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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.11.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19101105018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1910110501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1910110501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-11
- Tag 1910-11-05
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Monat
1910-11
-
Jahr
1910
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Nr. 305. 104. Irttlrgans Leipziger Tageblatt x Sommdrns, L. Uosember 1910 ». di« Erd-, Maurer- und EteinmeHarbeiten sowie die Lieferung der Granitspülbecken für den Umbau der Schweineschlachthalle I des Schlachthofer, l>. die Erd-, Maurer- und Eisenbetonarberten zur Erweiterung der Kläranlage daselbst, o. die Lieferung von 500 Stück Elektrizitäts zählern für 3 und b Amper«. Zu den Beschlüssen unter 8t.-—v ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen, von Punkt 5 und 0 ist ihnen Mitteilung zu machen. und, «euu auch nicht sie »u läsen, so doch zu ringen, in ihrer LSfuug einen Schritt vorwLtt» zu kommen. Rod» Pessimismu» ist tief, aber er »ad seine Per- sonen bemühen sich strebend, sich au» Zweifeln und au» der Verzweiflung herauszuwinden. Besonder» geschätzt wurd« d«r Schriftsteller von Brünettere, der rhn zum Mitarbeiter an der »Revue de» den; mond«»" gewann. Trotz der eft se schweren Sprache, der stellenweise zu reichlichen Anwendung von Alle- aorien und der bisweilen zu wenig straffen Handlung rn seinen Romanen verdient« Rod wohl, daß seine ernsten, tiefdurchbachten und dabei auch stofflich fesselnden Schriften bei un» und in Frankreich mehr gelesen würden. Besonders eingehend besprach dann der Vortragende sein letztes Buch: „Le Glaive et le Bandeau". Es gehört zu den „Etudes sociales" und ist im Anfang des vorigen Sommers erschienen. Ein Prozeß vor dem Schwurgericht in Versailles ist der Rahmen dieses Romans, der in sich verschiedene Elemente vereint. Er ist zum Teil eine jener er greifenden Geschichten einer Liebesleidcnschast, wie sie sich in Nods Schriften öfter» finden; er enthält ferner ein« Reihe von Sittenbildern; besonders aber ein tiefes Sinnen über Schicksal und Gerechtigkeit. Der Inhalt ist kurz folgender: Ein großer Unter- nehmer aus der feineren Gesellschaft wird beschuldigt, auf der Jagd einen Oberst erschossen zu haben. Die Aussage eines glaubwürdigen Zeugen, ferner die Enthüllung des Geheimnisses, daß der Getötete der Vater des vermeintlichen Mörders war und dieser in großer Geldverlegenheit schwebte, schließlich die nichts weniger als einwandfreie Lebensführung des Ange klagten: alles spricht belastend gegen ihn. Man ist nahe daran, ihn zu verurteilen, als das Ränke- und Rachespiel jenes einzigen Zeugen entlarvt wird. Das Bild eines unschuldig Angeklagten, der aber als frei gesprochener und doch gebrochener Mann den Saal verläßt, in dessen Vergangenheit man mit Neugier und listiger Rücksichtslosigkeit gewühlt hat, und der nur durch Zufall der Todesstrafe entrinnt, zeitigt tiefernste Betrachtungen über das Unvollkommene, das aller menschlichen Rechtsprechung anhoftet, und erweckt Zweifel an jeder irdischen Gerechtigkeit. Richter und Geschworen« bei der Arbeit, und ein Caalpublikum, das zu einem dreitägigen Schauspiel gekommen