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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191010300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19101030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19101030
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-30
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
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Handbuch der brutschen Mythologie weiter aus, hat das Ihrige dazu getan, sie hat sich nicht damit be gnügt, die Schätze unseres Volkstums zu sammeln und Ku ordnen, sondern sie hat sie auch durch Deutung geistig verwertet und so auf den offenen Markt der Nation gebracht, damit zugleich die Bedingungen zeigend, unter denen sich die Bewahrung und Neu- oclebung des alten Volkstums vollziehen soll und mit der Bildung der Neuzeit in Einklang zu bringen ist. Simrock ist lange tot, aber seine Gedanken sind heule lebendiger als zu der Zeit, da er sie nieder schrieb. AZas einst Gegenstand des kindlichen Volksglau bens war und der Zerstörung andeimsiel, das ist sür uns Gegenstand vaterländischen Wissens und vater ländischer Poesie, als solcher aber kein toter Gegen stand, sondern lebensvoll, entwicklungsfähig und sruchtbringcnd sür unser nationales Dasein auf dein Lande, das durch den Verfall des Volkstum" so öde geworden ist und durch die neue Befruchtung wieder farbenprächtig und gemütlich werden soll. Was viele bei der Erklärung des Zuges nach den Städten kurzweg als schnöde „Vergnügungs sucht" bezeichnen und behandeln, ist in Wirklichkeit zumeist nichts anderes als eine ganz natürliche Folge der verödeten Zustände auf dem Lande, welche mit dem Zerfall des ursprünglichen Volkstums allerorten eintraten und dec ländlichen Volksjugend namentlich Lurch den ihr aufgedrungcnen Vergleich zwischen Stadt und Land zum Bewußtsein gebracht wurden. Lelbstschöpserijch und selbstsorgend hatte der ur sprüngliche Volksgeist nickt nur ein materielles, son dern auch ein ideelles Volkstum geschaffen, in wel chem alle menschlichen Bedürfnisse, die der Seele nicht minder als die des Leibes, ein naturgemäßes Ge nügen finden konnten, das auch die sündhaften Triebe des alten Menschen wunderbar in Zucht zu halten wußte. Ja, was wir heule mit viel schwerer Mühe neu zu smafsen suchen, nämlich eine Volks- und zeit gemäße Wohlsahrrspflege. das hat das Volk in seinen althergebrachten Sitten und Bräuchen von jeher schon besessen, und es war, aus sich selber herauswachsend, dem jeweiligen Volkskulturzustandc immer aufs innigste angepaßl. Der Wohlsahrtsgedanke nut uns hier in einer jo sinnvollen und wunderreichen Gestal- lung entgegen, daß man das Verkommen jener ge haltvollen Sitten, ihr Schwinden aus dem Volts bewußtsein als einen unersetzlichen oder doch bis heute unersetzt gebliebenen Schaden beklagen muß. Statt eine dem Fortschritt der Zett ge mäße Fortentwickelung und Ausgestaltung alter Volkseinrichtungen zu fördern, Haden die maßgeben den Gewalten sie dem Volte arg verleidet, ihm dafür ost etwas völlig Fremdes, etwas dem Vollswcfen ganz Uneigenes ausgepfropft, die besonderen seelischen Bedürfnisse, ich möchte jagen die Gemütsangelegen heiten aber ganz unbeachtet und unberücksichtigt ge lassen. Wie die Kirche, so übersah auch die Kchule über der vielfach schlecht gewordenen Schale Len guten, gesunden Kern, und statt Sitte und Sage, Glaube und Brauch durch weste Lehren zu deuten und ins Reich der Vvlkspoesie zu erheben oder doch neuer Pietät zu empfehlen, ging der blinde Eifer gewöhnlich dahin, das Unverständliche als unver ständig, das Sinnige als unsinnig in Mißachtung zu bringen. Die Polizei kam der Kirche und Schule nur zu willig zu