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vmmrreirts, s. r«m« >Sli. Sus Leipzig und Umgegenü. Leipzig. 5 Januar. vom kirchUchen Leden in Leiprly. Nack den statistischen Mitteilungen über die evan gelisch-lutherische Landeskirche des Königreichs Sach sen betrug im Jahre 1909 rn der Ephorie Leipzig I (Stadt Leipzig) die Zahl der lebendgeborenen Kinder evangelischer Eltern 12 331. Hiervon stammten 9178 aus rein evangelischen Ehen und 607 aus gemischten Ehen, während 2540 von evangelischen Müttern un ehelich geboren waren. Getauft wurden 11558 Kinder, das sind 93,7 Prozent der Geborenen. Die Zahl der Eheschließungen Evangelischer (ein- jchliehlich der gemischten Paares stellte sich auf 4071, die der evangelischen Trauungen auf 3889 (95,5 Prozent). Bon 7209 verstorbenen evan gelischen Gemeindemitgliedern wurden 8411 (88,9 Prozent) kirchlich bestattet. Man ersieht aus diesen Ziffern, daß die Anhänglichkeit an die Satzun gen der evangelischen Kirche ziemlich groß ist. Dabei ist zu bemerken, daß die Zahl der Taufen durch die Kinder unehelicher Abkunft ungünstig beeinflußt wird. Von der Differenz zwischen Geburten und Taufen (775 Kinder) entfallen 327 auf eheliche und 148 auf uneheliche Kinder. Die Berechnung ergibt, daß von den ehelichen Kindern 96,8 Prozent, von den unehelichen nur 82,4 Prozent getauft wurden. Die Kommunikantenzahl ist in ganz Sachsen im Zahre 1909 erheblich zurückgegangen, und Mar mehr oder weniger in allen Ephorien. In Leipzig betrug die Zahl der Kommunikanten im Jahre 1908 88 175, im Jahre 1909 nur 83 751, hatte sich also um 4424 oder 5 Prozent verringert. Von den Kommunikanten des Jahres 1909 waren 35 269 oder 42,1 Prozent männlichen und 48 482 oder 57,9 Prozent weiblichen Geschlechts. Hatten wir vorstehend einen Rückgang zu buchen, so ist das Umgekehrt« der Fall bei den Eheschei dungen. Ihre Zahl stieg von 310 im Jahre 1908 auf 351 im Jahre 1909, das ist eine Zunahme von 12,4 Prozent. Zugenommen hat — erfreulicherweise — auch die Legitimierung unehelicher Kinder durch spätere Eheschließung der Eltern. Im Jahre 1908 waren 625, im Jahre 1909 706 Fälle zu verzeichnen (Zunahme 13 Prozent). Ueber stattgefundenen Konfessionswechsel ist folgendes zu berichten: Zur evangelisch-lutherischen Landeskirche übergetreten sind in Leipzig 150 Personen, darunter 114 von der römisch-katho lischen Kirche und 13 Israeliten. Ausgetreten aus der Landeskirche find 202 Personen, von denen 71 zu den Deutschkatholiken, 28 zu den neuapostolischen Gemeinden, 13 zur reformierten Kirche über traten usw., während 55 keiner anderen Gemeinschaft beitraten. Die kirchlichen Ehrenrechte wurden 1908 in 583, 1909 in 497 Fällen aberkannt, also eine erhebliche Verminderung. Wiedererteilt wurden sie 1908 216mal, 1909 175mal. Die Ab erkennung erfolgte 1909 265mal wegen unterlassener Taufe und 231mal wegen unterlassener Trauung, die Wiedererteilung 146mal wegen nachgeholter Taufe und 29mal wegen nachgeholter Trauung. Die Kirchenkollekten des Jahres 1909 er gaben den Gesamtbetrag von 10 735,19 .ll, das sind 81,65 «N mehr als 1908. Es gingen ein am Lpiphaniasfeste für die äußere Misston 1468,30 am 1. Bußtage für die innere Misston 1657,64 am 2. Osterfeiertage für die Bibelverbreitung 1273,32 .ll, am 1. und 2. Pfingstfeiertage für den allgemeinen Kirchenfonds 1181,48 am 4. Juli für den Kirch - bau zu Tannenbergsthal i. V. 773,59 .K, am 15. August für die Mission unter Israel 414,82 .4t, am 18. Sep tember für den Kirchbau zu Schönberg i. V. 845,14 .ll, am Reformationsfeste