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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110113022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-13
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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Vellage /rrttsy, IS. Januar 19N Leipziger Tsgrdlsn. Nr. lS. 10S. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Der üeuttch-kolonisir LsumwllUbau. * Heber die deutsch kolonialen Baumwollunter nehmungen des letzten halben Jahres hat der Vor sitzende des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees. Karl Supf, der Baumwollbaukommission einen Bericht er stattet, dem wir folgendes entnehmen: Di« Baumwollproduktion unserer Kolonien hat 1909 eine nicht unerhebliche Steigerung erfahren. Nach amtlichen Angaben wurden aus Togo im Jahre 1909 2043 Ballen u 500 Pfund im Werte von 417 500 Mark gegen 1067 Ballen im Vorjahre im Werte von 366 040 .st ausgeführt. Mehr tritt der Fortschritt in Deutsch-Ostairika zutage. Dort belief sich die Aus fuhr 1909 auf 2077 Ballen im Werte von 440 460 -4t gegen 1081 Ballen im Werte von 249 438 -A im Jahre 1908. Die Ausfuhr hat sich demnach in Deutsch-Ostafrika nahezu verdoppelt. Es darf dies als ein erfreuliches Zeichen dafür angesehen werden, daß die Baumwollkultur in dieser Kolonie jetzt einer rascheren Entwicklung entgegengeht. Das Vor gehen der Regierung in der Saatfrage, die im jetzigen Stadium der Entwicklung der Baumwollkultur in Ostafrika akut geworden ist, wird voraussichtlich gün stig einwirken. Die intensivere Bearbeitung der tech nischen Seite des Baumwollversuchswesens durch die neu gebildete Kolonial-Technische Kommission des Komitees und die allmähliche Lösung der Bewässe rungsfrage durch wasserwirtschaftliche Erkundungen und Ausarbeitung von Bewässerungsprojekten wird ebenfalls zur Förderung der Kultur beitragen. Hinzu kommt, daß durch den fortschreitenden Eisenbahnbau weitere Gebiete dem Baumwollbau erschlossen wer den, und die Kultur sich bei den Pflanzern eines sretig steigenden Interesses erfreut, wie die allseitige Vergrößerung des angebauten Areals bekundet. Die im verflossenen Halbjahr erzielten Durch schnittspreise betrugen: für Togobaumwolle 72 Pf., bei einem Höchstpreise von 75 Pf., für deutsch-ostafri kanische 89'/- Pf., bei einem Höchstpreise von 1 -4t pro Pfund. Die Baumwollstation Mpanganya im Rufiyige- biet ist am 1. Oktober vom Kaiserlichen Gouverne ment übernommen worden. Als Propaganda- und Lchrstation hat sie ihren Zweck erfüllt: die Baum woll-Eingeborenenkultur ist im Rufiyigebiet am wei testen entwickelt, von mittleren und Kroßpflanzunaen sind über 45 000 brr für den Baumwollbau belegt. Die Baumwollstation Mpanganya wird nunmehr insbe sondere als Baumwoll-Saatzuchtstation eingerichtet und ausgcstaltet werden. Entkernungsanlagen mit deutschen Maschinen hat das Komitee für die Bezirke Morogoro und Muansa geliefert. Für die neue Pflanzperiode sind bis jetzt an aus ländischer Saat beim Komitee bestellt: Mitafifisaat etwa 2000 Ztr., Abassisaat etwa 700 Ztr. und Uganda saat etwa 420 Ztr. Am Saatbezug sind beteiligt die Bezirksämter Lindi, Kilwa, Morogoro, Mohoro, Bagamoyo-Sadani, Muansa und die Bezirksneben- stclle Aruscha. Im Interesse der Gewinnung guter einheimischer Saat ist das Komitee bereit, auf Grund von mit Saatzüchtcrn und Ginnereibesitzern abzuschließenden