Hilfe, ersetz Verbote über Verbote, ohne zu fragen, ob Las Zerstörte auch wieder durch etwas Volksgemäßes ersetzt werden tönnte. So ist das ländliche Volkstum zu einem Trümmerhaufen ge worden, so ist iin Dorfe eine Poesiearmut, eine Lede und Leere entstanden, die alle Lust und Freude des jungen Gemüts am Landleben ertöten mußte, um so mehr, je mebr Gelegenheit die junge Generation er hielt, den Reichtum und Glanz des städtischen Lebens, Sie so verheißend winkten, kennen zu lernen und die Gegensätze zwischen Stadt und Land auf sich wirken zu lassen. Durchaus folgerichtig mußte der Gemütszustand des Volkes veröden, mußten seine seelischen Triebe verwildern; daraus wie insbeson dere noch aus der gänzlichen Verwahrlosung des ge jelligen Gemeinschaftslebens entstand dann vielfach cine Jrrlichtcrei, eine Vergnügungs- und Lebenssucht, die sich einesteils gewiß auch mit in dem Zuge nach den Städten äußert, die sich aber noch mehr in der ganzen sinnlosen und wüsten Art bekundet, wie heute das Gcsellschastsleben nur dem Lande sich betätigt, wie insbesondere die ländlichen Feste gefeiert wer den. Nicht minder haben wir die Schädigung zu be klagen, die unser Hcimgefühl erleidet durch das schwächliche Preisgeben unserer heimatlichen Sitte und Art in Bau und Tracht, in der Kunst und im Handwerk, sowie der rücksichtslosen Entstellung und Vernichtung unserer landschaftlichen Eigentümlich leiten. Unsere heimatliche Eigenart wird überflutet und weggeströmt durch den Allerwelisstil und die Allerweltsmode der großen Stadt, jo daß sich unser Auge geradezu vergewaltigt fühlen muß, wenn cs nach Jahren wieder aus der alten Heimat weilt. Ein bekannter französischer Schriftsteller, Pierre Loti, der Berlin besuchte und sich dort sehr gelang weilt fühlte, bemerkte in seinem im „Figaro" er schienenen Reisebericht u. a.: „Man fordert mich auf, Sic Museen und Paläste zu besuchen Aber was sollte ich in den Museen tun, die mir Gemälden von überall her gefüllt sind, in den Palästen in Stilen aller Länder ohne die kleinste Note lokaler Kunst?" Diese Bemerkung mag boshast übertrieben sein; aber — ich kann mir nicht helfen — im Kern ist sie durchaus echt. Soll nun auch das Land, das allein noch eine lokale Kunst, d. h. einen ausgeprägten Volkscharakter in der Kunst (volkstümlicher Baustil) zum Ausdruck bringt, über Jahrhunderte hinausge tragen und treu bewahrt hat, sich den Jungbrunnen seiner Kraft und Kunst, das ureigene Volkstum, verschütten lassen und ebenfalls einem jo verächt lichen Feindesurteil verfallen? Bedarf es noch der Erklärung, wie sehr Heimgefühl und Heimatliebe dabei in Mitleidenschaft gezogen wird? Bei den einzelnen Versuchen, welche hier und da in bester Absicht zur Neubelebung des Volkstums gemacht sind, z. B. durch die Vereine zur Erhaltung der Volkstrachten, ist man insofern in einem schweren Irrtum besangen, als man das Volkstum von einem einzelnen äußeren Bestandteile aus glaubt wieder beleben zu können und annimmt, daß es darauf an käme, diesen Bestandteil genau so zu erhalten, wie er einstmals war. Wollen wir einen kranken Äaum wieder gesund machen, so würde es wohl niemand einfallen, beim Wipfel oder einem einzigen Zweig anzufangen, sondern wir suchen ihn vor allem am Wurzelboden zu behandeln, und gelingt es uns, ihn von der Wurzel auswärts gesund zu machen, so wer den die Zweige hernach von selber wieder grünen und blühen. So muß auch das Volkstum bei der Wurzel erfaßt und von Grund auf geheilt werden. Ein Ver ein, der nur die Volkstracht pflegen will, ist unseres Erachtens ein Unding und trägt nur dazu bei, die Volkstumspflege in üblen Ruf zu bringen. Wir dürfen bei alledem nicht vergessen, daß alles Gewordene, also