Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110113014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-13
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
E» wurde da»» i« die Diekulfi«, eingetreten. Fräulein Er Le» »Berlin betont«, datz die verständigen Käufer gern einen geringen Preisausschlag bezahlen, wenn sie wissen, datz damit da» Heimardeitrrelend gelindert wird. — Tabak arbeiter L b e r l e»Bremen wandte sich gegen die weitgehenden Befugnisse, die der HeimarbeitergeseU. entwurs der Polizei erteilt. Da» Tempo der Sozial politik wird immer langsamer. Ein verbot der Heim arbeit in bestimmten Bezirken und für bestimmt« G« werbe ist sehr wohl möglich, wenn wir leben, daß so gar in vielen Großstädten, darunter Leipzig, Bremen, Hamburg, die Heimarbeit noch grassiert. — Schneider Bartels-Pankow: Es ist gesagt worden, die Heimarbeiter verdienen bis 35 die Woche. Das mag in einzelnen Fällen richtig sein, aber dann mutz die Arau die ganze Arbeitszeit Mit arbeiten. und diese --umme wird desbald eigentlich für zwei Arbeitswochen gezahlt. Eine unerträgliche Konkurrenz bereitet di« Heimarbeit vieler Frauen des niederen B e a m t e n st an d e s. Holzarbeiter Schwarzer-München: Die Mik stände auf dem Gebier der Heimarbeit werden erst verschwinden, wenn die Heimarbeiter sich unter gesetz lichc Kontrolle gestellt wissen. — Splelwarcnarbeiter Beer-Steinhübel: Die geringsten Löhne werden im Sächsischen Erzgebirge gezahlt. Dort sind die Löhne bei 14- bis tüstündiger Arbeitszeit für eine mehrköpfige Familie, bei der alle Hände Mit arbeiten müssen, mit 8,50 ,4t in der Woche an der Tagesordnung. Wir setzen gleichfalls alle unsere Hoffnungen aus Negierung und Reichstag. Wir ver langen einen richtigen Smutz und wollen endlich ein- mal etwas verdienen. — Brecklein - Sehma: Die Metallarbeiter in dee erzgebirailchen Heimarbeit ver.- dienen zwar etwas mehr »lo die Übrigon Arbeiter in der Spielwarenbranch«, aber auch sie verdienen nur 12 bis 18 in der Woche, und die ganze Familie mich dann mitarbeiten. Spitzenarbeitcrin Beutner Berlin: Wir in Berlin haben vor allein zu leiden unter den Spott preisen, für die die in der Heimarbeit tätigen Damen arbeiten. Während wir arbeiten, weil wir es zum Lebensunterhalt brauchen, tun diese Damen es für einen neuen Hut oder für ein Theaterbillett. Wird die Rcgistrierpslicht eingesührt, dann werden sich niese Damen scheuen, öffentlich als Heimarbeiterinnen zu gelten. Wir hoffen auch auf eine internationale Bereinbarung. Solange Belgien und Italien zu Spottpreisen klöppeln, kann die deutsche Spitzen Industrie nicht auskommen. Don der Aushängung der Lohnlisten erwarten wir die Beseitigung der Konkurrenz von unten, die zu Hungerlöhnen arbeitet, und von der Einführung -er Registrierpflicht er hoffen wir die Beseitigung der Schmutzkonkurrenz von oben. — B ö t t g e r - Hohenstein berichtet über die ungünstige Lage der Weber im Erzgebirge. Eine Familie von sechs Köpfen verdiene 8 bis 15 <«, die Kinder mühten mitlpulen. — Pastor Richter» Königswalde: Im Erzgebirge herrsche lebhafte Befürchtung, -ah der Entwurf ein Anwachsen -er Zwischenmeister bringen werde. Der Arbeitgeber dürfe nach dem Entwurf seinen Arbeitern keine Arbeit nach Hause mitgebcn, aber von anderer Seite können die Arbeiter Arbeit annehmen Viele Unternehmer werden sich schließlich gar nicht mehr mit der Heimarbeit abgeben, und «s