für derz Gustav Adolf - Verein 1746,63 -4t und am 21. November für die evan gelischen Deutschen im Auslande 1374,27 .4(. G * Lin Bismarckturm bei Leipzig. In unserer Stadt hat sich vor kurzem ein Ausschuß zur Errichtung eines Bismarckturmes gebildet, der am 15. April >915, dem 100jährigen Geburtstage Bismarcks, ein- geweiht werden soll. Als Platz für den Turm ist ein Hügel nördlich von Hänichen, etwa 40 m die Elsteraue überragend, ausersehen worden. Der Aus schuß wird am 18. Januar mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit treten und um die Beisteuer von Gaoen bitten. Da die Kosten des Erwerbes und der künstlerischen Gestaltung des Hügels bereits ge deckt sind, so handelt es sich noch um die Aufbriiwung der Mittel für die Errichtung des Turmes. Wenn, woran der Ausschuß nicht zweifelt, die Mittel reich lich eingehen, so soll an Künstler und Architekten ein Preisausschreiben ergehen und die Wahl des zur Ausführung kommenden Entwurfs einem Sachverständigen - Ausschuß übertragen werden. Der gewählte Platz dürfte nach Vollendung des Turmes von dessen Höhe aus einen um fassenden Rundblick bieten und so der Turm ein beliebtes Wanderziel der Leipziger werden. Dem gebildeten Ausschuß gehören u. a. Geheimrat Prof. Dr. Lamprecht, Rektor der Universität, Geh. Kommerzienrat Zweiniger, Amtshauptmann o. Nostitz-Wallwitz, Studienrat Prof. Dr. Küchenmeister, Landtagsabgeordneter Nitzschke usw. an. - Ordenswesen. Der König hat dem Postboten a.D. Senf in Leipzig die Friedrich-August-Medaillc in Silber verliehen und genehmigt, daß der Geh. Hofrat Dr. Oskar v. Hase in Leipzig das ihm vom Kaiser non Oesterreich verliehene Komturkreuz des Franz- Iosef-Ordens annehme und trage. * Pfarrer Eduard Rausch s. Am gestrigen Tage verstarb im Alter von 64 Jahren ein wohlbekannter Prediger unserer Stadt, der Pfarrer der Parochie zu St. Markus in Leipng-Reudnitz, Eduard Rausch. Der Heimgegangene war am 23. August 1846 in Rengshausen (Provinz Hessen) geboren, hat aber seine gesamte Amtszeit in sächsischen Orten ver bracht. Er wurde im Jahre 1875 Pfarrvikar in Auligk, 1876 Pfarrer in Herold und 1878 Hilfs geistlicher der Parochie Schönefeld, zu der damals Reudnitz noch gehörte. Als letzteres selbständige Parochie wurde, wurde Rausch als erster Pfarrer derselben gewählt. Nahezu 30 Jahre hat er seinem Amte vorgestanden, hat mit Eifer gelehrt und ist ein treuer Hirt seiner Gemeinde gewesen. Sein An denken wird in Ehren bleiben. * Preisausschreibe«. Die Kommission dergroßen Kunstausstellung Dresden 1912 schreibt soeben einen Wettbewerb unter den in Sachsen lebenden Künstlern zur Her stellung eines farbigen Schriftplakates aus, das in origineller und wirksamer Weise auf die Aus stellung aufmerksam macht. Für die drei besten Ent würfe find Preise von 300 200 .4t und 100 aus gesetzt worden. Leimiger Tayedlsn. * Da» Leipziger Seismometer und das große Erd beben in Mittelasien. In der Nacht zum Mittwoch, 20 Minuten nach 1 Uhr, hat das Seismometer auf der Leipziger Erdbebenwarte ein Erdbeben verzeichnet, das sich etwa 5000 Kilometer von hier entfernt abgespielt haben muß. (Vergl. die De peschen in der gestrigen Abendausgabe.) Diese Erd erschütterung dürste die heftigste gewesen sein, welche sich seit der Errichtung unserer Warte, im Frühjahr 1902, auf der Erde ereignet hat. Die Auszeichnung ähnelt der des furchtbaren Kaschgar-Bebens vom 22. August 1902 in hohem Grade, so daß sich diese neueste Katastrophe wahrscheinlich auch in Mittel asien abgespielt hat. Die durch den Stoß hervor gerufenen, sich über die ganze Erdoberfläche aus breitenden Bodenbcwegungen waren hier in Leipzig so stark, daß zu ihrer vergrößerten Aufzeichnung das 23 Zentimeter breite Registrierpapier nicht ausge reicht hat und die Indikatoren mit wilden Hüpf bewegungen über die Ränder des letzteren hinaus gesprungen sind. Gleichzeitig hat eine Nullpunktver legung des Apparates stattgefunden, welche auf eine Senkung des Bodens nach Osten zu hindeutet. 