auch das Volkstum in seinem her gebrachten Bestände, durch die Entwicklung geworden ist. Ein Beispiel dafür bietet gerade die Volkstracht, die La, wo sie noch besteht, gewiß nicht etwas Er starrtes, sondern etwas sich Fortentwickelndes ist, denn anders wäre sie tot. In Wahrheit können wir also nichts anderes tun, als diese Entwicklung im Volks tum pflegen, dafür sorgen, Laß sie sich nicht über stürzt oder gar jäh unterbricht, daß die Entwicklung auch nicht von außen gewaltsam herbeigeführt, son dern durch den Taki oer gesunden Volksseele geleitet wird. Kein jähes Abbrechen also durch Einführung fremder, städtischer Moden und Stile, sondern ein organisches Fortentrviclcln der einzelnen Zweige des Volkstums zu einem volksmäßigen Neuen, also daß sich z. B. auch in einem dem Fortschritte oder Len Bedürfnissen der Zeit angepassten Bauernhause cmmerdar der charakteristische volkstümliche Baustil ausprägt. Was von dem Bauernhause gesagt ist, das gilt in gleichem Maße von der Volkstracht, von den Volksfesten, den Spinnstuben und den mannigfachen Sitten des Landvolks, gilt auch von den Volksliedern und der eigentlichen Volksliteratur. Die Entwick lung des Volkstums soll ausmünden in cine wahrhafte Volkskunst! Es sei noch an ein Wort erinnert, mit dem Prof. Felix Dahn einmal sehr treffend die Volksbräuchc würdigte: „Ein Volk, das ein wirklich lebendiges Volk ist, darf auch ein Bedürfnis haben nach Schönem, und in diesen Bräuchen steckt ein gut Stück schöner, lebendiger und auch gemeinverständlicher Volksvoesie. Ein Volk lebt nicht von dem Lorbeer seines Kriegs ruhms, vom Brot seiner Industrie allein, es bedarf auch des edlen Keims der Poesie: sie ist eine leuch tende, aber auch eine erwärmende und reinigende Flamme, und Erleuchtung, Erwärmung und Reini gung — mir können sie brauchen im deutschen Volke." vermiMes. Einen tollen Streich von Josef Kainz erzählt der Wiener Schriftsteller Franz Zwcybrück in persönlichen Erinnerungen an den großen Künstler, die „Westermanns Monatshefte" in ihrem neuesten Heft veröffentlichen. Kainz pflegte gern von seinen Gastspiel reisen zu erzählen, die ihn früher weit im Lande herumwirbeltcn und mit ihrem goldenen Segen die schweren Sorgen entbehrungsreicher Jahre vertreiben halfen. Er charakterisierte Städte und Bühnen in seiner launigen Art und schonte keineswegs sich selbst und seine sorglose Manier. So hat er seinem Wiener Stammtisch von Künstlern und Kunstfreunden einmal erzählt, wie er dazu gekommen, Len Posa zu spielen. Ihm, dem herrlichsten Carlos, hatte der edle Malteser immer fern gelegen. Da habe er auf einer umfassen den Gastsvicltournee nach dem nordöstlichen Deutsch land sich einer ärgerlichen Vergeßlichkeit schuldig ge macht und zwei Bühnen die gleichen Abende für sein Auftreten zugesichert. Agenten und Sekretäre zer brachen sich den Kopf, um zu Helsen, doch vergebens, bis endlich ein erfahrener Impresario ausrief: „Es ginge, wenn Sie in L. um halb zehn Uhr abends schon den durchgehenden Eilzug benutzen könnten." — „Aber was spielen?" fragte Kainz. — Man riet hin und her. Keine der großen tragischen Rollen vertrug so frühen Aufbruch. Da siel einem der Posa ein. „Habe ich nie ge spielt", meinte verdrießlich der Künstler. — „Aber, um Himmels willen", wurde ihm erwidert, „das können Sie doch fertig bringen. Die Schlagworte kennen Sie ohnedies durch den Carlos. Auf der Fahrt memorieren ^ic. In L. langen Sie mittags an, be stellen sich eine Probe und werden recht gut um neun Uhr fertig, da man im fünften Akt den bereits toten Posa nicht mehr benötigt." — Und nun erzählte Kainz weiter: „Ich willigte ein; aber mein Pech wollte, daß auf der Fahrt in mein Coupe der bekannte