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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.08.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19100823016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910082301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910082301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-23
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
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3. Beilage. Dienstag, 23. Sugult 19l0. Leipziger Tageblatt Nr. 232. 104. Jahrgang Leipziger Handelszeitung. Die lSMMen Staatseilendabnen l90S. * Dem Rechnungsabschluß über den Betrieb der König!. Sächsischen Staatseisenbahnen auf das Jahr 1909 entnehmen mir folgende Einzelheiten von allge meinem Interesse. Wie wir bereits bei der Be sprechung des statistischen Berichts der König!. Säch sischen Staatseisenbahnen kurz erwähnten, sind im Jahre 1909 an Einnahmen erzielt worden: aus dem Personen- und Kepäckverkehr 54 388 658 fmehr 2 905 945s aus dem Güterverkehr 102 027 372 (Z- 4 505 413s .<(, für Ueberlassung von Bahnanlagen und für Leistungen zugunsten Dritter 4 218110 fmehr 405 096s -st. für Ueberlassung von Betriebsmitteln 911 211 s— 2 982 349s .tt (diese erhebliche Abweichung gegen die Ergebnisse des Vorjahres steht im Zu sammenhang mit dem am 1. April 1909 in Wirksam keit getretenen deutschen Staatsbahnwagenverband), Erträge aus Veräußerungen 3167 587 (Z- 9760s -tt. sowie verschiedenen Einnahmen 2 943 304 fmehr 213 733s -<l, insgesamt 167656245 -lt mit einer Mchreinnahme von 5 057 600 -tt gegen das Vorjahr. Von der Gesamteinnahme entfällt durchschnittlich auf jeden Kilometer Bahnlängc 51 202 f-f- 1161s -K. auf jeden Rutzkilometer 4,518 (-s- 0,166s und auf jeden Wagenachskilometer 0,129 s-l- 0,008s Die Ausgaben für das Jahr 1909 sehen sich wie folgt zusaminen: Aufwand für Gehälter. Woh- nungsgeldzuschüsse, Stellen- und andere persönliche Zulagen der Beamten 37 230 231 s-j- 4 624 797s -tl, Bezüge der diätarisch Besoldeten und Löhne der Ar beiter 22 277 095 s— 41 770s -4t. Umzugskosten sowie andere Nebenbezüqe einschließlich Tagegelder und Reisekosten 3 399 200 s— 10 856s -1t, für Wohlfahrts zwecke fPensioncn und Wartegelder sowie Leistungen auf Grund der Unfallfürsorgegesehe. Zuschüsse zu Krankenkassen sowie zu Arbeiterpensions- und Unter- stllhungskasscn, Zahlung auf Grund der Unfallversiche- rungsgesetze usw.s 8 183 879 (Z- 390 133s -4t, für Unterhaltung und Ergänzung der Ausstattungsgegen- stände sowie für Beschaffung der Vetriebsmaterialien 15 908 398 s-4- 399 969s -4t, für Unterhaltung, Er neuerung und Ergänzung der baulichen Anlagen 14 233 082 f— 336 635s -4t, für Unterhaltung, Er neuerung und Ergänzung der Betriebsmittel und der maschinellen Anlagen 19 591 296 s-f- 2 893 793s -4t, für Benutzung fremder Bahnanlagen und für Dienst leistungen fremder Beamten 1 720 694 f— 65 386s -tt. für Benutzung fremder Betriebsmittel 1939 338 f— 3 192 531s -<t (diese erhebliche Abweichung gegen die Ergebnisse des Vorjahres steht im Zusammen hang mit dem am 1. April 1909 in Wirksamkeit ge tretenen deutschen Staatsbahnwagenverbands, für verschiedene Ausgaben 1315 511 f— 183 977s -4t. Die Gesamtausgabe beträgt 124 898749 fmehr 4 477 535s -4t. Von der Gesamtausgabe entfällt durchschnittlich auf jeden Kilometer Bahnlänge 38 144 f-l- 1083s -4t. auf jeden Nutzkilometer 3,366 f-l- 0,143s -4t und auf jeden Wagenachskilometer 0,095 f-f- 0,006s -<t. Die sämtlichen Ausgaben im Jahre 1909 betragen 74,497 -<t vom Hundert der Einnahme (gegen 74,060 Mark im Vorjahres, d. h. es sind von je 100 ,41 Ein nahme im Jahre 1909 je 74,497 ,4t verausgabt wor den. Der Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben beträgt 42 757 496 .41 oder 580 064 4t mehr als im Jahre 1908. Vom Ueberschuß entfallen durchschnittlich auf jeden Kilometer Bahnlänge 13 058 <-(. 