'Nach der Art seiner Aufzeichnung muß das Beben min bestens noch einmal so heftig gewesen sein als das jenige, welches Messina in Trümmer legte. Der Herd des äußerst heftigen Erdbebens ist nach neueren Meldungen aller Wahrscheinlichkeit nach in dem Ausläufer des Himalajagebirges gelegen. Das Erdbeben hat an Stärke das Messina- Erdbeben vom 28. Dezember 1908 bei weitem über troffen. Die Ausschläge der Zeiger Les Seismographen in Jugenheim betrugen mehr als 100 Millimeter. Es ist bemerkenswert, daß das letzte starke Erdbeben am 1. Januar vormittags ebenfalls in der Gegend des Himalajogebirges slatlfand. Auch dieses Erd beben hatte das Leipziger Seismometer verzeichnet. * Jubiläum als Armenpfleger. Am 1. Januar feierte Herr Privatmann Otto Seidler, Wald straße 9 hier, sein 25 jähriges Jubiläum als Armenpfleger, wobei ihm vom Oberbürger meister Dr. Dittrich sowie von dem Dezernenten des Armenamtes Stadtrat Dr. Weber schriftlick)« Glückwünsche ausgesprochen wurden. Hat sich der Jubilar durch Liese offizielle Tätigkeit schon all gemeinen Dank verdient, so werden noch in er- höhterem Maße die vielen Hilfsbedürftigen diesen Dank aussprcchen, denen er außerhalb seiner amt lichen Tätigkeit im Falle der Not ein freundlicher Helfer war. * Die Eewerbekammer zu Leipzig hielt gestern nachmittag im Kammeygebäude, Lesiingstraße 7, ihre erste Plenarsitzung im neuen Jahre ab. Malerober meister Grüner eröffnete die Sitzung mit guten Wünschen für das neue Jahr und hieß besonders die neu eingetretenen Kaminermitglieder Kaufmann Etzold-Groitzsch und Zigarrenhändler Köthe- Leipzig willkommen. Als erster Punkt stand aus der Tagesordnung die Zuwahl von drei Kammermit gliedern. Gewählt wurden einstimmig Sattlerober- mcister Reppcnhageu Leipzig, Schneidermeister Haacke-Oschatz und Wollwarenhändler Scyfert- Wurzen. Durch Zuruf erfolgte dann einstimmig die Wiederwahl des Malerobermeisters Grüner als Vorsitzender sowie des Fleischermeisters Nietz sch irr ann und des Kaufmanns Wolf als dessen Stell vertreter. Die Genannten nahmen die Wahl dankend an. Als Mitglieder des Wahlausschusses wurden gewählt die Herren Grüner, Simon, Küthe und Seyfcrt. Der letzte Punkt der Tagesordnung (Aus schußwahlen) ergab die Wiederwahl sämtlicher aus den verschiedenen Ausschüssen der Kammer mit Jahresschluß ausgcschiedenen Mitglieder. Mit den Wahlen der Vorsitzenden der Ausschüsse fand die Sitzung ihr Ende. * Das geplante Post-Eilboten-Institut. Zu unserer Umfrage in Handels- und Gr serbNreisen (vergl. unsere Rcujahrsnummer) äußert sich der Verkehrs-Verein Leipzig folgendermaßen: „Die von der Postvcrwaltung geplante Einführung ccues erweiterten Eilbcstelldienstes wird für das Publikum keine Verkehrsverbcsserung zur Folge haben; denn dieser Dienst wird seither von den privaten Eilboten- Anstalten in einwandfreier Weise ausgeübt und wird von der Post keinesfalls besser, vielleicht aber teurer geleistet werden. Die Privatanstalten werden durch Einschränkung ihres Betriebes zweifellos ge schädigt werden, was auch mit Rücksicht auf ihre sonstige in vieler Beziehung nützliche Tätigkeit zu bedauern ist. Eine wertere Verschlechterung wird dadurch herbcigeführt werden, daß der Posteilbote nur Briese, der private Bote nur andere Gegen stände befördern wird, in allen den vielen Fällen daher, wo beides zusammen befördert werden soll, zwei verschiedene Boten notwendig werden. 