Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110103012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911010301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911010301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-03
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
denr Samariterverein eine Vereinbarusq hinsichtlich der Regelung des Krankentrauspnrttuesens eriolftl »ein wird. Luch in der Heilanstalt Dösen ist die Zahl der prunken, leider nur allein der unruhigen, oan Be ginn des Wahres I!»>9 bis Dezember 1910 von 107.' auf übe, 1200 gestiegen Mußten doch 190k 19«. 1900 5:15. 1910 590 Krank« ausgenommen werdea. Daß nunmehr der Entwurf für den Erweite rungsbau des Iohannlshespitals, dej- ien Durchiuhrung 1 2"0 0n0 .U kosten Wird, durch den aber auch 320 allen Leuten Unterkunft geschaffen wird, ierriggcirelll ist. und dog der Bau hoffentlich oalü in Angriff genommen werben kann, möchte ich in diesem Zusammenhänge nicht unerwähnt laßen Leider wird di« Freude. Lag nun in erweitertem Um iangc alte würdige Bürger Aufnahme im Johanni» hofprtal finden können, nicht unwesentlich durch die Tatsache beeinträchtigt, daß das Iohannishospital seit »em Jahre 1909 für Einkommen aus Grundbesitz 27 000 4t bzw. .10 000 .ck Steuern zahlen mich Was die Gesundheitspflege im allgemeinen an geht, so kann in.tgetcilt werden, daß di« Bäd er frage ihrer Lösung insofern nähergebracht war, den ist, als nunmehr das Projekt des Nordbades fertig vorliegt und die Zustimmung -es Bädrraus cchusies sowie der Deputation für das Hochbauwesen gefunden hat. Weiter hoben bereits Erörterungen über die Errichtung eines Flußbades am Rokrteiche Ivwie eines offenen Bades mit Licht- und Lufrvad im Osten stattgefundcn. Die aufgestellte neue Milchveriehrsord- nung hat leider noch immer nicht in. Kraft geletzt werden können, da die Entscheidung der Obcrlvhorden über die von den Milchproduzenten im B.scklvcrde wege erhobenen Einwendungen noch ausfteht. Um die Stadt mit fettreicher und tunlichst auch baklcrien armer Milch zu versorgen, sind mit bisher sechs Milch Produzenten entsprechende Abkommen getroffen war den, nach denen deren Milch und di« Ställe der stnn digen Aufsicht der Milchhngienischen Untersuchung-- anstatt unterstehen, der zur Ueberwochnng des Milch viehes ein Ämtstierarzt beigeordnet worden ist. Das Wohnungswesen ist ein Gegenstand ständiger und eingehender Erörterungen und Be ratungen auch in den letzten Zähren gewesen Der Gcjundheitsausschuß hat sich schließlich dahin ent schieden, den städtischen Körperschaften eine Neu organisation der Wohnungsaussicht in der Weise zu empfehlen, daß ein ehrenamtlicher pari tätischer W o h n u n g s o u s s ch'u st zur Unter stützung des Nates bei der Handhabung der Woh uungsaufsicht geschaffen werden soll. Zur Schaffung einer eigentlichen Wohnungsordnung hat man sich jedoch mit Rücksicht aus den unvermindert gebliebenen Mangel an Kleinwohnungen zurzeit noch nicht ent schließen können. Line entsprechende Vorlage kann demnächst erwartet werden. Seit Anfang 1909 sind im gemeinsamen Vor gehen init der Kal. Ämtshauptmannschaft Leipzig Maßnahmen zur Bekämpfung der Mnckenplage mit Entschiedenheit ergriffen worden. Im Sommer 1909 schienen diele auch einen merklichen Ersolg ge- bracht zu haben. Zur vergangenen Sommer in jedoch irot; bedeutender Erweiterung des Bekäinpfungsge bietes und Verschärfung der Bekampfuiigsmaßrcgeln die Müüenplage wieder besonders sühlbar ausgetre ten. Allerdings dürfte dieser Mißerfolg