Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110111028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-11
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tryedlsn vettsye MMworh, ll. Januar 19N Nr. ll. ros. Jahrgang Leipziger Handelszeitung 47 450 15 240 Fall war. Tex verbältnlsmähia slotte Wirkwarcnbrcmche Kat stcl, gleichfalls Die Svinner von FlacbSgarn halten In ver >eytcn Sülch in der Lcinenweberei ist Tagen rnbigcr geworden. Eben die ans der Jule?ndnslrlc vor- Betriebsausweise. (Elektrische Llrasieubahn Dezember seit t. Famrar 1.1S0K7 (13152V) Eisenbahn. Dezember JalrlungselnVeUungen ulm. — ZahlungSeinstellnna im Vrrltner Rauchwaren. und Fellhandel. Di« seit einem Fabre bestehende Nauchwaren- firma August Blumentbal befindet si». wie die reulsch« Consection" meldet, in Zahlungsschwierigkeiten und strebt einen ausiergerlchllichen Vergleich mit 70 Proz. unter sicherer Bürgschaft an. ? e Passiven werden auf 800 000 geschätzt. Insbesondere sind große Leipziger Rauch- waren und Fellhändler mit Summen bi» zu 100 000 be teiligt. — Ueder das Oermoge« der Stadl- »ad Walzwerk», Aitirngesrllschai«, -ilruded»»», ist laut L kl." da« stzon- furSverfahren eröffnet worden. An dem Verlust sind auch di« Howaldtowerle in Mel beteiligt, deren Anteil au« der Bilanz für ivio aus 120 000 angegeben ist. Erfurter (43 385) zkbniqSbrrg.(«ranzer (— 140) seit 1. Januar 420 474 (-s- 20 467) Ennadian Pacific (etsrnbahn. Pom 1. bis 7. Januar 1 340 000 (4- 34 000) Doll. verlchieüene Inüultrien. is Leipziger Schnellpressensabrik, Aktiengesellschaft, vormals Schmiers, Werner L Stein, Leipzig. In der gestrigen Generalversammlung wurden die Regu larien einstimmig genehmigt. Van dem nach Vor nahme der Abschreibungen von 37 978 (36 524) <tt verbleibenden Reingewinn mit 17 995, .« werden 715 .tt der gesetzlichen Reserve überwiesen und der Rest mit 17 279 <( wird auf neue Rechnung vorge tragen. In den Aufsichtsrat wurden neu gewählt die Herren George Wichmann. Fabrikant in Leeds (England) und Arthur Evans, Ingenieur in Leeds. Rach dem Geschäftsbericht über das erste Jahr nach der Sanierung stellte sich der Fabrikationsgewinn auf 138 727 .<t. In das neue Geschäftsjahr hat die Gesellschaft einen guten Auftragsbestand übernom men, er ist inzwischen weiter gestiegen und zurzeit dreimal so grast als Anfang 1910, so dast sie auf Monate hinaus voll beschäftigt ist. Nach vorstehen dem sind die Aussichten zur gesunden Entwicklung des Unternehmens günstig, zumal da sie mit der be kannten englischen Maschinenfabrik George Mann k Co., Ltd., Leeds-London, eine Interessengemein schaft geschlossen hat, in der Weise, dast sie jetzt auch die bekannten und bestens eingeführten Spezial erzeugnisse der genannten englischen Firma baut und vertreibt. — Maschinenbauanftalt Kirchner L Co., Aktien gesellschaft, in Leipzig. Die Verwaltung teilt einem Aktionär auf dessen Anfrage mit, dast sie dem Kurs- '.