wird dieses Feld den Zwifchenmeistern überlassen bleiben. Es wäre daher vielleicht erwünscht, daß man sich nicht generell dafür ausspreche, dasi die Heimarbeit verschwinden müsse. Man braucht die Heimarbeit dort oben im Erzgebirge. (Zurufe.) Es sind leider Gottes dort auch viele Frauen von kleinen Beamten aus die Heim arbeit angewiesen (Erneute Zurufe.) Die Lebens- , mittclpreise sind dort oben, wo kein Gemüse wächst, viel höher, als im Niederlande. Da bleibt den Beamtensrauen nichts übrig, als durch Heimarbeit etwas zum Gehalt zuzuaerdiencn. Redner hofft, dasi es noch gelingen werde, die im Erzgebirge herrschen» den Bedenken zu beseitigen. Hierauf trat die Mittagspause ein. Tsyeschnmik. Oer Rlörüer krovgks? O. Hannover, 1L Januar. (Privattclegramm Z Gestern abend ist ein bei dem Bahnbau an der Strecke Wunsdorf—Haste beschäftigter Arbeiter Fischer verhaftet worden, der seinem Schachtmeister das Ge ständnis abgelegt hat, dasi er vor zehn Jahren am 21. Januar IbOI den Rittmeister von Krosigk aus dem Kasernenhof in Gumbinnen erschossen habe. Fischer behauptet, in der Schwadron des Ritt Meisters bei dem 11. Dragonerregiment gedient zu haben und im Herbst 1902 als Gefreiter entlasten zu sein. Wie er angibt, haben ihn Gewissensbisse über seine Tat zu dem Geständnis getrieben. Gesprächs weise soll er zu seinem Schachtmeifter geäusiert haben: Der Schuft, der Krosigk, mutzte sterben. Der Schutz ist aus meinem Karabiner geführt. Heber das Verbrechen an dem Rittmeister von Krosigk dürfte noch folgendes in Erinnerung sein: Am 21. Januar 1901 nachmittags hielt Rittmeister von Krosigk, Eskadronchef der 4. Eskadron des Dra- aonerreglments Nr. 11 in der Reitbahn zu Gum binnen mit seiner Schwadron eine Rcitübung ab, als er von einer Kugel, die ihn in den Rücken traf und das Herz verletzte, getötet wurde. Vor der Reitbahn, in der Nähe eines Guckloches, fand man den noch rauchenden Karabiner, aus dem der tödliche ^Schutz abacfeuert war. Der Dragoner, dem der Karabiner gehörte, konnte als Täter nicht in Frage kommen, da er zur Zeit des Mordes in der Reitbahn gewesen war. 2lZenigc Tage später wurden die unter Rittmeister von .Krosigk dienenden Unteroffiziere Marten, Hickel und Domnta unter dem Verdacht der Täterschaft bzw. der Beihilfe verhaftet. Zn der Ver handlung vor dem Gumvinner Kriegsgericht kam ev ;ur Sprache, datz gerade Marten von dem Rittmeister, der sonst als strenger Vorgesetzter wenig beliebt war. manche Wohltaten empfangen und keinen Grund hatte, ihm nach dem Lebenau trachten. Der Haupt belastungszeuge Dragoner Skopek wurde al» un glaubwürdig befunden und nicht vereidigt, und so kam das Gericht zu einem Freispruch Martens Infolgedessen wurde auch der wegen Beihilfe ange klagte Unteroffizier Hickel sretgesprochen. Gegen diesen Freispruch l»gt« der Gerichtsherr Berufung ein. und das Oberkriegsqericht kam zu einer anderen Entscheidung. Es hi»lt Hkopeck für glaubwürdig, ver eidigte ihn und fällte auf Grund der Bewei»- aufnabme ein Todesurteil gegen Marten, wäh rend Hickel wiederum freigesprochen wurde. Marten legte gegen dieses Urteil Revision beim Reichs- Militärgericht ein. da da» Oberkriegsgericht nicht ordnungsmäßig besetzt gewesen sei. Da» Gericht er kannte diesen Grund an und wies die Sache zu noch maliger Verhandlung an das Berufungsgericht zurück. Hier kam es dann, nachdem ein Jahr seit der Tat ver- ilosse'i war, zu einer