Bühnen autor N. einsticg und sein neues Stück mit mir belnrach. Von Memorieren war also keine Rede. Der Zug hatte Verspätung, und als ich endlich in L. unter wütendem Schneegestöber anlangte, war an eine Probe nicht mehr zu denken. So betrat ich denn in unendlichem Vertrauen auf den Souffleur und aus mein Mimenglück die Bühne. Im Anfang ging es noch, dann aber vermochte der Mann im Kasten unten mir nicht weiterzuhelsen. Ich selbst geriet in eine solche Verlegenheit, daß ich nichts anderes wünschte als nur schnellstens fortzukommen. Nie hat wohl noch ein Posa die schönsten Wirkungen so jämmerlich verschleudert. In der großen Szene mit dem König kam die Wechselrede ins Stocken, und ich versichere euch, daß mein überraschend schlagfertiger Partner meinem Versagen an entscheidender Stelle damit aushalf, daß er mit durchbohrendem Blick an mich die Worte richtete: „Ihr wollt Gedanken- fr e i h e i 1." Auch der Abschied von der Königin ging gänzlich fehl. Selbst die Worte: „O Königin, das Leben ist doch schön!" waren mir entfallen; denn ich mußte daß es bereits ein viertel Zehn geworden war. Ich riß das Kostüm vom Leibe, warf den Pelz um und stürzte zum Schlitten hinunter, der mich auf die Bahn führte. In D. fand ich bereits ein Telegramm des Direktors vor, der mich warnte, in nächster Zeit irgendwie L. zu berühren, denn die wütenden Pri maner hätten geschworen, mir etwas anzutun." * Da» Zag-Zaw-Puzzle-Spiel, über dessen Sieges zug durch London und Paris die dortigen Blätter zu berichten wißen, wird auch in Deutschland immer po pulärer und bildet mehr als Whist oder Skat die be liebte Zerstreuung und Unterhaltung bei Gesellschaf ten. Es ist bei näherer Besichtigung gar nichts Neues, sondern ein alter Bekannter; es ist, wie die den Ver trieb besorgende Berliner Kunsthandlung Raphael Tuck and Sons in der Erklärung des Spieles bemerkt, ein Rätselspiel, das wir aus unserer Kindheit kennen, nämlich die Zusammenstellung von Bildern durch Würfel. Nur sind beim Puzzle an Stelle der Würfel ganz dünn-- Holzplättchen getreten. Die ein fachsten Puzzles bestehen aus 50 Teilen, die kompli ziertesten aus 1000 Teilen. Der Planet Uranus braucht zu einer einmaligen Umdrehung um die Sonne 30688 Erdentage, also zu einem einzigen seiner Jahre etwas über 84 unserer Jahre. 84 Jahre sind eine lange Zeit, die wenigen Menschen bcschieden ist. Früher war ein derartiges Alter leine Seltenheit und alte Chroniken wissen von vielen Leuten zu erzählen, die erst im hundert sten oder in einem noch späteren Jahre ihre Lebens bahn abgeschlossen hatten. Dabei fühlten sich jene Menschen in diesem hohen Alter meistens noch recht rüstig. — Da drängt sich uns unwillkürlich die Frage auf, worauf der Rückgang der durchschnittlichen Lebensdauer zurückzuführen ist. Die Antwort liegt ziemlich klar auf der Hand. Der Kampf ums Dasein ist härter geworden und stellt höhere Anforderungen an Geist und Körper als ehedem. Um den rechten Aus gleich im Organismus wiederherzustellen und wider standsfähig zu bleiben, ist es mehr als früher nötig, auf eine vernünftige Lebensweise zu sehen. Dazu gehört in erster Linie, daß man alle aufregenden Getränke und nervenschwächenden Eenußmittel meidet. Durch den Genuß derartiger Getränke wird jedesmal mehr oder weniger eine Schwächung des menschlichen Organismus hervorgerufen, die im Laufe der Zeit, was ja leicht einleuchtend ist, die Lebenskraft herab mindert, mit anderen Worten, die Lebensdauer ver kürzt. Solche einfachen Tatsachen sollte man sich vor Augen halten. Heute ist es nicht mehr so schwer wie früher, schädliche Eenußmittel zu meiden, da man ganz vorzügliche Hausgetränke, wie z. B. den be kannten Kathreinerschen Malzkaffee hat. Sein aro matischer Wohlgeschmack, seine Bekömmlichkeit und Billigkeit haben ihm Millionen treue Anhänger er worben. Namhafte Aerzte empfehlen ihn täglich als vollkommen einwandfreies und unschädliches Getränk. Literatur. 