weniger in der anscheinenden geringen Wirksamkeit der ange wandten Mittel als in der außerordentlichen ,Zeuch trgkeit des letzten Sommers zu suchen sein, die die Bildung und längeres Bestehcnbleiben von Wasser lachen begünstigt und damit vor allein zu einer rege ren Entwicklung der Müclen M«getragen hat. E^> soll len deshalb jetzt nach vorausgcgangcner Verständigung mit der Amlshauptmannschalt init besonderer Strenge Vorkehrungen zur Vernichtung der Mücten während ihrer Ueberwinteruirg getrofscu werden. Die Viehzusuhr wie die Schlachtungen haben in den beiden Berichtsjahren der Stückzahl nach zu genommen. Von den einzelnen Schlachtvichgattuii gen waren jedoch im Jahre I!>09 Zulnhr wie Schlack langen der Schweine nicht uuwe>enilich hinter denen oes Jahres 1908 zurückgeblieben. Dosielbe Verhältnis 'st bei den Kälbern für das Jahr ll'Ic» zu verzeichnen. Zufuhr und Schlachtungen gestalteten sich in den Zähren 1M>8, 1909 und 19lO wie folgt: <tcicich»uiis dcr ^chlaürüc-re !uk»I> Z<t>lochtiin,-,<>i 1908 1909 1910 1908 1909 ! 19l0 Rinder Kälber Schafe Ziegen Schweine Pferdes 34bl 3708-1 :i87M 74301 78912 75000 ...3952 .'»<>6.13 6IE 320 .35« 300 219623 213812 :k26000 ! ' 3.3697' .35775 .37E 72144 76IN6, 7E, 50923 53847' 5<00c> 315 315 3'»> 207232 2015N 21200c > LN7 2639 M>, Tiere zus. :182846 3868« k! WIOOOj.366648.3708«' P<'8i >' Trotz der Zunahme der (Oejamtschlachtungen im Jahre 1909 blieb doch der auf den Kopf der Bevölte cung berechnete Fleischverbrauch um 0.70 hinter dein des Jahres 1908 zurück Zur das Jahr 1910 sind ähnliche Verhältnisse zu erwarten Dec läorlicbe Fleischverbrauch belief sich für den Kovf der Be oölkcrung auf rund 67 Kg. Daß wir der jetzt überall kühlbaren Fleischteueruug unsere volle Auimertjamkrit gewidmet Haven, auck durch Entsendung eines Sacbr erständigen nach Eng land uns zu unterrichte« versucht haben über die dort ainsicktlich der Einiubr aesrornenen Fleische-- getrofi neu Maßnahmen, ist Zhven in friicher Erinnerung. Es ist dringend zu wüujchen, daß die nor kurzem sei icns des Königlichen Ministeriums des Innern oer nnstolteien Bcsptcckungcn ui einem praktisch sübl baren Ecsolg vor allem in der Richtung sichren möcb ken. daß eine gewisse Stetigkeit in der Flc ischversoi- gung und damit auch in den Preisverbältnisien hei beigeführt wird. Ohne eine Aenderung der reichs gesetzlichen Bestimmungen über die Zleischbe'chav wird dies allerdings nicht möglich iein. dies lann aber nach der U.'berzeugunq sachverständiger Kreise erfolgen, ohne daß dadurch sanitäre Geiahrcn ent stehen. Solange derartige Maßnahmen nicht grtroj fen werden, ist kaum zu erwarten, daß dauernd eine im Interesse der allgemeinen Volkswohlfahrt drin gend notwendige Aenderung in den Preisverhältnissen eintritt Die Erschließung der Wälder in noch meirercin Umfange, als dies bisher möglich war, Hal den Rat eingehend beschäftigt In einer ausführ lichen Vorlage werken demnächst die Mittel hierzu er '«ten werden. Von günstigem Erfolge sind erfreu lrcherwcise die Erfolge begleitet gewesen, die die Be- ichaffung st a u b f r e i e r W a I d w c g c bezwecken. Sollten sich die bisherigen Erfahrungen bewähren, so steht zu hoffen, daß auch auf oft begangenen Wegen der Spaziergänger nur noch wenig belästigt werden ivird. Die S ck in u ck p l a tz c innerhalb ver Stadt find vermehrt worden. Di« Umgestaltung des Nafch- marktes ist bi« «lf de« Abschluß nach der Gri«- naischen Strafe, der hoffentlich auch bald gelöst fein wird, beendet. Der Volkhain in Sellerhausen und