zu sein meint, liefern zahlreiche bunte, teils heitere, teils ergreifende Szenen von starkem Realismus, die meisterhaft in die ernste dramatische Handlung verwoben sind Zum Schlüsse wurde dem Vortragenden, der nicht nur einen guten Ueberblick über das letzte Werk des Schriftstellers gab. sondern auch ein anschauliches Bild von besten künstlerischem Schaffen entwarf, vom Vorsitzenden kür seine anregenden Ausführungen der Dank der Versammlung ansgesvrocben. Die nächste Sitzung wird Mittwoch, den 14. Dezember, statt finden. Litersmr. Joseph August Lux: Chevalier Blaubarts Lrebesgarten. Roman. Verlegt bei Schuster L Löffler in Berlin, 1910. Ein ganz außergewöhnlicher Roman! Line neue und überaus eigenartige These des Don-Juan- Motivs. Ein Roman, der nur eine einzige große Paraphrase der Lieb«, von der höchsten Lust durch da» tiefste Leid bis zur himmlischen Verklärung ist. Das alte Lied auf eine neue Weise gestimmt. Das ist kein Roman, sondern ein grandioses lyrisches Epos in Prosa, eine „Divina Commedia" Le» 20. Jahr hunderts, das Hohelied einer galanten, kraftlosen Zeit negatioistischen Aesthetentums. Dieser Roman hat kaum eine Handlung, nur cinen Schauplatz, einen Helden und Erlebnisse, die visionäre Episoden sind. Ich habe die» Buch mit be gierigem Staunen in einem Zuge bl» zu Ende ge- lesen und mit dem Bewußtsein au, der Hand qelegt, daß soviel Verzückung nur alle zwanzig Jahre einmal in einem Buche zu finden ist. Um es gleich voraus zusagen, dieser Roman ist eine Dichtung, freilich nicht in allen Stücken. Freiherr Felician erbte in Salzburg das prunk volle spukhafte Palais seines als Don Juan ver schrien gewesenen Ahnherrn, der unter dem Namen eines Chevaliers Blaubart am erzbischöflichen Hofe zu Salzburg schwelgte. In Chevalier Blaubarts „Liebesgarten" findet Felician die sieben Grabmonu- mente der sieben Frauen seines Ahnherrn, die sämt lich an der Liebe starben, Frauen, die alle Vorzüge, Leidenschaften und Laster der Liebe in sich vereinten, sieben Frauen, die zusammen eine siebenfache Welt der Wollust und Verzweiflung für den Ritter Blaubart waren, Himmel, Hölle und Paradies. Felician, be feuert vom Blute des Ahnherrn, will besten Leben nachleben und -lieben, er stürzt pch in einen wrlden Taumel von Festen und Lüsten, reißt sieben Frauen wie jene Vorbilder an sich und wird elend, ein ge brochener Bettler durch die Liebe. Als Büßer zieht er aus dem Lande, romwärts, und naht sich den Gnadenstätten der großen, verklärten Sünder, um selbst durch die Verzeihung ausharrender Liebe ver klärt zu werden. In Erlebnissen und Träumen geht es durch alle Höhen und Abgründe der Leidenschaft. In einen grandiosen phallischen Symbolismus, wie ihn Greiner und Kudin malen, artet die Phantasie des Dichters aus. Bilder über Bilder, eines ncch präch tiger, prunkvoller als das andere, wilde, wahnwitzige Gesichte scheuchen uns auf und reißen mit, ein Tanz über Moder und Leichen, ein Taumeln an Abgrund tiefen hin, eine einzige Raserei ist das ganze Buch, das der Renaissance entsprochen hätte, heute aber um zwei Jahrhunderte zu spät, mindestens um eines zu früh kam. Dabei widert den Leser die verzückte, ent rückte Phantasie, die jauchzende, trunkene Sprache des Buches nirgends, fast nirgends an, sondern entfesselt in ihm selbst zuweilen einen Rausch von Schönheits