Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110116027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-16
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
veilagr. Mont»,, lö. 3a»o»r IStt. Leipziger TS-LMM. iir >6. >or. llshryanz. Leipzige^Handelszeitun^. Geraer Lnraürndabn, «kiienqeseaschofl Die Smwiymen au» dem Liraszenbahnbeiriebe betragen im Dezember 17184 (IS LOS) in den ersten S Mviraten de« vieschäftsiahres I06 4V4 (94 407) Süddeutsche (sifrndahn-iSeskUschase in Darmnadt. Le- zember 078 tSO (-)- 42 417) vom 1. Avril bis Sl De zember «128 480 (4- 301 598) Lllnüllner Börlenwoche. (von unserem Londoner Mitarbeiter.) * Trotzdem daß die Gestaltung der Geldverhältnisse «tue Heine Enttäuschung bereitet hat, vermochte sich die Tendenz an der Wertpapierbörse im großen und ganzen zu befestigen, indem di« feste Haltung, die chon in der vorigen Woche für Anlagepapiere er- ichtlich war, auch auf den mehr spekulativen <ve- fieten zum Ausdruck kam. Namentlich der Konsol- markt zeigte, nachdem die Kurse anfänglich dur«r, die ausländische Eoldnachfrage etwas gedrückt waren, festere Haltung, da die Negierung Käufe vornahm und die Emissionstätigkeit infolge der knappen Mittel sich doch vielleicht in der nächsten Zeit in etwas engeren Bahnen bewegen wird, als man bisher annahm. Gute Nachfrage machte sich am Markt der fremden Etaatspapiere für die mittelamerikanischen Werte wie Honduras. Guatemala und Ekuador be merkbar, da man annimmt, daß früher oder später energische Massnahmen ergriffen werden, um diese Staaten zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten zu bewegen. Bezüglich der Hondurasschuld ist vor längerer Zeit ein Abkommen mit der New Parker Firma Morgan getroffen worden, wonach diese das Recht erwarb, die ausstehenden Schulden auf der Basis von 15 Proz. des Nennwertes zu übernehmen. Es bleibt nun abzuwarten, ob das Bankhaus von diesem Rechte Gebrauch machen wird: man glaubt vielfach, daß dieses geschieht. Einiges Interesse machte sich auch für Argentinier und Brasilianer be merkbar, dagegen lagen Portugiesen matt auf die Streikberichte, di« man jedoch nicht als einen Vor läufer politischer Unruhen betrachtet. Der amerikanische Bahnenmarkt hatte nur gering fügige Umsätze zu verzeichnen, und das englische Publikum beobachtet diesem gegenüber immer noch Zurückhaltung. Es überraschte hier vor allen Dingen, daß die Iahresrevuen der grossen amerikanischen Finanzinstitute auf das neue Iah: so geringe Hoff nungen setzen, was «inen Kenner amerikanischer Wirtschaftsverhältnifse freilich nicht überraschen kann. Diel wird davon abhängen, wie sich die Zwischen staatliche Handelskommission zu der Forderung der Bahnen nach höheren Frachtsätzen stellt. Man nimmt an, daß selbst, wenn die Forderungen der Bahnsysteme nur teilweise bewilligt werden, dieses günstig auf- gefastt würde und die Banken eine solche Entscheidung dazu benutzen würden, um neue Emissionen zu placieren. Ob es gelingen wird. Kapitalerhöhungen erfolgreich durchzuführen, bleibt abzuwarten, wenn gleich man ernste Zweifel dieserhalb wohl nicht zu hegen braucht. Sollten die Bahnen jedoch in der Beschaffung neuer Betriebsmittel auf Schwierigkeiten stoßen, so würde diese» vor allen Dingen die Unter nehmungslust beeinträchtigen und die Bahnen ver anlassen. von Neubeauten und Detriebsverbesserungen möglichst Abstand zu nehmen. Das würde aber eine Verschlechterung der Lage der Stahl- und Eisen industrie nach sich ziehen und damit die allgemeine