ier Schillerpark in Gohlis sind erweitert. .Zur die Beschaffung eines Platzes in R e n d n i tz ist der An lauf von Areal vorgesehen, was nächstens zur Vorlage kommen wird Lin« große Anzahl von Straßen find mit Bäumen bepflanzt. Knrz. es ist «heran Leben unü Fortschrcüren in unseren Anlagen zu bemerken, die fortdauernd eine Zierde unserer Stadt und die Freude der Einheimischen wie Fremden bilden. Durch die Aufstellung per drei Bronzen in der Nähe des Museums für di« bildenden Künste Haden ft« einen wertvollen Schmuck erhalten, dem bald noch der Frofchbrunne« auf dem Rabensteinplatze und ein Brunnen auf der Kreuzung des Barfußgäßchen» und der Großen Flcijchergafse folgen soll. Mit freudiger Teilnahme hoben wir alle die Fort- tchritte verfolgt, die der Bau de» Völkerschlacht denkmal» erfahren hat. Nunmehr läßt sich nach menschlichem Ermessen annehmen, daß e» zur hunden- lährigen Gedenkfeier in seiner mächtigen Größe voll enoel das Schlachtgefilde krönen wird. Von Inter esse wird e» Ihnen sein, daß die Stadtgemeinde drs jetzt an baren Zuwendungen 143 000 .tz, für Straßen,, Schleusen und sonstige Bauten sowie für di« Anlagen in der Rähe de» Denkmals rund 800 000 .tz. zu dem noch rund 120 000 .lll treten werden, also zusammen rund 1000 000 .tz aufgewendet hat. Außerdem sind noch rund >9 Hektar an Gelände zur Verfügung ge stellt worden. Wertvolle Vermehrungen haben alle unsere Atu feen erfahren dank hochherziger Schenkungen ihrer Gönner, reil» auch durch Ankäufe aus bereiten Mitteln. Unsere Museen sind dadurch auf eine Höhe cmporgestiegeu, daß sie die Aufmerksamkeit der Sach kundigen von fern und nah zu erregen beginnen und sie vielfach auch schon ein Anziehungspunkt sind für Fremde. Von immer größerer Bedeutung sind dabei die Ausstellungen geworden, die teils vom Kunst vereine, teils von den Direktionen unserer Museen veranstaltet werden. Einen guten Fortgang hat. nachdem dank deca Entgegenkommen des Vereins für die Geschichte Leipzigs, dessen wertvolle Sammlungen in den Besitz der Stadt übergegangen sind, die Gestaltung des stadtgeschichtlichen Museums genommen, so daß zu hassen steht, daß sich im Laufe des Herbstes die Tore unseres Alien Rathauses für die Freunde der Vergangenheit unserer Stadt öfsnen werden. Ich bin der frohen Zuversicht, daß unser stadtgeschichtliches Museum alsbald di« volle Liebe unserer Bürgerschaft erwerben wird, ihrer Unterstützung gewiß jein darf. Eingebendc Beratungen und bedeutungsvolle Ent schließungen erforderte die uns obliegende Fürsorge für unsere städtischen Theater. Bctracbtliche Opfer Haden wir bereits gebracht, und weitere zu bringen uns entschlossen, bestimmt, in unseren Theaicrn eine Pflegstätte echter wahrer Kunst zu erhalten und immer mehr auszubilden. Wenn unser Streben von Erfolg gekrönt wird, und unsere Bürgerschaft sich auch ihrerseits die Unterstützung und Pflege dieses Kunstinstituts angelegen sein läßt, jo wird das der jcbönite Lohn alle, unserer Arbeit sein. Und wenn ich zum Schlüsse, ehe ich das Gebiet der Kunst verlas«, noch der stolzen Freude Ausdruck gebe über das herrliche Gegenstück zu unserem Neuen Rat- hnnie. das uns Meister Lickt in dem Verwal tungsgebäude geschenkt hat. jo bin ich der Zn nrmmuna unserer ganzen Bürgerschaft gewiß. Wir baden zwar große, für unsere Verhältnisse sogar sehr große Opfer gebracht, atrer wir sind auch gewiß, in beiden Bauten den nach uns kommenden Geschlechtern enr Denkmal stacken, muiigsn Bürgersinnes zu hinter lassen. der fest wurzelt in der Vergangenheit, aber