durst. Beim Lesen empfindet man nichts als ein ein ziges Taumeln von tausend Himmeln zu tausendmal tausend Höllen. Das Buch ist ein Tanz an geputzten, geschminkten Grüften der Renaissance. Der Roman ist künstlerisch betrachtet durchaus nicht ausgeglichen noch in jedem Stück gleichwertig. Aus den üppigen Schilderungen lasziver Kunstaus wüchse im ersten und nächsten Abschnitt, die selbst vor der göttlichen Person nicht mit ihren — eigenartigen Interpretationen zurückschrecken, merkt man doch überall den kunstgewerblichen Fachmann in Lux, den Kunstschriftsteller, den früheren Herausgeber von „Interieur und Fläche" heraus. Er übernimmt sich in Beschreibungen üppiger Pracht, seien es Gemälde, Blumen, Monumente oder Menschen. Er be» schreibt. Dabei ist seine Sprache im Anfang — später verliert sich das — zum Uebermaß überladen mit unmöglichen Adjektiven: sonnsngoldgeharnischte Herrlichkeit des Tages, tiefblaugeöfsneter Himmel, pfauenauggrünblaue Taumelfalterflügel, windhauch gewiegtes Friihlingsblätterkleid, dornenheckenverspon nene Eartenwirrnis, der walddämmerblaue, kloster- glockenlaute, mönchsgesangerfüllte Kapuzinerberg und das Liebfrauenblumenblau auf dem Sonnengoldwelt hintergrund, Aprilsonnenwolkenweiß, das sind nur ein paar Stationen der ekstatischen Sprache Lux'. Worte wie Flammenliebesherz, Herzbluttropfen, Scheitelschwebekranz und Sommerblumenerntekranz sind einem — leider? — bald etwas Gewohntes an diesem Stil. Das ist aber kein Deutsch mehr! Das ist ein botokudisch klingendes Nachäffen von klangschönen Neubildungen, wie wir es hier und da bei den Neutönern, besonders in Oesterreich finden. Für solch ein Getön freilich mästen wir uns bestens bedanken! Was würde wohl ein Telegraphist sagen, dem man das erste mit solchen Wortungetümen vollgepfropfte Kapitel dieses Buche» zu lesen gäbe. Es ist gewiß nicht absurd, wen» man sich hier einmal einen Telegraphisten zum Gradmesser bezw. Buchstabenzähler und Silbenmester heranzieht. Was würde ein der deutschen Sprache mächtiger Aus länder zu solchen Worten wie Sonnengoldwald hintergrund sagen! Wie gut sind dagegen die Fran zosen daran, deren Sprache so zu verhunzen eine Un möglichkeit ist. Daß sein Stil, sein Buch durch diese gequälten Mißgeburten gewinnen könnte, hat doch der Verfasser selbst nicht erwartet. Was ist es dann? Eigenbrödelei? Wohl kaum. Dazu verdanken wir Joseph August Lux viel zu kluge und schön« Aufsätze. Nachäfferei, weiter nichts, ein übler Auswuchs jener wortbildenden Neutönerei, von der es drüben in Oesterreich kaum noch Ausnahmen gibt. Wir müssen dem ein lautes Non plus ultra! entgegenrufen und auf unsere deutsche Grammatik verweisen. Die Brüder Grimm, Rudolf Hildebrand und alle, die dem großen Werke selbstlos ihre Lebenskraft geopfert haben, drehen sich im Grabe um. Halten wir unserer Jugend, allen, die noch mit dem Stile ringen und an anderen Sprachgestaltern Vorbilder suchen, solche Bücher fern! Ich will nicht verkennen, daß Lux dieser über ladenen Ausdrücke selber bald überdrüssig wird, und im Verlause seines Romans ein desto klareres und schönes Deutsch schreibt. Ich will auch nicht verkennen, daß sein seltsames Buch, halb verstiegene Schwärmerei, halb ernste, tiesgründige Dichtung, nur in die Hände reifer Menschen gehört. Ja, ich behaupte sogar, daß man dem „Liebcsgarten" Lux' dann