wirtschaftliche Lage beeinträchtigen. Die Pennsyl vaniabahn kündigte bereits eine Kapitalerhöhung um 100 Millionen Dollar an, doch werden von diesem Betrage im Laufe dieses Jahres nicht mehr als 10 Millionen Dollar ausgegeben: man sprach auch von einem Kapitalbedarf der New Pork Central. Der Zusammenbruch der Carnegie Trust To. hat einen merklichen Einffust auf die Kurslage nicht aus geübt, da sich die Befürchtung von weiteren Zah lungseinstellungen als grundlos erwies. Stahltrust werte lagen am Anfang der Woche matt, da sich der Beschäftigungsgrad der Korporation wiederum ver schlechtert hat, später konnte sich jedoch eine Erholung anbahnen, nachdem verlautete, dast eine weitere Herabsetzung der Verkaufspreise nicht beabsichtigt sei und einige Schienenwerke, die seit längerer Zeit außer Betrieb ständen, wieder die Arbeiten ausge nommen haben Das Ereignis der Woche bildete zweifellos die starke Nachfrage nach Tanadian Pacific, heroorge- rufen durch die Meldung von der Erhöhung der Totaldividende von 8 auf 10 Proz. Merkwürdiger weise war die Berliner Börse schon einige Tage vor der Ankündigung unterrichtet, von deutscher Seite wurden ganz bedeutende Posten dieser Aktien aus dem Markte genommen, während englische Kreise dem Gerücht etwas skeptisch gegenüberstanden, da schon so häufig von einer höheren Dividende aus den Landverkäusen die Rede gewesen war, ohne dast sich das Gerücht bewahrheitete. Am Minenmarkt verstimmte am Anfang der Woche der Produktions- und Arbeiterausweis. Der letztere zeigt zwar eine Zunahme in der Arbeiter zahl, doch haben davon nur die Diamantgruben pro fitiert. Der Umstand, dast die Diamantpreise erhöht worden sind, brachte eine scharfe Steigerung in den leitenden Diamantattien hervor, die geradezu als eine Häufle bezeichnet werden kann. Ob die Verhält nisse der Diamantindustrie eine Aufwärtsbewegung rechtfertigen, must doch etwas zweifelhaft erscheinen, da di« Berichte aus dem Diamantgewerbe in Amster dam keineswegs optimistisch gehalten sind. Fast von Tag zu Tag hob sich auch das Interesse für rhodesische Minenvapiere, und es sieht so aus, als wenn die interessierten Gruppen durch höhere Kurse Stimmung für neue Gesellschaften machen würden, die in den nächsten Tagen an das kapitalistische Publikum appellieren werden. Man sprach auch davon, dast sich ein französisches Syndikat gebildet habe, das einige der wichtigeren rhodesischen Werte in Frank reich einführen werde. Ruhiger ging es am süd afrikanischen Minenmarkte zu, obwohl sich auch hier die Tendenz in den letzten Tagen etwas gefestigt hat. Gummiaktien waren größeren Abgaben ausgesetzt, da der Kautschukpreis konstant nach unten neigt: da gegen machte sich wiederum Meinung für die Werte von Zinnbergwerken bemerkbar, da die Zinnpreise angeblich von einer deutschen Gruppe nach oben manipuliert werden. Auf Grund der statistischen Lage scheint die Aufwartsbewegung nicht ganz un berechtigt zu sein. Im Einklang mit Zinnpapieren konnten sich auch Kupferaktien etwas befestigen. Sank» unü Gelüwelen. * Hypothekenbank in Hamburg. Der Ueberschust des abgelaufenen Jahres beziffert sich auf 4 074 824 (4 027 8S1) -4t und gestattet, wie schon kurz ge meldet, bei den üblichen reichlichen Rücklagen die Verteilung einer Dividende von wiederum 9 Proz, wobei der Gewinnvortrag eine Erhöhung um 48 471 Mark erfährt. La» verflöge« Jahr war laut Seschüstsbericht, eni- spreLend der gefast«» wirtschaftlichen Lage, für die Hhpo- thekenbanken ein Satze ruhigen Fortschritts. Bon