dabei auch mit Vertrauen blickt in die Zukunft unserer Stadt Anfang Juli hoffen wir das Verwaltungs gebände seiner Bestimmung übergeben zu können und wollen nur wünschen, dap es ncb alsdann in der Ver wendung ebenso praktinb erweist, wie wir dies rühmen können von dem stattlichen, von Künstlerhand errichteten Handelshof e. Seine rechtzeitige Fcri'gnellvng Vinnen der kurzen zur Verfügung freuenden Bau reit veoeulct neben dem vekuniären Er folg eine wesentliche Förderung unserer weltbekannten Mustermessen, eine Förderung, die wir auch sonst uns immer angelegen «ein lassen und auch künftig an gelegen jein lassen werden Für nn,ercn Handel und unsere Industrie bc merkenswerte üenecungen brachte auch in der oer gangencn Zeit die olewcroegesetzgeduna. Zu erwähnen ist das Gesetz gegen den unlauteren 2Bettbewerb vom 7. Juni 1909 und die nach Gehör der Handels und Gewerbekammer dazu erlassene Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschasr vom 20. Avril 1910. wonach für die I n v e n t u r - und Saison aus ver kaufe zwei bestimmte Zeiten im Jahre festgesetzt sind und für alle übrigen Ausverkäufe die Anzeige und Verzcichnispslicht vorgeichriebeu ist, um tatsächlich vorhandene Mißstände rnnlichst zu be jeicigen und das Ausoerkaufsmeien wieder in ge sündere Bahnen zu lenken. Die wirtschaftlichen Wirkungen des Tabak st e u e r g c s e tz e s vom l.'». Juli 1909 machten »ich auch für Leipzig bemerkbar. Von den dadurch ge schädigten Arbeitern konnten für etwa 150 Pcrloncn Unterstützungen erwirkt werden, die zum Teil aus Monate hinaus, zum Teil nur einmalig oder auf Grund wiederholter Gesuche wiederkehrend gezahlt wurden. Die mit größter Beschleunigung stets vor genommenen Erörterungen und schriftlichen Arbeiten erforderten in der Regel ganz erhebliche Milben Di« private Bautätigkeit, die sich seit mehreren Jahren in absteigender Linie bewegte, hat sich erst im letzten Jahre wieder leb hafter entwickelt. Während in den Jahren 1906. ->86, 1907 : 752 und tttzl«: 728 Neu- und Erweiterungs bauten fcrtiggestellt wurden, belief sich bereit Zahl im Jahre 1909 aus 669 mit 201t Wohnungen und 1910 auf 878 mit 2990 Wohnungen, darunter 326 Wohnungen mit 1 heizbarem Zimmer, 1032 Woh nungen mit 2 heizbaren Zimmern und 857 Woh nungen mit 3 heizbaren Zimmern. Demnach ist zwar eine Steigerung eiugetreten, es ist aber in diesem Ergebnis auch die Zahl der Neubauten mit enthalten, die in den neu einverleibtcn 6 Vororten errichtet wurden Anscheinend ist die andauernde Schwierigkeit der Bang» lderbeschaffung und der spateren Erlangung der Hnpotlnken auch jetzt noch die vorwiegende Ursache der geringeren Vautätigkeit. Der Entwurf des zweiten Teiles der Ortsbau ordnuna ist jo weit fertiggestellt, daß die Be ratungen hierüber demnächst beginnen können. In letzter Zeit sind die umfangreichen Erklärungen der zahlreichen beteiligten Stellen dnrchzuarbeitcn ge wesen. Ueber dre gemeinnützige Bautätigkeit ist zu erwähnen, daß in den beiden letzten Jahren in Leipzig-Lößnig 1t neue schmucke Wohnhäuser und an der --tadtgrcnzc in Leipzig Kleinzschocher um einen sehr ausgedehnten Schmuckplatz 31 neue Häuser er richtet wurden, letztere könne« indes erst 1911 be zogen werden. Zum Ab b r u ch überhaupt tarnen im ganzen Stadtgebiete im Jahre 1009: OK Gebäude mit 330 Wohnungen. 