erst gerecht wird, wenn man ihn in einem unserer buchtechnisch so her vorragenden Lurusbändc auf Geldern oder Bütten in Drugulintypcn gedruckt genießen kann. Dies Buch schreit förmlich nach der stunst Melchior Lechters, Walter Ticmanns. Die alltägliche wohlfeile Ausgabe wirkt in Anbetracht des Inhalts beinahe beleidigend. Aber auch im -vornehmsten Gewände möchte ich jenen unsinnigen Adjektiven nicht mehr begegnen, die mir fast den Genuß verdarben. Sastdg. Mitteilungen uns üerGelsmtrstsvtzung am 2. November ISIS. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister Dr. Dittrich. 1) Die Stadtverordneten haben zugestimmt s. dem Verkauf der Baustelle S und eines Teiles der Baustelle 8 an der Göschen- und Frommannstraße zu Leipzig-Reudnitz, b. dem Ankauf eines Flurstückes in Leipzig- Sellerhausen, e. der Einlegung der Wasserleitung in den Nord friedhof und der Anlegung von Schöpftrögen daselbst, ck. der Einleitung des Schiedsverfahrens wegen des Beitrages der Leipziger Elektrischen Straßenbahn zu den Kosten der Neuoefestigung einer Strecke der Leipziger Straße zu Leipzig-Stötteritz, e. der Aenderung der Fluchtlinie der Baustelle 3 an der Ecke der Lützner- und Jordanstraße zu Leipzia- Lindenau und dem Verkauf von etwa K Quadrat meter Land daselbst, f. der vorläufigen Herstellung eines Teiles der Altenburger Straße zwischen Scharnhorst- und Kron prinzstraße. Das Erforderliche ist auszuführen. 2) Die Stadtverordneten haben n. die Planung für den Bau eines Beamtenwohn- haufcs auf dem Gelände des Gaswerks II und b. die Herstellung eines Fuhrwerksgleiscs in einer Strecke der Naumburger Straße zu Leipzig-Plagwitz abgelchnt. Beide Sachen werden den zuständigen Abteilungen vorgelegt. 3) Die Stadtverordneten haben zu der Vorlage, betr. die Rückäußerung des Rates zu Konto 38/1911 — Außwegregelungen und Straßenneubefestigungen — beschlossen, den am 13. Juli beschlossenen Vorbe halt, daß die Leipziger Elektrische Straßenbahn die Kosten der Befestigung des Straßenkörpers auch für das zweite Gleis im Windmühlenwege übernimmt, aufrcchtzuerhalten; im übrigen haben sie den Rats beschlüssen zugestimmt. Soweit Zustimmung vorliegt, ist das Erforderliche auszuführen, wegen des Windmühlenwegs wiro tue Sache der Deputation zum Tiefbauwesen vorgelegt. 4) Mit der Ueberlassung einer Waldparzelle im Forstrevier Graßdorf an die Ortsgruppe Leipzig des Deutschen Vereins für Dolkshygiene zur Errichtung einer Walderholungsstätte für Kinder wird grund sätzlich Einverständnis erklärt. 5) Wegen Führung einer Straßenbahnlinie in das sogenannte Franzosenviertel ist erneut mit der Direktion der Großen Leipziger Straßenbahn darüber verhandelt worden, ob es sich nicht ermöglichen laste, diese Linie unter Vermeidung der inneren Kaiser- Fricdrich-Ctraße durch die Blumen- und Delitzscher Straße zu führen. Die Direktion hat jedoch diese Linienführung entschieden aboelehnt und an der ge wählten Trasse Pariser Straße-Kirche Gohlis fest gehalten. Bei dieser Sachlage wird in Uebcreinstimmung mit den Stadtverordneten beschlossen, die gegen jene Linienführung erhobenen Widersprüche zurückzu weisen. 6) Dem Beschlüsse des Stadtverordnetenkolle giums, die Gärtnerstelle am Krankenhaus St. Georg in Gruppe Klasse VI einzustellen, wird beigetretcn. 