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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.08.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100823016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910082301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910082301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-23
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
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Epielvian findet den 27. d. MtS. eine grobe E r - in welcher er Gustav Curth aus. Im Saale wie immer Abends 10 Uhr gelangt ein Niefen-Brillant- Nummern) zum Äbbrennen mit davauffoigen« Beleuchtung, «inder in Begleitung der Titern Wer also ein vaar Stunden in Heute nachmittag Z48 Uhr kon- 18er Manen-Regiments (Radccke). SO Pf. Neu das «mrarium für Eintritt in der der Dampsschifflandebrücke versnüsungen. jrvüall-Palast-Theatrr. Der sensationelle allabendlich den größten Beifall. Sonnabend, nachmittags 4 Uhr veranstaltet Ernest Thorn 1 r a - 1 n d e r - Z a u b e r v o r st e I l u n g , seine neuesten Illusionen und Zaubereien Vorfahrt. Die Preise find für Erwachsene und Kinder bedeutend ermützigt. Im Leipziger Palmengartei, ist der Aufenthalt setzt be sonders angenehm. Es finden dort täglich Konzerte der besten Militär- und Zivilkapellen statt. So konzertiert am heutigen Dienstag nachmittags und abends das wegen seiner vorzüg lichen Leistungen mit Recht besonders geschätzte MusikkorpS des Kgl. Sächs. 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 nach einem von Musikmeister Siltsch nach künstlerischen Grundsätzen auS- gewählten Programm, das auch einige bemerkenswerte Neu heiten, darunter den gewaltig wirkenden .Prätorianer-Marsch" aus „Ono vadis" von F. Nowowiesski, enthält. Morgen Mittwoch werden zwei Konzerte des vollzähligen Willy Wolf- Orchesters veranstaltet. Zoologischer warten, zertiert die Kapelle des Eintritt 75 Ps., Kinder See- und Sützwassertiere, größte Sehenswürdigkeit, hierzu 30 Pf., Kinder 15 Pf. Morgen nachmittag Z45 Uhr und abends 8 Uhr Konzerte von der 107er Kapelle ((Siltsch). Reichhaltiger Tierbestand. Bvnorand. Zu den gern besuchten Etablissements zählt unstreitig „Bonorand". —Täglich nachmittags von 4 Uhr ab große Kaffee-Konzerte, auSgeführt von dem gesamten Bono- rand-Orchester unter persönlicher Leitung des Herrn Dtt. Map Beckmann. Eintritt frei. Diese Nachmittag-Konzerte f nden bei ungünstiger Witterung im Saal, statt (mit Ausnahme vcn Sonnabend nachmittag). — Heute abend von 8—11 Uhr Großes Militär-Konzert, ausgeführt vom 77er Artillerie-Regi ment unter Leitung des Herrn Obermusikmeisters Kurts. — Kaffee und Backware sind anfS beste anerkannt. Allseitige Beliebtheit erfreut sich die Einführung der halben Portion Kaffee an den Nachmittagen. — Was Küche anbetrifft, findet man stets eine reichhaltige Speisekarte mit zivilen Preisen. Biere und Weine sind gut gepflegt. Wer das Etablissement Donorand einmal besucht hat, der kommt auch wieder. Drei Lilien. Das beste der originellen Lilien- und Rosen feste findet heute abend statt und sind hierzu besonders um fassende und interessante Vorkehrungen getroffen. Die Seidel- Sänger eröffnen das Fest 8 Uhr mit einem großartigen Schlager.Programm, dem sich 10 Uhr der Sommernachtsball anschließt. Miarlottenhof. Heute nachmittag und abends findet in dem prächtigen Etablissement großes Konzert der Kapelle des 179. Regiments (Wurzen) unter persönlicher Leitung des Herrn Obermusikmeisters Josef Kapitän statt. Sehr gute Pro- grammc sind vorgesehen, so daß sowohl der Musik- als auch der Naturfreund sich in feder Weis« befriedigt fühlen