1910: 155. Gebäude mit 5b8 Wohnungen Ernste Prüfung ließen wir allen Maßnahmen angederhen. die geeignet erscheinen konnten, dem un zweifelhaften Mangel a,Kl«tn«obnunaeu abzuhelfe«. Wir habe« die Versuch« weiter fort gesetzt, städtische» Land im Grbbav zu vergeben. Wir haben Areal zum Verkauf ausgeboten mtt der Ver pflichtung. daraus kleine Wohnungen zu errichten. Wir sind bemüht gewesen, die Herstellung von Dach wohnun-en zu ermögliche« — erfreulicherweise, wie Sie gelesen habe«, mit Erfolg —, wie wir überbanpt den Bau kleiner Wohnungen durch Erleichterung der Bauvorschriften zu fördern bestrebt sind. Bei Auf stellung der Bebauungspläne juchen wir di« Kosten zu vermindern für die Beschaffung von Straßen, in dem wir für Wohnstraßen geringere Breiten und billiger« Ausfüllung vorsehen. Und ich hoff«, daß e» Ihre Zustimmung finden wird, wenn wir gemein nützigen Ballgesellschaften in ihren Bestrebungen, sei e» durch Ueberlasfung von Gelände, sei es durch Uebernahme von verlagsweisen Auswendungen, unter stützen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, in er weitertem Umsange kleine Wohnungen oereitzustellen. Jedenfalls darf jede Maßnahme unserer Forderung gewiß sein, die geeignet ist, unsere minderbemittelte Bevölkerung vor dem Mangel entsprechender Woh nungen zu schützen. Auf dem Gebiete der Schuloerwaltuas ist, was das höhere Schulwesen anlangt, zunächst die Ostern 1k«09 erfolgte Eröffnung desSchillerreal- gymnasiums an der Frickestraße zu erwähnen. Die Errichtung de» Gebäudes erforderte eine Bau summe von 5-18 600 .tz. Mit der Eröffnung dieser Schule ist, wie sich aus ihrem Besuche ergibt, einem wirklichen Bedürfnis entgegengekommen. Sie konnte gleich mit 212 Schülern in 7 Klassen eröffnet werden. Ostern 19l0 hatte sie bereits 11 Klassen mit 359 Schülern. Ostern 1911 wird die Zahl der Schüler und Klassen wieder steigen. Zu gleicher Zeit wurde im Gebäude der I. Realschule die Oberrealschule eröffnet. Ostern dieses Jahres sind aus dieser Schule nach gut bestandener Prüfung die ersten Abiturienten entlassen worden. Anlangend das V o l k s s ch u l w e s e n ist zu er wähnen, daß Ostern 1910 für die 19. Bezirks schule zu L.-Lulritzsch an der Anhalter Straße das neue Gebäude mit einer Bausumme von rund 450 000 .ck fertiggeltellt und bezogen wurde. In dem alten Gebäude der l9. Bczirksschule an der Delitzscher Straße wurde zur selbe» Zeit ein« neue Bürgerschule, die XVI Bürgerschule, eröffnet. Für die Hilfsschule »Ur Schwachbefähigte ist am Iohannisplatz mit einem Kostenaufwand von rund 300 000 .ck ein neues Heim fertiggestellt und Michaelis 1910 in Benutzung genommen worden. Eine Fülle von Arbeit aus dem (tzebiete des Volksschulwesens schuf die Einverleibung der sechs Vororte im Januar 1910. kamen doch dadurch 6 Be zirksschulen, eine höhere Bürgerschule und eine Fort bildungsschule mit 5 Direktoren, 135 Lehrkräften und 6363 Schulkindern, sowie 568 Fortbildungsschülern unter unsere Verwaltung. Gegenwärtig ist kein Schulgebäude im Bau be griffen, aber es wird in kurzer Zeit eine Vorlage über den Bau einer Bürgerschule im Süden der Stadt an der Lößniger Straße zur Entschließung vor gelegt werden. Außerdem wird es sich nicht um gehen lassen, an der 25. Bczirksschule in L Klein zschocher, ferner an oen Bezirksschulen in Dölitz, Möckern und Stünz je einen Anbau anzufügen, um der Ucdcrfüllung dieser Schulen abzuhelsen. Ebenso drängen die Verhältnisse im Nordwesten des Orrs- teils Lindenau auf einen Bezcrksschulneubau zuzu kommen. Angcstellt wurden in den Jahren 1909 und 1910 an den Volksschulen 3 Direktoren und 316 Lehrkräfte. In den Berichtsjahren sind 1 Haushaltungslchulen neu eingerichtet worden, so daß nunmehr in 13 städti schen