Verträgen ersteren den Zentner erstklassiger Saat zum Preise von 8 -st frei ab Ginstation abzunehmen und den Ginnereibesitzern für das Entkernen der Saatbaumwolle einen Zuschlag in Höhe von 5 Rps. nro Tonne Saat zu zablen. Die Saatlieferer und Ginnereibesitzer verpflichten sich dagegen zu gewissen- baftem Anbau und zu sorgfältiger Aufbereitung der Saat. Die Saatfelder und Entkernungsanstalten unterstehen der Aussicht der vom Gouverneur ernann ten Beamten der Regierung und der Beamten de» Komitees. Nichteinhaltung der Verträge hat deren Ungültigkeit bzw. Strafe zur Folge. Zur Verteilung an Pflanzer für besondere Lei stungen auf dem Gebiete des Saatbaues hat das Komitee bis zu 3000 .st dem Gouvernement zur Ver fügung gestellt. Zur Hebung der Eingeborenenkultur in Deutsch- Ostafrika hat das Komitee ferner Pflanzprämien ein- aerichtst. Den Bezirkämtern Lindi. Kilwa. Mohoro, Morogoro, Muansa und Neu-Langenburg sowie der Nelidentur Bnkoba sind im ganzen 7000 .st zur Ver teilung an dis eingeborene Bevölkerung zur Ber ingung gestellt worden, die nach einer bestimmten Vereinbarung mit den Bezirksämtern erfolgt. Außer dem werden Pflüge und landwirtschaftliche Geräte kostenfrei verteilt. Eine zweite umgearbeitete Auflage der „Anlei tung für die Daumwolltultur in den deutschen Kolo nien" von Prof. Dr. Zimmermann ist vom Komitee hcrausgegeben. Während die Anzeichen für die Entwicklung der Baumwollkultur in Deutsch-Ostafrika recht ermuti gend sind, lassen die Nachrichten aus Togo leider erkennen, daß in diesem Jahre hier ein Rückgang in der Produktionsmenge zu erwarten ist. Dieser Rück schlag ist um so mehr zu bedauern, als es sich nicht nur um eine etwa durch ungünstige Witterungsver hältnisse verursachte Verminderung der Quantität, sondern auch um einen Rückgang der Qualität han delt. der voraussichtlich auf eine natürliche Sorten mischung und deren Folgen zurückzuführen sein dürfte. Die Baumwollbau-Kommission hat daher beschlos sen, einen Baumwollsachverstöndigen zum Studium der Baumwollfrage nach Togo zu entsenden und die Koloniglverwaltunq zu bitten, die Studienreise weit- gehendst zu unterstützen. Zur Erschließung neuer Gebiete für die Land wirtschaft. insbesondere für Baumwoll-Großpflan- zungen. dienen die im Sommer zum Abschluß gelangte wasser wirtschaftliche Erkundung der Mkattasteppe; in Frage kommt ein Gebiet in ungefährer Größe von 50 000 ft»; die jetzt aufgenommene wasserwirtschaftliche Erkundung der östlichen und südöstlichen Gebiete am Viktoriasee, Schätzung der Gebiete etwa 150 000 ft»; die für da« Jahr 1911 gevlanten Erkundungen am oberen Dangani und am Unterlauf des Ruvu. Die Ausarbeitung der Ergebnisse der wasserwirt schaftlichen Erkundungen des Komitees erfolgt sei nerzeit in Deutschland. An der Wanderausstellung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft in Hamburg hat sich das Ko mitee durch die Ausstellung von deutsch kolonialer Baumwolle und Maschinen beteiligt. Zum Vergleich mit den deutschen Bestrebungen dürste noch eine Mitteilung über die Trfolae der Paumwollbauversuche Englands und Frankreichs von Interesse sein. Frankreich produzierte in seine,, Ko lonien im Jahre 1'»09: 955 Ballen « 500 Pfund gegen 086 Ballen in 1908. Bemerkenswert ist der Auf schwung der Kolonien Senegal, Ober-Senegal und Niger 1909 mit 164 Ballen gegen 73 Ballen 1908, Dahomey 1909 mit 545 Ballen