ückgang der Aktien der Gesellschaft fernstche. Die Gesellschaft sei gegenwärtig in allen ihren Abtei lungen stark beschäftigt, und der Vorstand hofft, wenn keine besonderen Verhältnisse eintreten, auch dieses Jahr wieder auf ein befriedigendes Ergebnis si. V 30 Proz. Dividende). * Ranchwaren-Zurichterei und Färberei, Aktien gesellschaft, oorm. Louis Walters Nachf. in Markran städt. Die Aktien der Gesellschaft unterlagen in der letzten Zeit erlzeblichem Angebot. Wie hierzu die Verwaltung mitteilt, werde für das soeben abgelau fene Geschäftsjahr eine Dividende von 15 (7) Proz. zur Verteilung kommen, doch seien die Aufträge neuerdings zuriiclgegangcn. * Tapetenindnstrie-Aktiengesellschaft zu Berlin. Auf der Tagesordnung einer am 28. d. M. stattfin denden Generalversammlung stehen Aktionäranträge dahingehend, den Aufsichtsrat zu ermächtigen, die der Gesellschaft gehörigen Tapetenfabriken zu verpachten: ferner das aus 3180 Vorzugsaktien und 7130 Stamm aktien bestehende Aktienkapital im Nominalbeträge von 10 890 000 . X nm 301 Vorzugsaktien und 3339 Stammaktien zwecks Tilgung der Unterbilanz und Vornahme von Abschreibungen und Rückstellungen auf einen Nominalbetrag von 7 250 000 herabzu- sehen. — Maschinenfabriken vorm. Eebr. Guttsmann und Breslauer Metallgießerei, Aktiengesellschaft, in Breslau. Die Verwaltung hofft 5 bis 6 (5) Proz. verteilen zu können. Der jetzige Geschäftsgang ent spricht dem der gleichen Zeit des Vorjahres. — Elekirizitäts-Aktiengelellschaft vorm. Schuckert 6 Co Nach der „Frkf. Ztg." werden die neuen Ak tien der Elektriziiäts Aktiengesellschaft vorm. Schuckert K Co. den alten Aktionären zu einem Kurs von etwa 125 Proz. angeboten. verbsnüe. — Die Oberschlesische Kohlenkonventkon tritt am 31. Januar in Kattowitz zum Zwecke der Erledigung der wichtigen Tagesordnung zusammen. — Wiener Eisenhändlersyndikat. Die Wiener Eisenhändler bildeten ein Syndikat für mehrere Jahre zwecks Bestimmung der Preise, so dast Unter bietungen ausgeschlossen sind. mit 52109 161 Pfd. St. Wert eine Zunahme um 18,8 Proz., und die Wiederausfuhr hat 12 431 285 Pfd. St. erreicht, ist also um 13,6 Proz. gewachsen. Der Ge samtwert des britiscl)en Handels belief sich in 1910 auf 1 212 806 088 gegen 1 164 080 913 Pfd St. in 1907. Trnnsflortmelen. 8 Cauada-Pacisic-Eisenbahn. Mit der schon ge meldeten Erhöhung des Bonus auf 3 Proz. hat die Gesellschaft ihr i„ der (Generalversammlung vom 7. Oktober den Aktionären gegebenes Versprechen, sich im Lause des Jahres darüber schlüssig zu wer den, wie man am besten das in der Form von hinausgeschobenen Zahlungen auf Hypotheken auf vertanso-H Land, aus Landverkäufen usw. angesam- melte Vermögen verwenden könne, in einer Weise ein gelöst, die selnst die Erwartungen der Optimisten über trifft. Sämtlich Börsen, an denen die Shares der Gesellschaft notiert werden, beantworteten die Matz- nahme der Verwaltung mit einer nicht unbedeuten den Hausse. Das Unternehmen hat denn auch im Lause des letzten Jahrzehnts eine recht erfreuliche Entwicielung durchgemacht. Die Dividende des Iah res 1900 mit Proz. wurde in den Jahren 1901/02 aus 5 Proz. reduziert. 1903 folgte dann eine Heraufsetzung aus wiederum 5)4 Proz., 1904 bis 1906 zahlte die (besellichast je 6 Proz. In den Iah ren 1W7 bis 1'109 kam dann zu den 6 Proz. Dividende jährlich ein Bonus von je 1 Proz. und 1910 brachte eine Erhöhung der ordentlichen Dividende aus 7 Proz. Mit der neuen Festsetzung des Bonus auf 3 Proz. ist demnach unter Annahme der gleichen Dividende wie 1910 für das laufende Jahr eine Gesamtdividende von 10 Proz. zu erwarten. Ueber die Erweiterungs pläne der Verwaltung berichtet man aus London noch foloendes: Die Verwaltung beabsichtigt, im Winter. Frühjahr und Sommer dieses Jahres für etwa 7 Millionen Dollar Neuanschaffungen zu machen, und zwar sollen die zu bestellenden rund 5000 Wagen aller Arten und 75 Lokomotiven vor Beginn der Erntebewegung abgeliefert