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Lvpxrtxkt 1810 t>> ^r>n> VVotd«. INaOidruck verkolen.) „Nicht wahr", fuhr Lüderitz dringlich fort, „Sie haben auch Vertrauen zu mir, Ilse Dore? sie wissen doch, datz ich nichts sagen würde, was ich nicht aus vollster, innerster Ueberzeugung aussprechen kann, und darum möchte ich Ahnen heute sagen, schlicht und einfach, aber aus vollster und innerster Seele: Ach liebe Sie, Alse-Dore, und ich bitte sie, meine Frau zu werden." Da war cs heraus. Lüderitz' ganze Gestalt bebte vor Aufregung. Alse-Dore aber sah ihm zuerst etwas neugierig, dann ganz betrübt ins Gesicht. Das war also ein Heiratsantrag — ein ganz regelrechter Heiratsantrag — daran lieh sich nicht tippen — aber so stolz und glücklich sie es einerseits machte — so konnte sie doch gar nicht froh darüber werden. »Alse-Dore, haben Sie mich denn nicht ein klein wenig lieb?" fragte Lüderitz bedrückt, „Sehen Sic, ich weih ja, dah ich eigentlich zu alt sür Sie bin, Sie haben es mir ja selber gesagt. Aber mein Herz ist jung geblieben, das versteht das selige Jauchzen der Äugend, das kann froh Mitempfinden, und glüüsfroh jubeln. Mein ganzes Sein, mein ganzes Leben soll nur Ahrem Glück geweiht sein. Alse-Dore, so ant worten Sie doch." Nun kamen Alse-Dore doch heimlich die Tränen. Wie feierlich das tat — ihr wurde ganz schummrig. „Ach habe Sie ja furchtbar gern", stammelte ste verwirrt. „Tausend Lumme Streiche könnte ich mit Ahnen aussühren, und ich könnte mich totweinen, wenn ich denke, dah Sie mich nicht mehr lieb hätten, lieber Herr von Lüderitz, aber ich — ich glaube — Ähre Frau kann ich doch nicht werden." „Warum denn nicht?" forschte Lüderitz sanft, und doch klopfte eine hcihe Angst in seiner Stimme. „Ach weih nicht", stammelte Alse-Dore. „Ach fürchte mich jo." Da lächelte der Hauptmann bewegt zu ihr her nieder und sagte, beschwichtigend seine weiche Hand aus ihr blondes Köpfchen legend: „Ach will Sic nicht quälen, Alse-Dore. Frei, ohne Zwang sollen Sie sich entscheiden können. Noch acht Tage sind unser, ehe wir unseren lieben weihen „Meteor" verlassen. Wollen Sie mir Ihre Antwort geben? Ach will mich bis dahin in Geduld fassen und dankbar die Entscheidung entgegennehmen, die Ahr Herz Ahnen vorschreibt. Soll es so sein, Alse- Dore?" Sie nickte, während ihr die Tränen aus den Augen stürzten. Wie lieb er war, und wie ihr plötz lich das Herz weh tat, so bitter weh. „Gehen sie jetzt, Alse-Dore", mahnte der Haupt mann, „und vergessen Sie nicht, dah, wie auch Ihre Entscheidung ausfallen möge, ich immer Ahr Freund bleibe, Ihr treuer und aufrichtiger Freund." Er zog ihre Hand an fein« Lippen, da lachte ihn Alse-Dore durch Tränen an und floh wie gejagt den Kiesweg entlang, dem Tanzsaal zu. Lüderitz aber prehte beide Hände gegen seine heftig atmende Brust. Seine feuchten Augen suchten das blaue Meer, über welches das Mondlicht seinen schimmernden Geistermantel breitete. Noch durfte er hoffen. Noch war der holde Früh- lingslraum, der in seinem sehnenden Herzen erglüht war, nicht zerronnen. Noch prangte die Welt in Rosen, und mit gefalteten Händen wollte er den stillen Wundergarten betreten. Gül