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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191011166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19101116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19101116
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-11
- Tag 1910-11-16
-
Monat
1910-11
-
Jahr
1910
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Tagesltmmik. Berliy, 15. November. (Ei« unbespannter Wagens fuhr heute vormittag in den Vorderperron eines vollbesetzten Straßenbahnwagens und verletzte zwei dort stehende Personen derartig schwer, daß sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Nixdors. IS. November (Nach Unter schlag u n g v o n 20 OVO ist der in der Hertzberg- straße 18 wohnende Bauunternehmer Richard Zwicker gefluchtet. Hamburg, 15. November. (Ein starkes See beben) wurde vor kurzem im Atlantischen Ozean beobachtet. Vor einiger Zeit bereits gelangte von dem deutschen Dampfer „Aldingia" die Nachricht nach London, daß er auf seiner Fahrt von New Park nach Jamaica ein starkes Seebeben erlebt habe. Heute nun meldet der Kapitän des Dampfers „Ca dillac", der eben von Rotterdam in Philadelphia angekommen ist, daß er in der Mitte des Atlantischen Ozeans einen außerordentlich heftigen unter- irdischenAusbruchbeobachtethat. In der Morgen dämmerung rollte plötzlich eine mast hohe Woge heran, vor der es kein Entrinnen gab. Alle Mann, selbst die Heizer, kamen an Deck, um hier die Katastrophe zu erwarten. Der Kapitän hatte jedoch die „Cadillac" mit dem Bug gegen die Woge ge richtet, so daß diese wenig Widerstand fand. Die ..Cadillac" wurde hochcmporgeworfen, glitt dann aber verhältnismäßig sanft in die hinter der Welle hertosendc Flut hinab, die das Deck überschwemmte und alles, was nicht ganz fest war, hinwegspülte. Das Wasser ringsum zischte und sprudelte, als ob es kochte, und da und dort stieg es wie ein mächtiger Springbrunnen empor. Tausende von Fischleichen tauchten später aus der Tiefe auf. 8t. Frankfurt «Main), 15. November. «Aus der Irrenanstalt) ist ein gefährlicher Verbrecher, Eduard Wenzel Czapekaus Chicago, entsprungen. Czapek wurde vor einigen Monaten hier verhaftet, weil er eine Briefmarkensammlung im Werte von 35000 erschwindelt hatte. Er sollte dem nächst nach Oesterreich ausgeliefert werden, wo er noch acht Jahre Kerker zu verbüßen hat. Lt. Offenbach (Main), 15. November. (Verschwun den.) Unter bis jetzt noch nicht aufgeklärten Um ständen ist seit Freitagabend die 15jährige Kon toristin Anna Göbig verschwunden. Das Mädchen wurde zuletzt in der Kaiscrstraße gesehen, non da ab fehlt jede «pur von ihr. Straßburg, 15. November. (Gun Morjen, Herr Lenz!) Ein artiger Garnisonscherz wird der ,'Oberelsässtfchen Tagesztg." aus Mülhausen erzählt. Dieser Tage war Exzellenz v. Deimling aus Frei bürg nach Mülhausen gekommen, um die Rekruten zu besichtigen. Lange vorher wurde mit den neuen Landesverteidigern der Gruß eingeübt, mit dem der gestrenge Herr empfangen werden sollte. Gerade so, wie später der Parademarsch „eingeübt" wird. ..Guten Morgen, Eure Exzellenz!" so sollte es beim Erscheinen wie aus einer Kehle erschallen. Lange aber wollte es in einer bestimmten Kompanie nicht klappen. Dem kommandierenden Feldwebel erscholl der Ruf nicht rasch, nicht schneidig genug, und so quälte er seine Leute fast bis zur Heiserkeit ab. Da, als es fast nicht mehr gehen wollte, kam einem Marsjünger der rettende Gedanke: „Schreit doch ein ach: Eu n Morjen, Herr Lenz!" lief es plötzlich die Reihen entlang. Und steh, das Gesicht des Feld webels heiterte sich auf, jetzt donnerte der Gruß mit dem erwünschten Schneid. Alles strahlte, erst recht