werden. Es verlautet ferner, dast die beiden neu zu bauenden Dampfer der (Gesellschaft die pazifische — und nicht, wie meist an genommen wurde, die atlantische — Route befahren sollen. Die susmsrtige Sanüelspolitik Deutllhlsnüs im Jahre ISIS. * Das Jahr 1910 bedeutet keinen Markstein in der Geschichte der deutschen Handelspolitik, wie etwa da- Iahr 1906, rn das der Tag fiel, an welchem die Han delsverträge mit den meisten Tarifvertragsstaaten in der alten Fassung abliefen und in der durch die Zu satzoerträge veränderten Form von neuem in Kraft träten. Nicht einmal die Zahl der Handelsverträge hat sich im abgelaufenen Jahre vermehrt, wenn man davon absieht, dast der bereits im Jahre 1908 abge schlossene deutsch-vortugiesische Vertrag nun- tznehr endlich in Kraft gesetzt wurde. Jedoch sind ver- ßchiedene Ereignisse eingetreten, die einen Rückblick auf die auswärtige Handelspolitik Deutschlands im letzten Jahre rechtfertigen. Das zwischen Deutschland und den Vereinig ten Staaten bestehende Provisorium lief mit dem 7. Februar v. I. ab, nachdem es von der Washing toner Regierung gekündigt worden war, um freie Bahn für die Durchführung des Paynetarifez zu schaffen. Es gelang, kurz vorher ein neues Abkommen zustande zu briiwen, in dem sich beide Vertragsteile gegenseitig die M e i st b e g ü n st i g u n g zusichcrten. Wenngleich auch damit für Deutschland der Nachteil verbunden war, dast es die Stellung der Vereinigten Staaten aus dem deutschen Markte verbessert, wäh rend es selbst damit zufrieden sein mutzte, von dem Paynetarife nicht härter als andere Länder getroffen zu werden, so waren doch im Augenblicke günstigere Bedingungen nicht zu erlangen. Ob im neuen Jahre eine Wendung zum Besseren eintreten wird? Wenige Wochen später erreichte der d e u t sch- kanadische Zollkrieg sein Ende. Das Abkommen, durch welches dies vereinbart wurde, enthält noch nicht einmal die Meistbegünstigung auch nur für eines der beteiligten Länder und schreit geradezu nach der Ersetzung durch einen Handelsvertrag. Das alte Jahr ist aber vergangen, ohne das; man diesem Ziele näher gekommen ist. Und dafür, datz im Jahre 1911 etwas daraus werden wird, sind Anzeichen nicht vor handen. Auch der deutsch-schweizerische Mehlzollkonflikt kam zum Abschlüsse, indem die Schweiz — wenigstens vorläufig — darauf verzichtete, weitere Schritte zu unternehmen, um Deutschland zur Beseitigung der angeblich für Weizenmehl gewährten Ausfuhrvergütung zu veranlassen. Es wurde ferner der deutsch-ägyptische Handelsvertrag durch ein Zusatzüoereinkommen in seiner Geltungsdauer bis Ende 1917 verlängert, in Verhandlungen mit Schweden wegen Abschluss eines neuen Tarifvertrages eingetreten und das Augenmerk auf die Erneuerung des deut sch- japanischen Handelsvertrages gerichtet. Von Verhandlungen mit Dänemark und Spanien ist es dagegen wieder ganz still gewor den. Die Regierung fürchtet den Zorn der Agrarier und der ihnen nahestehenden Winzer, der sich bei einem Entgegenkommen gegenüber Dänemark in be zug auf die landwirtschaftlichen Zölle und den Seuchenschutz in einem grasten Geschrei über Zurück setzung der landwirtschaftlichen Inreressen äußern würde. Auch die dringend notwendige Ersetzung der veralteten, zum Teil noch aus den Zeiten des Zoll vereins stammenden Verträge mit Holland, Nor wegen usw. durch moderne Tarifverträge, und die Vereinbarung von Handelsverträgen mit Brasi lien und Argentinien