gegen 236 Ballen 1908. Ein Rückgang ist dagegen zu verzeichnen ft» Algerien, Madagaskar und den Komoren. Die koloniale Baumwollproduktion Englands be lief sich im Jahre 1909 auf: 21 429 Ballen L 500 deutsche Pfund gegen 15 929 Ballen 1908, darunter das alte Baumwolland Lagos 1909 mit 8571 Ballen ä 500 Pfund gegen 1908 : 3929 Ballen. Einen kleinen Rückgang weist Westindien 1909 mit 4286 Ballen ä 500 Pfund ge^n 5000 Ballen 1908 auf. Eine Gegenüberstellung der Produktion ergibt: Englische Kolonien 1909 rund 21 400 (1908 16 000) Ballen, deutsche Kolonien 1909 rund 4100 (2700) Ballen, französische Kolonien 1909 rund 950 (670) Ballen. Nach neueren Berichten ist der Fortschritt beson der» in den britischen ostafrikanischen Kolonien be merkenswert. Während in Uganda nur Eingebore nenkultur betrieben wird, überwiegt im Nyasaland der Anbau durch Europäer. Nyasaland-Upland er zielte den Rekordpreis von 1,33 .st für 1 deutsches Pfund und wurde als die beste Baumwolle bezeich net, die jemals aus Uplandsaat gewonnen wurde. Der bis jetzt in Liverpool erzielte Preis für Uganda- Baumwolle bewegt sich zwischen 75 bis 98 Pf. für 1 deutsches Pfund. Slempelplliltzt ovy BeltStigungslchrelde«. * Der Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes hat sich in einem längeren Protest schreiben an den Bundesrat gewandt, um Einspruch zu erheben gegen den Versuch, dem Scheck stempel im Verwaltungswege eine über die ausgesprochene Absicht des ltzesetzgeber» hinausgehende Anwendung zu geben. In dem Schreiben des genannten Ver bandes wird u. a. ausgeführt: „Der „Reichsanzeiger" vom 29. Dezember 1910 veröffentlichte eine im Einverständnis mit dem Reichsschatzamt erlassene Entscheidung des preußi schen Herrn Finanzministers vom 22. Dezember v. Z., wonach „Bestätigungsschreiben auswärtiger Giro kunden (Bankkunden) über den Empfang eines aus .Kontokorrentguthaben bar übersandten Geldbetrages als dem Scheck gleichgestellte Qurttungen" der Reichs stempelabgabe von 10 Pf. nach Tarisstelle 10 Abs. 2 des Reichsstempelgesetzes unterworfen sein sollen. Ob die dieser Auslegung der Tarifnummer 10 Abs. 2 des Reichsstempelgesetzes zugrunde liegende Rechtsaufassung zutreffend ist, wird im Rechtswege non den ordentlichen Gerichten zu entscheiden sein. Die außerordentliche Tragweite dieses Erlasses für den bankgeschästlichen Verkehr und die überaus un erfreulichen Wirkungen, welche dessen Befolgung in der Praxis zeitigen wird, geben uns gleichwohl Ver anlassung. an den hohen Bundesrat die ehrerbietige Bitte zu richten, die den Gegenstand des Erlasses bildende Auslegungsfrage auch seinerseits einer Prü sung unterziehen zu wollen, unter Berücksichtigung der Absichten des Gesetzgebers, wie sie bei den Vor beratungen der Stempelnovelle im Reichstage zu tage getreten und in früheren, im Einverständnis mit dem Rcichsschatzamt ergangen.n Erlassen des preußischen Herrn Finanzministers wiederholt ge würdigt worden sind. In der Reichstagssitzung vom 8. Jul, 1909 führte al» Kommissar des Bundesrates der Herr Präsident des Ncichsbankdirektoriums zur Begründung des Stempels auf Bankcruittungeu folgendes ans: „Der Stempel auf Bankauittunaen ist nicht, wie der Herr Abgeordnete Singer meinte, beabsichtigt als der ver schleierte Anfang der Quittungssteuer, sondern dieser Stempel auf die Bankquittungen ist nichts weiter als der notwendige Riegel dagegen, daß