am Besichtigungstagc . . . und Herr v. Deimling am meisten. Er ahnte freilich nicht, daß ein Teil seiner „Jungen" aus ihm einen ganz schlichten Herrn Lenz gemacht hatte. Beuthen (Oberschl.), 15 November. (Gruben- e rvlosron.) Auf dem Schacht „Ida" der den Hohen lahewerkcn gehörigen Gcorggrube riß gestern nach mittag bei Beförderung von Sprengstoffen in die Grube die Seilfahrt. Infolge Aufschlagens der Fürdcrschale explodierte der Sprengstoff, und der Schacht wurde teilweise zertrümmert. Wie es beißt, sind fünf Bergleute verunglückt. Paris, 15. November. (Die verkauften Kirchen glocken.) Die Gemeinde von Ahun ist in Empö rung über ihren Pfarrer, der das schöne, aus vier alten Glocken bestehende Geläute der romanischen Ortskirchc einem Bronzegießer für 300 Fr. verkauft hat. ohne zuvor die Dorfbehörde zu verständigen, freilich hatte er zuvor von einem Gönner der Kirche > re Stiftung zweier neuer Klocken bewirkt, die in «eierlicher Weise eingeläutet worden waren. Der Maire der Gemeinde ließ die bereits weggeschafften alten Glocken am Bahnhofe von Busseau mit Be schlag belegen, im Triumph wieder nach dem Dorfe zurückführen und hängte dem Geistlichen, der so willtürlich mit Eemeindegut umgegangen war, einen Prozeß an den Hals. Var,», 15. November. (Neuerungenim Pariser Nachtverkehr.) Die Stadt Paris erhält eine große Perkchrsneuerung. Von morgen ab werden zwei Nachtautodusse, die zwei Fahrten auszuführen haben, in den Dienst der Nachtwandler gestellt, die bisher von 12'/, Uhr nachts ab entweder auf ein Mietfuhrwerk oder auf Schusters Rappen für den Transport ihrer werten Persönlichkeit angewiesen waren. Die beiden Nachtautobusse nehmen als ihren Ausgangspunkt die Rue du Croissant, das Zeitungs äeriel unweit der Börse, und fahren von da nach Montmartre. Pari», 15. November. (Ein mysteriöser Schuß.) In der Nähe von Lemans wurde gestern die Leiche eines ehemaligen Kerichtsarchivars namens Papin, der sich zuletzt als Kommissionär beschäftigte, in der Nähe einer ihm gehörigen Be sitzung mit durchschossenem Gesicht ausgefunden. Pavin hatte sich aus Lemans aus dem Zweirad nach der Besitzung begeben. Ein Freund fand ihn mit der Schußwunde auf dem Wege liegen. Er versuchte noch zu sprechen, verschied jedoch vor den Augen de» Freundes. Pest, 15. November. (Pistolenduell zweier Knaben.) In der Ortschaft Tsanad Palota hat zwischen zwei 15jährigen Knaben, Anton Percky und Stephan Solvmocki, ein Pistolenducll stattgefnnden. Nach viermaligem Kugelwechsel stürzte Percky ins Herz getroffen tot zusammen. Solymocki wurde dem Jugendgerichtshof übergeben. Rom, 15. November. (Der Tenor als Klepto mane.) Der Tenor Carlo Albani, der gegenwärtig in einem Theater in Turin singt, wurde verhaftet. Die Polizei fand in seinem Koffer eine Menge aus dem von ihm bewohnten Hotel gestohlenen Silber zeuges sowie Servietten aus vielen Restaurants Turins. Es scheint sich um einen Kleptomanen zu handeln. Tula, 15. November. (Tolstoi schwer erkrankt.) Der Zustand des in Ästapowa erkrankten Grafen Tolstoi wird von den Aerzten als sehr ernst bezeichnet. New Park, 15. November. «Totschlag beim Fußballspiel.) Die Auswüchse des amerikanischen Fußballspiels werden durch Anklage eines Mitgliedes der Bethany-Fußball-Eesellschast in Wheeling wegen Totschlags gekennzeichnet. Thomas McCoy hat sich demnächst zu verantworten, weil er Charles Munt vom West Virginia University Club am Sonntag während eines Wettspiels niederschlug, so daß der Getroffene nach wenigen Stunden starb. Zwischen beiden Fußball-Pereinigungen bestanden scharfe Gegensätze. Das Spiel setzte nach einem Zu fchauerberrcht mit größter Heftigkeit ein, und mancherlei persönliche