vierten Verhandlung des Pro zesses, in der der Gerichtshof zu dem Schlug gelangte, Katz die gegen die Angeklagten vorliegenden Ver bachtsgründe pi einer Verurteilung nicht Hinreichte«. Es verwarf daher die Berufung und stellte das erste freisprechend« Urteil gegen Marten und Hickel wieder brr. Nach einem neueren Telegramm, das wir folgen lasten, hat Fischer sein Geständnis widerrufen: -aunover, 12. Januar. (Privattelegramm.) Der Vahnarbetrer Fischer widerrief bei seiner Ver nehmung vor dem Untersuchungsrichter seine An gaben mit der Begründung, datz er die Sei bst- bezichttgung im Delirium gemacht habe. Er wird aber trotzdem noch im Untersuchnngs gefängnts festgehalten. ch Tödliche UnglUSssälle beim Rodeln. —n. Erfurt, 12. Januar. (Priv.-Tel.) Hier ver unglückten beim Rodeln zwei Unteroffiziere vom Jägerregiment zu Pferde. Der eine brach beim An halten des Schlittens beide Beine, der andere erlitt einen Beinbruch und schwere Kopfverletzungen. — In Eisenach verunglückte beim Rodeln von -er Hohen Sonne nach dem Mariental der Zahnarzt Hertel. Er erlstt n. a. einen doppelten Armbruch. I«. Schmalkalden, 12. Januar. (Eia. Drcrhtmeld.) Beim Rodeln verunglückte der 15jährige Lehrling Leyh, indem ihm eine Lenkstange in den Körper drang, so schwer, datz er nach zwei Stunden starb. fi. Barmen, 12. Januar. (Priv.-Tel.) Bei N e m scheid stietzen zwei Rodelschlitten zusammen. Rektor Köhler wurde gegen eine Mauer geschleudert und tödlich verletzt. Mehrere andere Personen erlitten schwere Verletzungen. Berkin, lL Januar. (Huttanus.) Die Blätter Meldung, wonach der wegen Unterschlagung von 98100 aus Bonn geflüchtete Obertelegraphen- assistent Huttanus hier verhaftet wurde, ist laut Meldung eines Mittagsblattes unrichtig. Berlin, 12. Januar. (Auf der Hochzeitsreise vom Tode überrascht) Von einem traaiichen Ge schick wurde gestern eine 32 Jahre alte Russin, eine geschiedene Frau Mathilde Treu geb. Stradin aus Riga, ereilt. Die Frau Halle sich mit einem Pächter M. verlobt. Das Paar wollte sich in England trauen lasten und befand sich aus der Reise nach London, als die Frau gestern im Eisenbahnwagen schwer er krankte. Man brachte sie vom Bahnhof Friedrich- stratze nach der Charit^. Dort konnten aber die Aerztc nur noch den Tod feststellen. Die Leiche wurde zur Ermittlung der Todesursache beschlag nahmt. Rixdorf, 12. Januar. (Messerstecherei.) Zu einer sehr schweren Messerstecherei kam es beute nacht in der Johann-Huß-Straße, wobei ein Schutzmann, mehrere Gäste eines Lokals und einer der Rorvdies, letzterer schwer verletzt wurden. Elberfeld, 12. Januar. (Unterschlagung.) Direktor König von den Bismarck-Fahrradwerken ist unter dem Verdacht, 80 000 unterschlagen zu haben verhaftet und in das hiesige Gejängnis unter gebracht worden. * Kaiserslautern, 12. Januar. (Defraudant.) Der nach bedeutenden Unterschlagungen fluchtig ge wordene sozialdemokratische Stadlrat Wols-.Kaisers- lautern ist in Hamburg verhastet worden. Blankenburg, 12. Januar. (Selbstmord eines amerikanischen Millionärs.) Der millionen reiche Kaufmann Sidney Joseph aus Cincinnati in Ohio, der sich feit längerer Zeit in einem Sanatorium in Blankenburg aufhielt, sprang gestern von einer steilen Felsbank de» Regensteines in den Abgrund, wo er tot liegen blieb. Joseph dürfte die Tat im Irrsinn begangen haben. 