sich der Scheck- verkehr wieder rnrückbildet in die frühere schlechtere Form, die er bei un» in Deutschland lange Jahre ge habt hat. Bis in die Mitte der achtziger Jahre war der Gebrauch des Anweisungsschecks noch sehr be schränkt. Der Scheck hatte, vor allem bei der Reichs bank und beim Berliner Kassenvsrein, die Form der Quittung: „Von der Neichsbank die Summe von so und so viel auf Girokonto erhalten. Berlin, den und den", dieselbe Zahlenleiste wie der Scheck, und diese Ouittungsschecks liefen in derselben Weise von Hand zu Hand, wie heute der Anweisungsscheck. 'Wenn Sic die Bankquittungen nicht besteuern, so wird sich ganz von selber die Entwicklung ergeben, daß alle Banken und alle Zahlstellen wieder wie früher in den achtziger Jahren nicht Scheckbücher ausgebcn mit Nnweisllngsschecks, sondern Scheckbücher mit Quit- tungsschccks. Das ist die einfache Erklärung für die sen Vorschlag der verbündeten Regierungen Wenn Sie diese Bankquittungen nicht besteuern, so wird eben die ganze Maßregel ein Schlag ins Wasser sein und einen wirtschaftlichen Rückschritt Hervorrufen." Die Bedeutung dieser namens der verbündeten Negierungen abgegebenen Erklärung Hai der preußische Herr Finanzminister in einem Erlasse vom 14. Februar 1910 — lll. 2722 — ausdrücklich und zutreffend dahin gewürdigt, daß der Stcmpclpflicht unterworfen sein sollen: „nur diejenigen Quittungen, die den Schecks qleichzuachten sind, also mehr oder weniger die wirtschaftliche Funktion des Schecks zu erfüllen imstande sind.' Und in einem weiteren Erlasse des preußischen Herrn Finanzministers, mitgeteilt im Bank-Archiv Bd. IX, S. 363, heißt es übereinstimmend: „Der Quittungsstempel ist vcrgeschrieben, weil man be sorgte, daß der Konto Inhaber zur Vermeidung des Scheckstempels eine Quittung ausstellen und diese demjenigen übergeben werde, der anstatt seiner die Zahlung entgegennehmen soll, so daß dann die Quit tung, gleich wie ein Scheck, möglicherweise von Hand zu Hand gehen könnte." Daß die Bankquittung, um stempelpflichtig zu sein, zur Erfüllung der wirtschaftlichen Funktion des Schecks fähig sein muß, ergibt sich im übrigen auch aus der Anordnung und dem Wortlaut der gesetz lichen Bestimmungen. Die vom Gesetze für stempel pflichtig erklärten Bankquittungen sind nicht zum Gegenstand einer besonderen Tarifnummer gemacht, sondern werden in Tarifnummer 10 zusammen mit den Schecks unter der .gemeinsamen Ueberschrift: „Scheck" behandelt; wenn das Gesetz sodann die Stempelpflichtigkeit dieser Quittungen mit den Wor ten: „Den Schecks stel-en gleich", statt etwa mit der Wendung: „Dem gleichen Steuersatz unterliegen" einleitet, so beweist auch die hier gewählte Ausdrucks weise, daß die Stempelpflichtigkeit der Bankquittungen eine wirtschaftliche Wesensgleichheit oder doch min destens eine Mcsensähnlichkeit mit den Schecks zur unerläßlichen Vorbedingung haben sollte. Diese Wescnsähnlichkeit mit dem Scheck weisen indessen nur solche Bankquittungen auf. deren Vor zeigung oder Aushändigung an die kontoführende Bankstelle die Voraussetzung der Auszahlung des in der Quittung bezeichneten Geldbetrages bildet; nur solche, im voraus ausgestellte Quittungen sind geeignet, durch eine der Indossierung ähnliche ilcbcrtragung. gleich Schecks, zu Zahlungen des Aus stellers an Dritte verwendet zu werden. Daß ein Bestätigungsschreiben, welches der aus wärtige Kunde