find von der deutschen Regierung immer noch nicht in Angriff genommen worden. Bank- unü Gelümelen. * Der Etat der Seehandlung enthält den Geschäfts bericht dieses Institutes für das am 31. März 1910 abgelausene Etatsjahr. Danach betrug der Gewinn der Seehandlung im Etatsjahr 1909 5 137 398 -1t f1908 5 510 806 ,tt); das entspricht einer Verzinsung des investierten Kapitals von 99,4 Millionen Mark in Höhe von 5,16 Proz. Im Etatsjahr 1908 verzinste sich das gleiche investierte Kapital mit 5,54 Proz. und im Jahre 1907 mit 4,33 Proz. Im einzelnen erzielte das Institut einen Zinsengewinn von 5,20 s4,65) Millionen Mark. Auf Effektenkonto hat die Seehandlung diesmal einen Verlust von 842 332 erlitten, während im Etatsjahre 1908 ein Gewinn von 1 045 842 .tt erzielt wurde. Die gewerblichen Betriebe in Bromberg und Landeshnt erbrachten 288186 (461 768) .1t, was eine Verzinsung des in diesen Unternehmungen investierten Kapitals von 3.6 Mil lionen Mark von 7,82 (11,95) Proz. entspricht. * Deutsche Bank. Im „Reichsanzeiger" wird nun mehr das Ausscheiden der Herren Kommerzienrat Georg Lücke (Hannover) und Eisenbahndirektions präsident a. D. Paul Ionas (Berlin) aus dem Auf sichtsrat der Bank offiziell bekanntgegeben. 8 Die Landbank, Aktiengesellschaft, in Berlin hat durch ihre Geschäftsstelle Hannover ihr Gut Busen berg, im Kreise Lennep, Rheinpr., belegen, in Größe von ca. 167 Morgen an Herrn Gutsbesitzer Samuel Daniel aus Niedermenden verkauft. — Die Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-Bank tritt auch in diesem Jahre als erste der deutschen Hypothekenbanken mit ihrem Geschäftsbericht per 1910 .vor die Oeffcntlichkeit. Er beansprucht deshalb er höhtes Interesse. Das Berichtsjahr 1910 ergab einen Reingewinn von 2010417 (2 389 209) ./z, der die Ausschüttung einer Dividende von 8'/- Proz., wie in den beiden Vorjahren, zulästt. Die Reserven und Eewinnvorträge werden auf insgesamt 6316 954,71.« ----- 37,15 Proz. des in Höhe von 17 Millionen Mark eingezahlten Aktienkapitals steigen. 2m Jahre 1910 wurde die Vollzahlung mit 3 Millionen Mark auf die Aktien Serie O geleistet. Der Verlauf von Pfandbriefen war in den beiden ersten Monaten des Berichtsjahres besonders lebhaft, befriedigte aber, abgesehen von kürzeren Zeitabschnitten, auch im weiteren Verlaufe der Berichtszeit. Das Angebot von festen und Baugeldhypotheken gestaltete sich während des ganzen Jahres sehr rege, wenn es auch naturgemäß nicht möglich war, die durch Pfandbrief verkauf im Früyjabr eingegangenen hohen Summen sofort auf neue feste Hypotheken zur Auszahlung zu bringen. Die überschüssigen Summen des Pfandbrief erlöses mutzten vielmehr zu mäßigen Zinsen ver fügbar angelegt werden, bis deren Auszahlung auf feste Hypotheken möglich war. Die durch den Hypo thekenzuwachs von rund 25 900 000 .« auskommenden Zinsüberschüsse kommen im wesentlichen erst den kommenden Jahren zugute, und zwar ungeschmälert, da die durch die Psandbriefbegebung entstandenen hohen Kosten vollständig zu Lasten des Berichtsjahres verrechnet sind. Berg- unü Lütten melen. — Phönix, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Morgen findet, wie verlautet, bet der Phönix-Aktiengesellschaft eine Aufsichtsrats sitzung statt, in der über die Geschäftslage berichtet werden soll. Das Erträgnis des Monats Dezember wird zwar noch nickt vorlicgcn, doch dürfte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach annähernd