0. Bunzlau, 12. Januar. (Selbstmord durch eine Flerschermaske.) Die Frau des Fleischer meisters Goettner in Noethbach legte sich eine zur Tötung von Vieh bestimmte Maske über den Kopf und brachte die in der Maske befindliche Patrone durch einen Hammerschlag zur Entzündung. Die Frau war auf der Stelle tot. Die Tat ist ver mutlich in einem Anfall von Geistesgestörtheit ge schehen. 'Antwerpen, 12. Januar. (A u t o m o b i l u n- glück.) Das Automobil der Tochter des Komponisten und Direktors des hiesigen Konservatoriums Block kollidiert« gestern mit einem elektrischen Straßen bahnwagen. Das Automobil wurde vollständig zer trümmert, Fräulein Block getötet. Die beiden anderen Insassen wurden schwer verletzt. London, 12. Januar. (Gestrandet.) Noch einer Lloydmeldunq aus Deal ist der Echnner „Flores", von Hamburg nachMaccio (Brasilien) unter wegs, bei Waimer gestrandet. Die gesamte Mann schaft wurde durch Rakeienapparat an Land geschafft. Es herrscht hoher Seegang. Der Schuner wird wahrscheinlich vollständig wrack. Sheffield, 12. Januar. (Von Tigern ange fallen.) Während einer Vorstellung wurde der Tierbändiger Falkendorf von einem halben Dutzend Tiger angefallen und erlitt schwere Ditzwunden. Es gelang, die Tiere aus dem Käfig zu verjagen. * Konstantinopel, 12. Januar. (Die Cholera.) Nach amtlicher Statistik sind seit dem 13. September 1300 Cholerasälle vorgekommen, von denen 783 töd lich verlaufen sind. Buenos Aires, 12. Januar. (Furchtbares Explosionsunglück.) In einer im Betrieb be findlichen Feuerwerkssabrik ist eine gewaltige Explo sion entstanden. Das Fabrittzebäude wurde voll ständig cingeäschert und acht Nachbarhäuser arg beschädigt. 35 italienische Arbeiter blieben unter den Trümmern liegen: 9 Arbeiter wurden als verkohlte Leichen hervorgezogen. Die übrigen, noch nicht Aufgefundenen hat sicherlich das gleiche Schicksal erreicht. Sport. Lin Lenkdallon ohne Gss. * Eine eigenartige Konstruktion weist, wie der Korrespondenz..Heer und Politik" aus Luftschiffer kreisen geschrieben wird, das lenkbare Luftschiff eines bayrischen Ingenieurs namens Freier auf. Eg kann nämlich leine Flüge völlig ohne Gas machen, und der Hauptvorzug der Erfindung besteht darin, datz die Aufwärtsbeweguna des Luftschiff«, nicht wie beim „Zeppelin" und allen anderen Lentballons starren oder unstarren Systems dur-v die Gasballons erfolgt, sondern durch Propeller. Dadurch wird der Lenkvallon vollständig unabhängig von der Gas füllung, die bisher stets nicht nur viel Mühe und ungeheure Kosten erfordert«, sondern auch die Dauer eine» jeden Fluge» stark beeinträchtigte oder zum mindesten doch bestimmte. Der Lenkdallon war durchau» abhängig von der Güte der Gasfüllunq und der Festigkeit der Ballonetrhüllen. Scblietzlich war die Easfüllung stets eine Gefahr und bei der Zerstörung de» „Zeppelin" bei Echterdingen sogar die ei»»ige Ursache der Katastrophe. Es ist allo Nar. datz ei» Lenkdallon, der diese» bisher n«1- wendigen Uebels entraten kann, das Ideal des lenk baren LusOchiffes wäre, da es die Vorteile des Aero plans mit den Vorzügen des Lenkballons verbinden würde. Von hier aus ist weder genau zu erkennen, wie die Konstruktion des Luiiichiffes in den einzelnen Teilen ist, noch wie weittragend die Bedeutung der neuen Erfindung ist. Ueber den neuen Ballon, der übrigens in der nächsten Zeit auch in Berlin sowie in den meisten deutschen Städten ausgestellt werden soll, werden folgende Einzelheiten mitgeteilt: Der „Luitkeffel" ist »entrecht in den Schiffskörper ein gebaut. Der Auftrieb geschieht durch Propeller, die in den Lufikejseln lagern. Die Vorwärtsbewegung des Lentballons geschieht erstens durch zwei 80 t'. .