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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191010300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19101030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19101030
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-30
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
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Nr. 300. lSL, IstzrVM-. Letpriyrr Tayevistt. somuas, so. vkwüer lSlo. * Vortragsabend Vaal Münch. Für zwei junge Poeten aus studentischen Kreisen. Kurt Pinthus und Walter Hasenclever, sucht Herr Münch im »ninstlerhaus kommenden Dienstag abends '/-9 Uhr Interesse zu erwecken. Die Herren werden selbst ihre Schöpsungen vortragen: Gedichte, eine Novelle, die Erposition eines Hohenstausendramas. Vertonungen ihrer Lieder bringt Hanna Petzold zu Gehör: außerdem Klaviervortrag von Gertrud Kilz. * Lyzeum sür Damen. Die Vorträge von Herrn G eheiinral Prof. Dr. Köster über Goethes Lyrik im Lyzeum jür Damen umfassen den Zeitraum von 178t bis 1808; sie bilden den zweiten Teil aus dem Gebiete Goethescher Lyrik, dessen ersten Teil, „bis zur italienischen Reise", Herr Professor Dr. Koster iin Jahre 1007 unter der begeisterten Teil nahme der zahlreichen Zuhörerschaft im Lyzeum vor getragen Hal. Der erste Vortrag „aus Wilhelm Meister" findet Dienstag, den 1. November, von 4'r bis Uhr im Saale der Städtischen Frauen- berussschule" statt. * Nus den Leipziger Knnstsalons. Die soeben eröffnete November Ausstellung in der Kunsthalle P. H. Beyer «k Sohn, Schulstraße 8, macht mit dem sehr geschätzten Münchner Maler Hans Heider bekannt, besten künstlerisches Schaffen in einer sorg sältigst ausgewühlten und dabei doch vielseitigen und interessanten Kollektion von etwa 40 Gemälden vor Augen geführt wird. Nicht minder sehenswert sind die gleichzeitig ausgestellten Gemälde eines anderen Müncheners. Ernst Kropp. Hm Graphischen Kabinett Original-Nadierungen von D. S. Mac Laughlan und Erich Wolpfeld. Sonntags geöffnet von 11—V-2 Uhr. — Kunsffalvn F. W. Mittent- ,w ey-Wind sch, Ritierstraße 1/5. Die Ausstellung Ludwig Hohlwein wird mit dem heutigen Tage ge schlossen und dürste deshalb ein Besuch derselben nochmals empfohlen werden. Die Kollektivausstellung H. de Bruycker, Hamburg, schließt ebenfalls heute und wird an dieser Stelle auf die kommende Aus stellung aufmerksam gemacht. Die Ausstellung ist Sonntags von 11—1 Uhr geöffnet. — Del Vecchios Ausstellung sür Kunst aller Art und Zeit. Die zurzeit placierte Kollektion der Brüder Emil und Willy Preetorius findet, wie vorherzusehen war, größte Beachtung. In Emil Preetorius sehen wir den genialen Zeichner und Illustrator, und Willy Preetorius macht sich bekannt durch seine Land schaften und Porträts. Den Oberlichtjaal nimmt eine Sonderausstellung von E. Iockijch ein. dessen Landschaften großes Interesse erregen. Mit einer klcrncn Kollektion ist H. Pampel vertreten, meist figürlichen Genres. Ferner find placiert Einzelwerte von R. Gaebler, W. Kopp. M. v. Baczko, E. F. Hart mann usw. Das graphische Kabinett enthält Ar beiten von Helene Dahms, El. Neuhaus, E. Labes usw. * Tätigkeit der Rettungsgesellschaft. Im Monat September gestaltete sich die Tätigkeit der Nettungsgescllschast nach den Meldungen an die Ge schäftsstelle wie folgt: Die erste Hilfe wurde im ganzen von 1221 Personen beansprucht, davon entfallen auf die vier stündigen Sanilütswachcn 1140. Am Tage wurden die Sanitütswachen zu 908, in der Nacht zu '78 Hilfeleistungen requiriert. Von den Hilfesuchenden waren 812 Männer, 240 Frauen und 88 Kinder. Bei Geburten wurde 9mol Hilfe geleister. 