Haushaltungsichulen sämtliche Schülerinnen der ersten Klassen unserer Bezirksschulen am Haus haltungsuiiterrichte tcilnehmcn. Es ist zu erwarten, daß der werktätigen Bevölkerung unserer Stadt reicher Segen aus dieser Einrichtung erwächst. Ostern 1910 haben wiz an der städtischen Schule iür Frauenberufe Fortbildungskurse für kaufmännische Gehilfinnen mit 71 Schüle rinnen eingerichtet Aus sein Umstande, daß nur einige wenige Schülerinnen im Lause des Jahres ausgetreten sind, ist zu schließen, daß sie sich bc währen, und sie sollen im nächsten Jahre fortgesetzt werden. Schon seit längerer Zen beschäftigt unseren Schulausichuß die Frage der N e u g e st a l t u n g d e s hiesigen öffentlichen Knadenfortbil- dungsichulwescns. Es handelt sich in der Haustljamc um folgende Punkte: 1s Einführung der dreijährigen Fortbildungsschulpslichi unter Beide Haltung von 6 Stunden Unterricht wöchentlich. 2s Ersotz des Sonniagsunlerrichts durch gleictuverti gen Taaesunterricht und Bcseittguilg des Abend Unterrichts. Is Beschaffung eigener Gebäude für die Fortbildungsschulen. 1s Anstellung hauptamtlicher Lehrer für die Fortbildungsschulen. 5s Angliederung oer Fachschulen an die öffentlichen Fortbildung-.- schulen. Wir glauben allgemeiner Zustimmung zu unserem Bestreben, unser Fortbildungsschulwescn wieder zu einem mustergültigen zu gestatten, ver sichen »ein zu können. In den letzten Iakren hat ,,ch immer mehr die Uederzeugung Bahn gebrochen, daß die Zahnpflege in der Jugend erheblich zur Erhaltung der Volksgeiund hcit beitragen wird. Es sind deshalb schon vielfach anderwärts Schulzahnkliniken entstanden oder in der Einrichtung begriffen. In einer bald zu erwartenden Vorlage wird beantragt werden, eine solche auch in unserer Stadt ins Leben zu rufen. Der Frage der Bekämpfung des Schmutzes und des Schundes in Kunst und Literatur widmen wir ständig größte Aufmerksamkeit. Die Schule wird in diesem Kampfe eine lcejondere Ausgabe durch Belehrung und Abgabe guter Bücher zu erfüllen haben. Nm dies zu erleimlern. haben wir zur besseren Ansge ftaltuug der Schülerbibliotheken in den Haushalt plan für 1911 für jede Schule 200 eingestellt. In gleicher Richtung bewegen sich, wie hier mit erwähnt sein mag. Erwägungen auf eine weitere Ausgestaltung unserer Volksbiblio- rhe ken, ne wird freilich nur möglich sein, wenn seitens der Stadt hierfür Opfer gebracht werden. Bei der Bedeutung der Frage für unser gesamtes Volks leben wird sich gewiß hierüber eine Einigung er zielen lassen. Die Frage der Einsühruna des ungeteilten Unterrichts ist vom Schulausschuß und dem Rat eingehend erwogen und beraten worden Das Ergeb nis ist in der jüngst bekanntgegebcnen Druckschrift daraelegt. .... Mit der wichtigen Frage der Reform des Elementarunterrichts hat sich der Schulaus schuß wiederholt eingehend beschäftigt. Nach gründ liche« Vorberatungen und im Einverständnis mit dem Königlichen Bezirksschulinspektör sollen von Ostern 1911 ab von einer Anzahl von Schulen, die in allen Stadtteilen verteilt liegen, Dersuchsklassen eingerichtet werden, sofern sich eine hinreichende Zahl von Kindern findet, deren Eltern sich mit diesem Versuche einverstanden erklären. Unsere städtische Armenpflege »mrde bn den Jahren 1909 und 1910 von 3 Grei» nissen wesentlich beeinflußt und zwar: 1) durch dte Novell« pim Neichrgeletze über den Unterstützuna». Wohnsitz, ts durch da« sächsisch« Ersetz über di« Für» forgeerziehung kam 1. 10. 