Reibereien kamen dabei zum Austrag. Munk wollte den Ball gerade einem Vorderspieler zudringen, als McCoy von der Seite angerannt kam und ihn mit einem Faustschlag an den Kopf niederstreckte. Dann holte er aus und trieb den Ball wieder zurück. Der Unparteiische veranlaßte sofort den Abbruch des Spiels. Auf seine Veranlassung wird sich auch der rode Sportsmann vor dem Gericht zu verantworten Haven. * Ein hochherziger Turuersmanu! — Der Braun schweiger Männer-Turnverein hat jetzt von dem Herzog!. Amtsgericht die Nachricht erhalten, daß ihm von dem verstorbenen Geh. Kommerzienrat Dr.-2ng. Iüdel „zur Erleichterung für die Erfüllung seiner Aufgaben und um seine Bestrebungen auch in un günstigeren Zeiten zu verfolgen", laut dessen letzt williger Verfügung ein Vermächtnis von 30 000 ./( zugefallen ist. Der Berstorhene, der in so hochhcr ziger Weise den Verein bedachte, gehörte diesem seit 25 Jahren als Vorstandsmitglied an uud hat an den Vereinsbestrebungen trotz seiner sonstigen viel seitigen Inanspruchnahme den lebhaftesten Anteil genommen. Möchten doch auch anderwärts den deutschen Turnvereinen in gerechter Würdigung ihrer Bestrebungen um Heranbildung und Erhaltung eines an Geist und Körper gesunden Geschlechts solch edclsinnigc Förderer erwachsen! Kunst unü MNenlchslt. psul Seyle. Von Ludwig Fulda. Wenn durch den Hain der deutschen Dichtung leise Ter Pilger wallt mit ehrfurchtsvollen Schritten, Grüßt aus dem Laub em Tempel ihn, umglitten Von heitrer Anmut, recht nach Griechenwcise. Als ob in seinem lichten Zauberkreise Sich Nord und Süden um die Herrschaft stritten Umgrünt ihn Eich und Lorbeer, und inmitten Des Giebels steht in goldner Schrift: Paul Heyse. Und tritt wie aus der Seligen Gefilde Der Gast ins Innere, sieht er thronend walten Die Götterdrefheit Form und Maß und Milde. Ein reines Feuer, ewig wachgehalten. Loht vom Altar, und aus belebtem Bild« Löst sich ein Kranz von atmenden Gestalten. Dem Tröger des Nobelpreises widmete Ludwig Fulda obiges «Gedicht, das wir der soeben in Meiler Auslage bei Calla in Stuttgart erschienene« Gedichtsammlung Ludwig Fuldas .Melodie»' entnehmen. Der stark vermehrte, 20 Pogen umfassende Band enthält köstliche Perlen. * * Fritz Anders h. Von den gemüt- und poesievollen Schriftstellern, die uns der deutsche Pfarrerstand be scherte, ist wieder einer dahingegangen. Zn Athen stedt bei Heudeber, wo er als Pfarrer und Kreis- fchulinspektor amtierte, starb gestern Max Allihn, unter dem Pseudonym Fritz Anders, bestbekannt durch seine humorvollen und gemütstiefen, schlichten Skizzen aus dem deutschen Volksleben, „Duttmüller und sein Freund", „Das Duett in As-Dur" u. a.. die (bei Fr. W. Grünow in Leipzig erschienen) sich eines großen Leserkreises erfreuten. Allihn war ein geborener Hallenser, er hat auch in Leipzig studiert und wirkte seit 1885 als Pfarrer in Athenstedt. Neben seinen literarischen Neigungen trieb er Dürer- studien, schrieb ein Werk über Theorie und Praxi» des Orgelbaues, auch einen Wegweiser durch die Harmouiummusit und eine gemeinverständliche Dar stellung der Amateurphotograpyie. Allihn stand im »>0. Lebensjahre. Freunde schlichter, «einsinniger Erzählungskunst werden die durch seinen Tod ge rißene Lücke schmerzlich empfinden. * Versteigerung de» Kainz-Nachlajjeo. In Ru dolph Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin kW 83, Kochsrraße 28/29, wird am 29. und 30. "November 1910 der Nachlaß des verstorbenen Hofschauspielers HosephKainz versteigert. Joseph Kainz war kein Sammler wie es Matlowsky gewesen ist: sein Nach laß enthält keine eigentlichen Museumsstücke, init Ausnahme eines glücklichen Erwerbes, der sich als van Dyck