7) Von den in der Französischen Ausstellung aus gestellten Werken sind für Las Museum der bildenden Künste angekauft: „Gitter am Tuileriengarten" von Raffaelli, „Platz vor dem ThoLtre Franqais in Paris" von Pissarro, endlich „Die römische Legion" von Cormon. 8) Genehmigt werden Q. die Einlegung eines weiteren Kabels in die Teubnerstraße mit etwa 4200 Kosten zu Lasten des Berechnungsgeldes, b. die Dienstpläne der Großen Leipziger Straßen bahn, e. die Verschiebung des Straßenbahngleises in der Kuhlurmstraß« zwischen Angerstraße und Angerbrücke sowie der Verbreiterung der Angerbrücke mit etwa 800 .8 Kosten, <f. die Aenderung der Stromabgabebedingungen des städtischen Elektrizitätswerkes, die Bewilligung von Berechnungsgeldern, und zwar 200 000 .K zur Herstellung von Hausanschlüsteu an das Elektrizitätswerk Süd, 200 000 .N zur Be schaffung von Elektrizitätszählern für das Werk Süd und 70 000 zur Beschaffung von Zählern für das Werk Nord. v) Vergeben werdeu „Deutsch« Alpe^ettung." Organ des Verein» zur Förderung de» Fremdenverkehrs in München und im Bayri schen Hochland. Hcrausgegeben von Eduard Lanke«. Verlag von Georg D. W. Lallweq in München. Mieder liegt ein stattlicher Halbband obengenann ter Zeitschrift (April bis September 1910) vor uns. Die von Eduard Lankes herausgegedene „Deutsche A l p e n z e i t u ng" bat sich schnell und stetig entwickelt. Ihr Inhalt ist ebenso mannigfaltig als reich. Die Aufsätze dienen der Anregung und Be lehrung, sind von bestunterrichteten Verfassern ge schrieben und lasten den Leser das weit gedehnte Alpengebiet von mancherlei Gesichtspunkten aus be trachten, nämlich vom geographischen, topographischen und ethnographischen. Landes- und Volkskunde gehen hier eng zusammen und bieten der stets guten, sehr häufig aber ganz ausgezeichneten Darstellung dank- bare Objekte. Eine lange Reihe von touristischen Aufsätzen und Reiseschilderungen behandeln Land und Leute im alten Steyr, in Madeira, am Wallense«, in den Dolomiten, am Chiemsee, im Stubai usw. Ferner beanspruchen jene Arbeiten, die der alpinen Volks kunde, der alpinen Naturwissenschaft und Kultur geschichte und bildenden Kunst in den Alpenländern gewidmet sind, ein besonderes Interesse. Als Beleg für die so überaus planvolle Berücksichtigung dieses wertvollen Teils der in Rede stehenden Zeitschrift ftien hie, Aufsätze genannt wie: Erkerstudien in Tirol, da» Fensterln im Eemmeringgebiete, die Almen de, Werdenfelser Lande». Alexander Calam«, Traunkirchen» Fronleichnamsfeter, Zauberpflanzen au, dem Reiche der Alpenflora, das Zillertaler Bauernhaus, die Aufgabe der alpinen und Fremden verkehrsvereine. Aus der echten Alpenstimmung und dem leisen Jneinanderspielen von Natur- und Menschenleben gingen auch 22 lyrische Dichtungen hervor von Schubart, Bertram, Mendelssohn, Burda, von Hörmann, Silvester u. a., die feine Empfindungs momente in geschmackvollster Form fixieren. In ganz ähnlicher Weise wollen mehrere kürzere Erzählungen, Märchen und Skizzen aus der Feder von Rudi, Pölt- Nordheim, Halbe, Tobler, Neal, Wichmann, Steinitzer, von Perfall und Steinitzer nicht allein unterhalten, sondern auch das Leben und Treiben, das Denken und Empfinden der Aelpler illustrieren, auf dem Wege poetisierender Darstellung erklären und dem Leser zu erschöpfendem Verständnisse brin- gen. Von außerordentlicher Schönheit sind die dem Halbbande beigegebenen