'Nach alledem hat u. E. das Publikum an der beabsichtigten Neuerung kein Interesse; sie wird nicht nur zur Erleichterung des Verkehrs, sondern nur zur Er drückung der privaten Konkurrenz, zum Nutzen des Fiskus dienen. Wenn die Postverwaltung Einrich tungen zur Verbesserung des Verkehrs treffen will, so bieten sich dazu andere Gelegenheiten, z. B. Wiedereinführung des billigen Ortsportos, Erleichte rungen (nicht Verteuerung) im Fernsprechverkehr, Verbesserung des Eisenbahnpostverkehrs u. a. * Ihr 25jähriges Bestehen feierte am 2. Januar die in weitesten Kreisen unserer Stadt und darüber hinaus gutbekanntc Firma Otto Hein, Schotoladen- und Konfitüren-Geschäft, Kurprinzsiraße 1. Der Besitzer Herr Hein hat es in den 20 Jahren, seitdem er Be sitzer des von F unm gegründeten Geschäftes ist, unter Mithilfe und durch fachmännische Tüchtigkeit und größte Reellität verstanden, den alten Ruf zu erhalten. * Zum 12. Deuts l en Turnfest im Juli 1913 in Leipzig soll selbstverständlich wie auf früheren Deutschen Turnfesten auch das Deutsche Lied die nationale Begeisterung mit erwecken und nach getaner turnerischer Arbeit zu froher Geselligkeit mit bei tragen helfen. Es steht zu erwarten, daß die hei mischen Sängervereinigungen sich gern in den Dienst des großen nationalen Festes stellen werden, aber auch die zahlreichen Turnaesangvereine und Sängerabteilungen der Turnvereine wollen gemeinsam ihr Bestes zeigen. Sie planen zu diesem Zwecke den Zusammenschluß. Die Sängerabtei lungen der 73 bestehenden Turnvereine des Leip ziger Schlachtfeldturngaues werden daher auf gefordert, ihre Geneigtheit zu dieiem Zusammen schluß kundzutun und Mitteilungen unter Angabe der Adressen des Vorsitzenden und des Dirigenten an Eauturnwart Heinrich Goldstein, L.-Volk- marsdorf, Mariannenstraße 91, ergehen zu lasten. Anlaß zu diesem engeren Zusammenschluß hat das wiederholte gemeinsame Auftreten verschiedener Turn gesangvereine und der günstige Erfolg bei den großen Festlichkeiten im Leivzrger «chlachtseldturngau ge boten. Es sei hierbei nur an die verschiedenen Jubel- und Siegerfeiern, an das Goetz-Jubiläum, an das große Eesangskonzert in Zittau zum 3. Sächsischen Kreisvorturnerturnen usw. erinnert. Zweifellos wird durch den geplanten Zusammen schluß leistungsfähiger Sängeravteilungen ernMänner- chor von vielen hundert Sängern geschaffen werden, der an seinem Teile das Ansehen des großen Leip ziger Schlachtfeldgaues nur heben kann, ohne den bestehenden Leipziger Sängervereinigungen, die sich ausschließlich der Pflege des Männergesanges widmen, irgendwelche Konkurrenz bieten zu wollen. * Bon der sächsischen Landgendarmeri«. Dem Kreisobergendarm Walter ist der Titel Gen darmerie-Inspektor verliehen worden. Versetzt wur den u. a. der Gendarmerie-Brigadier Schalter in Liebertwolkwitz zur Landeskriminalbrigade Leipzig, die Gendarmen Gruber in der Brigade Wahren als Distriksgendarm nach Döbeln, Saro in Großenhain nach Liebertwolkwitz, Winkler in der Brigade Großzschocher-Windorf als Distriktsgendarm nach Großenhain, Er misch in der Brigade Zwei naundorf als Distriktsgendarm nach Groitzsch und Queitzsch in 'Neumark in die Brigade Zwei naundorf. * Aushebung der Schausenstersperre