1909 in Kraft getreten) und 3) durch die Aufnahme von Vorort««. Welche Wirkungen die Aenderung des Unter^ iitznnpzwohn- sitzgesctzes im einzrlncn haben wird, laßt sich heute noch nicht sogen, aber das ist gewiß und bereits jetzt fühlbar, daß ver Zweck de« ganzen Gesetze«, das platte Land auf Kosten der Stödte zu entlasten, auf die Haushaltpläne -er großen Armenverdände jein« schatten wirft. Die Zahl der D i st r i k t e hat sich von 91 am End« der Jahres 1908 — hauptsächlich durch die Einver leibung — auf 105 erhöht und muß am Anfänge des nächsten Jahre» um noch 1 vermehrt werden. Rund 1270 Gemeindemitglieder gegen 1113 am Anfänge de» Jahres 1900 widmen zurzeit als Distritlsvor- steher oder Pfleger dem öffentlichen Armenwesen ihre Dienste. Die Teilnahme von Frauen hat er freulicherweise zugenommen, und zwar ist ihre Zahl von 4 am End« des Jahres 1908 auf 30 gestiegen. In der offenen Armenpflege in die Zahl der Almosenempsänger-Parteien von 3630 am Ende des Jahres 1908 auf 3966 (Anfang November 19101 gestiegen. Insgesamt waren für das Armenwesen im Jahre 1009 aufzuwenden 3 602 618,75 auf den Kopf der Bevölkerung also 6,70 < gegen 2 616 971, - .L ins ge o.i.t und 5,23 .<t auf den Kopf nn Jahre 1905. Da die Einnahmen nur 1 306 918,88 betrugen, hatte die Stadt 2 295 669,87 — 15 203,75 mehr als veranschlagt — zuzuschießen. Ob der Abschluß des Jahres 1010 weniger ungünstig wird, steht noch sehr dahin, schon mir Rücksicht auf die großen Lasten der Fürsorgeerziehung und die wachsenden Ansprüche aus den Vororten. Im allgemeinen ist es aber nur natürlich, daß mit der Erweiterung und Vertiefung der Aufgaben unserer Armenpflege auch ihre Ausgaben steigen. Die Armen-, Pfleg- und Versorg häuser sind in den Berichtsjahren wiederum fort dauernd stark belegt gewesen. Die Erziehungs- und Pfleganstalt in Leipzig-Lindenau mußte durch die Hinzunahme und den Umbau des Hauses Hellmuth straßc 20 und durch einen anschließenden Neubau er weitert und zur Aufnahme einer größeren Anzahl von Pfleglingen eingerichtet werden. Die Zahl der Personen, die für eine Nacht Unter kommen im städtischen Obdach der Arbeitsanstalt suchten, und die Zahl der Personen, die für längere Zeit im O b d a ch l o s c n h a u s c untergedracht wer den mußten, ist in den Berichtsjahren sehr erheblich gewesen. Das städtische Obdach in der Arbeits anstatt hatte den größten Zuspruch 1909 am 16. Ja nuar mir 339, 1910 am 29. Iannar mit 261, den niedrigsten 1909 am 1. Juni mit ll. und 1910 am 16. Juni mit 41 Besuchern. Im ganzen wurde das städtische Obdach in An spruch genommen: 1W9 in 52 520 Fällen gcgcnnbei 36 413 Fällen im Jahre 1908, während auf das Iahe 1910 elwa 12 000 Fälle entfallen. Im Obdachlosen Hause wurden im Jahre 1909 1138 Personen und 1910 1221 Personen gegen 978 im Jahre 1908 neu au'genommen. Der höchste Bestand war 1909 am 25. September 267, 1910 am 14. Juni 326, der ge ringstc Bestand 1909 am 18. November 169, 1910 am 5. Januar 185 Personen. Erfreulicherweise haben sich bis jetzt die Befürchtungen, daß infolge des Mangels an kleinen Wohnungen die Zahl der im Obdachlosen Hause unterzubringenden Personen außergewöhnli-h zunehmen würde, nicht erfüllt. Am Ende des Jahres 1909 standen unter gcietz ttchcr Bormundschast rund 6600 uneheliche, sogenannic Ziehkinder, annähernd 800 auf öffentliche Kosten verpflegte, sogenannte Waisenkinder und rund 60» ehemalige Waisenpsleglinge. Die Zahl der hier unter gesetzlicher Vormundschaft stehenden Minder jährigen betrug also am Schlüsse des Jahres 1909 rund 8000, während bei der letzten Feststellung am 1. Dezember 1910 insgesamt