Kunstblätter, nicht weniger als 36 an der Zahl, die in ihrer wundervollen dezen ten Farbenwirkung durchaus künstlerisch wirken, so recht geeignet, den malerischen Sinn anzuregen und die unmittelbare Anschauung zu beleben und zu ver tiefen. Nehmt alles nur in allem — die „Deutsche Alpenzeitung" steht in erster Reihe mit allen ihr ver wandten literarischen Erscheinungen und wird sich, vollends angesichts der außerordentlich großen Propa- gandaauflaäe des neuen Jahrganges, nunmehr auch viele neue Leser und Freunde erwerben. 8. Die goldene Eans. Märchenspiel von Oskar Dähnhardt, Rektor des Nikolaigymnasiums in Leipzig. Kommissionsverlag von B e r n h. L i e b i sch. Preis 1,50 Inniger Märchenzauber liegt über dieser Dichtung des bekannten Verfassers, der zu den besten Kennern der deutschen Märchenwelt gehört. Da» schöne Grimmsche Märchen von der goldenen Eans ist hier von kundiger Hand zu einem fesselnden Weihnachts spiel, dem tausend blitzende Kinderaugen vom ersten Glockenzeichen bis »um letzten fröhlichen Lüstlingen mit gespannter Aufmerksamkeit folgen werden, um- gedichtet worden. Unser trefflicher Otto Find eisen hat da» Werk in Töne gesetzt, und wenn zu Weihnachten dres Märchenspiel imStadttheat er groß und klein unzählige frohe Stunden bereiten wird, wird die es Textheft, der Schlüssel zu zahlreichen versteckten Feinheiten, eine Quelle fröhlicher Er innerung sein. Petermann, L. „Sächsisch-Deutsche Ge schichte, ein Buch für Schule und Hau». 3. Terl: Von der Erhebung Sachsens zum Königreiche bis zur Gegenwart. Sächsische Schulbuchhandlung Meißen, Hch. A. Buch heim. Preis 1,80 ^l. Das vorliegende Buch hat vor anderen Schul geschichtsbüchern zwei Vorteile. Erstens schildert es die kriegsgeschichtliche Entwickelung Sachsens, in Ver bindung mit der preußischen Geschichte. Die Ereignisse und die «rnzelncn Phasen werden dadurch dem Leser viel klarer; zweitens ist es aus der An sicht heraus bearbeitet, daß die Kulturgeschichte für das Heranwachsende Geschlecht ebenso wichtig und nützlich ist, wie die Kriegsgeschichte. Denn das Kind wird nicht bloß in den jeweiligen Kulturzustand hineingeooren, es soll auch befähigt werden, sich Liese Kultur anzuergnen und sie weiter zu entwickeln. Gerade dieser Umstand macht das vorliegende Buch auch zu einem Buch fiir's Haus. Da es außerdem in einem sehr netten Plauderton geschrieben ist, wird es bald viele Freunde finden. Ör. L. I. F. Looper. Lederstrumpf-Erzählungen in fünf Bänden. („Der Wildtöter". „Der letzte Mohikaner". „Der Pfadfinder". „Die An siedler". „Die Prärie".) Uebersetzt und herausgegeben von R. Zoozmann. Brosch. 7,50 ^l; einzeln jeder Band 1,50 ^l. Zn bieg samen Original-Leinbänden 10 ^l; einzeln jeder Banü 2 ^t. Leipzig, Max Hesses Verlag. Cooper erfreut sich einer solchen Beliebtheit und Volkstümlichkeit in Deutschland wie kaum ein an derer Dichter des Auslandes, Dickens vielleicht aus genommen, und so ist zu erwarten, daß diese neue, äußerst geschmackvoll und gut ausgestattete Ausgabe eine weite Verbreitung finden wird. Für die bevor stehende Weihnachtszeit wird Cooper für viele eine willkommene Gabe sein; bringen doch seine „Leder strumpf-Erzählungen" die Erinnerung an die Jugend zeit mit sich, wo der „Lederstrumps" unser höchstes Entzücken war. Wettere Bände sollen in Kürz« er scheinen. Martin