irgend- welche» Ereignisse», dt» den Sang der Entwicklung bemmend oder beschleumgend »»einslußt Hütten, ist nicht ,u berichten. Der «blad der Pfandbriefe ging ohne erhebliche »tursver- ändernngen in fielst u Flusse vor sich, und für die neuen Mittel stellte sich da: erforderlich« Hyvotbekenmaterial >n ans reichenden, Matze ein. So wuchs der Psandbriefumlauf uni 1g Millionen, wührend sich der Hvpolhekenbestand um ,l,ka 18 Millionen erhShte. Der Umlauf der svroz. Pfandbriefe erhbht« sich im ganzen um 24 600 900 ^t, während ych d,e 3ZtPro«. Pfandbrief« durch Rückkauf um »KS1 Ivo ver minderten. Der Verkauf der 4pro«. Pfandbriefe Hai unter Berücksichtigung der Einführung»- und Stempelkoslen einen Berluft von 243 478 ^lk ergeben, während auS der Ausnahme der 8'^vro». »in Disagiogewinn von SOK 7b1 erzielt wurde. Bon dem somit per Saldo entstandenen Gewinn von 202 272 wurden, wie auch in früheren Jahren, zu nächst 200 000 zur Auffüllung des Agiokontoz verwendet, wahrend der Rest mit 02 272 «ck dem Reservekonto II über wiesen worden ist. An Hypotheken wurde» im vergangenen ?ahre 31 448 013 ausgezahlt. Von den HVPothikenrück- Zahlungen von 13 651 032 »nifallen nur 28 600 auf das keine Rolle spielende Amortisationsgeschäst. Von den von der Bank veliehenen Grundstücken sind 176 im vergangenen Zahre freihändig verkauft worden. Die nachgewiefenen Per- kausspreise habe» .'S 807 070 betragen, die Pankbeleihun- gen 16 315 010 «kl. Tie gerichiliche ZwangSverwaltung und Zwangsversteigerung wurde unter vollständiger AuSbietung der Baiikforderungeu über 47 (gegen 66 im Jahre 100g) von der Pank beliehsue Grundstücke durchgeführt, wovon auf 'An trag der Pank in 15 Fällen (gegen 38 im Jahre 1000). — Oesterreichffch-Ungarische Bank. Die nächste Sitzung des Generalrats wird nach der „N. Fr. Pr." keine Veränderung des Zinsfustes vornehmen. Eine Ermässigung würde nur dann eintreten, wenn sie auch in Berlin und London vorgenommen iverden sollte. -*-« Die Nottingham und Nottinghamshire Bank verzeichnet für 1910 einen Gewinn von 44 854 Pfd. Sterling, woraus, wie im Vorjahr, 11 Proz. Divi dende ausgeschüttet werden. «4 Die United Counties Bank, Ltd., London, will für das zweite Halbjahr 1910 eine Dividende von 5 « per Aktie verteilen gleich 12'/-> Proz. p. 2.; auf Gebäude werden 10 000 Pfd. St. abgeschrieben, dem Beamtenuntcrstützungsfonds werden 2500 Pfd. St. zugesiihrt und 27 000 Pfd. St werden zu Effektenab schreibungen verwendet. * Die neu« Marokkoanleih« soll nunmehr end gültig 80 Millionen Francs betragen, wovon 15 Mil lionen für die rückständige Schuldtilgung, 5 Mil lionen für Hafenbauten und 10 Millionen für die Ein richtung einer französischen Steuererhebungskontrollc bestimmt sind. Berg- unü üüttenwelen. - Harzer Werke zu Rübeland und Zorge in Blankenburg. Wie aus Blankenburg gemeldet wird, werden die Harzer Werke ihre Hütte in Blankenburg in einigen Monaten wieder in Betrieb nehmen. Zu diesem Zweck wird zurzeit die Einrichtung der Hütte wieder instand gesetzt. X X Versa »drückgang der Ruhrzechen. Die im Vormonat eingetretene Bersandstergerung hat im Januar nicht angehalten. Bereit» in der ersten Ianuarhälfte ist ein Rückgang von über 450 000 t einaetreten, denn der Versand der Ruhrzechen an Kohlen, Koks und Briketts mit der Eisenbahn betrug nach den vorläufigen Ermittlungen vom 1. bis 15. Januar insgesamr 2 774 770 1 in 11^ Arbeit», tagen gegen 3 242 000 t vom 1. bis 15. Dezember in 12'/; Arbeitstagen. Wagenmangel ist in dieser Be richtsperiode nicht aufgetreten, dagegen erlitten di« Ruhrzechen in der ersten Dezemberhälfie aus diesem Grunde einen Dersandauefall von 34 180 t — Kalibohrgesellschakt Emikienhall. Der dem nächst einzuberufenden Generalversammlung der An teilbesitzer werden, wie die „Rhein.