wird. Wahren, Alter Gasthof. Es dürfte allgemein bekannt sein, daß es kaum einen reizenderen Platz in Leipzigs näherer Umgebung gibt, um heitere Stimmung zu erlangen, als den Alten Gasthof Wahren, weil Bremers August stets für beste Unterhaltung und Bewirtung seiner Gäste sorgt. Heute Diens tag zum 15. Alpenfeste führt das Hauptkonzert das bekannte Konzertorchester großer Decbs. Feuerwerk (15 der bengalischer erhalten Lampions gratis. der angenehmsten Weise verbringen will, der besuche heute Dienstag obiges Etablissement. Sus Süchle«. Dresden, 22. August. * Hofnachrichten. Der König wohnte gestern früh dem Gottesdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei und reiste 11 Uhr 11 Minuten vormittags nach Tarvis. Die Rückkehr nach Dresden wird am 30. August früh erfolgen. * Di« Reise des Königs nach Nubien. Die von dem König Friedrich August von Sachsen in Aus sicht genommene Reise nach Aegypten und Nubien, die anfangs 1911 stattfinden soll, wird, wie verlautet, mit dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Bre men" gemacht werden. König Friedrich August hat den Dampfer des Norddeutschen Lloyd schon wieder holt zu Mittelmcerreisen usw. benutzt und auch der verstorbene Onkel des Königs Friedrich August, König Albert von Sachsen, hat mit dem Nord nung leitete, scheuten die Pferde. Kirsche kam zum Stürzen, wobei ihm die Räder über die Brust gingen. Schwerverletzt und besinnungslos wurde er aufgehoben. * Großröhrsdorf, 22. August. lAn Wund starr» krampf) ist plötzlich der Fabrikbesitzer Bruno Haupt, Inhaber der Firma L. A. Thomas hier, im besten Mannesalter gestorben. Er hatte sich eine geringe Verletzung an der rechten Hand zugezogen. Nach wenigen Tagen trat plötzlich eine Verschlim merung ein, die den Tod herbeiführte. Aus Sschlens Umgebung. * Altenburg, 22. August. (Hofnachrichten.) Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg ist von seiner mehrwöchigen Reise, während der er Segelfahrten aus der Ostsee ausführte, in Schloß Hummelshain wieder eingetroffen. Ebenso trafen dort auch die Herzogin und die herzoglichen Kinder wieder ein. ---Meuselwitz, 21. August. (Ernennung.) Pri vatmann Heinrich Backmann, lange Jahre Stadt verordneter und Kommandant der freiwilligen Feuer wehr, ist zum Ratsherrn ernannt worden. st Eisenberg, 22. August. (Der Ausstand) in den Etuisfabriken ist nun nach den leider ergebnis los verlaufenen Verhandlungen zur Tatsache ge worden. Noch in später Nachtstunde haben am Freitag die Arbeiter mit großer Mehrheit, 297 gegen 26 Stimmen, beschlossen, heute in den Ausstand zu treten. * Koburg, 22. August. (Ueberfahren.) Im be nachbarten Creidlitz wurde ein zweijähriges Kind des Erdarbeiters Albert Bunzel von einem Wagen so unglücklich überfahren, daß es bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. * Friedrichroda, 22. August. (Tödlicher Un fall.) In einer Holzschneidemühle wurde der 18jährige Schreiner Hermann Koch beim Auflegen eines Riemens von der Transmission erfaßt und mehrere Male herumgeschleudert. Der Be dauernswerte wurde buchstäblich zerrissen. * Sctileiz, 21. August. (Verhaftet) Der Schiefer decker H. Teichmann, dessen Taten die ganze Um gegend in Aufregung versetzten, wurde in dem be nachbarten Lössau verhaftet und ins Amtsgerichts gefängnis eingeliefert. Bei seiner Verhaftung halte der jugendliche Verbrecher, der aus Wurzbach stammt, zwei Revolver bei sich, von denen der eine geladen war. Aken, 22. August. (Ertrunken.) Don einem Schleppkahn, der sich im Anhänge eines böhmischen Dampfers befand, stürzte in der Nähe unserer Stadt ein Bootsmann über Bord und ertrank. Die Leiche wurde geborgen. Zcbmiatr „Neue strall" urteilt «ter Ne»i»t«: ... in N.