von Wernhagen stand im Spielsaal. Wie betäubt weilte er unter den vielen Menschen. Durch die breiten Glastüren sah er die auf und ab wogen den, tanzenden Paare im Ballsaal vorüberglcitcn. Bor einer kleinen Weile war auch er Lorr beim Klange der Geigen durch den Saal geflogen, eine Frau im Arm, bei deren Anblick heute, als er sie ohne die entstellende „Schutzwehr" zum erstenmal sah, ein Schauer sein Herz ourchdebt. Das also war Aents Lörnsen, der „Klabauter mann", die man sonst nur in Lodenmantel und Männermütze kannte? Nein, das war nicht der „Klabautermann" mehr, sondern ein stolzes, ein herrliches Weib, das nur ihm, das fühlte er mit heihen, raschen Herzensschlägen, sich für einen Augenblick so zeigte, wie sie wirklich war. Alles drehte sich mit Gül im Kreise. Er glaubte, während er im Tanzen mit Aente Lörnsen den Saal umkreiste, das heihs Schlagen ihres Herzens zu spüren, und der sühe Duft, der aus ihrem blonden Haar stieg, umnebelte seine Sinne. Er konnte nicht zu ihr sprechen. Ähre Gestalt ruhte so vertrauend, so lebenswarm an seiner Brust. Er hätte ihre roten, halbgeöffneten Lippen küssen können und ihren weihen Hals, der so blendend unter dem Goldgelock des Haares hervorsah. „Ach danke Ihnen, Aente Lörnsen", hatte er end lich nur ganz leise, in heistem, gedämpftem Flüsterton zu ihr hernieder gesprochen, „dah Sie meine Bitte erfüllt haben und endlich einmal der gräulichen Hülle entschlüpft sind, die verbergen soll, dah unter derselben doch mehr lebt, als der streng berechnende l und kühl abwägende Arzt. Nun weih ich, dah eines Weibes Herz unter dem Lodenmantel schlägt, heih, z treu, groh, gut und doch so schön ist diese Frau", fügte er zögernd hinzu, „schön und ganz Weib." Aente Lörnsen strich mit der Hand über ihr Haar und blieb plötzlich stehen, so den Tanz unterbrechend. „Ach habe seit meinen Augendtagen nicht getanzt". , bemerkte sie ernst, „und mit diesem Tanz nehme ich j Abschied von der Jugend. Dah ich ihn mit Ihnen ! tanzte, Baron Wernhagen, soll mir eine liebe Er innerung fürs Leben bleiben. Vergessen Sie, dah Sie mich, wie Sie sagen, „als Weib", gesehen und be halten Sie den „Klabautermann" in Ihrer Erinne rung, wenn Sie zuweilen an mich denken wollen, der „Klabautermann", der sogleich wieder in seine alte Lodenhülle zurückschlüpfen wird, in der er sich am wohlsten und glücklichsten fühlt. Gute Nacht, Herr Baron." sie nickte ihm ernst und still zu, und er faird nicht den Mut, sie zurückzuhalten, als sie, ohne sich noch einmal nach ihm umzuwenden, der Garderobe zu schritt. Und nun stand er schon, eine Beute widerstreitend ster Empfindungen, eine ganze Weile hier, im Spielsaal, und dachte an Aente Lörnsen und an Jorinde. Ein wüster Chaos wilder Gedanken und Gefühle, aus dem es, wie ein Verdammter fühlte er das, kein Entrinnen mehr für ihn gab, tobte in seiner Brust. Gür starrte auf die rollende Kugel, er hörte den Ruf des Spielleiters und das Klirren des Goldes, wenn die Harken des Croupiers die Münzen leise berührten. Und er warf ein Goldstück nach dem an deren auf die einzelnen Felder und freute sich, wenn der rote Glanz des Goldes da vor ihm auf dem grünen Tisch