301 Unfälle er eigneten sich im Straßenverkehr. 423 in Betrieben und :'27 unter anderen Verhältnissen. In 170 Fällen lagen plötzliche innere Erkrankungen vor. In 12 Füllen hatte die Schwere der Verletzung bezw. Erkrankung noch vor Eintreffen des Arztes den Tod herbcigeführt, und l Fälle wurden, da nicht zur ersten Hilfe gc- bövend, zurückgcwiescn. Die höchste Inanivrv^nahme zeigte der 30. September mit 01, die niedrigste der September mit 27 Hilfeleistungen. Von den Ver- bandsstationcn und zeitweiligen Hilfsstellen wurde in 78 Fällen die erste Hilfe geleistet. * Der „König!. Sachs. Militär-Veteranenverein zu L.-Kleenzschocher" hielt am Mittwoch im „Reicks verweser'" daselbsi jein 40jähriges Stiftungsfest bei sehr zahlreicher Beteiligung von Ehrengästen. Mit gliedern und sonstigen Güsten ab. Die Feier be stand aus Konzert und Ball, verbunden mit einer Ehrung von Iubilaren und von 33 Kombattanten der Kriegsjahre 1870/71. Wie der Vorsitzende Herr Anton Scanmewin in seiner Festrede betonte, ent faltet der Verein eine äußerst segensreiche Tätigkeit. Hat er doch in der Zeit seines Bestehens nicht weniger als 53 000 Mark an Untcrstützungsgeldern für be dürftige Vereinsangehörige usw. verwandt. Die Ent wickelung des Vereins ist eine vorzügliche. Allein im letzten Jahre traten dem Verein 40 neue Mit glieder bei. Gegenwärtig ist der Verein mit den Vorbereitungen zu der im nächsten Jahre stattfin- dcndcn 50jährigen Jubelfeier beschäftigt. Ausge zeichnet wurden unter einer ehrenden Ansprache des Vorsitzenden mit einem Diplom unter Glas und Nah men, sowie mit einem tragbaren Ehrenzeichen die Zerren Karl Wurl, Gustav Schmidt, Hermann Kirsten und Gustav Rudert. Die Ansprache an die zu ehren den Kombattanten hatte Herr Pastor Dähne über nommen, der an die Taten jener großen Zeit er innerte und es als eine Ehrenpflicht bezeichnete, jener Männer zu gedenken, die so Großes hätten schaffen Helsen. Hieraus händigten junge Vereins damen den 33 Kombattanten sinnige Erinnerungs zeichen mit der Zahl 40 aus. Dann trat der Ball in seine Rechte. * Vom Leipziger Palmengarten Unsere Les seien auch hierdurch auf die heute Sonntag statt findende Eröffnung der hochinteressanten Chrysan themum Ausstellung im Palmengarten yinge wiesen und darauf aufmerksam gemacht, daß diese seltene Schau von Prachtblumen nur zwei 'Wochen geöffnet bleiben kann. Die Besichtigung ist sür alle Besucher des Palmengartens frei. — Am nächsten Freitag veranstaltet im Großen Saale des Gesell jchaftshauses Herr Direktor Richard Laube vom hiesigen Kosmos Theater einen „Modernen Unter haltungs abend", bei dem er außer auserlesenen musikalischen Genüssen. Vorträge belehrender und unterhaltender Art bieten wird. Einen Haupt bestandteil dieser sür Leipzig ganz neuartigen, im Sinne der vielgerühmten und stets zahlreich besuchten Berliner Lichtspiele gedachten Veranstaltung werden aber die mit besonderer Sorgfalt ausgewählten und in solidester und vornehmster Ausmachung darge stellten kinematographischen Vorführungen bilden. Trotz der Vielseitigkeit und Gediegenheit des Geborenen sind die Eintrittspreise sehr mäßig gehalten und betragen für alle Plätze 1 .