-L. empfahl mir Herr Privatus N .... zur Bekämpfung meiner durch den anstrengenden Beruf und oen Großstadtlärm hervorgerufenen Neur asthenie Ihr Nährmittel „Neue Kraft". Es freut mich. Ihnen mitteilen zu können, daß ich mich tat sächlich schon nach dem Gebrauch von nur 3 kleinen Büchsen Ihres Präparates bedeutend wohler fühle, trotzdem ich jeden Tag nicht nur die anstrengenden.... Sitzungen zu leiten, sondern obendrein noch zur Er ledigung der Vorarbeiten zu den.... jeden Abend bis über Mitternacht hinaus (meist bis 1 und 2 Uhr nachts) zu Hause geistig zu arbeiten habe. Die boh renden Kopfschmerzen, besonders an den Schläfen und im Hinterkopf (der mir so schwer wie Blei war), haben fast ganz nachgelassen, und die vielfach mit Erbrechen verbundenen Schwindelanfälle, die mich früher die Woche zwei- bis dreimal heimsuchten, sind in den 6 Wochen, seitdem ich Ihr Präparat benutze, erst einmal und bedeutend leichter eingetreten.... Dr., 1910. L. D., Bz.-St.-Sekr. Schmidts „Neue Kraft" kostet: Pulver: Paket 1.80, 3,75, 6.50 Tabletten: Dose 2 und 4 .st Schmidts „Neue Kraft" „Extra" (ca. 7°/, Lecithin) Tabletten: Taschcndose 1.25, Konsumdose 5 und 10 st — Erhält» lich in Apotheken und Drogerien. Ausführliche Bro schüre gratis und franko durch di« Fabrik: Ver» eintgxte eliemtnvtie I,,»t»«»r»t»rtei> Apoth, Johs. Schmidt, staatl. approb. Nahrungsmittel» Chemiker, Kötzschenbroda-Dresden 28. »«7,1 * Verliehene Enteignungvbesugnis. Dem König, lich Preußischen Staatsfiskus wurde zu der im In teresse der Sicherheit und Ordnung des Eisenbahn betriebes erforderlichen Aufstellung eines Schnee schutzzaunes am südlichen Ende des Bahnhofes Knauthain vom Kgl. Ministerium des Innern das Enteignungsrecht verliehen * Offene Bezirksarztstelle. Die neugegründete Stelle eines Stadtbezirksarztes der Stadt Zwickau ist baldmöglichst zu besetzen. Der Gehalt beträgt 3000 .st und steigt fünfmal nach je 3 Jahren um ze 300 bis zum Höchstgehalte von 4500 ./« Mit der Stelle ist Ruhegehaltsberechtigung und Hinter- dliedenenversorgung nach Maßgabe der Bestimmungen des Allgemeinen Ortsstatuts für die Stadt Zwickau verbunden. Privatärztliche Tätigkeit ist gestattet. Bewerbungen sind bis zum 31. August 1910 an den Rat der Stadt Zwickau zu richten. * Ordensverleihungen. Dem Gefangenanstalts direktor Max Neubert und dem Med.-Rat Dr. A. Thümmler in Leipzig ist der preußische Rote Adler orden 4. Klasse verliehen worden. * Zur Milchversorgung Leipzigs. Auf Einladung des Rittergutsbesitzers Oertel sand am Sonntag nachmittag eine Besichtigung des Rittergutes Groß hermsdorf bei Kieritzsch statt. Den in großer Zahl erschienenen Besuchern wurde das gesamte, vorzüglich eingerichtete Rittergut und besonders die Art bester Milchgewinnung gezeigt. Bekanntlich liefert das Rittergut Großhermsdorf nach Leipzig sogenannte Vorzugsmilch, so daß es für die Interessenten von großem Interesse war, zu sehen, mit welch pein licher Sauberkeit diese Milch gemolken, in sterilisierten Gesäßen nach dem Füllraum ge bracht und dort im Mischbassin gemischt wird. Weiter wurde gezeigt die Abfüllung der gemischten Milch in sterilisierte Flaschen, deren luftdichter Ver schluß mit Pergamentblättchen und Pappscheiben sowie Staniolplomben und die Kühlvorrichtungen (erst Wasser-, dann Eiskühlung). Die Milch wird in Flaschen zu 1, 0,5 und 0,3 Liter abgefüllt, das halbe Liter kostet 22 Der Betrieb des Ritterguts Groß hermsdorf steyt unter stündiger Kontrolle des Leipziger Rats, und auch die Kühe werden fortgesetzt tierärztlich untersucht. Die Milch erhielt aus