schätzen lassen. — Pure Oil Lo^ E. m. b. H., in Bremen. Unter dieser Firma wurde eine Gesellschaft mit einen, Stammkapital von 10 000 000 -R in das Handels register eingetrc^en. Sie übernimmt die bisher von der Pure Oil Co. in Jersey City geführten Zweig niederlassungen in Deutschland mit allen Gebäuden, Grundstücken und Einrichtungen. Die amerikanische (Gesellschaft bleibt Gesellschafterin: ihre Einlagen gel ten als in der Höhe von 9 990 000 ,K geleistet. — Am oberschlesischen Kahlenmarkt hat, wie die „Bresl. Morgcnztg." schreibt, die erste Woche im neuen Jahre keine eigentlichen Veränderungen ge bracht. Der durch die etwas kälteren Tage erzeugte Mehrbedarf an Gruben- und Hausbrandkohlcn war für die gesamte Lag« zu unbedeutend, um für die Gruben in Betracht zu kommen. Eine größere An ¬ zahl non diesen mutzte daher wieder Stück-, Würfel' und Nußkohlen stapeln und außerdem auch Feier, schichten einlegen Nur der Abgang von Gas und Kokskohlen konnte voll befriedigen. Der nach den erponierten Gegenden in Konkurrenz mit England und Rheinland-Westfalen mit Erfolg forcierte Ex port erforderte zwar größere Geldopfer, mochte aber die Situation für die oberschlesischen Gruben erträg lich. « Die Kolmanskop Diamant Mines erklärt für 1910 eine Schlußdividende von 20 Proz. p. 2., zahlbar am 2. März, wonach ein Ueberschuß von 13 000 Pfd. St. zum Vortrag bleibt. P Transvaal Chamber os Mines. Nach einer der Firma Hardy L Co. zugegangenen Depesche betrug die Goldausbeute der in den Transvaal Chamber of Mines vereinigten Minen im Dezember 1910 616 668 Unzen im Werte von 2 619 439 Pfd. St. gegen 617 905 Unzen im Werte von 2 624 694 Pfd. St., die der Austendistrikte 24 327 Unzen im Werte von 103 336 Pfund Sterling gegen 24 686 Unzen im Werte von 104 860 Pfd. St. im November 1910. H Der Auftragsbestand des Stahltrustes am Ende des Monats Dezember 1910 betrug, wie schon kurz gemeldet. 2 675 000 r gegen 2 760 000 t am Ende des Vormonats, das entspricht einer Abnahme von 85 000 Tonnen. Am 30. Rovember v. I. hatte der Auf tragsbestand gegen den Vormonat nach der neuen Basis eine Abnahme von 112 000 r erfahren — Der jeweilige Bestand an unerledigten Aufträgen seit Iahresbegiun 1909, soweit der Stahltrust offizielle Angaben hierüber gemacht hat, stellt sich demnach wie folgt (in Tonnen): Anfang 1909 3 604 000, Ende März 1909 3 542 000, Ende Juni 1909 4 058 000, Ende September 1909 4 797 000, Ende Dezember 1909 5 927 000, Ende März 1910 5 403 000, Ende Juni 1910 4 258 000, Ende Juli 1910 3 971 000, Ende August 1910 3 537 000, Ende September 1910 3 158 000. Ende Oktober 1910 alte Basis 3 584 000, Ende Ok tober 1910 neue Basis 2 872 000, Ende November 1910 neue Basis 2 760 000, Ende Dezember 1910 neue Basis 2 675 000. Stolkgewerbe. 8 Carl Dürfeld, Aktiengesellschaft, in Chemnitz. In dem Bericht über das am 30. September abge laufene Geschäftsjahr ist ein Irrtum insofern unter laufen, als die Devitoren sich aus 675 446 (529 543) Mark (nicht 479 704 -4t) stellen. Die Aussichten er scheinen nicht unoünstig, wenn auch die abnorme Lage des Garn Marktes (nicht Geldmarktes) ein klares Bild unmöglich macht. O T.1. Bom englischen Textilmarkt wird berich tet, daß, abgesehen von einzelnen Sorten, der Woll markt während der abgelaufenen Woche außerordent lich ruhig verkehrte. Selbst zu den ermäßigten Prei sen zeigte sich bei den inländischen wie bei den aus ländischen Berbrauchern keine