«, Inhaber von Palmengarten-Dauerkarten haben nur einen Eintrittspreis von 50 zu bezahlen. Dem neuen Unternehmen ist ein voller Erfolg zu wünschen. * Zirkus Charles auf dem Meßplatz dürfte am Sonntag und Montag wieder das Ziel vieler Tausende sein! Am vergangenen Sonntag mußte eine große Anzahl Schaulustiger wieder umkehren, da sämtliche Billette bereits vergriffen waren. Der Zirkus erneut sich indessen einer täglich steigenden Beliebtheit und die Abwechslung des reichhaltigen Programms hat auch die Mißtrauischsten schließlich überzeugt, daß hier all' das in den vielen Ankündi gungen Versprochene wirklich gehalten und zum Teil zogar noch bei weitem überboten wird. Am Montag (Reformationsfest) finden, ebenso wie am Sonnabend und Sonntag, zwei Vorstellungen statt: für den Reformationstag hat die Direktion jedoch in ent gegenkommender Weise keine Preiserhöhung ein treten lassen, sondern beide Vorstellungen werden bei gewöhnlichen Wochentagspreisen gegeben werden. Näheres ist aus dem heutigen Inserat ersichtlich. Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Ver band, Ortsgruppe Leipzig, veranstaltete am Freitag abend im Etablissement „Fclsenkeller" in L.-Plagwitz eine öffentliche Versammlung, in der Herr Thomas (Berlin) einen Vortrag hielt über die Frage: „Wie verdienen die Handlungsgehilfen mehr Gehalt?" Die Versammlung war gut besucht. Der Vortragende kam eingangs auf die Erhebungen zu sprechen, die der ,.D. H. V." im Jahre 1908 über die Gehalts verhältnisse der Handlungsgehilfen gemacht hat. Das Durchschnittseinkommen belief sich danach auf 1711 .« Die Gehaltsfrage werde natur gemäß beeinflußt durch Herkunft, Lehre, Vor bildung usw. Sie sei auch nach den verschie denen Gegenden und Branchen zu beurteilen. Was den Gradmesser für das Eehaltsproblem be treffe, so sei dieser in der Wohnungsausgabe. in der Lebensstellung und in der Verherratungsziffer ge geben. Der Handlungsgehilfe stehe in diesen drei wichtigen Punkten äugerst ungünstig: die Ausgaben für die Wohnung und für die Lebenshaltung seien unverhältnismäßig hoch: der Handlungsgehilfe habe in dem Alter wo er heiraten sollte nicht das Ein kommen, eine Fannlie zu ernähren. Daß somit auf eine bessere Bezahlung hinaearbeitet werden müsse, ergebe sich von selbst: die Frage sei nur, wie das erfolgreich geschehen könne. Die von den anderen Eehilsenveroänden vorgeschlagenen Wege bezeichnete der Referent als verfehlt. Der Streik, die passive Resistenz und der Boykott, die der Hentralvcrband der Handlungsgehilfen als Kampfmittel empfehle, könnten nicht ernstlich in Frage kommen wegen der eigenartigen Differenzierung der Handelsangestellten einmal und dann auch weil diese Mittel unmoralisch seien. Die Art der Lösung, wie sie vom Leipziger Verband vorgeschlagen werde (Mindestgehälter und Druck von seiten des Staates) müsse man gleichfalls als ungeeignet ansehen Schon der Altersklaffen, der Beschäftigungsart und der Befähigung nach. Nicht bester stehe es mit dem 58er Verband in dieser Be ziehung, der die Stellenvermittelung und die An gliederung an die Handelskammern als wirksame Mittel zur Lösung der Eehaltssrage propagiere. Dagegen müsse darauf hingearbeitet werden, in der Gehilfenschaft das Bewußtsein zu fördern, für ent sprechende Leistungen entsprechende Bezahlung zu fordern. Vor allem aber sei eine Regelung des Angebotes ins Auge zu fassen. Damit kam der Vortragende auf die Frauenfrage im Handel zu sprechen. Die niedrige Entlohnung habe ihren Hauptgrund in dem unverhältnismäßig starken An gebot der weiblichen Angestellten. Das Hinein strömen derselben in das Handelsgewerbe sei ein so auffallend starkes, daß es in keinem Verhältnis stehe mit dem Andrang in anderen