- Motoren, sowie zweitens durch einen sinnreichen Bau -er Lufilesiel, in denen ancb die Auswärtsbewegung bewerlstcliigt wird. Die Luftlessel sind nämlich nach hinten abgestuft; wenn nun hier die Lust ausströmt, drüclk sic am eine schräge Klappe, die sich im Kessel befindet und rüst dadurch eine Vorwärtsbewegung des Luftschiffes hervor. In dem Hinterteil und an den Seitenteilen sind die Längssleuerung und die Höhensteucrung angebracht. Die Heeresverwaltung bringt der Erfindung großes Interesse entgegen und wird sie durch Sachverständige prüfen lassen. Wintersport. -8 Der Akademische Sportklub Leipzig hält vom 22. bis 26. Januar seinen zweiten diesjährigen Skiturs ab, und zwar unter der Leitung des Herrn G. Meiler, Schenkcndorfstrasie 11, l.» der Anmeldungen jederzeit cntgegennimmt. Der Bei trag beträgt für Akademiker 5 .>«, für Nichtalademiter und Damen 8 * Wetterbericht vom Greifenstein vom 12. Januar: Südwind: 4 Grad Kälte: Schneetiefe: 25 em; gute Rodelbahn; herrliche Wintertandichnfl. 8- Wetterbericht aus Württemberg. 1) Schwarz wald. Freudenstadt-Kniebis: 740—1000 m, — 5 Grad, 50 >- » Schnee, Rodel- und Skibahnen ausgezeichnet, klares Sportswetter, 18.—22. Januar Schneejchuhlurse. Für Kurgäste täglich ein Lehrer unentgeltlich ,ur Verfügung. — Nubestein 920 dis 1100 »i (Baiersbronnl. 110 em Schneehöhe, Nemchnee, — 6 Grad, SU- und Rodelbahn ausgezeichnet, pracht volles Weller, 22. Januar gcosie Wettläufe. — Wildbad: 450— 900 m, 50 em Schnee, Rodelbahnen sehr gut «Auffahrt mit Bergbahn», Sctmeejchuhgeländc gut. — 2) Schwäb. Alb. Kaltes Felo: Station Weißenstein, — 10 Grad, 50 <-m Schnee. Schneeschuh bahnen ausgezeichnet, 15. Januar groye Wettläuse. — Tonnstetten (Oberlenningen), Uracher Alb, Lichtenstein Alb, Südwest Alb (Station Edingen): — 10 Grad, 50 <a> Schnee, überall aus gezeichnete Schneeverhältnisse für Ski und Rodel. — 3) Württ. Algäu. Jsny am Schwarzen Grat: 750—1120 m, — 8 Grad, 70-120 m Schnee, Schnee schuh- und Rodelbahnen vorzüglich, überall bestes tlares Sportswetter. 8 Wintersport in Oberhof i. Th. Aus Oberhof wird uns geschrieben: Die Eisbauten der berühmten Bodsleighdahn in Oberhof gehen ihrer Voll endung entgegen: dir in den Kurveti mit großer Sach kundigleit ausgebauten meterhohen senUechten Eis wände nötige« den Beschauer zu erlisten Betrach tungen über den Mut und die Gewandtheit, die erforderlich ist. aus dieser Bahn den dahinmu'enden Bobsleigh zu steuern. Hoher Schnee und anhaltende Kälte kamen den Eisbauten sehr zustatten, und der Bob-Run von Oberhof dürste in die em Jahre einen Sport bieten, wie keine deutsche Bahn je zuvor. Nachdem die zahlreichen Weihnachtsgäste sich wieder oerabichiedet haben, tritt jetzt der ernste Sport in seine Rechte und die großen sportlichen Ereignisse unseres bedenlendsien deutschen Wintersportplatzes werden sich in ununterbrochener Reihenfolge äb- spielen. Bewies schon am letzten Sonntag die Ober hofer Jugend auf dem großen Sprunghügel ihre sportliche Tätigkeit, jo wird am 15. Januar das Bobsleigh-Rennen um den „Pokal von Oberhos" den Reigen der interessanten Wettkämpfe auf der Bvblleighbabn eröffnen. Vom 17. bis 22. Januar gibt ein Lehrkursus unter Leitung des bekannten norwegi'chen