77,73s -4t. auf jeden Nutzkilometer 1,152 0,023s ,<t und auf jeden Wagenachskilometer 0,033 s-f- 0.002s .41. Für das mittlere An- lagekapita'l in Höhe von 1 108801 788 -41 er gibt sich eine Verzinsung von 3,856 s3,870s Proz., demnach 0,014 Proz. weniger. Ferner ist noch zu er wähnen, daß in den Nechnungsergebnifsen für 1909 die Einnahmen und Ausgaben der staatlichen Elek trischen Straßenbahnen mit enthalten sind, und zwar 156 808 ,<t Einnahmen sowie 58 489 .41 Ausgaben; der Betriebsilbcrschuß der staatlichen Straßenbahnen beziffert sich sonach auf 98 319 -4t. Nach Abzug dieses Betrags stellt sich der Ueberschuß der übrigen Staatsbahnen auf 42 659 176 -41. , Ms üer Litis. (Von unserem Londoner Korrespon denten.) Lombard Street übertreibt im Augenblick viel leicht doch die Befürchtungen vor der herbstlichen Gcldversteifung etwas, aber die Situation am Geld markt wird trotz Amerikas vorläufigem Berzicht auf weitere Barrenkäufe in London nicht gebessert, da Indien, Aegypten und die Türkei jetzt doch recht ernst lich als Wettbewerber auftreten, Südamerika erst auf New Pork und in Kürze auf London zu ziehen beginnt, auch Deutschland und Oesterreich noch mit dem gelben Metall versorgt werden müssen. Etwas später werden sich die Vereinigten Staaten auch wie der im Barrenmarkt melden, sei es zunächst auch nur, um für die amerikanischen Kaffeerimessen nach Bra silien Vorsorge zu treffen. Wichtiger ist die Fähig keit, die New Bork durch die Surplusreserve von über 60 Millionen, die es in den letzten 1^ Monaten onhäufte, durch die entsprechende Erleichterung der Kreditverhältnisse in der Landwirtschaft und die da mit erzwungenen Massenexporte vorjähriger Ernte rückstände neuerdings erlangt hat, von Europa wieder Kredit zu erhalten. Das Zusammenwirken der Magnatengruppen in dem Morganschen Eeldtrust hat die Sanierung der Lage im amerikanischen Geld markt viel schneller durchgcführt, als irgendein Zen tralinstitut es vermocht hätte. Zn London kommt auch schon wieder amerikanisches Wechselangebot rela tiv billig unter und wird sich, wenn auch etwas teurer, wohl stärker vermehren, falls das Vorgehen der Southern Railway Nachahmung findet, welche ihre Frachtagenten angewiesen hat, die Ladescheine für Baumwolle erst dann mit einem GUltigkeitsattest zu versehen, wenn die Baumwolle wirklich verfrachtet worden ist. Rund 500 Millionen Dollars Baumwoll wechsel diskontiert Amerika in normalen Zähren in London. Bisher hatte London darauf gerechnet, in diesem Zahre ohne amerikanisches Diskontgeschäft durchzukommen. Nun muß dafür Geld und im wer teren Verlauf auch wohl Gold beschafft werden. Das Gespenst einer Diskonterhöhung im September wird herausoeschworen, denn die Eoldwechsel wären ohne das Eingreifen der Aktienbanken mrt Eolddepositen schon in dieser Woche fast Millionen unter das vorjährige Niveau gefallen, und die freie Marge des Marktes ist um 6 bis 7 Millionen kleiner als ,n den letzten Zähren, ohne daß für den Herbstbedarf eine Alimenticrung Lombard Streets durch Schatzwechsel auszahlungen zu erwarten wäre. An der Börse ist der Consols markt durch eine gewisses Unbehagen über die Balkanfituation be unruhigt, und durch Verkäufe der Versicherungswelt zur Finanzierung ihrer Brüsseler Policen verstimmt; da gleichzeitig der Eonsolbesitz zweier verstorbener Muttimillionäre von der Nachlaßoerwaltunq reali siert wurde, ging das führende Staatspapier noch unter die Kurse hei König Eduards Tod zurück. Der