Berufen. Sache der Verbände wäre es, hier aufklärend bei den Eltern zu wirken und zu zeigen, daß der kaufmännische Beruf für die Frau nicht nur in gesundheitlicher, sondern auch in sitt licher Beziehung ungeeignet sei. Wenn das gelinge, so werde nicht nur die Gchaltsfrage. sondern auch ein Hauptteil der Frauenfrage zur Lösung kommen. Gegen den Leipziger Verband ging der Redner wegen seiner angeblich inkonsequenten Haltung scharf vor. Bei den bevorstehenden Kaufmannsgerichtswahlen handele es sich nicht eigentlich um die Beisitzer, sondern es sei der Kampf um eine Weltanschauung, cs handele sich sür den V. D. H. darum, die Be wegung in parteipolitisches Fahrwasser zu lenken. Das dürfe nie eintreten. — Nach dem Vortrag nahm man eine Entschließung an. die sich gegen den Ver band Deutscher Handlungsgehlllfen wendet, ihn als ungeeignet für die Regelung der Eehaltssrage be zeichnet, und dem Deutschnationalen Handlung- gehülfen-Verband die Sympathien ausspricht. In der Diskussion wandte sich Herr Wege noch gegen den V. D. H. * Fritz - Reuter - Abend. Die Polytechnische Gesellschaft zu Leipzig hatte ihre Mitglieder am Freitag zu einem Vortragsabend nach dem Etablissement „Thalia" eingeladen. Als Vor tragender war der bekannte Reuter-Rezitator. Schriftsteller Hans Grube, dem wir eine neue Ausgabe der Werte Reuters zu danken Haden, gewonnen morden. Die Art und Weise, in der sich Herr Grube seiner Ausgabe entledigte, fand großen Beifall. Und das mit Recht, denn er versteht es in vorzüglicher Weise, die sonnige Heiterkeit und das tiefe Gemüt des großen Humoristen zur Geltung ui bringen. Das ist doppelt hoch anzuschlagen, wenn man in Berücksichtigung zieht, daß uns die nieder deutsche Mundart im allgemeinen ziemlich fremd anmutet und daß manches Schöne dabei ver» loren geht. * Der Tarisgemeinschast der Deutschen Buch drucker gehörten nach dem jetzt veröffentlichten Ge schäftsberichte des Tarifamles über das Eeschäfts- ;ahr 1909/1910 am Ende des Berichtsjahres 7331 (zu Ende des Vorjahres 0971) Firmen mit 01027 (59 352) Gehilfen an 2093 (2007) Orten an. Das Tarif-Ehrengericht war in 51 (55) Fällen wegen Klagen über Schleuderpreise, die 10 bis 09 Prozent sich unter den gewerbsüblichen Preisen bewegten, zu sammengetreten. Von den vorhandenen 65 Schieds gerichten hatten 55 über Klagen, von denen 588 ein gingen, zu beraten und zu entscheiden. Die Gehilfen waren nach den Entscheidungen mit ihren Klagen in 45,1 Prozent aller Klagen im Recht, in 27,7 Prozent im Unrecht, die Prinzipale mit 62,2 Prozent im Recht, mit 17,2 Prozent im Unrecht. Die Tarif arbeitsnachweise vermittelten im Berichtsjahre 13 835 (im Vorjahre 12 748) Setzer, 3771 (3153) Drucker, 173 (179) Maschinensetzer, 61 (55) Korrektoren, 456 (390) Schweizerdegcn und 311 (258) Stereo typeure. * Schneider-Innung zu Leipzig. In der im „Eldo rado" abgehaltenen vierten ordentlichen Innungs versammlung wurde u. a. bekanntgegeben, daß das Submissionsamt um Beteiligung ersucht hat. Hierzu gedenkt die Innung eine abwartende Haltung ein zunehmen. Das Schutzinstitut gegen säumige Zahler erfährt insofern eine Äenderung. als diese Tätigkeit der vorzüglich arbeitenden Schutzgemeinschaft für Handel und Gewerbe gegen eine jährliche Entschädi gung mit übertragen wird. Als Rechnungsprüfer wurden die Herren Burke und Hentschel gewählt. Der für 1911 aufgestellte, in Einnahme und Ausgabe mit 7785.