an Sonn- und Feiertagen. In einer ausführlich begründeten Ein gäbe hat der Bezirk Leipzig im Verein f ü r Handlungs-Commis von 1858 Hamburg sämtliche Stadtverordnete Leipzigs auf die Nachteile bingewiesen. die das Offcnhalten der Schaufenster an Sonn- und Feiertagen für die meisten Ladeninhaber, besonders aber für die Ladenangestellten, nach seiner Ansicht, haben würde, und die Stadtverordneten ge beten, bei ihren demnächsligen Beratungen darauf hinzuwirken, daß den Angestellten die ihnen nach den jetzigen Bestimmungen zustehende Ruhezeit nicht ver kürzt wird. * Begnadigung der Mörder Schwinger und Schol kowsky. Wie die „Leipz. Ztg." erfahren hat, sind die beiden wegen Ermordung der Witwe Eismann in Portitz vom Schwurgericht zum Tode verurteilten Stallschweizer Schwinger und Scholkowsky zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe be gnadigt worden. * Die Geschäftsstelle der Zentrale für private Fürsorge, Schuhmachergasse 11, lll., bleibt Sonn abend, den 7. Januar, geschlossen. — Große Geflügel-Ausstellung am Frankfurter Tor. Heute nachmittag 2 Uhr werden die Pforten der großen Turnhalle des Westvorstädtischen Turn vereins am Frankfurter Tor sich öffnen, um die in sämtlichen Räumen der Halle veranstaltete, reich beschickte Geflügelschau dem Besuche zu erschließen. Von dem unter dem Protektorat des Prinzen Johann Georg stehenden Leipziger Geflügel züchter» ere in veranstaltet, führt diese, mit einem reichen Tiermatertal bedachte Ausstellung rund 2500 Nummern Geflügel bei einer Beteiligung von rund 700 Ausstellern vor und verbindet damit zu gleich eine Anzahl Spezialjchauen, so daß da sämt liche Nassen in ihren besten Typen vertreten sind, diese 42. Ausstellung somit ein harmonisches Bild des Standes der heutigen Zucht bietet. Außerdem werden noch Brutöfen, künstliche Glucken, verschiedener Systeme. Gerätschaften, Futtermittel usw. ausgestellt sein. Unstreitig dürfte die bis zum 8. Januar an gesetzte imposante Geflügelschau sich des regsten Be suches aller Geflügelfrcunde und Züchterkreise er freuen. » Kristallpalast-Maskenball. Zu dem am Mitt woch, den 11. Januar, in sämtlichen oberen Räumen des Kristallpalastes stattfindenden Elite-Maskenfest sind schon Karten von jetzt ab an der Kasse des Kristallpalastes sowie in den bekannten Vorverkaufs stellen zu haben. ** Der Deutsche Frauenbund, Ortsgruppe Leipzig ließ gestern nachmittag im Feurichsaal seinen ersten diesjährigen Vortrag halten. Herr Rechtsanwalt Dr. Leo Burckas-Leipzig sprach über das Thema: „Tarifverträge zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern." Der Redner gab einleitend eine geschichtliche Uebersicht über dte Ent setzung von Arbeitsverträgen und ging dann dazu über, das We.en der Tarifverträge nn allgemeinen zu schildern, um dann auf nähere Details einzu gehen. Insbesondere behandelte er den Buchdrucker tarif, der der erste der jetzt bestehenden Tarife war und dadurch, daß er sich über das ganze Reich er streckt, von sehr großer Bedeutung ist. Dr. Burckas besprach das Thema sehr eingehend und in sehr inter essanter Weise, jo daß ihm der lebhafteste Beifall am Schluß zuteil wurde. In der Diskussion sprach Frau Müller, die Vorsitzende des Deutschen Käuferbundes, sich für die Tarifverträge aus, insbesondere für Heim arbeiterinnen, denen davon großer Nutzen entstehen könnte. Weiter sprach Frau Direktor Bassenge. die durch Stellung weiterer Fragen eine anregende Dis kussion entfesselte. An dem Vortrag waren die Orts gruppen Leipzig des Eewerkvereins der Heim