herausstellte. Es sind alles Objelre, die zu seiner persönlichen Geschichte gehören: pe geben den dekorativen Rahmen zu der glänzenden Existenz, die dieser Grandseigneur des Theaters führte. Sein Arbeitszimmer in Not und Gold hatte die schwere Pracht der Louis XTV. Zeit, eine Neigung, die er von seinem königlichen Freunde Ludwig von Bayern angenommen hatte. Von diesem stammt u. a. die berühmte Zigarrenspitze, in ihrer monumentalen Ausdehnung mehr zum Ansehen als zum Gebrauch, mit der von acht Pferden gezogenen Equipage des Sonnenkönigs in Elfenbeinschnitzerei. Das Eßzimmer batte schwere deutsche Renaissance, der Salon einen leichten graziösen Louis XV. Charakter, das Schlaf zimmer dagegen die körperlich traulichen Formen der Alt-Wiener Biedermeierzeit. Das Ganze diente dem Bedürfnis und dem Geschmack eines vornehmen Privatmannes. Den berühmtesten Schauspieler seiner Zeit verherrlicht ein stattliches Kniestück von Georg Ludwig Meyn, dem der Künstler den Hamlet- Charakter gegeben hat. Aus derselben Berliner Zeit stammt eine Zeichnung von L. W. Alters, die Kainz im vertrauten Kreise am Kaffeetisch plaudernd dar stellt. Kainzens Interesse an der Theatergeschichte vertreten Wiener Lithographien aus den hcroiscben Zeiten des alten Burgtheaters. Er besaß die Hogarthschen Stiche, die Earrick in seinen Shake speare-Rollen verewigen, darunter Richard HI., den Kainz selbst diesen Winter spielen wollte. Es sind die Kostüme da, in die er die Schlankheit seines Hamlet, seines Romeo kleidete, die Laute, mit der er sich als Mephisto begleitete, viele Erinnerungen seines künstlerischen und privaten Lebens, huldigende Geschenke und Widmungen, von Freunden und Be wunderern dargebracht, wie er selbst mit fürstlicher Freigebigkeit zu schenken pflegte. Ein Katalog wird nicht herausgegeben, dagegen findet die Ausstellung am 27. und 28. November von 10—2 Uhr in den Räumen des genannten Institutes statt. * Die Segantini-Auktio» in Berlin. Gestern be gann bei Lepke die Versteigerung der Segantini- Sammlung aus dem Besitz des Alberto Grubicy in Mailand. Es kommen 38 Bilder und Zeichnungen des Meisters zum Ausgebot. Um die Hauptstücke der Sammlung, die „Liebesgöttin", die „Kllrbisernte", den „Ziegenkopf", die „Morgenstunden" und den galoppierenden „Schimmel" dürfe sich ein lebhafter Kampf entspinnen. * Paul Heyse hat, wie uns aus München gemeldet wird, der schwedischen Akademie in Stockholm wissen lassen, daß er infolge seines hohen Alters den Preis leider nicht persönlich in Stockholm in Empfang nehmen könne. * Denkmäler deutscher Kunst. Als Anfang zur Verwirklichung des großen Programms, das sich der deutsche Verein für Kunstwissenschaft mit der Veröffentlichung der deutschen Kunstdenkmäler der Vergangenheit als Gegenstück zu den Konuiaent« ftermaviso distorie» und pneckÄT0ßsic» gesetzt hat, be gannen jetzt in vier eingerichteten Abteilungen die Arbeiten. Professor Dr. Clemen (Bonn) hat mit den Vorarbeiten für die Publikation der mittelalterlichen Kaiserpfalzen eingesetzt. Prof. Dr. Adolf Goldschmidt (Halle) hat dieArdeiten für einKorpus der karolingischen und romanischen Elfenbeinarbeiten, mit denen er sich seit Jahren beschäftigt und die er dem Verein zur Verfügung gestellt hat. so weit abgeschlossen, daß mit dem Druck der Tafeln begonnen werden konnte. Unter der Leitung von Professor Dr. Max Dvorak (Wien) stehen zwei Abteilungen, für die Dr. Wilhelm Köhler und Dr. W. Zimmermann als Mitarbeiter gewonnen wurden: dessen Aufgabe bildet ein Korpus sämtlicher Miniaturhandschriften der Völkerwande rung und der karolingischen Zeit. Als Anfang der Veröffentlichung der Kunstwerke aus späteren Perio den der deutschen Kunst