« abschließende Haushaltplan fand Geneh migung. Die Versammlung beschäftigte sich ferner noch mit verschiedenen Organisations- und Innungs angelegenheiten. Wie auf dem Bundestage berichtet worden ist, gehören dem Bunde 284 Innungen mit rund 25 000 Mitgliedern an. Daselbst ist die Grün dung von Genossenschaften und der Zusammenschluß zu Einkaufsverbänden angelegentlichst empfohlen worden. Die Leipziger Schneidermeister haben die Vorteile des Genossenschaftswesens längst erkannt, wovon ihre vorzüglich florierende Einkaufsgenossen schaft beredtes Zeugnis ablegt. Der Bund hält es ferner für nötig, darauf hinzuwirken, daß die Beklei dungsämter ihre Arbeiten an Innungen oder Ge nossenschaften vergeben. * Das goldene Buch der Gastronomie, Lehr- und Hilfsbuch für das Berufsleben der Kellner und Köche von Günther Müller-Leipzig, dürfte unter den Fachblättern der zeitgenössischen gastronomischen Literatur mit die erste Stelle einnehmen. Wir nehmen gern davon Kenntnis, daß das instruktive, aus der Praxis für die Praxis geschriebene, inhalt lich wertvolle und vornehm ausgestattete Werk des bekannten Altmeisters unseres Gewerbes auf zahl reichen Ausstellungen glänzende Ehrungen fand. In Leipzig, Hannover, Wien, Kölna. Rh. u. a. großen Städten, in denen hervorragende gastgewerbliche Ausstellungen von sich reden machten, trug Günther Müller insgesamt 7 goldene Medaillen und Diplome davon. Wer den regsamen, nimmermüden alten Herrn in seinem Bureau am Dorotheenplatz in Leip zig aufsucht, wird einen interessanten Einblick in ein Leben voll mühevoller Arbeit erhalten, das am kommenden 1. April 1(111 durch sein 50iähriges Be rufsjubiläum gekrönt werden dürfte. Angesichts der herannahenden Weihnachtszeit möchten wir „Das goldene Buch" besonder» warm empfehlen, eignet es sich doch in seinem Prachtband — ein Kabinettstück Leipziger Buchgewerbekunst (6 ^i) — wie kein zweites Fachwerk zu Eeschenkzwecken. Doch hat Günther Müller auch für eine billigere Volksausgabe zu 3.50 ge sorgt, um vielfachen Wünschen zu entsprechen. Zn richtiger Erkenntnis der reichen Erfahrungen und erprobten Kenntniffe des Fachschriftstellers, der von der Pike auf mit Leib und Seele seinem Berrff an gehört, wurde Müller seitens des Rats der Stadt Leipzig als gastronomischer Fachlehrer angestellt, während ihn der Bund deutscher Gastwirte mit der „Silbernen Medaille" auszeichnete. In diesen Spalten wurde „Das goldene Buch" bereits früher besprochen und sind sich wohl alle Fachdlätter darin einig, daß es sich um ein Standardwerk handelt, das man jedem Pikkolo oder Kochlehrling mit auf den Weg ins Berufsleben geben sollte. Aber auch mancher ältere Kellner wird viel gute Ratschläge über die Tätigkeit im Ausland z. B. und anderes mehr aus dem Werk schöpfen. Ebenso wie in der Handbiblio thek des strebsamen und bildungsfähigen Kellners sollte aber auch das „Goldene Buch" bei jeder Prä miierung in Eastwirtsvereinen zu finden sein, reprä sentiert das schmucke lehrreiche Buch doch ein Stück Kultur des gastgewerblichen Berufs. * Der Verein für Handlungskommis von 1858. Bezirk Leipzig, hat für die bevorstehende Kauf- mannsgerichtswahl eine eigene Liste, Liste III, aus gestellt und beruft für Donnerstag, den 3. November, abends 8'/« Uhr, nach dem Etablissement Bono- rand eine öffentliche Versammlung ein, in der der Leiter des Vereins Herr Dr. H. I. Thissen-Ham burg über den Kampf um die Kaufmannsgenchts- wahlen, seine Ursachen und Ziele sprechen wird. Wir verweisen auf das im Anzeigenteil befindliche In serat. * Gesundheitliche Freiübungen für Männer in gereifterem Alter werden in den Mittags- und