funkelte und gleihte. Er verlor und gewann mit rasender Schnelligkeit. Er wusste gar nicht, ob er gewann oder verlor. Er nahm das (steld nicht, er sah nur, wie es sich häufte, und er sah alles wieder in den Rachen des Bant halters verschwinden. Nur einmal dachte er: „Ich möchte nicht, dah mich jetzt Aente Lörnsen sehen würde, nein, das möchte ich nicht." Wir rote Glut rollte es vor seinen Augen und dazwischen schluchzten die Geigen aus den: Tanzjaal herüber, so weh und bang. Nein, auch das Spiel, das ihm einst, als er so schwer nm Jorinde kämpfte und litt, abgelenkt und seine Sinne gefesselt hatte, konnte ihn nicht betäuben. Je höher, je waghalsiger er spielte und gewann, desto mehr wuchs sein wahnsinniges Verlangen nach Vernichtung seines eigenen Selbst. Alle die schön geputzten Damen, die vornehmen Kavaliere, die rings die Spieltische umdrängteu, auch sie, die da drüben in dem flimmernden, weihen Tanzsaal vorüberflogen, sahen ihn wie grause Lar ven an. Erregt raffte er mit beiden Händen den Hausen Gold, der vor ihm auf dem Spieltisch lag, zusammen und warf ihn klirrend auf den Tisch, dah die Geld stücke weit umher rollten. „Da habt ihr euren Sündenlohn", rief er ganz laut, dann stürzte er, seiner selbst kaum mächtig, in den Garten. Plan zuckte lächelnd die Achseln. Einer, dem die Spielwut den Verstand verdunkelt. Und die Lücke schloh sich sogleich wieder und das rote Gold klirrte und funkelte und glänzte in dem flammenden Licht der Prismen. „ÄlesKierrvs, Maites Io se-n." Gül aber raste durch die stillen Gänge Les Gar tens. Verzweiflung im Blick und einen wahnsinnig tobenden Schmerz in der Brust. Dort, an der weihen Marmorbalustrade stand eine Bank. Fast ächzend sank Gül darauf nieder. Er barg sein Gesicht in beide Hände und grübelte dumpf vor sich hin. Das Spiel war aus. Nun gab es nichts mehr, das ihn halten konnte. Wie dunkel der Weg! Ganz ohne Licht, ohne einen Hoffnungsschein. Niemand kam, ihn zu ge leiten, nur dunkle Schatten bedrohten seinen Weg. Wie das Meer gleihte und flimmerte. Da liehen Nebelfrauen im Mondlicht ihre Schleier wehen und grüßten ihn und lockten und winkten. Sie sollte nicht schlecht von ihm denken, die Frau mit den großen grauen Sternenaugen, die ihm bis aus den Grund der Seele sahen. Sie sollten ahnen, fühlen, wissen, weshalb er den dunklen Weg ge gangen. Jorinde, die sühe, holde Aorinde würde wohl um ihn weinen, aber sie würde vielleicht doch befreit aufatmen, dah sie nun aushnlten tonnte bei ihren Kindern. Er schauerte fröstelnd zusammen. Ob sie ihn ver gessen würde, leicht und schmerzlos? Nein, sie würde vielleicht jammern und klagen, aber sie würde es überwinden, wie sie es ja auch überwunden hatte, als sie ihn einst ausgab und den anderen zum Gatten nahm. Die eine aber, die Reine, Stolze, Hohe, Ver stehende. die er, das sühlte er, jetzt mehr liebte als sein Leben, die würde mitleidsvoll seiner gedenken und keinen Stein auf den Toten werfeir, der an einem Irrtum seines Herzens oder seiner Sinne zugrunde ging. Gül atmete tief auf. Träge rollte das Meer. Der Mond verkroch sich hinter einer dunklen Wolke und die Sterne erloschen. Glutrot träumten die