rapide erhöhte Steuerdruck, namentlich der Erbschafts steuern, nötigt auch die großen Vermögen heute, auf bessere Rendite zu sehen. Paris hat die finanzielle Wirkung der Cholera mit Russenverkäufen eskomp ¬ tiert und in Japanern die Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, daß die Hilfsaktion zur Erleich terung der Flutschäden der Tokioer Regierung die Möglichkeit zur Fortführung der inneren Konversion raubt. Ztaliener sind auf die Choleranachrichten aus Süditalien zum Angebot gelangt. Zhre Demon strationsverkäufe in Türken hat die Ottomangruppe rasch eingestellt, als London der Pforte Schatzwechsel kredit gewährt hat, die Ware aufnahm und auch sonst Vertrauen in das Zustandekommen der Anleihe erkennen ließ. Mit der Cholera im Anzug, unter den Wirkungen von Brüsseler Realisationen und bei der leisen Verdunkelung des politischen Horizontes ist die Hausse in Kaffirs rasch wieder rückgängig ge macht worden; das Berufcelement erwartet vorläufig eher eine Fortsetzung der Reaktion an den kontinen talen Börsen, bis die festländischen Vorbereitungen für die herbstlichen Geldansprüche beendet sind. Die kontinentale Finanz kann in diesem Zahre nicht in gleichem Maße wie 1909 oder 1908 auf den Londoner Herbstkredit rechnen. Es sind namentlich in schweren Kaffirs von den Finanzgesellschaften selbst Reali sationen vorgenommen worden, und die im Rhodesier- markt von einzelnen Gruppen angestrebte Wiederbe lebung der Kleinspekulation ist von den großen Kasfirhäusern, welche auch dem in der neuen Woche erscheinenden Bailyschen großen Nhodesiertrust recht kritisch gegenüberstehcn, durch Abgaben entmutigt worden. So sind namentlich Tanganjikas Surprise und Chartereds Verkäufen unterworfen. Möglicher weise hildet sich von neuem ein Decouvert heraus, das später zur Heraufsetzung des Marktes benutzt wird. Zm Amerikanermärkt liquidieren zwei große englische Haussepools, die sich unter der Leitung des schottischen Finanziers Fleming auf der Basis der Zunikurse gebildet hatten, ihre Gewinne in Steels und Harrimanwerten. Die New Borker Hochfinanz versucht, geflissentlich eine Ausdehnung der Hausse positionen zu entmutigen, damit die Darlehensposition die mühsam errungene Erleichterung behaupten kann, auf Grund deren der europäische Kredit sich Amerika wieder eröffnet. Wall Street erwartet auch einen großen Kampf zwischen den Magnaten und Roosevelt, der von den Finanziers durch die Manipulation der republikanischen Parteimaschine befehdet wird. Die industrielle Stimmung ist eher etwas zuversichtlicher, da man in Stahlwerten sowohl als in Kupferwerten eine Zunahme des Konsums zu beobachten glaubt. Die Eisenbahnen sind aber durch die immer deutlicher werdende Entschlossenheit der Interstate Commerce Commission beunruhigt, die von den Verkehrssystemen ohne Rücksicht auf ihre Kapitalisierung den Nachweis verlangt, daß die gewünschte Tariferhöhung aus schließlich durch Steigerung der Transportkosten ge rechtfertigt werden könne. Börsen» unü Sanüelsmelen. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierüngen wie folgt: Lombarden 2187—22, Diskonto 186—188,25—188, Deutsche Bank 253,37—253,25—253,50, Berliner Handels«. 169 bis 169,25—168,87, Dresdner Bank 157,50, DarmsiLdler Dank 130,25, Nationalbank 123,62, Schaasfbmis. Bankverein 142,37, Kvinm. n. Disk.-B. 113, Russische Dank 163—162,75, Petersb. Int. Bank 269—297,75—208, Prince Henri 144,87—144,62 biS 144,87, Warschau-Wien 171,50—170,75—171—170,82 bis 170,87, Baltimore 106,37—106,50, Canada 100,37—190,12, Pcimsylv. 131, Oricnlb. 