-Westf. Ztg." hört, vier Vorschläge unterbreitet werden, die sich mit der Verwertung der Gerechtsame beschäftigen. — Ermatzigung belgischer Eisenexportpreif«. Wie die „Dass. Ztg." meldet, find die Preise für den Export aus dem Bezirk von Charleroi für Fluststab eifen um 2 », diejenigen für Schweiststabeisen um 1Z4 s Mückgegangen. * Modderfonteil« Deep Level», Ltd. Rach einem vom Hauptbureau aus Johannesburg eingetroffenen Kabelbericht hatte am 31. Dezember 1910 der Schacht 1 eine Tiefe von 231 Fuh, Schacht 2 eine solche von 194 Fug erreicht. Die in der Schachtaoteufungs- periode erforderlichen Gebäude, Maschinen und An- lagen sind fertiggestellt bis auf die Kompressoren anlage, den permanenten Förderturm und eine per manente Fördermaschine, an deren Aufstellung jetzt gearbeitet wird. * Dividendenerkliirungen südafrikanischer Minen. Die Nourse Mines deklarierten 10 (12'/») Proz. Di vidende, die Jumpers 25 (15) und die Glynns Lvden- turg wieder 10 Proz. Smffgemerbe. * Aktiengesellschaft für Leinen- und Baumwoll industrie in Burgwaldniek. Bei einer außerordent lichen Generalversammlung wird die Auflösung und Liquidation des Unternehmens beantragt. 0. T. I. Gewebe aus Seetang. Stach einem Be richt der Londoner Handelskammer aus Australien wird gemeldet, dast die Fiber einer Tiefseepflanze, bekannt unter dem Namen „Posidonia Australia" von größter Wichtigkeit als Handelsartikel werden dürste infolge ihrer Eigenschaften für das Textil gewerbe. Die Pflanze wird an der südlichen Küste Südaustraliens, besonders im Spencer Golf und St. Vincent Golf gefunden. Das südaustralische Parla ment hat die Regierung bevollmächtigt, Lizenzen zu vergeben, um die Fiber an gewissen Strecken dem Meere entziehen zu lassen, und es wurden bereits einige Gesellschaften gegründet, um die bezüglichen Versuche anzustellen. Die Faser soll viele wertvolle Eigenschaften besitzen. Sie ist nur bei ganz hoher Temperatur entzündlich, und aus diesem Grund hat sie graste Vorteile gegenüber Woll flocken, Kapok, Oakum usw. — Zum Füllen von Betten und für Polsterzwecke hat sie sich schon bewährt, da sie die Leichtigkeit und Weichheit von Flocken hat, während die Reinheit und die Abwesenheit von tierischen Bestandteilen sie als Polstermaterial sehr geeignet erscheinen lassen. Eine Mischung der Faser mit Wolle ergibt ein vorzügliches Tuchgarn, welches alle Farben an nimmt. Andere Verwendungszwecke sind Seile, Bindfaden, Matten, billige Schlafdecken: auch für Papierfabrikation und zur Verpackung von Frucht und Eiern ist es geeignet, nichtsdestoweniger als Jsolirmaterial für Kühlräume und Kabel. Die Pflanze wächst auf Kalksteinboden: durch die Aktion der Eobe und Flut haben sich Sandmassen darauf abgelagert, durch die sich die Pflanze hindurchdrängt, so daß die Faser mit Sandablagerungen vermengt ist und eine Höhe bis zu 7 Metern erreicht. Die Pflanze soll in enormen Mengen vorhanden sein. Die Hauptschwierigkeit in der Gewinnung der Fiber besteht darin, dast große Mengen vom Meeresboden behoben werden müssen, bis man ein verhältnis mäßig kleines Quantum Faser gewinnt, da dieselbe, wie eben erwähnt, zwischen Sandablageruvgen wächst. L T. I. von den Seidrnmärtten. Vom Lyoner Rohseidenmarkt wird berichtet, dast