der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Leipzig den zweiten, auf der vorjährigen in Hamburg oen ersten Preis. Die Besucher zeigten sich von dem Gesehenen hochbefriedigt. * Im Soldatenheim fand letzten Sonntag ein Thüringer Abend statt. Er wurde eingeleitet durch einen Prolog „Heimatpflege" und durch einen Vor trag des Herrn Haß über die Geschichte des Hauses Schwarzburg. Ein gemeinsam gesungenes Heimats lied, Erzählungen und Schnurren in thüringischer Mundart sowie Klaviervorträge boten reiche und abwcchselungsvolle Unterhaltung. Das Hauptinteresse nahm der Vortrag des Herrn Rathmann in An spruch, der an der Hand selbst aufgenommener und kolorierter Lichtbilder eine Wanderung durch Thü ringen schilderte: Die zahlreich Anwesenden ließen es an Beifall nicht fehlen. Auch dieser Heimatsabend hat seinen Zweck , oie Landsleute unter den Kameraden der Garnison zusammenzuführen und in ihnen Sinn und Liebe für die Heimat zu wecken und lebendig zu erhalten, aufs beste erfüllt. * Jubelfeier des Kgl. Sächs. Militärvereins L- Gohlis und Umgegend. Unter lebhafter Anteilnahme der Bewohner und der Vereine des Ortsteils sowie der Bruderoereine von nah und fern beging der Kgl. Sächs. Militärvcrein L.-Gohlis und Umgegend die Feier seines fünfzigjährigen Bestehens. Die Jubelfeier wurde am Sonnabend mit einem zahlreich besuchten Kommers im Saale des Etabligements „Schloß Drachensels" eingeleitet. Der Abend verlief vrächtig und brachte dem Iubelverein viele Ehrungen. Der langjährige und verdienstvolle Borsitzende des Vereins, Herr Hennig, der 00m König, wie schon gemeldet, mit dem Ritter kreuze II. Klasse vom Albrechtsorden ausgezeichnet worden war, eröffnete den Kommers mit einem be geistert aufgenommenen Hoch auf den Landesherrn und begrüßte die Ehrengäste und Teilnehmer herzlich. Er gab dann einen Rückblick auf die Entwicklung des Vereins, dem z. Z. 2 Ehren mitglieder, 18 außerordentliche und 210 aktive Mitglieder angehören und der bisher 94 000 .sü für Unterstützung notleidender Kameraden veraus gabte. Rat und Stadtverordnete ließen den Jubelverein durch die Herren Stadtrat Rudolph und Stadtverordneten Sander beglückwünschen. Die Ortsvereine: Hausbesitzerverein, Gemeinnütziger Berein „Vorwärts", Turnverein, Gesangverein, Evangelischer Arbeiterverein u. a. m. ließen mit den Glückwünschen ihrer Vertreter zugleich' namhafte Geldspenden überreichen. Herr Pfarrer Dr. Seyde! wurde zum Ehrenmitglieds des Vereins ernannt und die Kameraden, welche dem Verein 25 Jahre und länger angehören, mit Iubiläumsdenkmünzen geschmückt. Gesangvorträge des Gesangvereins der Arbeiterschaft des Kgl. Bekleidungsamtes XIX unter Leitung des HerrnGruner, turnerische Aufführungen des Gohliser Turnvereins unter Leitung des Herrn Lorenz und eine ergreifend wirkende dramatische Szene mit Schlußbild gaben dem Abend ein würdiges Gepräge. Der zweite Festtag, Sonntag, wurde mit einer Gedächtnisfeier aus dem Gohliser Fried- Hose für die verstorbenen Kameraden früh um 7 Uhr eingeleitet und hierbei die Ruhestätten der letzteren geschmückt. Hieran schloß sich ein gemeinsamer Kirchgang. Herr Hilfsgeistlicher Pastor Lindner legte in seiner Predigt an der Hand der Bibel worte: Mein Reich ist nicht von dieser Welt — und Ihr seid das Licht der Welt in treffender Weise das Verhältnis des Christen zum Vaterlande dar. Der Friedenskirchenchor zeichnete den Festgottesdienst durch Vortrag des Niederländischen Dankgebetes aus. Am Nachmittage entwickelte sich ein lebhaftes festliches Treiben im Ortsteile. Aus allen Rich tungen der Windrose rückten die Fahnendeputationen der Brudervereine ein. Vom Sammelplätze „Schillerschlößchen" begab sich der stattliche Festzug, der über 60 Fahnen mit sich führte, nach ..Schloß Dracbenfels". Nach der einleitenden Weberschen Iubetouvertüre begrüßte Herr Hennig die Festteil nehmer, deren große Zahl der Garten kaum zu fassen vermochte. Dann folgte die Weihe der von den Frauen des Vereins gestifteten neuen Fahne, die von Frau Schreyer übergeben ward. Herr Pfarrer Seydel weihte die Fahne als ein Symbol der Zusammen gehörigkeit in der Pflege der Gottesfurcht, Kömgstreue, Vaterlandsliebe und Kameradschaft. Das Präsidium von Sachsens Militärvereinsbund ließ durch seinen Vertreter Dr. Bremme einen goldenen Fahnenring überreichen. Bezirksvorsteher Küntzel überbrachte eine vom Kaiser dem Verein geschenkte Fahnen schleife in den Reichsfarben mit großem goldenen Nagel und zugleich einen von dem Leipziger Militär vereinsbezirk gestifteten Fahnennagel, der Kassierer des Leipziger Bezirks Erselius überreichte einen von 55 Vereinen gespendeten namhaften Geldbetrag für Unterstützungszwecke. Von den Jungfrauen des Vereins wurde ein goldener Fahnenkranz überreicht. Noch viele andere Ehrungen und Geschenke wurden dem Iubelverein zuteil. Der Vorsitzende sprach für die vielen Zeichen der Anerkennung und treuer Kameradschaft seinen Dank mit der Versicherung aus, daß der Verein durch diese Auszeichnungen einen Ansporn erhalte zum Festhalten an dem bisher be schrittenen Wege. Mit einem Festball sand die Feier ihren Abschluß. * Stellenvermittelung im Buchhändlergewerbe. Die „Deutschnationale Buchhandlungsgehilfenschaft deutschen Lloyddampfer „Bremen" größere Reisen unternommen. * Da» Befinden der Herzogin von Genua ist nach dem vor einigen Tagen eingetretenen Rückfall andauernd ernst. . * Der Besuch der offene« Badeanstalten hat unter der schlechten Witterung des Sommers zugunsten der geschloffenen Badeanstalten sehr gelitten. Das Güntzbad und die städtischen Volksbäder wurden im Juni von 74 993 Personen besucht, das ist gegen den gleichen Monat im Jahre 1906 eine Steigerung von nahezu 10000 Personen, während der Besuch in den Voltsbädern zwar zurückgegangen ist, hat sich der Besuch des Eüntzbades nahezu verdoppelt. * Todesfall. Heute nacht 1 Uhr verstarb im Alter von 64 Jahren der königliche Handelsrichter Stadtrat Wilhelm Leutemann. * Kleine Chronik. An Vergiftung verstarb am Sonntag die 28jährige Tochter eines Dresdner Fabrikanten. Sie hatte in großer Erregung eine giftige Flüssigkeit zu sich genommen, die ihren Tod herbeigeführt hat. — Beim Abspringen von einem rasch fahrenden Straßenbahnwagen stürzte ein Dienst mädchen und blieb bewußtlos liegen. Die Ver unglückte dürste eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen haben. — Einen Selbstmord versuch unternahm gestern abend neunten Stunde an in Vorstadt Cotta ein 16jähriger junger Mann. Vor den Augen seines Vaters sprang er in den Eib- strom. Nachdem ihn der Vater selbst wieder heraus geholt hatte, setzte es zunächst tüchtige Prügel, woraus Vater und Sohn völlig durchnäßt nach Hause gingen. — Auf dem Zelleschen Wege stürzte gestern nachmittag gegen 1 Uhr die Ehefrau eines Werk meisters von ihrem Zweirad und zog sich außer Hautabschürfungen im Gesicht und an den Händen eine schwere Verletzung am rechten Knie zu. zu Leipzig" beschäftigte sich in einer Versammlung mit der Stellenvermittelung im Buchhandel und nahm dazu nach eingehender Erörterung folgende Entschließung an: „Die Deutschnationale Buch handlungsgehilfenschaft zu Leipzig stellt sich mit ihrer Forderung in bezug auf den Arbeitsnachweis grund sätzlich auf den Beschluß des 11. Deutschen Hand- lungsgehilfentages und verlangt einen