Unternehmungslust. Di« Kammzugfabrikcmte» sollen allerdings noch mit früher empfangenen Orders beschäftigt sein, doco gehen neue Auf träge auch nur in gang geringfügigem Matze ein. Ohne Be deutung war auch der Verkehr in Kämmlingen und Woll abfällen. Die Beschäftigung der Fabrikanten von wollenen nnd halbwollenen Webwaren ist verschieden: wäbrend einzelne von ihnen, und -war die Hersteller von besseren Herren stoffen, für den Export in de» letzten Wochen gröbere Orders empfangen haben sollen, mangest es den Herstellern von mittleren und billigen Qualitäten an neuen Aufträgen. Sluch der Gelchäfsgang in der Flanell- nnd Decken-Industrie war bei weitem nicht mehr so lebhaft, wie eS in den Vorwochen der der Berichte ans den Baumwollspinnereien wie Wollwebereien bekunden übereinstimmend. Bewegungen sm Solanislmsrkt -s- Man schreibt uns aus Berlin vom 9. Ja» mrar: Nachdem am Kolonialmarkt unter der Einwir kung der zahlreichen Enttäuschungen während des ganzen Jahres 1910 Kursentwertungen in einem Um fang eingetreten waren, wie sie im modernen Börsen verkehr bisher unbekannt waren, beginnt sich letzt der Druck vom Kolonialmarkt zu heben. Vorerst scheint es sich um vorsichtige Anschaffungen von Grotzkapitalisten zu handeln, die der spekulative Cha rakter dieser Werte bei den heutigen Ticfkursen von Anlagekäufen nicht mehr abschreckt. Bon einem Stimmungswechsel am Kolonialmarkt kann aber noch keine Rede seil». Bei der kapitalfeindlichen Strö mung,, die im Reichstag gegen die grotzkapitalisti- fchen Kolonialgesellschaften herrscht, ist eine Beteilig gung weiterer Kreise am Kolonialmarkt vorerst wohl auch ausgeschlossen. Solange man damit rechnen mutz, datz die Vertragsbasis zwischen der Kolonial verwaltung und den kolonialen Erwerbsgesellschaften jeden Augenblick durch das Parlament erschüttert werden könnte, ist kein Raum für eine koloniale Be geisterung des Publikums. Noch immer müssen die Besitzer von Kolonialanteilen damit rechnen, datz jeder neue Glückszufall, der den Gesellschaften in ihrem Arbeitsgebiet etwa zuteil würde, sofort einen Widerhall in neuen Stcuerprojekten im Parlament findet. Damit geht natürlich jeder Anreiz für das Kapital verloren, Gelder in die Kolonien zu tragen. Ob der neue Staatssekretär des Kolonialamtes die Macht haben wird, den kapitalfeindlichen Strömun gen im Reichstag, die jeden Sondergewinn von ko lonialen Gesellschaften für das Reichs reklamieren möchten, erfolgreich zu begegnen, das dürfte die neue Parlamentssession erst zu erweisen haben Bis hier, über keine Klarheit herrscht, wird das Publikum jedenfalls gut tun. den Kolonialmarkt zu meiden. In großkapitalistischen Kreisen allerdings scheint man der Ansicht zu sein, daß die neue Leitung des Kolo- nialanites nicht die Hand dazu bieten wird, das Großkapital, das zur wirtschaftlichen Erschließung der Kolonien unentbehrlich ist, durch gewagte Ex perimente aus dem Lande zu treiben. In dieser Voraussicht beginnt man nunmehr in den am stärk sten von der Krisis mitgenommenen Kolonialwer ten einige Anlagekänfe norzunehmen, zumal da an der Börse vielfach die Meinung verbreitet ist, dast die heutige Bewertung der besseren Kolonialgesell schaften eine ebenso extreme Uebertreibung nach unten darstellt als die frühere Usberbewertung zu jener Zeit, da die Wogen der Kolonialbegeisterung hoch gingen. In dieser Annahme wird man bestärkt durch gewisse Meldungen aus dem südwestafrikanischcn