153,12—152,87—153,12—153, Ana- tolier 118,25—117,50, 3proz. D. Reichs-Anl. 83,87, Tiirkenlose 178.75— 170, Dynamit-Trust 177,75—178,37—178, Nordd. Lloyd 109,87, Hamb. Paketsahrt 142,62—142,50, Hansa 178.37— 178,25—178,37—177,75, Gr. Berliner Straßenbahn 184,50—184,75, Laurahiitte 179—178,87, Dortmunder 96,75 bis 96,50 96,62—96,50, Bochumer 234,50—234,12, Gelsen kirchen 211,75—212,12—211,75, Harpmer 198,25—197,75, Deutsch-Luxemb. 205,12—205,25—205,12, Rheinische Stahl werke 175,75—175,50—175,62, Hohenlohe-Werke 215,75, Phö- Nix 235,62—235,50—235,62—235,25, Romb. 184—183,50 bis 183.75— 183,50, Oberschl.Eisenb.-Bedarf 108,75—108,87 Edison 284.37— 284,75—283,87, Dt.-Uebers. Elektr. 183,62—183^7 bis 183,50, Siemens L HalSke 249,87-251,50—251,37 biS 251,62—250,87, Schuckert 169—168,25—168,75, Elektrische Hochbahn L 119,75, Ges. f. Elektr. Untern. 171,62—171,75 bis 171,37, Schantung-Eisenb. 137,37—137, South West. 184 bis 183,75. XX Essener Börsenbericht. An der gestrigen Börse fanden auf allen Gebieten nur wenige Umsätze statt. Die Kurse waren behauptet. b Pariser Börsenbericht. Die Fondsbörse war bei ruhigeni Verkehr allgemein fest. Für Rio Tinto, Bankaktien. Spanierbahnen, russische Hartmann- und Malzewaktien zeigte sich gute Nachfrage, jedoch litten Rio Tinto später unter Realisationen. Zn Gold minen und Debsers war das Geschäft äußerst gering. Staatsanleihen waren gut gehalten, Hüttenwerke sehr fest. Bank» unü Gelüm^len. — Deutsche Anleihen. Aus Berlin wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: „Zn letzter Zeit tritt wieder ein stärkeres Angebot in unseren Anleihen hervor, und zwar im Hinblick auf den knapperen Eeldstand und in der Voraussicht, daß sich zum Oktober-Termin ein größerer Bedarf an Mitteln geltend machen wird. Erfreulich ist es, daß trotzdem die Maßregeln, die im Anschluß an die Schuldbuchnovellen ins Leben ge treten sind, einen sichtbaren und nachhaltigen Einfluß auf den Verkauf der Anleihen ausgeübt haben. Die Merkblätter, welche von der Reichsbank sowohl wie von der Seehandlung ausgegeben wurden, um die Benutzung der Schuldbücher weiteren Kreisen des Publikums verständlich und wünschenswert zu machen, haben ihren Zweck vollkommen erfüllt- sie Laben be wiesen, wie notwendig es war, das Publikum über die Vorteile derartiger Eintragungen und über die Bequemlichkeit, die hiermit für den einzelnen Besitzer verknüpft ist, aufzuklären. Der Beweis liegt in den Zahlen. Nach unseren Informationen sind die Ein tragungen, welche durch die Reichsbankanstalten, durch die Königlichen Kasten und auch auf dem Wege des Pojtscheckverkehrs seit dem Inkrafttreten der neuen Bestimmungen erfolgt sind, ganz bedeutend, wenn gleich sie äußerlich und besonders auch an der Börse nicht direkt in die Erscheinung treten. Namentlich durch die Benutzung der Post hat auch das kleine Kapttalistenpubtikum es sich angelegen sein lasten, seine Werte in die Schuldbüchsr einzutragen. Zn den beiden letzten Monaten sind allein durch die See handlung etwa 24 Millionen Mark auf diese Weise untergebracht worden, und zwar zumeist 4proz., aber auch nicht unerhebliche Beträge von 3proz. und 3ZHproz. Anleihen. Die Eintragungen haben be merkenswerter Weise in vielen kleinen Posten statt gefunden, im ganzen in etwa 1190 Posten. Auch bei der Reichsbank dürften in der letzten Zeit bezüglich der Reichsanleihen ähnliche Erfahrungen gemacht worden sein, wenn vielleicht auch nicht ganz in dem Umfange wie bei der Seehandlung." — Zum Zusammenbruche der Riederdeutschen Bank wird gemeldet, daß nunmehr auch die Dort munder Grunderwerbsgesellschaft den Konkurs angemeldet hat. — Schleswig-Holsteinisch« Bank. Der Abschluß für das erste halbe Jahr ergibt in jeder Beziehung günstige Resultate. Der Reingewinn ist gegen den entsvrechenden Zeitraum