paritätisch verwalteten, öffentlich anerkannten, über das ganze Deutsche Reich organisierten Arbeitsnachweis. Sie hält die gegenwärtige Vermittelung von Stellen, die hauptsächlich durch Anzeigen im „Börsenblatt" geschieht, nicht für zweckmäßig, ba einesteils das „Börsenblatt" nicht allen Beteiligten zugängig ist und dabei auch für Prinzipale wie Gehilfen erhebliche Kosten entstehen, ohne daß in jedem Falle die Zahl erreicht wird. Die Deulschnationale Buch- handlungsgehilsenschaft glaubt aber, daß es die Organisation des Buchhandels zuläßt, einen unter paritätischer Verwaltung stehenden Facharbeitsnach weis zu schaffen. Solange noch keine staatlichen oder kommunalen Einrichtungen nach dieser Richtung hin für die kaufmännischen Angestellten bestehen, denen ja die Buchhandlungsgehitfen auch ange schlossen sein würden, ist es Pflicht der Angestellten, selbst an einer Vervollkommnung der Arbeitsver mittlung zu arbeiten und entsprechende Schritte zu unternehmen. Die Deutschnationale Buchhandlungs gehilfenschaft wird daher in einer Denkschrift sich an die betreffenden Körperschaften wenden, um Unter handlungen zu veranlassen." * Zoologischer Garten. Wie wir seinerzeit be richteten, befinden sich im Aquarium des Zoo logischen Gartens eine Anzahl Eier vom Hundshai, Katzenhai und vom Rochen aus dem Mittelländischen Meere. Der Besucher hatte Gelegenheit, die Atem bewegung der jungen Tierchen durch die durch scheinende Lihülle zu beobachten. Stetig wuchsen die kleinen Tierchen: in demselben Maße schwanden die äußeren Kiemenanhängc. Die Dottermaffe ver ringerte sich von Tag zu Tag. Am Sonntagnach mittag ist der erste kleine Hai aus seiner engen Hülle herausgeschlüpft. Er ist etwa 10 om lang und von Heller Farbe mit schwachdunklen Punkten. Der kleine Hai, der noch blind ist und nach 3—4 Tagen sehen wird, geht schon munter ans Futter, das ihm in Form von geschabtem Fleisch gereicht wird. Er fühlt sich scheinbar sehr wohl und erregt das Jnter- effe aller Besucher. Das Äusschlüpfen der anderen Eier dürfte ebenfalls dieser Tage zu erwarten sein. * Jubiläum. Die Firma, bei der der Markthelfer Moritz Bettle sein Jubiläum beging, heißt M. Nosenstock L Sohn, nicht M. Rosenstockholm, wie sie irrtümlich genannt war. * Eingestürzte Ufermauer. Am Elstermühl- araben ist auf der Strecke zwischen der Gustav- Adolf-Straße und der Auenstraße ein längeres Stück der Ufermauer — etwa 10 Meter — ein gestürzt. Die Ursache dürfte auf Unterwaschung zurückzuführen sein. Ein weiteres Stück der Ufer mauer droht ebenfalls einzustürzen. * Fischsterben. Seit heute vormittag ist in dem Gautzicher Wasser, namentlich dort, wo es in den Connewitzer Waldungen in die Pleiße fließt, ein großes Fisch st erben beobachtet worden, dessen Ursache noch nicht ermittelt ist. Die Ermittelungen zur Feststellung des Grundes sind eingeleitet. -f-f- Blutvergiftungen. Der 11 Jahre alte Sohn eines in der Mariannenstraße in L.-Reustadt wohn haften Arbeiters hatte sich im Hofe beim Barsuß- lauien einen rostigen Rage! in den rechten Fuß eingestochen. Die Wunde heilte nicht, sondern ver schlimmerte sich unter den gefährlichen Anzeichen einer Blutvergiftung. — Auf ähnliche Weise zog sich im Garten seiner Eltern der 12 Jahre alte Sohn eines in der Brandstraße in L.-Connewitz wohnenden Materialverwalters eine Beinwunde zu, die sich in gleich gefahrdrohender Weise verschlimmerte. — Die Knaben fanden Aufnahme im Stadtkranken hause. -ff- Hitzschlag. Auf einem Ausfluge, den ein in der Klingenstraße in Kleinzschocher wohnhafter 19 Jahre alter Arbeiter am Sonntag mit in die Brandiscr Gegend unternahm, wurde er plötzlich vom Hitzschlag betroffen. Da der Kranke trotz ärzt licher Behandlung bis zum Abend das Bewußtsein nicht wieder erlangte, so mußte er endlich mittels Rettungsautomobils in das hiesige Krankenhaus gebracht werden. * Selbstmord. 