Kolonialrevier. Uebcrrascht hat hier besonders die große Aus beute der Kolonialen Bergbau gesell- schast. Dieses der Aktiengesellschaft für Verkehrs wesen nahestehende Unternehmen hat im abgelaufe- nen Jahr nach dem vor einigen Tagen publizierten Ausweis die erhebliche Produktion von 312 684 Karat gegen 188 169 Karat im Vorjahre erzielt, d. i. wesent lich mehr, als man bisher vermutet hatte. Eine ge wiße Bedeutung legt man am Markte ferner der Meldung bei, dast die Vereinigte Diamant min e n'-G e s e l l s ch a ft in Luderitzbucht in den nördlichen, dem Pomonagebiet parallel laufenden Blocks in einem mehrere Meter unter der Sandschicht liegenden Boden ein gutes Diamantvorkommen fest gestellt hat, von dem allerdings noch nicht feststeht, ob cs sür einen intensiven Abbau lohnend genug sein wird. Unbefriedigend sind allerdings die Ausbeuten der Deutschen Kolonialgesell schäft, die im Augenblick nicht ganz die Vorjahrshöhe erreichen sollen. Indessen will man in Kreisen, die der Ge sellschaft nahestehen, auch hier eine Wendung zum Besseren voraussetzen, sobald erst die staatliche Sperre abgelaufen und die Gesellschaft in den Stand gesetzt sein wird, ihre ganze Aufmerksamkeit dem rationel len Abbau der abgesteckten Felder zuzuwenden. Auch sür Kolmanskop, die in den letzten Tagen auf ungünstige Dividendengerüchte scharf gedrückt waren, (rat heute eine kräftige Reaktion ein. Zum Teil Hanoi die bessere Beurteilung der Diamantgesell- «chaften auch damit zusammen, datz seitens der süd afrikanischen Produzenten (Transvaal) die Preise sür große Steine erhöht worden sind. Zwar heißt cs, daß diese Maßregel sich gegen die deutschen Dia manten richte, da die englischen Gesellschaften die Absicht hätten, ihre Preise für die großen Steine lo weit zu erhöhen, daß sie in die Lage gesetzt würden, den Preis ihrer Mäleware von gegenwärtig 50 .(t dem Preise der deutschen Diamanten nahezu bringen, nm so die Konkurrenz mit Siidwest aufneh men zu können. Doch ist es fraglich, ob diese Taktik Erfolg haben wird, da Voraussetzung hierfür eine stark erweiterte Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes für große Steine wäre, was bei einer Verteuerung der Diamanten aber wenig wahrscheinlich ist Einstwei len kommt die englische Maßregel jedenfalls dem Absatz der deutschen Produktion zugute. Neben den gebesserten Aussichten für die Diaman ten fördernden Gesellschaften wird das Interesse für Kolonialmerte neuerdings auch dadurch geweckt, datz allerlei Gerüchte über neue Metallfunde in unseren südafrikanischen Kolonien auftanchen. Mit Bestimmt heit erhält sich das Gerücht, datz im Gebiete der South West Co. bedeutsame Goldfunde gemacht seien. Auf Anfrage an zuständiger Stelle hören wir, daß in hiesigen Kreisen hierüber nichts bekannt sei, doch lassen englische und Hamburger Käufe in dem Papier darauf schließen, dast an dem Gerücht viel leicht doch etwas Wahres sein könnte. Weiter ver lautet auch von Kupferfunden bei der Territo- riex C 0., die ftck trotz der englischen Dementis am Markt erhalten. So erfreulich diese Besserung am Kolonialmarkte für das deutsche Kapital, das diesen Werten in großem Umfange Aufnahme gewährt hat, auch ist. so kann doch immer nur betont werden, dast die Aussichten über die künftige Entwickelung der Ko- lonialwerte noch nickt genügend geklärt sind, und dast sick daher diese Werte wegen ihres stark spekula tiven Einschlages nicht zur Anlage für