arbeiterinnen Deutschlands, des Käuferbundes und des Vereins für Soziale Ausbildungskurse e. V. beteiligt. * Ueber „Bußbank oder bewußtes Sein?" wird Kamerad Johannes von der Armee des Einen in Berlin Donnerstag, den 5. Januar, abends 9 Uhr im Tivolisaale, Windmühlenstraßc 14/16, einen öffentlichen Vortrag mit sreier Diskussion halten. Die Armee des Einen lehrt den geistigen Monismus im Gegensätze zu dem materialistischen Monismus und ist durchaus nicht mit der Heilsarmee zu ver wechseln. Der Eintritt ist frei. ff Beide Beine zerquetscht wurden gestern in der Armaturcnfabrik von Blanke L Rast in L.-Plagwitz, 'Naumburger Straße 11, dem 18 Jahre alten Arbeiter Wilhelm von Bowens aus der Bau- mannstragc in L.-Kleinzschochcr, indem ihm ein 20 Zentner schweres Schwungrad auf dieselben fiel. Der Schwerverletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes mittels Rettungsautomils in das Stadtkrankenhaus gebracht. ff Opfer der Glätte. In der Karl-Tauchnitz- Straße kam infolge der Glätte eine 55 Jahre alte Malermeisters-Witwe aus der Mozartstraße zu Falle und erlitt dabei einen Armbruch. — Beim Schlitt schuhlaufen auf der Bahn in den Gärten der „Er holung" am Schlachtbofe kam ein 11 Jahre altes Mädchen zu Falle und erlitt dabei einen Bruch des linken Unterschenkels. — Im Hofe des Bahnvostomtes am Dresdner Bahnhofe glitt ein 19 Jayre alter Ladcstellenwärter aus gefrorenem Schnee aus und zog sich eine Knieverletzung zu. — Vorgenannte Personen fanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. m. s. ros. Jalmaris. ff Sublimatveraiftung. Ein an der Löhrstraße wohnhafter 25 Jahre alter Buchhandlungsmarkt Helfer nahm in selbstmörderischer Absicht 5 Sublimat tabletten zu sich. Der Mann erreichte den Zweck nicht ganz, wurde aber wegen der Schwere der Ver giftung mittels Krankenwagens in das Stadt krankenhaus gebracht. Eheliche Zerwürfnisse sind das Motiv zu der Tat. ff Blutvergiftung. Ein 25 Jahre alter Eisen dreher aus der Körnerstraße riß sich vor einigen Tagen während der Arbeit nn einem Maschinenteil. Die an sich geringfügige Wunde verschlimmerte sich in kurzer Zeit unter den gefahrdrohenden Anzeichen von Blutvergiftung derart, daß der Mann sich un verzüglich in das Krankenhaus aufnehmen lasten mußte. Die Stellenvermittelung des Leipziger Verbandes Deutscher Handlungsgehülfen ist in der deutschen Kaufmannschaft seit fast 30 Jahren als vorzügliche Gelegenheit zur Erlangung guten Personals oder guter Stellen bekannt und geschätzt. Die Aussichten lür kenntnisreiche Bewerber sind tatsächlich sehr günstig. Im Jahre 1910 waren vorhanden: 21000 offene Stellen, 15 000 Bewerber. Der Vermittelungs betrieb ist mustergültig organisiert und wird vor züglich gefördert durch ein ernzigartiges Stellenlisten system. * Liebertwoltwitz, 4. Januar. (A u s e i u 25 j ä h tiges Bestehen) konnte um 1. Januar dieses Jahres die Firma L i e b e r l w o l k w i tz e r Thonwerk, Fischers Ealov in Liebert- w o l k w i tz zurückblicken. Das Werk wurde im Jahre 1886 von den Herren Franz Julius Ealov und Friedrich Oswald Fischer gegründet und von diesen bis Ende 1897 gemeinschaftlich geführt, in beschei denem Umfange beginnend, sich entwickelnd und auf blühend zu einem bedeutenden Fabriketablissement. Schwere Krankheit veranlaßte den nimmermüden, rastlosen und um sein Wert und die Gemeinde Liebertwoltwitz hochverdienten Herrn Ealov am 31. Dezember 1897 auszutreten. Die Firma wurde an diesem Tage in eine Kommandit Gesellschaft umge wandelt. Herr Fischer schloß sich der neuen