an seine Bank absendet, nachdem der quittierte Betrag durch Geldbrief oder Postanweisung bereits in seine Hände gelangt ist, diese wirtschaft liche Funktion nicht zu erfüllen vermag, brauchen wir nicht weiter auszuführen." Die Eingabe schließt mit dem Hinweis darauf, daß eine Handhabung des Scheckgesetzes im Sinne des Erlaßes des preußischen Finanzministers eine schwere Belästigung und eine vom Gesetzgeber nicht gewollte Mehrbelastung der Bankkonten unterhaltenden ge schästlichen Kreise darstelle. Börsen- unü Ssnüelswelen. —m. Jannar-Borstenmesse. Die Messe nahm einen mittelmäßigen Verlauf. Es waren tue Zufuhren knapp auf der Höhe des Vorjahres, so daß, da auch vorher keine großen Vorräte vorhanden waren, sich die Lager nicht gut besetzt erwiesen. Wie alljähr lich, so stellte auch diesmal Deutschland das Haupt kontingent der Einkäufer, während vom Ausland nur England vertreten war. Deutschland kaufte im allgemeinen ziemlich gut. Einige begehrte Sorten, kur« Schlagweiße, gute Schuster, erhielten kleine Aufbesserungen im Preise; es konnte das Angebot die Nachfrage nicht befriedigen. Von steifen Sorten waren dunkle lange sehr begehrt für England. Frank reich und Amerika beteiligten sich in untergeord netem Maße am Einkauf. Der nächste Vorstenmarkt findet am 6. März statt. In großem Maßstabe ist der Leipziger Markt an der Ausfuhr an Borsten nach Amerika beteiligt. Es wurden ausgeführt im Werte von Dollars: im Jahre 1907 822 010, 1908 822115, 1909 843 269, 1910 963 707. Bank- unü Gelüwelen. 6 Die Sandbank Berlin hat durch ihre Geschäfts stelle in Hannover das im Kreise Sieg, Rkpr., be legens, ca. 291 Morgen große Gut „Turmyof von Herrn Gutsbesitzer S. Daniel käuflich erworben. * Rassische Staatsbank. Nach dem Ausweis vom 5. Januar beträgt der Goldbestand 1418,1 Mill. Rubel gegen 1431,1 Mill. Rubel in der Vorwoche. Davon befinden sich 199,2 (199,1) Mill. Rubel im Auslande. Der Notenumlauf ist von 1247,7 Mill. Rubel auf 1286,0 Mill. Rubel gestiegen. Die Guthaben der Reichsrentch bei der Staatsbank betragen 342,4 Mill Rubel (337A. Berg- unü Siittenwelen. * Eisen» and Stahlwerk Hoesch, Dortmund. Von zuständiger Seite werdeu die Gerüchte über eine von feiten des Eisen- und Stahlwerks Hoesch beab sichtigte Kapitalserhöhung und die daran geknüpften Kombinationen als unzutreffend bezeichnet. * Die Gruben Leopold zu Edderitz und Wilhelm Adolph bei Lebsndorf werden stillgelegt, weil ein weiterer Abbau nicht mehr lohnt. Den Belegschaften wurde zum 1. Februar gekündigt. * Rheinisch-Nassauische Bergwerks- und Hütten- Attiengesellschaft zn Stolberg (Rhld.). Zu dem Lie ferungsvertrag dieser Gesellschaft mit der Chemischen Fabrik Rhenania teilt die Verwaltung noch mit, daß der im Oktober d. I. beginnende Vertrag ihr die er hcblich höheren Einnahmen aus Schwefelsäure für zehn Jahre sichert, ohne jede Rücksicht auf die Ge staltung des Erz- und Säuremarktes * Unter der Firma Paul Eckartz L Lo., G. m. b. H., Dortmund ist jetzt die Verkaufsstelle syndikatsfreier Zechen in Dortmund bandelsgerichtlich eingetragen worden: Gegenstand des Unternehmens ist der Han del in Kohlen. Koks und Briketts sowie in Holz. Das Stammkapital beträgt 200 000 -4(. * Der Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede beabsichtigt, ferne Roheisenerzeugung neuerlich aus- zudehnen. Wie verlautet, ist die Gesellschaft zurzeit damit beschäftigt, in