Sporismanncs R. W. Thune geübteren Ski-Läufern am großen Sprunghügel in Oberhof Gelegenheit, iw. Springen »ich zu vervollkommnen. Im Anschluß daran veranstaltet der Wintersport verein Oberhof vom 21. bis 23. Januar sein großes Wintersportsest mit Wettläufen aus Skiern, Rodeln und Bobsleighs, dessen Haupt- anziehungspunite das internationale Bob sleigh-Rennen um den „'Wanderpreis des Herzogs von Sachsen-Koburg und Gotha" und das große Ski-Sprungrennen am Sonntag, Len 22. Januar, bilden werden. Die bedeutendsten Wintersoorisieute Deutschlands und des Auslandes werden sich in diesen Tagen in Oberhos ein Rendez vous geben; die BobNeighfuhrer werden eifrigst trainieren, um mit Ersolg am 29. Januar um den kostbaren „Spinne-Pokal" und am 3. und 4. Fe bruar um die Meisterschaft von Deutschland und den „Kronpri nzen-Pokai" zu tämpsen. — Der Kaiser-Wilhelm-Becher ist am Mittwoch bei dem Vobrennen au« der neuen Schatzalprodelbahn in Davos von dem Kapitän Harcourt mit dem Bob „Tassky" gewonnen worden. Pferdesport. Rennen zu Nizza am 12. Januar. (Privattelegramm.) Prix du Chcmin de Fer 4000 Fr. Verkaufs- Hürdenrennen. 2800 m. Mons. A. Letl-Picards „Doncourt" 4j., 66 Ir^ (Parfrement), 1., Mons. C. Blancs ,,Spanne I»", 4j., 66 lc , 2., Mons. Th. Lienarts „Saint Hilaire", a., 71 bx, 3. Tot.: Steg 54 : 10, Platz 23. 21 : 10. 7 liefen. Prix de la SociötS des Steeple-Thases de Franc« 4600 Fr. Steeple-Chase. 3400 m. Frhrn. I. v. Bethmanns „Cani Tomba'", 6j., 70lc > »A. Benson), 1., Mons. Thibault Cahns „La Iacquerie", 4j., 69 bz;, 2., Mons. James Hennessys „Renleria", 4i., 64 h-, 3. Tot.; Sieg 33 : 10, Platz 24, 43 :10. 7 liefen. Prix Bethune 10000 Fr. Handikap. Hürden rennen. 3000 m. Mons. L. Lucas' „Jim Crow", 6j., 72 krr (A. V. Chapman), 1., Mons. A. Veil- Picards „Romarin lt", 6j., 70 lr», 2., Mons. Th. Li'narts „ProcISs", 5j., 63", lcr, 3. Tot.: Sieg 107:10, Platz 40, 22, 24 :10. 14 liefen. Prix des Palmiers 4000 Fr. Steepkechase. Für Vierjährige. 3500 m. Mons. A. Veil-Picards ..Tournelle", 68 Irr? (Parfrement). 1., Mons. Th. Lstnarts ..Prince de Magny", 66 2., Mons. James Hennessys „Flamme de Guerre", 62 kr.', 3. Tot.: Lieg 31:10, Platz 13, 12 :10. 5 liefen. Renne« zu Royal Windsor am 12. Ja»»«r. lTia. Drahtmeldung.) Datchet Handicap Thase. 1400 ^1 4800 m. „IslandThies"(Eath) 1., „Dallymadun" 2. Wetten: 8:1. bliesen. Tlub Thase Plate. 1400 « 3200m. „Adria tic" (Cowley) 1., „Rodwell" 2. Welten 5 2. 2 liefen. Englesield Handicap HurdleRace. 1400^l 3200 m. „Mart Gumberts" (F. Maion) 1, „Ba- looil" 2.. „Boblemann" 3. Wetten: 5:4, o:1, 100:8. 9 liefen. * 2 Aus dem Hoppegartener Pragram« find nun auch da» letzte Herrenreiten, da» letzte Offizier»- renne« und da» letzte Lind«rni»r«nnen »erschasunde«. Nachdem im Vorjahr schon die Arme«, das Prinz von Preutzen-Trinnerungsrennen und da» Rosenberg- Memorial in das Grünewald-Programm übernommen wurden, ist nun auch das Rauch-Memorial dahin verlegt worden, wahrend das Gastgeber-Rennen und da» Rüdersdoiser Hürdenrennen durch enrsprechende kletnereFtachkonkurrenzenersetzt wurden,die von Iokeis ,u reiten sind. Unsere vornehmste Flachbahn in der Zentrale ist nunmeyr durchwez eine reine Prüsungs stätte für Flachrennen, und die grundsätzliche Gleich mäßigkeit und Einheitlichkeit des Programmes, die Hoppegarten» Bedeutung, Stärke und Einfluß aus machen muß. wird nirgends mehr unterbrochen. Der Magdeburger