die Umsätze nur sehr geringfügig waren. Die Preise zeigen keine nennenswerte Veränderung, im ganzen blieben sie fest behauptet. Was den Lyoner Seidengewebcmarkt anbelangt, so ist von einer Lebhaftigkeit auch hier noch nichts zu bemerken, doch rechnet man mit einer baldigen Aufbesserung des Geschäfts. Etwas mehr I Nachfrage macht sich für Ballstofse, in hellfarbigem Krepp. Voile und Musselin geltend. Auch Krawatten stoffe besserer Qualitäten sind gut begehrt. Das I Samtgeschäft ist noch im allgemeinen befriedigend. Aus dem Mailänder Rohseidenmarkt ist zwar etwas Nachfrage vorhanden, die aber nur vereinzelt zu Abschlüssen führt, weil die Abgeber aus ihren Preisforderungen bestehen. Keinerlei Veränderung zeigt der Züricher Rohseidenmarkt. Auch der Züricher Seidengewebemarkt zeigt ein ziemlich ruhiges Bild, neue Aufträge wären hier sehr er wünscht. Auf dem Krefelder Seidengewebemarkt ist das Geschäft während der letzten Woche völlig be deutungslos, nur für Zwecke der Konfektion, also für Futterstoffe, ist etwas mehr Regsamkeit zu bemerken. Die Bestellungen für die Frühjahrssaison sind noch recht geringfügig, da man auch weiterhin noch ab wartet, was die Mode begünstigen wird. Im Vorder gründ stehen weiterhin bedruckte Stoffe: darüber, ob glatte Stoffe sich einführen werden, herrscht noch Zweifel. Bänder, sowohl Seiden als Samtbänder, sind sehr vernachlässigt. Braugewerbe. * Phonir-Brauerei, Aktirngesellschajt, in Berlin. Die Generalversammlung setzte die Dividende für die 300 000 .<( Vorzugsaktien auf 0 Proz. fest <die 500 000 Mark Stammaktien gehen leer aus), lieber das Ge schüft im laufenden Jahre berichtete der Vorsitzende, daß der Absatz etwas gestiegen sei. ' Bereinigte Werderjche Brauereien, Werder a. H. Auf die Tagesordnung der zum 30. Januar einbe rufenen Generalversammlung wird als Punkt 4 ge- setzt: Beschlußfassung über Verpachtung, Veränderung oder Aufgabe eines oder mehrerer Betriebe bzw Be vollmächtigung des Aufsichlsrats zum Abschluß ent sprechender Verträge. verllHerungsmelen. * Kronprinz Versicherungs-Aktiengesellschaft in Köln. Diese mit einem Kapital von 3,5 Millionen Mark ausgestattetc Neugründung ist nunmehr ins Handelsregister Köln eingetragen worden. * Bei der Deutschen Lebensocrsicherungsgesellschaft in Lübeck wurden im Jahre 1910 8753 Versicherungs anträge über 30 958 849 eingereicht, von denen 7862 über 27 288 654 Annahme fanden (gegen 7348 Versicherungsanträge über 25 899 567 .<t im Vorjahre). Durch Tod und durch Erleben des Fällig keitstermins wurden 5 689 094 .4t zahlbar. Ferner schieden aus durch Rückkauf, Ermäßigung der Ver sicherungssumme, Unterlassung der Prämienzahlung und Nichteinlösung der ausgefertigten Policen 8 349 978 so daß sich durch eine reine Zunahme von 13 249 582 (11 900 800) ,<t der Versicherungsbe stand auf 262 152 094 gehoben hat. Innen- unü Butzentisnüel. ? Amerikanischer Austenhandel. Der Wert der Einfuhr betrug im Jahre 1910 nach amtlicher Fest stellung 1563 Millionen Dollar gegen 1475 Millionen im Jahre 1909. Die Ausfuhr an Eisen- und Stahl erzeugnissen belief sich im vergangenen Jahre auf 200 Millionen Dollar. Beide Ziffern bedeuten einen Rekord. Transportwesen. — Preußische Staatsbahne». Bei den Staats bahnen betrug laut „B. Akt." die Verzinsung des Anlagekapitals, wenn die vordem auf den Etat des Finanzministeriums verrechneten, vom Etatsjahr 1909 ab aber im Etat der Eisenbahnverwaltung erschei nenden Beamtenpensionen und Hinterbliebenenbe- züge des Eisenbahndienstes al» Ausgaben der Eisen bahnverwaltung berücksichtigt werden, alles in Pro zenten: 1898 6,85, 1899 7,03, 1900 6,87, 1901 6,11. 