kleine Kapi talisten eignen. Geschäftsgang I» vermindert. Die aus den Dauni- dasr die Fabri kanten gut beschäftigt seien; auch die Preislage hat sich bessern können. Woche mit Angeboten zurück. daS Geschäft in den letzten falls still sind die Berichte, liegen. O T. l. Ans dem französischen Textilhandel. Gegenüber beunruhigenden Gerüchten über bevor stehende bedeutende Zahlungseinstellungen im französische nW oll- und Baumwoll handel sind wir in der Lage folgendes mitzutei len: Einige junge Leute, Söhne reicher Eltern, haben an der Baumwollbörse in Havre spekuliert und sind dabei insgesamt mit einer Summe von höchstens 300 000 Frcs. in Verlust geraten. Die Angelegenheit ist von den Angehörigen der Spekulanten bereits ge regelt worden. Wenn französische und ausländische Blätter von vielen Millionen Francs, von Differen zen und von Schwierigkeiten angesehener Handels firmen sprechen, so gehört dies in das Reich der Fabel. — Ebenso verhält es sich mit den französischen Wollhandelsfirmen. Der Rückgang der Preise an den Wollbörsen hat bisher weder ernstliche Schwie rigkeiten gezeitigt, noch wird er solche zur Folge haben. C D. I. Preiskartell in der amerikanischen Baum wollindustrie. Dieses seit mehr als 6 Monaten ge plante Preiskartell der amerikanischen Baumwöll Webereien ist jetzt zustande gekommen und mit dem 2. Januar in Kraft getreten. Die Konvention bezieht sich nur auf glatte Stapelartikel. Innen- unü Kutzenhanüel. nli. Deutschlands Zuckerexport im Jahre 1910. Die amtlichen Nachweise über den Export von Zucker aus dem Deutschen Reiche während des letzten Mo nats (Dezember) zeigen gegenüber dem Export im Dezember 1909 ein Zurückbleiben. Im Dezember 1910 wurden aus dem deutschen Zollgebiet (alles in Rohzuckerwert ausgedrückt) rund 2 405 600 Ztr. Zucker ausacführt oder 325 700 Ztr. weniger als im De zember 1l>09. Die Ausfuhr des verflossenen Monats stellt sich dagegen der Ausfuhr im Dezember 1908 gegenüber um rund 530 700 Ztr. höher, bleibt aber gegenüber der Ausfuhr im Dezember der Jahre 1907 vzw. 1906 und 1905 um rund 291300 bzw. 251100 und 178 700 Ztr. zurück. Während des verflossenen Jahres 1910 wurden rund 10 021 400 Ztr. zur Aus fuhr aus dem deutschen Zollgebiet gebracht oder rund 2 423 000 Ztr. weniger als im Jahre 1909, rund 15 100 Ztr. weniger als 1908, rund 3 861 600 Ztr. weniger als 1907, rund 10 460 700 Ztr. weniger als 1906, dagegen rund 93 800 Ztr. mehr als im Jahre 1W5. Die Ausfuhr des verflossenen Jahres ist also im Verhältnis zu der Ausfuhr in den Vorjahren zum Teil recht stark zurückgeblieben, abgesehen vom Jahre 1905, in dem die damalige Mißernte eine starke Aus fuhr von selbst verbot. Besonders auffallend ist da gegen der außerordentlich umfangreiche deutsche Zuckererport des Jahres 1906, dessen Höhe in der Folgezeit auch nickt entfernt erreicht wurde. Dazu truo sowohl die große deutsche Ernte als auch die starke Ausfuhr nach Amerika bei. Hinter dem durch die Ausfuhr des Jahres 1906 ziemlich hohen Durch schnitt des deutschen Exports während der letzten 6 Jahre bleibt die Ausfuhr des verflossenen Jahres um rund 3 Millionen Zentner zurück. Großbritannien» Handel mit dem Auslande im Jahre 1910 hat an Wert denjenigen des bisheri gen Rekordjahres 1907 noch übertroffen. Die Ein fuhr bewertet sich auf 53 735 216 Psd St. und ist so mit um 8,6 Proz. größer als 1907, die Ausfuhr zeigt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)