des Vorjahres erheblich ge stiegen und dürft« bei zu erhoffender normaler Ge staltung des zweiten Semesters wieder auf die im Vorjahre verteilte Dividende von 12 Proz. zu rechnen i sein. Die Bank ist bei dem Zusammenbruch der Nie- > derdeutschen Bank weder direkt noch indirekt in irgend- I welcher Weise beteiligt. — Die Parrs Bank schloß ein Abkommen behufs Erwerbung der Lancashire and P'orkshrre Bank, die 862660 Pfd. St. eingezahltes Aktien kapital, 625 000 Pfd. St. Reservefonds und nahezu 10 Millionen Pfund Sterling Depositen besitzt, ab. Zur Durchführung dieser Fusion, die eine der be deutendsten der bisherigen Bankfusionen bildet, er höht die Parrs Dank ihr Aktienkapital um 3'/» auf 16 Millionen Pfund Sterling. Berg» uno Säuen melen. *»* Der sächsische Kohlenverlehr im Juli. Der außergewöhnlich umfangreiche Verkehr von Stein- und Braunkohlen refp. Briketts auf den sächsischen Slaatsbahnen im Juli, zu dem namentlich das Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer, sowie die schlesi schen Steinkohlenreviere in hervorragender Weise bei trugen, erfuhr in der ersten Hälfte dieses Monats für die erstgenannten, wie zu erwarten stand, eine Ab schwächung, immerhin aber nicht von solchem Um sang, wie nach der überaus reichlichen und vielfach vorzeitigen Versorgung im Zuli sich befürchten ließ. Unverändert hoch waren die Quantitäten, die Schle sien an Steinkohlen und die inländischen Braun kohlenwerke den Staatsbahnen zum Weiterversand übergaben, während die Einfuhr von Braunkohlen und Briketts aus dem Meuselwitzer Revier und Braunkohlen aus Böhmen recht bedeutend, Braun kohlen und Briketts aus Preußen und Anhalt, Stein kohlen aus Rheinland-Westfalen und Böhmen klei nere Ausfälle ergab. Die Werkskohlenvorräte, die durch den ungünstigen Verlauf des Wintergeschäfts eine umfangreiche Vermehrung im Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Revier erfuhren, haben sich durch den flotten Zuliabsatz vielfach reduziert, bei einzelnen Werken sogar in dem Umfange, daß selbe nur noch als normal zu bezeichnen sind. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß innerhalb der letzten Zahre im Lugau- Oelsnitzer Revier durch stärkere Belegschaften die Kohlenförderungen ansehnlich gestiegen sind, auch die durch Elektrizität vereinfachten Grubenbetriebe wirkten erhöhend auf die Förderquanten. Für In- dustriekohlen, die in den letzten Monaten infolge des ununterbrochen günstigen Wasterstandes schwächer ge fragt waren, dürfte die neuerdings eingetretene Trockenheit bei längerer Dauer wieder besseren Ab satz bringen; auch für einzelne momentan schwach liegende Zndustriezweige erhofft man einen Auf schwung im Kohlenbedarf. Lr. Hänichener Steinkohlenbauverein in Liqui dation, Dresden. Die seit Mai 1906 liquidierende Gesellschaft schließt nach dem neuesten Jahresbericht des Liquidators das Rechnungsjahr 1909/10 mit einer Unterbilanz von 276 793 (290 972) -4t. Die Ausgaben gingen auf 6174 (7884) -4t zurück. Auch im abgelausenen Geschäftsjahr erforderten die Schacht plätze dauernde Beaufsichtigung. Die zugeschütteten Schächte mußten wiederholt nachgefüllt werden, und auch auf den Halden machten sich Arbeiten nötig. Ein Prozeß mit einem an die Veckerschachter Halde gren zenden Grundstücksbesitzer wurde in erster Instanz zu gunsten der Gesellschaft entschieden. Die Hoffnung, den Grundbesitz im abgelaufenen Geschäftsjahr ver kaufen zu können, hat sich nicht erfüllt. Es haben wiederholt Verhandlungen mit Reflektanten stattge funden, die zurzeit noch im Gange sind. Bei 336 000 Mark nom. Aktienkapital verzeichnet die Bilanz per 2. Mai 1910 den Buchwert der Immobilien unver ändert mit 66 229 -44. Das Konto Aktienoerstcige- rungserlös figuriert unverändert mit 8588 -<t. XX Rheinische Bergbau- und Hüttenwesen- Aktiengesellschaft. Entgegen der Meldung der Lrkf. Ztg." teilt die Verwaltung mit, daß das neue Walz werk bereits im Oktober dieses Jahres betriebsfertig sein werd« und nicht erst Anfang nächsten Jahres. — Mannesmannrökrenwerke Düsseldorf. Die Direktion hat einem Aktionär unter dem 11. August folgendes geschrieben: Der Kursrückgang unserer Aktien findet in den Verhältnissen unserer Gesellschaft keine Erklärung. Unsere Werke sind auf Monate hinaus reichlich mit Arbeit versehen. Die Nachfrage nach Röhren ist bei uns andauernd außerordentlich groß und die Preise, die wir zurzeit fordern, lasten befriedigenden Nutzen. Wir Laben begründete Aus sicht, unsere Umsätze noch erheblich steigern zu können und infolgedessen dürfte unser Gesamtergebnis sich kaum nennenswert ändern. Daß die Syndikatsauf lösung an sich für die Beurteilung unserer Lage be langlos ist, geht daraus hervor, daß von der Gesamt produktion unserer deutschen Werke noch nicht 15 Proz. unter dem Schutz des ausgelösten Syndikats gestan den haben. — Die Vereinigt« Königs- und Laurahütte, Be sitzerin der bei Tarnowitz gelegenen Grundfläche, auf der sich der Park der Friedrichsgrube befindet, beab sichtigt. aus den oberen Schichten Dolomit für ihre Hochofenanlagen zu gewinnen, weshalb die Parkan lagen einschließlich der Rudolphine-Fundschafthalde weichen müssen. Zm Feinblechwalzwerk der Laura- Hütte wird gegenwärtig das fünfte Walzengerüst auf gestellt. Stsklgemerve. 8r. Geraer Strickgarnfabrik Gebrüder Feistkorn, Aktiengesellschaft, Gera. Zn Gera fand am Sonn abend unter Mitwirkung der Dresdner Bank die Konstituierung der genannten Gesellschaft statt, die das Unternehmen der bekannten Geraer Strickgarn fabrik ver Gebrüder Feistkorn übernimmt. Das Ka pital beträgt 1250 000 -4l. Die Direktion der neuen Gesellschaft verbleibt in den Händen des langjährigen Mitbesitzers Fritz Feistkorn. Dem Aufsichtsrat ge hören an: der bisherige Mitbesitzer Karl Feistkorn, Zustizrat Dr. Schlotter in Gera, Direktor Max Rei mer in Dresden, Direktor Julius Alexander Wagner in Dresden. Fabrikbesitzer Karl Otto Schmelzer in Lichtentanne. Rentier Otto Bester in Eisenach und Direktor Wilhelm Vöttger in Plauen. — Zwirnerei und Näfadenfabrik Kirchberg i. Sa., Aktiengesellschaft (vorm. Carl Hetzer L Sohn), in Kirchberg i. Sa. Der Aufsichtsrat schlägt für das ab gelaufene 2. Geschäftsjahr die Verteilung einer Di- videndevon 7 (6) Proz. vor. verlchleüene GelelMstten. Lr. Friedrich Anton Köbke L Eo^ Aktiengesell schaft, Göppersdorf. Die Generalversammlung setzte die Dividende auf 6 Proz. fest. Ir. Siemens L Halske — Schuckert. Die Steige rung von Siemens L Halske und Schuckert an der gestrigen Börse ist wohl darauf zurückzuführen. daß, wie bekannt, die große Zentrale in der Pfalz der Schuckert-Kesellschaft zum Bau und Betriebe über geben werden soll. Da die Schuckert-Gesellschaft keine Betriebswerkstätte mehr hat, so würde der Bau von den Siemens-Schuckert-Werken ausgeführt werden. Ferner dürften zur Steigerung des Siemens-Papieres der außergewöhnlich rege Absatz der Tantallampen und die Hofinung, die man auf die neue Einwatt lampe. die übrigens in ihrem Verwendungsgebiet mit der Taniallampe nicht kollidiert, setzt, beigetragen haben. Die Fusionsgerüchte sind, wie wir hören, voll ständig gegenstandslos. — C. Lorenz, Aktiengesellschaft, in Berlin. Der Vorstand bezeichnet die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr als befriedigend. Cofern nicht beson dere Umstände eintreten, dürfe man auf dasselbe Er gebnis wie im Vorjahre rechnen, für