rund 9000 Minderjährige unter gesetzlicher Vormundschaft standen. Unter Leitung des Hochbauamtes sind IN den Jahren 1909 und 1910 fertiggestvUr und dem Betriebe übergeben worden, außer den bereits erwähnten Schulbauten sowie den auch schon be rührten Bauten für die Heilanstalten, vor allem Dösen, im Südfriedhosc die Hauptkapelle mit west licher Kapelle und Arkaden. Feuerbestattungsanlage, UrnenhaUe und Freitreppenanlage, 2 Gewächshäuser der Gärtnerei mit einem Aufwande von 771 800 -ü. sodann das Beamtenwohngebäude der Heilanstalt Dösen mit 161570 .ts, der Festhallcnbau und die Fest dekorationen zum Univenitätsjubiläum mit 111 000 Mark, der Umbau der Dienstwohnung im Polizei gebäude zu Diensträumcn mit 46 032 tz. der Umbau des Einquartierungshauses X iür Krankenhaus zwecke mit 31 300 <«, der Arbeitsnachweis in der Münz gasse mit 16 956 ,<c, der Umbau der Georgenhallc: Cafö Reichskanzler mit 80 000 die Neueinrichtung des Theaterrestaurants mit 56 700 und die Um bauten in den Rittergütern und Gütern in Taucha, Pönitz, Sommerfeld und Plaußig mit 37 800 .tz. Von den vom Tteföauamte in den beiden letztverslossenen Jahren ausgeführten Arbeiten sind besonders die folgenden zu erwähnen: Die Fertigstellung und Betriebsiibergabe der D r a n denburger Straße nebst Brücke und Seiten straßen, des großen Verkchrszuges vom Innern nach dem Norden der Ztadi, wodurch einem allgemein empfundenen Verkehrsbedürsnisse entsprochen wurde. Ferner ist die im Verkehrsinteresse erforderliche bessere Verbindung zwischen den Stadtteilen südlich und nördlich der Thüringer und Wahrener Bahn linie durch den bauplanmäßiqen "Ausbau der Wiede- ritzscher. Breitenselder, Lindenthaler und Friedrich- Kärl-Ctraße nunmehr geschaffen worden. Zu er ledigen bleibt nur noch der Ausbau der Kaiser- Friedrich Straße, mit dem gleichzeitig die neue Straßenbahnlinie nach dem sogenannten französischen Viertel hergestellt werden soll, sowie der Ausbau und die Absenkung der Delitzscher Straßc zwischen der ist «las )lerlcmiti 6er tturenu* uuä badriksitlo n-6 6on ^tmunlleor- * znnen in dobem Kasus scbaillüch. . tt»rum ueixgv 50 viele Beamte nn<l Arbeiter bei rauem Wetter ru ttusten unck lleis« rkeit. 1 en meisten sind äie W^b orl- .1 «Kletten rur Tinäsruve 6e» Lll>tens sebon bekannt, lütten 8ie Ibren kolleren Oarum, «eun 8ie keine ba sv 8ovkt erkalten 8ie in allen 8potbekcn «liv 8ekuektel zn 1 Aarlc. 1 cpote: i> I^eipriss: kveel-^jiotbetze am )larkr 12. Xlkert-^votkeku. Lmü enstr. 1; Kn6>eas-Xix-tkeir«, Lecke 8il6- u. bloltkestr.; l cüsen-Kpotkoke, Halbs-be 8tr. 12: Lmborv-Kpotkeico, Walöstr. 14: ttermanoc-.^pot-elce. ^ronisnaö nstr. 0; ttireek-zipoldtbe, Lrimma-seker 8tew- vsr 28; ttok-^potkek«, ttaiaatr. 9- ckokanois-zpotk lce, OakelskerFeratr. 2; Lurprina-^potdelce, 8k»-rt>v«rto»- »tr. l-S; .>l-Krso-Kpotdelre. llnt'itrseker 8tr. 1; l'ao- »tnltev-.zpotkek«, staoetiUltse -teineeer 27: ko ancl-äpo- tdetze, t v>c« La^eraeke u. Krocktstr.: 8»'owooi^>pothcke, 6riii>m»ieebe 8«r. >7; >ov,!en-/ip«tk Ke, 8ü6^>'»kr l; iv 1»eer: ttak rtue-K, otkelc«; ia b.ntritriek: cknocn-^p<» tbetz'-; >v 6nbll«r 8ekll er Apotheke o. Wett o-Xpornell»; in lllocken»«: Oarol» Kpoidoice; io lllSekei-n: VMedev- Xnatdelrs; io Dimosckorl: Kpvrk-b« voo 0. bl-fer: w in Kencknlt-i: kis-nnrck .Xpotkeko u 61 t-.Xpstlieks: in Tiiunkercs: 8c bvanen-.Xpo tkvke; in Lsebaekerr Lüroer-^potkeke, «2reu»izer»te. 1: i» D3«ev-tipotbelce; i» AeiiWbnt: ^potbvtze voa t b. I-appe »an««
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)