Firma an, um dieser als Mitinhaber und Leiter seine Kraft und seine reichen Erfahrungen zu widmen. Der Jubilar hat sich aber nicht nur um seine Firma, son dern auch um das Allgemeinwohl große Verdienste erworben. Seit 20 Jahren ist er Vorsitzender der hiesigen Ortskrankenkasse. Er ist Ge mein d c ä l t e st e r, Kirchen- und Schulvorstands mitglied, sowie Vorsitzender mehrerer gemeinnütziger Vereine. Und wenn es galt, in politisch bewegten Zeiten für Kaiser und Reich, König und Vaterland eunutreten, da war er stets gern zu haben. Die Fabrikate der Firma Fischer K Ealov sind weit und breit geschätzt. Neben allen Sorten Klinkersteinen werden als Spezialität Radialsteine für Dampf schornsteine, Glasursteine und Drainage - röhren und seit ca. 3 Jahren Kabel schütz ste in e angefertigt. veremsnachrjchten. Ter t»va»g. Llrbritervereiu Ortsgruppe Rrudnii« Katt am iieuUgcn L^uacrslag. abends 7 Uhr in dem gänzttai renovccrlen Laale der .Drei Lilien", L.-Neudniy, (eine WeihnaHtsseier ab, beftchend in ttvnzert, Gesängen, Lhealerausiührung, '^e schernng und Bau. Ter Leipziger Turnverein Westvoricadt veranstaltet am HohncujahrStag, abends 7 Uhr im Bonorand einen Unter- hallnngSnbend. Aus Sscklen. Dresden, 4. Januar. (:) Hosnachrichten. Der König empfing vormit tags die Hofdepartementschefs zum Rapport und nahm später Vorträge der Herren Staatsminister entgegen. An der königlichen Mittagstafel nahmen Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Mathilde mit Suiten teil. (:) Kommunales. Im Altstädter Rathaus fand gestern mittag iu einer außerordentlichen Rats sitzung die feierliche Verpflichtung und Einweisung der auf weitere 6 Jahre zu unbe soldeten Ratsmitgliedern wiedergewählten Stadt räte Architekt Kammsetzer, Faorikbesitzer K ä n d- ler, Direktor Gandil, Kaufmann Bäumann, Versicherungsdirektor Ahl Helm und Professor Hans Erl wein, sowie der neugewählten Rats mitglieder Realschuldirektor Müller-Eelinet und bisheriger Stadtverordneter Generalbevollmäch tigter Dittmann statt. (:) Kleine Chronik. Auf der Coschützer Straße wurde gestern nachmittag die Ehefrau einesKlcmpners plötzlich unwohl und muhte von einigen Männern in das in der Nähe befindliche Restaurant „Hoher Stein" getragen werden, in dem sie bald danach ver schied. Die polizeiärztlichc Untersuchung der Ver storbenen ergab Herzschlag als Todesursache. — Auf der Neuen Gaste erschoß sich in der vergangenen Nacht ein 50 Jahre alter Schneidermeister. O VV. Borna, 4. Januar. (Verhaftung jugend licher Erpresser.) Seit Anfang November vorigen Jahres gingen einer hiesigen Dame fortgesetzt Erpresserbriefe zu, durch die ein höherer Geldbetrag gefordert, in ab lehnendem Falle der T o d angedroht wurde. Gestern abend gelang es endlich der hiesigen Polizei, die Er prester, drei junge Burschen im Alter von 18 bis 21 Jahren,zu verhaften. * Neudorf i. Erzg., 4. Januar. (Verpflich tung.) Als neuer Gemeindevorstand unseres Ortes wurde Herr Paul Wunderlich von der Amts Hauptmannschaft Annaberg m Pflicht genommen. * Walthersdorf i. T., 4. Januar. (Explosion.) In der Adlerschen Fabrik explodierte der Kessel eines Wasserstoffgasapparates in demselben Augenblick, als ein Techniker an der elektrischen Leitung beschäftigt war. Durch den berstenden Kessel wurde der Arbeiter sehr schwer verletzt. L Mler§ Me. tz Lok«, Oeerllocket U »1-» Oüemlsoke 187». ZI.*» ta-KMir-L. kadrltz. Mselnneiiölv ii»cl kette, üzlincleröle lurkstt-uin! Üei88ilimpl, Mvreiiöle, ^ole-Oele. Liw'ieLkunAen von S40—SSO0 ca. 200 Lompk. Zimme»» «M Da-E. A /