Rosen. Ein schwüler Duft zog durch die Lust wie von Sterben und Vergehen, und die weihen Kame lien nickten ihm zu wie Totenkränze, die die Liebe wand. Langsam wog Gül von Lvernhagen ein kleines Ding von blitzendem Metall in seiner Hand. Fast liebkosend umschlossen seine Finger die fun- kelnde Waffe. Wie still es hier mar. Nur der grohe, weite Atem des Meeres und ganz von ferne der sühe Klang der Geigen, die nun auch erstarben. Nachtfalter flatterten auf, und Glühwürmchen zündeten ihre Lichter an. Geheimnisvoll rauschte es in den Zweigen. Wie schön war die Nacht, die letzte Nacht. Ein Lächeln glitt über Güls Züge, ein stilles, friedvolles Lächeln. Dann hob er den Lauf der Waise dicht gegen seine Schläfe. Ein scharfer Blitz und Knall, ein leiser Schrei und Gül stand mit erdfahlem Gesicht hoch ausgerichtet. Vor ihm aber, dicht an der Balustrade lehnte eine dunkle Gestalt, die ihm im letzten, entscheidenden Moment die Waffe aus der Hand geschlagen. „Aente Lörnsen", stammelte er tonlos, „wer gibt Ahnen das Recht, ein Leben aufzuhalten, das ver wirkt war?" (Fortsetzung folgt.) Dresdner Lank LspUsI: ll. 20Ü LMiollvu. kssvrvsn: es. 8Ü AMonsu. vresäuer 8snk in I-siprig, Lriikl 37/38. Dvpvalt»»!»»»««» rinil X. Hollioek» 8tr»»o» 18, L. INrrxvttL, X»rl-kl«in»-8tra»so 38, O. UviielaitL, vroocknor Strasso 32, v. Lvtt»vr Sitr»8-v LS. Vvdervickull» von ZV«rtpLpl«rall in »ar Vvrvskrrwz uuck Vorw»Ituax. Vervslllwz von ^ertpspisreu »aot» »1»»« Lnllsdwv vou Ikwr-IVvposiitvi» rar tLrllodell Vorklixullg ck«8 Linrakl«», sovi» mit '/<jilkri-«r, >/,zklkrie»r mrck Ijltdrixor lliilwixuax-srist. IV Vvrnüetllllz voll vareebliessbrrell LcbrLlllrlliodorll (8»k«»j. proviriolleksi «lltsr lcnl»ntv» llsäiussuuxso. rsIelservivW k3ssK68KI'Vje88 ...— irr gr'OLSsi' .Hruswakl. — <l03L>, Krüssel ISIS: vis HoLLLnäsrirr keinbeil cke, /Xromoi uncl »b-olulv mü ihrer /Xiimut, ihrer neturlicheo l-rische, irl reit sshrrehota» Oöiweri» cker bcksrlce — Liv zehrsucla sie tüzlich, clis z^äliung ckc» kisri« ru erhöhen, ihm köstlich lilcibeucle lyrische xu geben. — Auserlesene kkeinhoit «errntivrll k«'i i uriev, l-'isebe. t'lla»?en. Lprinx- binvuon ete. betört billiger l. üktmüier, laaebaer- L'.o. 26. Del. 133b". Illustrierte Pi-t 16 r?rstls anci trauäo. krsebthatalo»: ZMen 20 in Kartell. N<->71 ksl8SMkl8tvr in Normal-Hemden, Hosen n. Jacken, Str ckweftea, Kragenickionern, Filz schuhe» u. Pantoffeln günstig für Händler n. Private hat tftlllg zu vertauien E7» rssttl'slsll'. 5. „TrrAltbuchhorsterMark-Lprndcl Starkquetle (Jod-Eisen-Mangan-Koch- salzquelle) hat mir b. ein. alten fraiiöMMll u. chron. 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H mck voa . . 5st so « io zeckor I-ällL« ru ckea dllllxstell Vrelseo im § rktvoi liebst dellinllten IlillckseblldxeseklM 2, I. kl., kein HM». Wrextrskt-KerulMeikbier wegen seines hohen Nährwertes und geringen Alkoholgehaltes schon seit 6V Aahrrn von Autoritäten der Medizin empfohlen. I» k SS I*tk. «N«I 4» ckoe r» VsnI 8i»okrnsnn, MBl.18. >?<<>.-,. llsms nluok v L W^' 6l'088e LelsgenkvikkLuls nett unten pi'sie. "WU Allerfeinste Lnalitäten — Berkans auch Detail. Lidonienstrahe 4V, Nahe Zeiher Straße,