das 16 Proz. Dividende verteilt wurden. — »Finkender«" Aktiengesellschaft für Portland- zemen-t und Wasserkatt-Fabrikation. Unter dem 9. August hat die Verwaltung einem Aktionär mit geteilt, daß im laufenden Zahre die Beschäftigung wohl einigermaßen befriedigen könne, doch sei noch schwer zu übersehen, inwieweit die stark gewichenen Preise durch den Mehrversand ausgeglichen werden. Eine Dividendenschätzung könne selbstverständlich noch nicht abgegeben werden. — Die von den Vereinigten Fränkischen Schuh fabriken, Aktiengesellschaft, vorbehaltlich der Geneh migung der Generalversammlung auszugebenden, ab 1911 dividendenberechtigten 750 000 <4t neuen Aktien sollen von einer Bankengruppe übernommen werden, die den alten Aktionären den Bezug einer neuen auf fünf alte zum Kurse von 140 Proz. an bieten wird. — Union Ottomane Societe pour Entreprise» Electriques en Orient in Zürich. Die Generalver sammlung genehmigte den ihr vorgelegten Geschäfts bericht und beschloß, den erzielten Reingewinn von 88 496 Frcs. neu vorzutragen. Eine Dividende ge langt somit nicht zur Verteilung. Transportwesen. lr. Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft. Die gestrige Generalversammlung genehmigte nach län gerer Dauer die Regularien und setzte die Dividende einschließlich der Earantiebetrüge der Kreise auf je 3l4 Proz. für die Vorzugs- und Stammaktien fest. Den Ausführungen der Verwaltung entnehmen wir, daß diese sich in Verkchrsfragen und in der Geschäfts führung dem Willen des Eisenbahnkommissars unter ordnen muß. Schienen- und Radbrüche sind entgegen der Behauptung eines Aktionärs im abgelaufenen Jahre nicht vorgekommen. Der Erneuerungssonds wird in drei Jahren die erforderliche Höhe von 500 000 .4t erreicht haben, so daß dann nur noch Zu schüsse zur Ausfüllung notwendig sein werden. Diese Beiträge werden dann von 58 000 ,4t auf etwa 25 000 bis 30 000 ,<t jährlich sinken. Der Vorstand glaubt, daß die zukünftige Entwicklung der Bahn in einem rascheren Tempo erfolgen werde. Von einem Zu sammenlegen des Aktienkapitals könne keine Rede sein, da die Bahn Ueberschüsse bringe. Ueber eine etwaige Verstaatlichung der Bahn könne sich die Ver waltung nicht äußern, da sie die Absichten der Negie rung nicht kenne. Der Vorsitzende Generaldirektor Dräger erklärte, daß seiner Meinung nach nur eine schrittweise Entwicklung der Bahn stattfinden werde. Nach Aufhören der Dividendengarantie der Kreise werde wahrscheinlich die Dividende der Stammaktien auf 1 Proz. herabgehen. — Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahngesellschaft. Der Aufsichtsrat schlägt 4°/» (4,1) Proz. Dividende für beide Aktienarten vor. — Erie Railroad Compapny. Die Gesellschaft er zielte auf allen Linien in dem am 30. Juni abge laufenen Geschäftsjahr 1909/10 eine Bruttobetriebs einnahme von 54 866 189 (-s- 4 425 028) Doll. Be triebsausgaben und Steuern erfordern 39 100 332 (Z- 2196 047) Doll., so daß ein Einnahmeüberschuß von 15 765 857 Doll, verbleibt. Aus anderen Quellen wurden 4 371617 s-s- 1095 614) Doll, vereinnahmt. Demnach ergibt sich eine Bruttoeinnahme von 20 137 474 (^- 3 324 535) Doll. Hiervon sind für Zinsen und Pachtgelder 14 330 931 (-j- 465 695) Doll, abzusetzen, wonach sich die Reineinnahme auf 5 806 543 (Z- 2 858 839) Doll, stellt. Für Reuanschaffungen und Verbesserungen werden 737 086 s-s- 355 100) Doll, verwandt. Auf neue Rechnung kommen 5 069 456 (Z- 2 503 739) Doll. — Im Ekbumschlansverkehr mit Wrftösterreich werden vom 25. August ab bis auf Widerruf, längstens bis Ende dieses Jahres, für Mefserschmiedewaren der Pos. L 7 des Tarifs Teil I folgende Frachtsatz« im Rückvergütungswege eingesührt. von Lin» nach