Kneutlingen einen neunten Hochofen zu bauen. Zudem ist die Errichtung eines zehnten Hochofens ins Auge gefaßt. , Swkkgemerde. * Die Haunjtrttcr Spinnerei und Weberei erzielte einschließlich Vortrag einen Reingewinn von 128 196 <202 154) -st. Die Dividende beträgt 7 (10'/-) Proz., der Vortrag 20 196 (40 154) -st. * Hanseatische Jutespinnerei und Weberei, Del menhorst. Der Aussichtsrat beschloß, für das Ge schäftsjahr 1910 wieder eine Dividende von 20 Proz. vorgeschlagen. E T. I. Die Lage der Textilindustrie. Die Ge schäftslage auf dem deutschen Textilmarkt war auch in dieser Woche außerordentlich still. Im Woll handel bleiben die Verbraucher des Inlandes wie des Auslandes mit Rücksicht auf die bevorstehende Londoner Wollauktion mit ihren Einkäufen sehr zu rückhaltend, da sie einerseits einen Rückgang der Precsnotierungen befürchten, anderseits alnr, weil der Bedarf der Fabrikation zurzeit keine Veran lassung gibt, größere Einkäufe zu machen. Ebenso still wie das Wollgefchüst war auch der Verkehr in Kammzug, Kämmlingen und Wollabfällen, nur die Notierungen für grobe Crotzbred-Oualitätcn Haden sich fest behaupten können. Im übrigen haben aber die Preise für alle Beschaffenheiten nachgeben müssen. Auch aus der Woll- garnspiilncrei liegen keine besonders günstigen Nachrichten vor. Ter Eingang von neuen Austragen läßt sehr viel zu wünschen übrig, und die Zurückhaltung der Käufer hat sich gegenüber der Vorwoche noch Weiler verstärkt. Wie ledeS Jahr um diese Zeit ist die Unternehmungslust der Käufer von wollenen und halbwollenen Geweven sehr geringfügig: die wenig winterliche Witterung hat auch den Verkehr in den Krotz- und in den Detailgeschäsicn becinflutzt, so datz vielfach Lagervorräte zu billigeren Preisen adgellotzen werden müssen. Auch in der Wirkwarenbranckf! Hal sich das Geschäft wesentlich stiller gestaltet. Die in dieser Woche aus der Baumwollspinnerei vorliegenden Berichte lassen erkennen, datz di« Nachfrage sich gesteigert hat- eine Veränderung dec Preise ist weder für Karn aus amerikanischer noch für solches aus äghptischer Baumwolle eingetretcn. Die Kauflust für baumwollene Gewebe war im ganzen befriedigend. Verhält- nismätzig günstig lauten auch die Nachrichten aus der Jute industrie. Di« Preissteigerung für Flochsgarn hat in dieser Woche weitere Fortschritts gemacht, trotzdem sind die Spinner mt ihren Einkäufen zurückhaltend, da sie zunächst erst ab warten wollen, ob nicht billigere Preise für Nohflaclis ein treten. Schleppender Geschäftsgang wird aus der Tcidcn- industri« berichtet. verMenmyswelen. ' Die Deutsche Rückversicherungs-Aktiengesellschaft in Düsseldorf ist unter Mitwirkung des Bankgeschäfts Tapken L Weise gegründet worden. Das Aktien kapital beträgt 5 Millionen Mark, worauf 25 Pxox. gleich 1 250 000 .st bar eingezahlt worden sind. Es ist außerdem ein Organisations- und Reservefonds von .'00 000 .st bar vorhanden. In den Aufsichtsrat wurden gewählt die Herren H. Lipschütz, Regierungs rat a. D., Düsseldorf, Vorsitzender, A. Stein, Berg Werksbesitzer, Düsseldorf, Stellvertreter des Vorsitzen den, W. v. Dötticycr, Generalmajor, Burg Rheinburg bei Ehrenbrcitstein, F. Bottler, Beigeordneter der Stadt Bann. Bonn, E. von der Herberg, Fabrik besitzer, Krefeld, O. Simon, Bankier. Bonn. B. Tap'en, Bankier, Düsseldorf. Als Mitglieder des Vorstandes wurden bestellt die Herren