'Zitatenlerikon. Eine Sammlung von über 12 000 Zitaten, Sprichwörtern, sprichwörtlichen Redensarten und Sentenzen. Von Daniel Sanders. Dritte, verbesserte Auflage. In Originallcinenband 5 ^tl, in Eeschcnkeinband 6 .tl. Verlag von I. I. Weber in Leipzig. i Wer sich eines Zitates oder Sprichwortes nur teil weise erinnert, nicht aber seinen genauen Wort laut, noch weniger seine Quelle kennt, der findet alles dies im vorliegenden Nachschlagewerk, das jetzt in dritter Auslage erschienen ist. Der hier zusammen getragene umfangreiche Stoff (das Zitatenlexikon ent hält etwa 12 400 Zitate, Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Sentenzen!) ist zum Zwecke des leichten Auffindens alphabetisch geordnet. Das statt liche Buch unterscheidet sich von ähnlichen Werken da durch, daß es nicht nur jene geflügelten Worte enthält, die im täglichen Verkehr gang und gäbe sind; neben Sentenzen aus Homer, Shakespeare, Goethe und anderen Größen der Weltliteratur finden wir treffende Gedanken und kernhafte Worte von Dichtern und Philosophen der neueren Zeit; lehrreiche Sätze aus der Heiligen Schrift gesellen sich zum Sprichwort und Stammbuchblatt; ernste politische Aussprüche wechseln mit dem schalkhaften Humor der „Fliegenden Blätter" und des „Kladde radatsch". Alles in atKm ein prächtiges Nachschlage buch. das sich namentlich auch als Weihnachtsgeschenk trefflich eignet. Fr. Naumann. Von der Reichsmari ne fahrt. 50 Pf. Buchvcrlag der „Hilfe", G. m. b. H. Nachdem im Jahre 1907 das Reichsmarineamt den ersten Versuch gemacht hatte, einen Teil seiner Tätig keit einer Anzahl von Mitgliedern der Budget kommission des Reichstage» zu zeigen, folgte 1908 die erste größere Informationsreise zur Kenntnis der deutschen Flotte. 05—70 Nelchstagsmitglie- der, darunter Dr. Naumann, nahmen an der Fahrt teil. Die vorliegende Schrift berichtet in knapper Form über den Ertrag dieser interessanten und denk würdigen Reise, die in Danzig begann und über Kiel durch den Nordostseekanal nach Hamburg, Bremen und Helgoland ging und schließlich in Wilhelmshaven endete. Jonk Steffen. Okowi — ein Hererospion? Erne Geschichte aus dem Südwestafrikantschen Kriege. 236 Seiten mit 2 Karten, 16 Vig netten und 2 Vollbildern von Maler Heims. Verlag von Wilhelm Weicher, Berlin 30, Haberlandstraße 4. Der Verfasser, hinter dessen Pseudonym einer un serer bekanntesten Kolonialjchriftsteller steckt, tut recht Paran, Len Titel des Buches recht abenteuerlich klingend zu wählen; mit andern Worten: die Schund literatur in deren äußerer Verkleidung zu bekämpfen, dieser Hülle aber einen ganz hervorragenden Inhalt, in literarischen wie in pädagogischem Sinne zu geben. Dabei der Reiz, der selb st erlebten, geschicht lichen Vorgängen stets innewohnt! So ein Buch muß sich die Herzen der Jugend erobern! Und wir empfehlen es als ausgezeichnete Weihnachtsgabe. Robert Saudek. Die Spielerin. Roman. Geh. 4 ,!l, geb. 5 ^t. Verlag von Carl Reißner, Dresden. In psychologisch fein abgetönten Linien werden uns zwei Ehegatten im Summen Zweikampf um ihr Glück geschildert, bis sie einander in einer Stimmung wehmütig resignierenden Verzeihens wiederfinden. Den Hintergrund der Erzählung bildet das Berlin der Gegenwart, die Welt der Eleganz und der Arbeit, die der bekannte Erzähler mit eingehender Sachkennt nis und großer Schilderungskraft zur Darstellung bringt. Der Erfolg, den die früheren Bücher des Ver fassers hatten, wird sicherlich auch diesem