Dresden Elbkai Stückgut 3,17 8 t 2,94 und 10 t 2,19 für 160 Icx. Diese Frachtsätze werden gegen Vorlage der auf den Namen des Reklamanten als Aufgabe lautenden Frachtbriefduplikate für den Bahntransport zum Umschlagsplatz und der Schiffslonnossementc für die Ver schiffung auf der Elbe nach Hamburg, Harburg oder Lübeck und don da nach einem überseeischen Hafen angewcndct. Diese Belege dürfen keinen bahnamtlichen Rückvergütungs stempel tragen und sind längstens bis 11. tzlpril 1911 cin- zureichen. Betriebsausweise. Lcsierretchtsche Staatsbahnen. Einnahmen im Juli (definitiv): 316 811 690 (plus 5 999 849) Kr., Gesamtein- nahmen seit Jahresbeginn 379 552 499 (plus 35 999 486) Kr. Schweizerische Bundesbahnen. Die Berkehrseinnahmen betrugen im Juli 17 491999 (16 659 553) Frcs. Hiervon entfielen auf den Personenverkehr 8 972 999 (8 296 473) Frcs. und auf den Güterverkehr 8 519 999 (8 363 979) Frcs. Ver schiedene Einnahmen erbrachten 383 999 (397 972) Frcs. Ter Gesamtbetrag der Einnahmen beläuft sich demnach auf 17 874 999 (17 957 526) Frcs. Die Betriebsausgaben er fordern insgesamt 9 469 999 (9 771 891) Frcs. Es verbleibt somit ein Ueberschuß von 8 495 999 (7 385 724) Frcs. In den ersten sieben Monaten des Detriebsjahres 1919 betrugen die Gesamteinnahmen 199 666 546 (95 949 815) Frcs., die Gesamtausgaben 62 926 563 (63 962 719) Frcs., so daß sich ein Ueberschuß von 37 739 982 (31978 995) Frcs. ergibt, was gegenüber der entsprechenden Zeit im Vorjahr eine Steigerung von 6 661 887 Frcs. bedeutet. Luxemburgische Prinre Henri-Eisenbahn. Einnahmen vom 11.—29. August 1919: 295 529 (pluS 28 359) Fr. lr. Sardinische Sekundärbahnen. Einnahmen im Mai 112 979 (117 744) Lire, seit 1. Januar 439 934 (441 961) Lire. Ausgaben im Mai 163 674 (163 694) Lire, seit 1. Ja nuar 829 111 (824 179) Lire. vervünüe. XX Verständigung auf dem Röhrenmarkk. Unter verschiedenen Easrohrwerken ist nach dem Zusammen bruch des Röhrensyndikats «ine Verständigung dahin zustandegekommen, in Zukunft Gasröhren in drei Gruppen zu verkaufen, je nach ihren Dimensionen, und zwischen den einzelnen Gruppen soll eine Preis abstufung von 1 Proz. brutto eingeführt werden. Diese Abmachung ist jedoch vorläufig noch ziemlich loser Natur, da ihr nicht alle Gasrohrwerke gefolgt sind und auch noch kein einheitlicher Grundpreis durch geführt werden konnte. XX Roheisenverband, E. m. b. H. Die Verhand lungen mit den Luxemburger Hütten wegen An schlusses an den Rohcisenverband sind heute wieder ausgenommen worden. — Süddeutsche Zinkblechvereiniaung. Zu der am Sonnabend in Frankfurt a. M. erfolgten Gründung der Süddeutschen Zinkblechvereiniguna erfährt die „V. Z. a. M." aus unterrichteten Kreisen, daß diese eine Vereinigung süddeutscher Händler dar stellt. Die Konvention verfolge den Zweck, die Preise stabil zu halten und den Konkurrenzkampf auszu schalten. Auf diese Meise wolle sie das allgemeine Zinksyndikat in seinen Bestrebungen unterstützen. — Bethlehem Steel Corporation. Nach dem von der Verwaltung für die ersten sechs Monat« dieses Jahres vorgeleqten Rechenschaftsbericht ist ihr Ge winnerträgnis das günstigste, das die Gesellschaft seit dem Zahre 1905 erzielt hat. Der Reingewinn hat einen Betrag von 1 161 930 Doll, erreicht, was für die Vorzugsaktien eine Dividende van 7,8 Proz. aus machen würde. Alles scheine darauf hinzudeuten, daß sie Gewinne des zweiten Semesters denen des ersten Halbjahres gleichkommen werden. Die unerledigten Aufträge Latten sich am 30. Juni d. Z. auf 21'4 Mil lionen Dollar erhöht, das sind 12V» Millionen Dollar * mehr als in der entsprechenden Zeit des Vorjahres.
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