2m Krankenhaus h^t sich gesteh.r abend ein 42jähriacr Hilfsarbeiter beim Ticsbau amt erhängt. Der Grund zur Tat ist in schwerer Krankheit zu suchen. -ff Wahren, 22. August. (Von eine!.-, Bauzug überfahren) wurde am hiesigen Baggsrr'erk ein hier wohnhafter 16 Jahre alter Arbeite.'. Der junge Mensch, dem beide Beine schwer verletzt wurden, mußte mittels Krankenwagens in das Leipziger Krankenhaus übergeführt werden. * Leutzsch, 22. August. (Aus der Elster ge zogen) wurden bei Schkeuditz die Leichen des Obermeisters Kurth aus Leutzsch und seinerfljährigen Tochter. Beide wurden, wie wir bereits meldeten, seit dem 2. August vermißt. Zerrüttete Nerven scheinen Kurth veranlaßt zu haben, mit seiner Tochter freiwillig in den Tod zu gehen. -ff Leutzsch, 22. August. (Von schweren Krämpfen) befallen wurde hier eine 17 Jahre alte Arbeiterin aus der Weststraße. Das Mädchen wurde in das Leipziger Stadtkrankenhaus gebracht. * Holzhausen, 22. August. (Aus dem Ee- meinderate.) Zu Straßenbauzwecken be willigte der Eemeinderat 6000 Es handelt sich hierbei um teilweise Herstellungen in der Seiferts- Hainer, Kleinpösnaer und Körnerstrahe. Der Verein „Heimatschutz" hat sich erboten, erne Skizze für einen Ortsbebauungsplan herzustellen. Die Kosten dafür sollen die Interessenten tragen. Ueber die Pensionsverhältnisse der Gemeinde beamten wird im kommenden Monat in einer von der Königlichen Amtshauptmannschaft einzuberufen den Versammlung verhandelt. Der hiesige Gemeinde rat wird dazu mehrere Vertreter abordnen. ff Lindenthal, 22. August. (Radfahrerunfall.) Auf hiesiger Flur stürzte am Sonntagabend ein 50 Jahre alter, in Leipzig, Fregestraße, wohnhafter Arbeiter mit seinem Fahrrade. Der Mann, der einen schweren Bruch des rechten Beines erlitt, wurde mittels Automobils in das Leipziger Stadt krankenhaus übergeführt. * Frohburg, 22. August. (Kind es mord.) Zu der Meldung von dem Funde einer Kindesleiche wird jetzt von dem „Bornaer Tageblatt" gemeldet, daß es sich um eine absichtliche Tötung handelt. Das Kind ist von der eigenen Mutter, der 20 Jahre alten Dienstmagd Pezold aus Frohburg, in die Wyhra geworfen worden. * Hohenstein-Ernstthal, 22. August. (Messer stech er ei.) In vergangener Nacht überfielen, wie die „Chemnitzer N. N." melden, auf dem Zillplatze einige ausländische Arbeiter den heimkehrenden, auf der Lungwitzer Straße wohnenden, 42 Jahre alten Packer Teumer und versetzten ihm ohne jede Ver anlassung eine Anzahl Messerstiche, so daß der Bedauernswerte blutüberströmt zusammenbrach und schwer verletzt nach Hause getragen werden mußte. Zum Glück kamen einige Anwohner hinzu, die die Messerhelden festnahmen und bei der Polizei ab lieferten. Teumers Zustand ist besorgniserregend. Er ist ein allgemein geachteter, ruhiger, solider Familienvater. Jedenfalls ist er das Opfer einer Verwechslung geworden. b. Crimmitschau, 22. August. (Der Zwickau- Elauchauer Kreis-Feuerwehrverband) hielt am Sonnabend und Sonntag hier seinen Verbands tag ab: zu gleicher Zeit feierte die hiesige Frei- wrllige Feuerwehr, die stärkste in Sachsen, ihr 50jähriges Bestehen. 83 Wehren mit rund 3000 Mitgliedern hatten sich zu der Feier eingefunden, die am Sonnabendabend mit einem Kommers ein geleitet wurde. Hierbei wurde sieben Mitgliedern der hiesigen Wehr das von dem König gestiftete Feuerwehrehrenzeichcn verliehen. Den Verhandlungen des Krers - Feuerwehrverbandes am Sontagmittag wohnten als Ehrengäste die Herren Geh. Reg.