H. Aloerdes, bisher Prokurist der Vereinsversicherungsbank für Deutschland, Aktiengesellschaft, L. Kurre, bisher Pro kurist der Düsseldorfer Feuerversicherungs-Aktien gesellschaft, A. Scholz, Prokurist der Deutschen Ver sicherungsgesellschaft in Bremen. Transportwesen. * Die Aachen-Mastrichter Sisenbatzngefellfchast vermag trotz des guten Geschäftsganges infolge des drückenden Vertrages mit der niederländischen Re gierung auch für das beendete Geschäftsjahr eine Dividende nickst zu verteilen. * Die Internationale Schlaswagen-Gejellschaft vereinnahmte im Jahre 1910 25 240 000 (21 623 000) Francs. * Vom Thorncr Holzhasen. Das erste Berichts jahr der Holzhafen Aktiengesellschaft l-at ein un günstiges Resultat ergeben. Es kann eine Dividende von nur 2 Proz. ausgeschüttet werden. Betriebsausweise. Grazer Tramwah - Keseuschasi. Dezember 148 534 (-t- IlOOI) Kr.. seit t. Jaziiiar 1 882 21!» (-i- 128 488) Kr. o rrlHieüene Inüultrien. tz Prestowerke, Aktiengesellschaft, Chemnitz i. Sa. Die von 16 Aktionären mit 942 Stimmen besuchte Generalversammlung genehmigte einstimmig die von der Verwaltung gemachten Vorschläge und beschloß, eine sofort zahlbare Dividende in Höhe von 7 Proz. zu verteilen. In den Aufsichtsrat zuqewählt wurden die Herren Wilhelm Wippermann, Hagen i. W., und Wilhelm Höpflinger, Schweinfurt a. M. * Frankfurter Hof-Attienqesellschast. Die Gene ralversammlung genehmigte die Erhöhung d?s Aktienkapitals um 600 000 auf 1800 000 .st. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium, be stehend aus der Dresdner Van!, der Pfälzischen Bank und dem Bankhause Wcrtheimber, zum Kurse von 109 Proz. übernommen, mit der Verpflichtung, die neuen Aktien den Besitzern der alten Aktien im Ver hältnis von 2 zu 1 zum Kurse von 114 Proz. anzu- bieten. Die Geschäftslage wurde als befriedigend bezeichnet. Für das abgelaufene Jahr werden vor aussichtlich wieder 8 Proz. Dividende ausgeschüttet werden. * Mitteldeutsche Gummiwarcnsabrik, Attien- aesellschast, oorm. Peter in Frankfurt a. M. Der Abschluß für das abgelaufene Geschäftsjahr ergibt nach 309 077 (2)0 040) ./,< Abschreibungen auf An lagen und 111 104 (77 055) auf Dubiose einen Reingewinn von 1956 922 (1616 510) .st, doch ist darin die Vergütung des Aufsichtsratsoorsitzenden Peter an die Gesellschaft für den aus der Lieferung von nicht verwendbarem Rohgummi erwachsenen Schaden enthalten. Die Dividende beträgt wieder 25 Proz. Im neuen Jahre seien bedeutend größere Aufträge als iin Vorjahre vorhanden. * Hartung, Kuhn L Co, Maschinenfabrik, Aktien gesellschaft, in Düsseldorf. Der Abschluß für 1909 10 ergab nach W100 (61 422) .st Abschreibungen ein schließlich 13 9!)5 (11555) Vortrag einen Rein gewinn von 40 468 (38 308) .XI zu folgender Verwen düng: Rücklage 1327 (1338) .6, Aussichtsrat :l000 .st (Vorstand 1035 .st», 2 Proz. iw. i. V.) Dividende und Vortrag 14 141 (13935) .st Wie der Geschäftsbericht ausführt, habe inan seit kurzem die Herstellung einer neuen, gute Aussichten bietenden Besonderheit auf genommen. — Westfälische Drahtindustrie in Hamm. An der Börse waren, wie von uns mitgeteilt, in den letzten Tagen Gerüchte verbreitet, wonach dieses Unter nehmen einem großen westdeutschen Unternebm-n angealiedert werden solle. Wie die Direktion dem ,.B. B. C." mitteilt, ist ihr von derartigen Plänen nichts bekannt. verbsnüe. * Niederlausitzer Brikettsyndikat. Die