Beradt, „Eheleut e", Roman. (S. Fischer, Verlag, Berlin.) Geh. 5 »<t, geb. 6 -K. Die in diesem Buch geschilderte Frau, eine junge Frau des Berliner Westens, ist begabt, verschwende risch, reizhaft, sinnlich und, eine temperamentvolle Jüdin, ruft sie, von ihrem plumpen Manne ver wöhnt, aber nicht befriedigt, die Gefühle eine» jungen Mannes an, dem sie, al» sie Mädchen war, nahestand. Wie sich allmählich der Vorsatz, sich ihm hinzugeben, von der scheu umgangenen Erinnerung zum kühnen Angehören steigert, wie dann die Be ziehungen zerflattern, die zerflatternden entdeckt werden und sie zu ihrem Mann zurückkehrt — das macht den starken Reiz des Buches in seinen An fängen aus. Denn diese Rückkehr ist keine endlich«. Ihre Gefühle, zurückgedämmt, treiben sie stürmischer dem Geliebten zu, und wie sie allmählich diesen schwachen, ängstlich bedachten jungen Mann zur Ehe bringt, wie diese Ehe der verwöhnten reichen Frau mit dem weltungewandten jungen Mann in be drängten Verhältnissen in Trümmer geht, und sie mit ihrem ersten Mann, der inzwischen Kommerzien- rut geworden, nn» «tim »mm, dritte Ehe eingeht — dies« für ein Fvuueulebe» außerordentlichen Ereig niste werden mtt einer erstaunlichen seelischen Kraft und intimen Kennt»!» des ehelichen Lebens, wie aus den Tiefen lebendig gemacht, vor un» ausgebreitet. Wir sehen da» typisch« Schicksal der meisten Frauen der reichen Kaufmann-wett vor mr», di« sich aus, zu gegeben bei viele« nur seelischen, Abenteuern in den Wohlstand, wenn nicht di« Üepprgkeit ihrer Ehe zu- rückretten. Rede» »nd «e^st^ aehatte« bet der 23 Generalversammlung de» Evangelischen Bunde» in Chemnitz (25. bis 28. September 1910). Halle a. S., Ver lag des Evangel. Bundes, gr. 8128 E. 1 -it. Wir heben au» dem Inhalt diese» Heftes hervor: Rede des Direktors Li». Everlina-Halle: Zur Zeitlage und zur Jahresarbeit; Geh. Kirchenrat v. Meyer- Zwickau: Zur Förderung der evangelischen Kirche in Oesterreich; Konsulat Prof. v. Mirbt-Marburg: Die deutsch-evangelische Diaspora im Ausland«; Prof, v. Haußleiter-Halle: Die evangel. Mission in den deutschen Schutzgebieten; Eeneralkuperintendent v. Kaftan-Kiel: Gemeinsame Weltanschauung, Ultramon tanismus, Protestantismus; Gymnasialdirektor Ery- throoel-Hameln: Mehr Ehrfurcht vor der Religion; Pros. v. Huruinger-Erlangen: Mehr Vertrauen zu den Lebenskräften der Reformation; Pf. Proebsting- Lüdenscheid: Mehr Verständnis für Organisation: Prof. D. Schian-Gießen: Mehr Teilnahme am Leben der Gemeind«. Dr. Wilhelm -über. Die iunae Frau, Betrachtungen und Gedanken über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Prei» 3 in Geschenkeinband 4 Verlag von I. I. Weber in Leipizg. 1910. Der Verfasser widmet sein Buch der jungen Frau und der Erhaltung ihrer Gesundheit. Er lehrt sie den Bau ihres Körper» verstehen und die Tätigkeit ihrer Fortpflanzungsorgane; führt sie ei« in di« Ehe, ihrem natürlichen Berufe entgegen; begleitet sie durch die Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbelt; schließlich unterrichtet er sie in der Pflege des Neu geborenen. Das Leitmotiv, das überall durchklingt, ist da» Bestreben, den an sich naturgemäßen Dor- gängen ihren gesundheitlicben Charakter zu sichern, vorbeugend Mutter und Kind vor Schaden und vor Erkrankung zu bewahren. Ein gutes Buch, das nie mand, weder der Laie noch der