gut ge schriebenen und interessanten Roman treu bleiben. Für die Edelerzeugnisse des modernen Kunst gewerbes ist heute in weiten Kreisen ein gesteigertes Interesse wahrzunehmen. Man hat mehr und mehr die hohen kulturellen Werte zu würdigen gelernt, die einem Gegenstand innewohnen, dem edles Material, künstlerische Erfindungsgabe und hand werkliche Präzisionsarbeit eine höchst potenzierte Schönheit verliehen haben. Die so wünschenswerte Verbreitung eines kultivierten Geschmacks haben wir zum guten Teile der Vermittlertätigkeil der Kunst zeitschriften zu verdanken, die durch technisch voll endete Reproduktion vorbildlicher Arbeiten die Sinne empfänglich machen, das Schöne und Echte in höherem, verfeinertem Grade empfinden und genießen zu können. So bringt das Nooemberheft der „Deutschen Kunst und Dekoration" (Derlagsanstalt Alexander Koch, Darmstadt) in ausgezeichneten Abbildungen wieder eine Auswahl hervorragender kunstgewerb licher Werke. Alle diese Darbietungen, wie die form vollendeten, reizvollen Geräte Professor Josef Hoff- manns-Wien, der auf allen Gebieten kunstgewerb licher Betätigung sich als Meister bewährt, seine Ledersessel, Rauch- und Schreibgarnituren in Perl mutter, Teemaschinen, Jardmicren, Büchereinbändc usw, die phantasiereichen und lustigen Majolika-Pla stiken von Professor Loeffler und Professor Powolny- Wien, die silbergetriebenen Tafel- und Toilettegegen- stönde, Halsbänder, Nadeln, Broschen und Agraffen des Architekten I. Wimmer, der köstliche Schmuck Professor O. Czeschkas lassen erkennen, zu welch Hoher Meisterschaft diese Künstler ihre Fähigkeiten in der liebevollen Behandlung des Materials ausgebildet haben, wie sie dem edlen Material seine verborgenen schönsten Reize zu erwecken verstehen. Das Heft ent hält über 200 Abbildungen, Lazu lesenswerte Text beiträge, und ist zum Preise von 2,50 .ll, im Abonne ment 2 <K, zu beziehen. Flöte und Flötenspiel. Ein Lehrbuch für Flötcnbläscr von Maxi milian Schweb lcr, erster Flötist des Theaterorchesters u. L. Eewandhauskonzcre, Lehrer d. Flötenspiels am Kgl. Konservato rium d. Musik zu Leipzig. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Mit einem Bildnis des Verfassers, 24 Abbild, u. vielen Notenbeisp. In Originalleinenband 3 .<t. Verlag von I. I. Weber in Leipzig. Die zweite Auflage hat nicht nur zahlreiche Ver besserungen erfahren, sondern ist u. a. auch durch Grifftabellen sür die gewöhnliche Flöte, die Reform flöte (Schwedler-Kruspe) und die Böhm-Flöte be reichert worden. Das vortreffliche Merkchen eignet sich als Handbuch für Lehrer und Schüler, es wird aber auch dem ausübenden Künstler als fachwissen - schastliche Unterhaltung mit einem Kollegen will kommen sein. Schönheit. So nennt sich der Roman des rühm lichst bekannten Schriftstellers Richard Voß, den die „Deutsche Roman-Zeitung" in dem uns vorliegenden Heft 1 ihrem soeben beginnenden Ist. Jahrgang mit auf den Weg gibt. Im Anschluß hieran folgt der Roman „Du und ich" von Otto Over hof. Die „Worpsweder" Maler kennt jeder Gebildete. Hier ist ein Seelengemälde in ihrer Art, heimlich und lockend, wie die einsamen Moore in der Heide. — Probenummern dieser vorzüglich redigierten Wochen schrift versendet die Verlagsbuchhandlung von Otto Janke in Berlin 8H1, Anhaltstraße 11, gern kostenlos an jeden Interessenten. VortvilkaNs Lusedoiv VoMvüie, Hsvk- Mä Mvanäeeken, Mödvlstosso, korti-ron, LarMnen, Stores, Vitraßen, Mllv anä Spannstosse. kvkl OnUsnIsIisvIZ« UppivssZe in einer Luswsiü, wie sie in I-siprix nickt mecker ru kucken ist. Sosonckvrv Lvaoktunx verckionvn ckio billigen Preise unä ckiv grosse Luswakl in jsckvm Lrliirvi.
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