Rennverein kann, wie jetzt offiziell mitg-teilr wird,sein geplantes Zweitägiges Ostermeeting nicht abhalten, weil die Behörden die Erlaubnis zur Abhaltung von Nennen am ersten Osterfciertage nicht erteilen. Der Verein läßt nun mehr von dem geplanten Meeting den mit dem Großen Preis von Magdeburg als Hauptlonturrenz proponierten zweiten Tag fallen und dehilst sich mit dem Ostermontag, an dem das Saphir-Rennen, das Ehrenpreis - Jagdrennen, das Felsrennen, das Große Magdeburger Handikap das Fiieger-Handikap. der Preis von Prester und das Pesztonka-Rennen aelauien werden. Für die fünf Flachrennen des Tages sind 60 690 ./X an Preisen ausgeworfen worden, so daß das Programm ein sehr ansehnliches ist. Der Große Preis von Magdeburg wird wahrscheinlich im Mai gelaufen werden. Luftschiffahrt. ; Vermehrung der Flugzeugoffiziere. Bekanntlich beträgt die Zahl der jetzt bet der Versuchsabteilung der Verkehrstruppen bereits ausgebildeten Flugzeug führer 10 Offiziere. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, beabsichtiat die Heeresverwaltung im Laufe des nächsten Sommers ca. 50 Ojsiziere aus der Armee bei der genannten Versuchsabteilung als Flug zeugführer auf dem Truppenübungsplätze D übe ritz auszubilven. Die Kommandierung wird voraus sichtlich im Frllhiahr erfolgen. Bet dieser Gelegen heit sei daraus hingewiesen, daß die Nachricht, wo nach beabsichtigt sei, Unteroffiziere als Flug zeugsührer auszudilden, sich nicht bestätigt. Die Heranbildung ist nur für Offiziere vorgesehen, un vorläufig sollen jedenfalls Unteroffiziere hierfür nicht in Betracht kommen. Was die nächsten Vor gänge bei den Milirärtuftschiffen betrifft, so steht die Füllung des „K. IV" in der massiven Halle des Luft schiff rvataillons in der nächsten Zeit bevor. Es wird dann mit den sogenannten „We rkstätlen- führten" begonnen werden, bei denen etwa not wendig werdende technische Ausbesserungen konstatiert werden können, die sich nur bei gefüllten Luftschiffen ergeben. Um den gleichfalls in Berlin befindlichen ,,K >11" füllen zu können, wird aus dem Gelände des LuftjchifferbataiUons die bereits im Kaijermanöoer verwendete beweglicheLustschis-fhalle ausgestellt werden. Die Halle soll dann einige Heit dort stehen bleiben. Wann „ »l lll" nach seinem Bestimmungsort Straßburg fahren wird, ist noch nicht festgesetzt worden. Bei den nächsten Fahrten der in Berlin stationierten MUirärluitichiffe wird auch die auf dem Spandauer Bahnhofsgclände errichtete Station zur Signalgebung für Luftschiffe während der Dunkelheit aus ihre Brauchbarkeit hin erprobt werden. O Ern Luftschisserhasen soll, wie aus Berlin be richtet wird, im Waldpark bei Potsdam errichtet werden. Die geheim gepflogenen Verhandlungen zwischen der Stadt Potsdam und »er Zeppelin-Luft- schisfoaugesellschaft sind jetzt zum Abschluß gelangt. Es wurde ein Gelände von 25 Hektar in der neuen Luisenstraße an der Haocljeite ausgewählt. Die Stadt Potsdam stellt den Platz zur Verfügung un sichert sich eine niedrige Verzinsung. Radsport. * Walter Ebert hat, wie wir erfahren, die Ab sicht, zur Aviatik überzugehen, wieder aufgegeben und wird auch in der kommenden Saison auf dem Zement erscheinen. Als Schrittmacher hat Ebert Emil Przyrembel, den Bruder der Berliner Dauer- sichrer, verpflichtet. Wassersport. 