerstr. 58. Vom 7/5 99 ab. — A. 6424. — 8. No. 109390 Verfahren zum gleich zeitigen Färben und Steifen von Textilmaterialien. — J. W. Fries. Salem, North Carolina, V. St. A.; Vertr.: Hugo Pataky u. Wilhelm Pataky, Berlin, Luisenstr. 25. Vom 7/3 99 ab. — F. 11674. - 25. No. 109286. Sperrvorrichtung für die Kurbel Lamb’scher Strick maschinen. Edouard Dubied &Co., Couvet, Schweiz; Vertr. : Ph. v. Hertling u. Th. Haupt, Berlin, Bern burgerstr. 13. Vom 16/4 99 ab. — D. 9760. — 29. No. 109323. Verfahren zum Entkletten von Wolle in Form von Wickeln oder Spulen. — E. Roussel u. D. Lefebvre, Roubaix;. Vertr.: R. Deissler, J. Maemecke u. Fr. Deissler, Berlin, Louisenstr. 31a. Vom 21/7 98 ab. — R. 12317. — 86. No. 109311. Elektrischer Kettenfadenwächter. — F. E. Kip, Mont- clair, Essex, V. St. A.; Vertr.: E. W. Hopkins, An der Stadtbahn 24, u. Carl Röstel, Neue Wilhelmstr. 1, Berlin. Vom 21/12 97 ab. - K. 16795. - 86. No. 109312. — Vorrichtung zum Zerschneiden der Schussfransen auf dem Webstuhl. — O. Popper, Königinhof a,E., Böhmen; Vertr.: Richard Lüders, Görlitz. Vom 4/11 98 ab. — P. 10176. Vom 15. Januar 1900. 8. No. 109431. Maschine zum Mercerisiren von Strähngarn. — Th. E. Schiefner u. Getzner, Mutter & Cie., Bludenz, Vorarlberg; Vertr.: Carl Pieper, Heinrich Springmann u. Th. Stört, Berlin, Hindersinstr. 3. Vom 24/7 98 ab. — Sch. 14471. — 8. No. 109 607. Verfahren zur Veredelung von Textil fasern. — F. W. Scheulen, Unter-Barmen. Vom 24/10 96 ab. - Sch. 11994. — 25. No. 109501. Französischer Rundwirkstuhl zur Herstellung einer weitmaschigen Wirkwaare. — C. Axamitt, Balingen, Württ. Vom 20/11 98 ab. — A. 6102. — 29. No. 109465 Vorrichtung zum Rösten und Trocknen von Flachs und anderen pflanzlichen Gespinnstfasern. — A. Lambling, St. Gallen; Vertr.: F. C. Glaser u. L. Glaser, Berlin, Lindenstr. 80. Vom 20/3 98 ab. — L. 12974. — 76. No. 109513. Läufer für Ring spinn- und Ringzwirnmaschinen. — J. W. Cook, Manchester, Exchange Street 2; Vertr.: F. C. Glaser u. L. Glaser, Berlin, Lindenstr. 80. Vom 11/7 99 ab. — C. 8383. — 76. No. 109527. Vorrichtung für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen zur Verhütung des Zusammenspinnens benachbarter Fäden bei eintreten dem Fadenbruch. — A. Koechlin, Mülhausen i/E., Spiegelthor 8. Vom 21/6 99 ab. — K. 18275. — 86. No. 109565. Vorrichtung für Webstühle zum Abfangen des Schussfadens an den Gewebekanten. — C. F. Klein-Schlatter, Barmen. Vom 3/4 98 ab. — K. 16422. — 86. No. 109567. Kettenbaumbandbremse für Webstühle: — Carl Weck & Co., Dölau b/Greiz. Vom 3/5 99 ab. - W. 15155. 86. No. 109568. Schützenwächter für Bandwebstühle. — C. Finken rath, Barmen, Querstr. 7. Vom 1/6 99 ab. — F. 11921. Vom 22. Januar 1900. 8. No. 109699. Erzeugung von Azofarbstoffen auf der Faser unter Anwendung von wolframsauren Salzen; Zus. z. Pat. 108231. — Dr. G. G. Hepburn, Schlüsselburg b/St. Petersburg; Vertr.: Richard Lüders, Görlitz. Vom 1/7 99 ab. — H. 22354. — 8. No. 109756. Verfahren zum Mercerisiren von Garnen. — Th. E. Schiefner, Wien, Grillgasse 6: Vertr.: Carl Pieper, Heinrich Springmann u. Th. Stört, Berlin, Hindersinstr. 3. Vom 10/4 98 ab. — Sch. 13557. — 8. No. 109 757. Druckwalzenlagerung für Druck maschinen; Zus. z. Pat. 105258. — Dr. A. Jaehu;