1902 6,22, 1903 6,77, 1904 6M, 1905 7.13, 1906 7,07, 1907 6,10, 1908 4,78, 1909 5,94. Dabei stellte sich der Betriebskoeffizient in den Jahren in Prozenten: 1896 55,40, 1897 56,54, 1898 58,88, 1899 59,36, 1900 61,02, 1901 63,56, 1902 63,27, 1903 61,72, 1904 62,50, 1905 62,67, 1906 64,66, 1907 69,68, 1908 74,62, 1909 68,99, 1S10 71,53, 1911 68,63. Für Lokomotiven und Wagen wurden aufgewendet in Millionen Mark: 1895 52,5, 1896 67,7, 1897 78,5, 1898 114,4, 1899 100,3, 1900 110,2 1901 100,8, 1902 101,6, 1903 102,6, 1904 130,5, 1905 152, 1906 197,5, 1907 256,3, 1908 251,9, 1909 200,9. Es betrug der Betriebsüberschust in Mil lionen Mark: 1901 493,3, 1902 514,4, 1903 581,7, 1904 599,9 1905 645,5, 1906 660,1, 1907 592,4, 1908 484,8, 1909 629,3, 1910 578,8, 1911 683,4. Der Wert der Staatsbahnen ist auf weit über 20 Milliarden Mark zu schätzen. * Eutin-Lübecker Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Zu den Gerüchten, die in letzter Zeit hinsichtlich einer Angliederung des Unternehmens an die Lübeck- Büchener Eisenbahn im Umlauf waren, wird von der Verwaltung der Gesellschaft auf Anfrage mit geteilt, dast offizielle Verhandlungen in dieser Ange legenheit bisher nicht gepflogen worden sind. Es haben lediglich interne Besprechungen unverbindlichen Charakters stattgefunden, die jedoch zu einem posi tiven Ergebnis bis jetzt noch nicht geführt haben. Ic. Einnahmen türkischer Eisenbahnen. Die Re sultate des Betriebsjahres 1910 derjenigen türkischen Eisenbahnen, an denen deutsches Kapital in führen der Stellung beteiligt ist, liegen nunmehr vor. Die Resultate sind folgende: Bei der Bahn Haidar-Pascha Angora betrug die Bahn- länge 570 Km. die Bruttoeinnahmen stellten sich in >410 auf 7 730 821 (5 668 55s) Frcs., die NZnrnntie;ablung der Re giernng betrug in IOIO 508 85:! (2571 )241 Frcs.; bei der Bahnlinie ESki-2chcl>ir-»ioiiia stellten sich die Wahlen folgen- dermatzen: Dahnlänge 445 Kni, Brullveinnabmen 3 500 201 (2 070 636) Frcs.« Nlaranliezahlung der Regierung 2 413 202 (2 094 104) FrcS., bei der Bagdadbahn^ Bahnlünge 200 km, Bruttoeinnahmen 518 864 (300 435) Frc?., Garantiezahlung der Regierung 381136 (500 565) FrcS : bei der Eisenbahn Lalonik-MonaUir: Bahnlünge 210 Km. Bruttoeinnahmen 3 506 538 (2 975 970) Frcs., tyaranlieinhiung der Regierung 1900 6 227 176 FrcS. sin 1910 erhielt die türkische Regierung als Anteil 78 949 Frcs). Zusammen liellen sich: Bahnlünge 1443 km, Briiitoeinnahmen 15 536 424 (II 113 070) Frcs., charantiezahlung der Regierung 3 224 242 (6 227 176) Frcs. Wie diese Ziffern zeigen, ist bei sämtlichen Linien eine sehr erhebliche Steigerung des Verkehrs und der Einnahmen zu verzeichnen. Für die türkische Re aierung drückt sich diese erfreuliche Tatsache finanziell darin aus, dast die von ihr zu leistenden Garantie zahlungen an die verschiedenen Gesellschaften um graste Beträge hinter denjenigen des Vorjahres zu rückbleiben. Während die türkische Regierung im Jahre 1909 für die vier oben aufgeführten Bahn linien 6 227 176 Frcs. zuzuschiesten hatte, beträgt ihr Zuschuß für 1910 3 221 242 Frcs., also etwa die Hälfte der im Vorjahr geleisteten Garantiezahlungen Die Ersparnis beträgt rund 3 Millionen Francs. ? Ein Gesetzentwurf, der eine Abgabe kür den Panamakanol vorsieht ist im amerikanischen Kongreß einaebracht worden. Die Abgabe soll nicht über 1'': Dollar und, nicht unter 50 Cents