8 Winterarbeit in den Ruderklubs. Unsere Fluß läufe waren dis vor wenige« Tagen eisfrei, und so sah man denn auch all»onntäglich die Eisriosten der Eifrigen von fast allen Vereinen im Gigboot unter wegs. Nachdem jetzt die Elster und die Flutrinne teilweise mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, wird überall im Bajsinboot eifrige Wnitcrarbeit ver richtet, der Klub und „Sturmvogel" im eigene« Baisin im Bootshaus, der Verein im Carotadad. Aber auch eine andere winterliche Leibesübung, die sich jetzt mehr und mehr in größere« Rudervereinen eindärgert, und die wie nichts anderes dazu geeignet ist. Lunge und Herz, Arm und Beinmuskulatur dein Ruderer auch im Winter in guter Verfassung zu er halten, hat hier Eingang gesunden. Es isr dae> Eishockeyspiel, das der Leipziger Ruder- Verein von 1876 in sein Winterprogramm mit aus genommen hat und das er auf der etwa 20 000 gm großen För fleischen Eisbahn hinter seinen» Bootskause pflegt. Sonntag, den 15. Januar, unr eine Mannschaft des Vereins ihr erstes Wettspiel gegen den Akademischen Sportklub durchführen. — Irgend eiwas über die diesjährigen Aussichten in den einzelnen Vereinen zu sagen dürste zu verfrüht erscheinen, da der Apriltermin mit seinem Wechsel der kaufmännischen Stellungen hier allzu einichilsi dende Veränderungen mit sich bringt. Fraglich erscheint es. ob die vorjährige gute Juniormann schäft des Vereins zusammenbleibt. — Im übrige« sorgen in den einzelnen Vereinen die üblichen 'Winterfestlichkeiten wie Meihnachtsbescherung, Bälle. Schlachtfeste rc. für Zusammenhalt der Mitglieder im Winterhalbjahr. * Akademischer Ausschuß für die Pflege der Leibes übungen an der Universität Berlin. Auf Antrag des Aka-emischen Turnvereins zu Berkin hat der Senat der Berliner Universität einen akademischen Ausschuß als oberste Instanz für alle Fragen, die die Pflege der Leibesübungen betreffen, gewählt. Der Ausichuh besteht aus dem Rektor Geh. Medizinalrar Prof. Dr. Ruvner, dem Prof. Dr. Seckel, Pros. Dr. Waldeyer, Prof. Dr. Planck, Prof. Dr. du Bois-Reymond und Prof. Dr. O. Reinhardt. WMerunssbertHt vom Brocken . «« 11. 3an«»r. (NaHdruck vervote«.'- S» ganz Mitteleuropa herrsHt seit Anfang der nreisl rouwelter, nur vereinzelt M etwas Nieder,colag gc. fallen. Der Nebel, der Montag früv rtnge'etzt hatte, wollte auch Dienstag nicht weiiben und deut, wo der Lürwetsturm mit elner Geschwindigkeit von 17 Meter in der Sekunde bläsi. trat gegen 10 Uhr vi-rm. Nebelkreiben »in. Am 0. gcge,: mittag »rat Sauwetter mn Die Demreratu- erreichte (all 1 Grad Därme, da»,»« ging der Luftdruck oon SkZS Millimeter bl» auf SSL Millimeter hinab. Infolge Drehung des Wm de« ging di« Demperatur um » Uhr aoend- wieder au» S «rod Kält« hinab: »i, wenigen Stunden Lau Detter haben der wunderbaren Dirterlandlcha« le-nen Schaven zuge»ügt. Am LienStag schwankte die Temvrratur Zwisten 1 und L Srad »SU«, der Nebel war ko dicht, r>atz man kaum S Schritte wett sehen konnte, und leichter Schneefall hielt tag-llber an. Di« S»n«rsäll« seit «Iickang vee D-»ch« waren nur 'ehr mätzig und llekerten e,« Millimeter Schm«,-wasser. Im allgemeinen sind di, Brockenwege als 'ehr gut -o bezeichnen, durchs Eckern loch gebraucht man von Zchierke aus war etwa zwei Stun den auf den Brocken. Die grotzurtige Rauhrci'landfchasi mach» den Be'uch des Brockens fortge etzl sehr Ahnend, die Vege sind »um D«il van Schirrt«, Ilsenburg und TerfhauZ durch Spuren und Stangen kenntlich.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)