Festsetzung der Preise für das neue Abschlußjahr erfolgt, wie verlautet, voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Monats Januar. Was die Verlängerung des Syn dikats betrifft, so sind die maßgebenden Mitglieder im Prinzip, über die Nützlichkeit der Erneuerung einig. Der' Gegensatz zwischen dem Niederlansitzer Vrikettjnndikat und seinem mächtigsten Außenseiter, der Braunkohlen und Brikett Industrie-Aktiengesell schaft, ist neuerdings in einen Kampf übergegongcn, der durch Zirkulare an die Kundschaft ausgefochten wird. Es handelt sich nm den Verkauf für das Ab schlußjahr 1911/12. vermischtes. tz Der Schutz der einheimischen Industrie in Schweden wird jetzt nicht nur auf zolltarifarischem Wege erstrebt, sondern mehr und mehr auch durch direkte Maßnahmen des Staates und der öffentlichen Körperschaften. Wie dem Handelsoertragsverein mitgeteilt wird, ist in der letzten Ministerialsitzung vom 19. Dezember v. I. ein Antrag Almströin zur Beratung gelangt, der daraus hinausläuft, daß die Staatsverwaltung, die Kommunalverwaltungen und sonstige Stellen öffentlichen Charakters angehalten werden sollten, bei Warenlieferungen grundsätzlich die einheimischen Firmen zu bevorzugen und ihnen den Zuschlag zu gewähren, falls die Waren von brauchbarer Beschaffenheit sind, die Lieferung ge nügend rechtzeitig jtattfinden kann und das billigste schwedische Angebot nicht höher als 10 Proz. über dem billigsten ausländischen Angebot steht. Ein ähnlicher Beschluß ist bereits einmal im Jahre 1903 gefaßt worden, aber nicht zur Ausführung gelangt. Jedenfalls finden jetzt für öffentliche Zwecke noch m erheblichem Umfange ausländische Warenlieferungen statt, ohne daß man sich stets für verpflichtet hält, die inländischen Angebote in den gewünschten Gren zen vorzugsweise zu berücksichtigen. Aus diesem Grunde wird jetzt von den schwedischen Industriellen gefordert, daß mit der grundsätzlichen Bevorzugung der schwedischen Industrie Ernst gemacht wird. Der Antrag ist außer dem genannten Hauptantragsteller noch von folgenden Firmen unterzeichnet: Olin, Lagercrantz, Sjögron, Engström, I. F. Eklund, Isak- sen" Lindmark, Forßbcrq, Hjorth, Wasi-m, I. Oohls- son, Warburg, Frl. Pcflmgren. ? Zum Zusammenbruch der Carnegie Trust Com pany. William Brower, der Vizepräsident der Northernbank, ist wegen Meineids angeklagt wor den. Weitere Anklagen gegen andere Bankbeamte werden erwartct. JatrlunyselnVeUungen ulw. - Tee-Import KempagM, James Katzrnftrt»L T« ln Ha». dar«. Wie in der gestrigen Glüubigerversammlung dieser KefeNck>aft, die ihre Zahlungen eingestellt hat, «ungeteilt wurde, betragen die Verbindlichkeiten 328 123 st, autzerdem fordern Verwandte 112 000 .st. wollen aber Verzicht leisten, wenn ein autzergerick-tlicher Vergleich zustande kommt. Die Versammlung wüblte einen Nusschutz, der Beschlüsse vor« bereiten soll. Tie Maske wird laut -Köln. Ztg." ans 8 bis 10 Proz. der Verbindlichkeiten geschützt. — Die Juweitrrsirma I Wirch t Nah» i, Pest stellte die Zahlungen «in. Tie Warenschulden betragen allein laut Köln. Zig." 350 000 Kr., die Geldschulden find noch UN- bekannt. Deutsche Hauser sind beteiligt. — Die Nauchwaecntirma Alexander Kaspana» in Mestan befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten. Tie Passiven be tragen, wie der Konlektionür" mitteilt, 500 000 Kubel.
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