Abendstunden in verschiedenen Abteilungen unter Musikbegleitung in der großen Turnhalle am Meß platz ausgesührt. Kaufleuten und Beamten, die sich erst in den Abendstunden freimachen können, ist die Teilnahme an den an fünf Wochentagen von '/,8 bis '/-9 Uhr abends bez. von 9 bis V.10 Uhr abends stattfindenden Freiübungen zu empfehlen, während Privatleute mehr die Mittagsstunde vor der Hauptmahlzeit zum Ueben vorziehen. In den Abteilungen werden unter erprobter Leitung nur solche Freiübungen geturnt, die dem Körper be sonders zuträglich sind und auch von jedem Neuling im Turnen ohne weiteres nachgeturnt werden können. Um jede Ueberanstrengung zu vermeiden, sind zwischen den einzelnen Hebungen kurze, dreiminutige Pausen eingelegt. Hantelturner, die nur Lunge und Herz kräftigen wollen, finden eine so große Auswahl von Hanteln vor, daß es ihnen sowohl wie auch den schwächsten Personen möglich ist, an den Hantel übungen sich mit Erfolg zu beteiligen. Weiteres ist aus dem Anzeigenteil vorliegender Nummer zu er sehen. * Chrysanthemen-Ausstellung im Palmengarten. Im Orangeriegebäude des Palmengartens wird am heutigen Sonntag eine Blumenschau eröffnet, die eine einzigartige Sehenswürdigkeit darstellt und den Fach mann wie den Laien in gleich hohem Grade befriedi gen wird. An Farbenabstufungen und Formen eine von der andern verschieden, werden dem Besucher viele Hunderte der schönsten und edelsten Chrysan themen in wirkungsvollster Anordnung gezeigt. Die Besichtigung dieser hochinteressanten Ausstellung ist für alle Besucher des Palmengartens unentgeltlich. * Gesellschaft Tqpographia. Auf das heutige Fest konzert wird nochmals hingewiesen. * Fritz Reuter-Hundertjahrfeier in Leipzig. Wie in Berlin und Eisenach wird auch in Leipzig am kommenden 7. November anläßlich der 100. Wieder kehr des Geburtstages von Fritz Reuter eine größere volkstümliche Gedenkfeier veranstaltet. Der hiesige Verein sür Volkswohl hat, wie bei ähnlichen An lässen, die Vorbereitungen in die Hand genommen. Im Mittelpunkte der Feier, die im Großen Theater saal des Krystallpalastes abends 8 Uhr stattfindet, wird die Gedächtnisrede des Herrn Oberlehrers Dr. Robert Riemann stehen. Für die Rezitation ver schiedener charakteristischer Dichtungen Reuters ist Herr Gustav Colmar, Mitglied des Leipziger Stadttheaters, gewonnen worden, und die musi kalische Ausstattung der Feier haben der Violin virtuose Herr Karl Wolschke, Mitglied des Eewand- hausquartetts, und der Zöllnerbund unter der Lei tung des Herrn Musikdirektors Ernst Richter über nommen. Zur Deckung der entstehenden Kosten ist der Eintrittspreis auf 20 Pf., für vorbehaltene Plätze auf 50 Pf. festgesetzt. Alle näheren Einzelheiten, insbesondere die Vorverkaufsstellen für die Ein trittskarten. werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben. * Straßenunfälle. In der Tauchaer Straße stürzte gestern morgen ein Eisenhobler mit seinem Zwei rade und blreb besinnungslos liegen. Er wurde im Rettungswagen nach dem Krankenhause gebracht. — 2n der Plagwitzer Straße wurde gestern ein 49jäh- riger Eeschirrsührer von seinem mit Ziegeln be- XVilliolm I^öpsr, Injs)r5i(j Künigl. 8äe1i8i8oker Nokliekeraut Nerrogi. Altenburg. Nokliekerant k>rovi8ori8eN H !»» X ottliLiton: lrestdostüocke ru vesseritlielr r ^löbolstokis, Dekorationen, ' - Oarclinen, 8tore8, Tapeten, Dinoleuni Oriental, "?eppiege, VortiänAe, Fliegereien in grösster ^U8>vn1i1 und su mäßigen Kreisen
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