per Nettotonne be tragen. Betriebsausweise. Große Leipziger Straßenbahn. Betriebseinnahme in der Woche vom 9. (10 ) bis 15. (16.) Januar '22767 (115 231) «, seit 1. Januar :t86 398 (367 993) Mark. AUgemcine S-kol. «ob StroKenbobniürieNschos« in Berit« Dezember 389 48V (-s- 37 564) ^k. verlllrieüene Unüultrlen. — Das Berliner Holzcomptoir, Aktiengesellschaft, Hal, wie die „Voss. Ztg " erfährt, die bedeutenden Waldungen, die zu den Gütern Olchowice in Rußland 1 Gouvernement Lublin) der Grafen Plater gehören, käuflich erworben. Es handelt sich um ein Objekt von gegen l Million Mark. Wie es heißt, beabsich tigt das Berliner Holzeomptoir, die Bestände der Waldungen in den nächsten Jahren zu fällen, die ffrodutie aus dem Flößereiwege nach Deutschland zu schassen und hier auf den eigenen Mühlenwerken zu verarbeiten. Ltärkezuckersabrik, Aktiengesellschaft, oormal» C. A. Koehlman» ä Co. in Frankfurt a. O. In der Generalversammlung wurde für das verflossene Ge schäftsjahr die Verteilung einer sofort zahlbaren Di vidende von 20 Proz. beschlossen. Das aussck>eidend« Mitglied des Ausjichtsrats M. Kappel in Berlin wurde wieder gewählt. XX Vereinigte Deutsche Nickelmerke in Schwerte an der Ruhr. Äffe wir hören, ist die starke Kurs steigerung der Aktien dieser Gesellschaft, die in den letzten Tagen ausgetreten ist, aus eine Besserung der Erträgnisse im laufenden Geschäftsjahr zurückzu führen. Nachdem sich bereits das erste Semester günstig «nliest, hat sich der Umsatz im zweiten Se mester weiterhin gesteigert, so dast eine Erhöhung des Reingewinns für das Ende des Quartals ab laufende Geschäftsjahr zu erwarten ist. Im Vor jahre wurden 16 Proz. Dividende verteilt. * Bei den Rheinisch-Westfälischen Kalkwerken war der Versand im ersten Semester nicht unbeträchtlich größer als in der Verqleichsperiode des Vorjahres. Die Semestralbilanz weist dementsprechend einen größeren Ueberschust auf. Die weiteren Aussichten werden als günstig bezeichnet. * Lothringer Walzengießerei. Die Generalver sammlung beschloß, sich an der in Frouard in Frank reich zu errichtenden Walzengießerei zu beteiligen und zu diesem Zwecke 250 000 K neue Aktien mit Divi dende ab 1. Januar 1911 auszugeben. Das Aktien kapital steigt dadurch aus 1,3 Millionen Mark. Die neuen Aktien sind von einem Konsortium übernommen worden, das sämtliche Kosten der Emission trägt und die neuen Aktien den bisherigen Aktionären zu 110 Prozent anbietet. In der Versammlung teilte der Vorstand mit, dast die Abschlüsse, die durchweg zu besseren Preisen hereingenommen wurden, eine aus- reichende Beschäftigung für das laufende Jahr ge währleisten. * Chemische Fabrik Ottmann, G. m. b. H., in Hoch- speier. Unter dieser Firma wurde ein neues chemi sches Unternehmen errichtet, dessen Zweck die Holz verkohlung sowie die Erzeugung und Verwertung chemischer Produkte ist. Das Stammkapital beträgt 1 Million Mark. -4—« Die Liebig s Ertract of Meat Company, London, hat beschlossen, eine Interimsdividende von 10 Proz. auf die Stammaktien gleich 10 8 per Aktie am 15. Februar auszuschütten. verdsnüe. XX Von ver Bandeisenvereinigung. In der am Sonnabend in Köln abgehaitenen Mitgliederver sammlung wurden wichtige Verbandsfragen be handelt, die aus einen weiteren Ausbau sowie auf eine Befestigung der Organisation hinauslaufen und die allgemeine Zustimmung der Versammlung fanden. — Bekanntlich bestehen ähnliche Schwierigkeiten wie bei der Stabeisenkonvention wegen des inländischen rind ausländischen Wettbewerbs. * Nordwestdeutscher