-Rat Dr. Ayrer (Kreishauptmannschaft), Amtshauptmann Dr. Süßmilch aus Zwickau, Amtshauptmann Dr. Frhr. v. W e l ck aus Glauchau, Branddirektor Weigand aus Chemnitz und Bürgermeister Beckmann von hier bei. Jahresbericht und Kaffenbericht wurden genehmigt. Ferner wurde beschlossen, im nächsten Jahre in Rücksicht auf den Sächsischen Feuerwehrtag keinen Verbandstag, sondern nur eine Kommandanten versammlung abzuhalten. Dem Festzug, Parade marsch und Sturmangriff wohnten zahlreiche Zu» schauer bei, und abends folgte der Hauptkommers im Schützenhause. Die festlich geschmückte Stadt hatte glänzend illuminiert. 3000 hatte die Stadt Crimmitschau, 1000 der Fabrikanten- undSpinnerei- üesitzecoerein für das Fest gestiftet. b. Zwickau. 22. August. (Schadenfeuer.) In d-.r John <K Frieseschen Ziegelei kam Sonntag früh ei"- Schadenfeuer aus, das, nachdem es einen Ziegeltrockcnschupven zum Teil eingeäschert hatte, von der Feuerwehr nach einstündiger Arbeit gelöscht wcrd-.i konnte i>. Ham.nannsdorf bei Kirchberg, 22. August. (E'N B*'tzschlag, traf bei dem heute früh nieoer- ae^cn.e'-en Gewitter das Wohnhaus des Herrn Ant-m Zer.ner, das durch das ausbrechende Feuer rollständig eingeäschert wurde. Eine Menge Mobilia wurde ein Raub der Flammen. " flauen, 22. August. (Auf der Suche nach desn Mörder.) Die hiesige Staatsanwaltschaft hat gegen den Mörder Gerbeth einen Steckbrief er lassen. Nach diesem ist der Mörder 1866 in Ober hermsgrün bei Oelsnitz geboren. Er ist auf dem rechten Auge blind, etwa 1,60 Meter groß, schmäch tig, bartlos, hat blondes Haar und blasse Gesichts farbe. Er trägt einen schwarzen Stoffanzug, schwarzen, weichen Filzhut und schwarze Schnallenschuhe. Sein Blick ist scheu und unstet. * Lengenfeld i. B., 22. August. (Selbstmord.) Gestern vormittag in der 9. Stunde wurde ein etwa 18 Jahre alter junger Mann mit einer Schuß wunde im Kopfe an der Göltzsch unweit der Die- trichschen Fabrik tot aufgefunden. Die polizei lichen Ermittelungen ergaben, daß es sich um den Sohn des Feuermanns Fritzsche in Grün handelt. Es liegt Selbstmord vor, den der junge Mann wahr scheinlich aus verschmähter Liebe begangen hat. b. Wülknitz, 22. August. (Radfahrerunfall.) Der 15 Jahre alte Willy Berner aus Zwickau, der bei seinen Verwandten in Lichtensee in den Ferien war, stürzte mildem Rade. Besinnungs los wurde er in ein Bäckerhaus getragen und dann mittels Wagens zu seinen Verwandten gebracht. Der herbeigerufene Arzt stellte eine Gehirnerschütte rung fest. Der junge Mann ist ein Opfer der viel zu beobachtenden Unsitte geworden, auf dem Rade zu fahren, ohne die Lenkstange anzufaffen. * Meißen, 22. August. (Tödlich verunglückt. Am Sonnabend ist in der Mühle von Theile und Müller in Konstappel der 16 Jahre alte Lehrling Müller in die Transmission geraten. Er wurde so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Meißner Krankenhause verstarb. * Radeberg, 22. August. (Aenderung des Stadtverordnetenwahlrechts.) Den Stadt verordneten ist vom Rate eine Vorlage betr. die Ende v. I. im Prinzip beschlossene Aenderung des Stadtverordnetenwahlrechts zugegangen. Danach soll die bisherige Zahl der Stadtverordneten zwar bei behalten werden, doch sind drei Wählerklaffen ge plant. Die Wahl soll nicht mehr, wie bisher, für drei Jahre, sondern künftig für sechs Jahre gelten. Die Stadtverordneten werden sich demnächst mit dieser Vorlage zu beschäftigen haben. ff Zittau, 22. August. (Ueberfahren.) Als der 16jährige Sohn des Gartenbesitzers Kirsche einen beladenen Erntewagen nach der elterlichen Woh
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