Fachmann, unbefrie digt aus der Hand legen wird. Es sollte jeder Braut als hygienischer Berater und Begleiter für das eheliche Leben mitgegcben werden. PH. Huber. Handbuch der Mechanik. Achte Auf lage, den Fortschritten der Technik, entsprc chend neu bearbeitet von Prof. Walter Lange, Direktor des Technikums der freien Hansestadt Bremen. Mit 233 Abbildungen. In Originalleinenband 3ch0 ^l. (Verlag von I. I. Weber in Leipzig.) Die hier vorliegende achte Auflage des bewährten Buches, das soeben in der Sammlung von „Webers Illustrierten Handbüchern" zur Ausgabe gelangt, ist von Prof. Walter Lang«, dem wir auch eine Reihe anderer Bände dieser Sammlung verdanken, den neuesten Errungenschaften entsprechend neu bearbeitet worden. Da« vortreffliche Büchlein wird jedermann, der sich mit den Kräften und deren Wirkungen be kannt machen will, gute Dienste leisten. Au« de« Inhalt des Dezemberbeftes von „Wester manns Monatsheften". Der Erzketzer. Roman von Ernst von Wolzogen. (Forts.) — Auguste Rodin. Von Paul Lothringer. (Reich illustr.) — Handarbeiten im Heim. Von Jarno Jessen. — Emden. Ein Städtebild. Von Dr. Johannes Kleinpaul. (Reich illustr.) — Etwas vom deutschen Hintertreppenroman. Von Walter Turszinsky. — Briefe Klaus Groths an seine Braut. — John Philipp. Aus Anlaß eines neueren Beethonen-Bildes. Don Renate Herme». (Illustr.) — Der Mann im Spiegel. Novell« von Maurice Nenard. — Die Bachttaren und ihr Land. Von Prof. Dr. Oskar Mann. (Illustr.) — Fritz Reuter. Zu seinem 100. Geburtstage. Von Dr. FrieLr. Düsel. — Treue. Eine Episode aus dem Krieg« in Südwest afrika. Don A. von Liliencron. — Von Josef Kainz. Erinnerungsblätter von Fraiu Zweybrück. — Drama tische Rundschau. Don Dr. Friedrich Düsel. — Don Kunst und Künstlern. — Literarische Rundschau. ist Kurt Aram: Molet. Der Roman einer Mutter. Ullstein L Co„ Berkin. Preis geb. 1 -4l. Die Mutter, Monatsschrift für die Verbreitung anerkannter Gesundheit»- und Erziehungslehren. Verlag Elwin Staude, Berlin 35. Nachtrag zu d«r im April 1910 ne« erschienenen 3. Auflage von Freudenthals Handausgabe der Zivil prozeßordnung. C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung (Oskar Beck), München. Da» golLem Buch imm »«schlechtsleben für Ge sunde und Krank«. Bo« Direktor Max Pfenning, Sanatorium Monte Bre in Ruvigliana-Lugano (Schweiz). Verlag Reform (P. Müller), Stuttgart. Preis 2 ^l. „Ohne Reform der Kirch« k«iu« Schulreform!" Bernhard Martin, Verlag in Niederau-Meißen. Die Stimme. 4. Jahresband. Ladenpreis 5 Trowitzsch L Sohn, Verlag in Berlin 8M. Wilhelm Poeck: Simon Külper» Kinder. Roman. Geh. 4 ^l, geb. 5 ^l. Verlag von Frl. Wilh. Grünow in Leipzig. Ans der Klinik. Ein Warnruf an deutsche Männer bezüglich sexueller Lebensfragen. Von Theodor Temming, Rektor am St.-Johannes-Hospital und Seelsorger an den Kgl. Universitätskliniken in Bonn. 128 Seiten. Kevelaer, Verlag von Butzon L Dercker, Kartoniert 1,50 ^t. „Klein Lochen", Erzählung für jüngere Mädchen von Elisabeth Bauck. Berlin HO. 43. Verlag von A. Weichert. Masseier »U Haker-Kakao Httrck rü» Kdicker-frütislück kSvoovclllscb »rntllek swpkotüoo Hur «ekt tu türmen Latton» kür I bL.» niewrüs los». »oirro vir: roidl^ nvbmen 8ic roitnelsv morgens v>v 61ns voll tSnnleliuer's unttirl. vltternnnnor). «or».
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