Grubenhokzverband. Der Verband beschloß, die augenblicklichen Preise für Hobelware bis Ende März zu belassen. Alsdann ist eine Erhöhung in Aussicht genommen. * Berkanfsgesellschaft hannoverscher Ziegeleien, G. m. b. H., in Hannover. Das Geschäft dieser Ge sellschaft, die 46 Ziegeleien in Hannover und Um gegend vereinigt, ist in dem letzten Jahre wenig günstig verlaufen. Ist es doch nur gelungen, einen Absatz von 119 Millionen Steinen zu erzielen, wäh rend in 1909 noch 130 Millionen Steine verkauft wurden. Dieser Absatz stellt nur 43 Proz. der Er zeugungsfähigkeit dar. Der Rückgang der Abliefe rungen des letzten Jahres ist im wesentlichen auf den Ausstand im Baugewerbe zurückzuführen. Zu Anfang des Jahres 1910 waren außerdem noch 50 Millionen Steine vorrätig. Gegenwärtig sind Verhandlungen im Gange, um die Ziegeleiverbände von Kassel und Göttingen an die bestehenden lokalen Vereinigungen anzuschliesten. Diese bestehen bis lang in Hannover. Hildesheim, Bielefeld. Lemgo, Braunschweig und seit kurzem auch in Helmstedt. vermischtes. 5 Entdeckung großer Phosphatkager in Montana. „Geological Survey" zufolge sind im westlichen Montana große Phosphatlager entdeckt worden. ,. Häutemiktionen. Auf den Häuteaukttonen kommt keine einheitliche Haltung zum Ausdruck. allgemeinen ist di« Haltung der Käufer eine abwartende, dl» Preise sind meist nur schwach behauptet. Hamburg war schwacher, Siegen brachte dagegen volle, z»m Teil sogar etwas -Sbere Preise. Sasel musite ebensalls etwas nachgeben. In Tann statt herrschte dagegen eine fege Stimmung, Rinderhäute zogen dort sogar 1—2 Pf. an. Wiesbaden brachte ebensalls voll» VoranktionSpreise. Die Thüringische Zentralauktion in Erfurt verlief etwas schwächer. Die Preise gaben hier l—2 Pf. nach. Auch die große Versteigerung in Frank furt a. M. brachte eine Kleinigkeit für die meisten Gattungen weniger al« im Dezember. Der Abschlag beträgt aber nur I Vs. rrotz lebbaser Stimmung in Kopen hagen gingen dort di» Preis« um etwa '4—2 Oer« pro Pfund zurück. Vom englischen Lederinarktr. Do- Geschäft hat sich bis- her nur langsam belebt. Es ist Rachsrage vorhanden, aber wenig Animo. Man beschränkt sich noch immer auf die Deckung des notwendigsten Bedarfes. Das «rotzzägige fehlt dem 0!elchäft noch gänzlich Di« Schuhfaürikatlon ist dagegen ziemlich mifnabmesähig. Sie hat anch lebhaft eingegriffen. Der Erport längt an, lebhafter zu werden. Die Preife sind im allgemeinen lehr fest. Da- Angebot hielt sich in den seit herigen (Grenzen. — Der Sohhäutemarkt zeigt ebenfalls noch keine einheitliche Tendenz Einmal herrscht lebhafter Bedarf, dann wieder große iaghaftigkeit. Die Preise sind infolge dessen (»wankend. Sie tendierten M-er eher na» nnirn al» nn» oben. Aalrlunyselnltellungen ulw. — donknrbver,obren über do« Liermog«« de« ttoninioiino i^eorg tiruoo <>o>m in ikeivzig (oll die Schluß» Verteilung crieigen Hierzu ünd H05,vl M. verkuabar. Di» frsi« aedellien b vorreckrtgi n Forderungen betragen 802,28 M. und die ntchlbevorr-chltgten 10184,32 M. — Fm Konkurs der Bonksirmo Lnckman« » Soli»» 1» Lübeck gelangen laut »Frks. Ztg.' bei 2 Millionen Mark Forderungen nur io Proz. znr Verteilung. — Die Eilenwarensirma Merle L E» in Pest ist in solvent geworden. Tie Waren uno Seldschulden betragen laut N. Fr. Pr." nsammen 02 000 Kr., die durch begeben« Bkichforderungen gedeckten Bankschulden 40 OOi) Kr. De» Elkäubigern wird ein« 33pro» Kaffeqnoi« angeboten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)