wird demnächst eine Gesamt- Veröffentlichung der Handzeichnungen Hans Holbeins des Jüngeren erscheinen. * Professor Artnr Bolkmaau, der bekannte Maler und Bildhauer, will seinen Wohnsitz in Rom auf geben und nach Deutschland übersiedeln. Voraus sichtlich wird sich der Künstler in der Frankfurter Gegend niederlassen. * Das Programm de« Mailänder Scala ist jetzt zusammengestellt und umfaßt acht Opern, zwei Balletts und vier große Konzerte. Kurz vor Weihnachten wird die Saison mit dem „Siegfried" eröffnet. Bald darauf soll „Simon Boccanegra" von Verdi folgen, und als dritte Aufführung ist die „Heimliche Hochzeit" von Limarosa vorgesehen. Die erste Uraufführung wird „Ariane und Blaubart" von Paul Dukas bilden, als fünfte Einstudierung ist die „Sappho von Pacini in Aussicht genommen, die seit dem Jahre 1878 in der Scala nicht mehr gegeben worden ist. Aber die Sensation der Saison wird wohl die italienische Premiere de» „Rosenkavalier»" von Richarv Strauß bilden. Eine Oper „Die Echneeblume" von dem Italiener Filiasi wird folgen, und Len Abschluß soll Geunods „Romeo und Julia" geben. Das Ballett Programm gipfelt in dem Gastspiel des Kaiserlich Russischen Balletts, das „Kleopatra" und die „Scheherazade" in Mailand bringen wird » Hochschulnachricht. Privatdozent Amtsrichter Prof. Dr. Max Fleischmann in Halle, Heraus geber des Wörterbuches des deutschen Staats- und Derwaltungsrechte«, wurde mit der kommissarischen Verwaltung des Extraordinariats für öffentliche-, Recht an der Universität Königsberg an Stelle des Prof. Lukas beauftragt. Sus LkMens Umgebung. * Halle, 15. November. (Verbot.) Die hiesige Polizei hat im Gegensatz zu früheren Jahren sämt liche für den Bußtag angesagten Rezitationen, auch solche biblischen Inhalts, verboten. * Hirschberg a. d. S., 15. November. (Tödlicher Unfall.) Der Kraftwagenführer Paul Müller der Lederfabrik Hirschbera ist am Sonntag mit seinem Wagen verunglückt. Er erlitt einen Schädelbruch, an dem er am Montag starb. verelnsnschrlütten. In der Theosophiicheu Grsegschast Leip»ig (I- T. V), Biumengasse 1», 1, spricht tu öffentlicher Versammlung: Donnerstag. de» 17. November, abends 8Z» Uhr, Fra» V. Reich-Gutzeit über: „Tut Butze, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!" Sonntag, den 20. November, abends 8>4 Uhr, spricht dieselbe Rednerin über: „Wie entwickeln wir die Tugend?" Im (thriftlichcu Verein junger Manner, Johannisplatz 3, hölt beute, Bußtag, den 16. November, abends 8 Uhr, Herr üvnigl. Musikdirektor Röthig einen Vortrag über: „Der Evangelimann in Oesterreich!" Jedermann ist w ilkommen und dec Eintritt frei. Jüngliugöverrin (Verein junger Männer, Lelpzig-Reud- irttz) veranstaltet heute (16. November), abends 8 Uhr, im «Kroßen Vsreinsfaal, TSubchenweg 14, eine Versammlung snr junge Männer. Herr Dr. med. Nasenlöcher aus Taucha wird einen Vortrag halten über das Thema: „Wohin gehen wir?!" ES wird dies ein Vortrag sein, dem jeder junge Mana Inter este entgegewbrtnge» wird, darum ist jeder junge Mann hee^ lich eingeladea. Der Eintritt ist frei. Sitllichkeitöband „Wethe» «re»»". Nm Bußtag (16. No- venkber), nachmittags >44 Uhr. hält der Bund «ine ArbeitS- konferen» für sämtliche Leipziger Mitglieder und Freunde ob. Dls Versammlungslokal hat der Jugendbund s. E. S. seins Räume, Nürnberger Strotze 21, p , freundlichst zur Ver- iügung gestellt. Die Tagesordnung enthüll einen Vortrag von Herrn Student Rosen Hauer mit anschließender Diskussion und eine religiSf« Ansprache von Herrn Stadtmissionar Rapp. Freunde der SiitkichkeitSsach« sind willkommen. Der Ein tritt ist krei. i° Verband »er Deutsche» AettungSbeamte» (Sttz Leipzig), (Gründung eines VrtSverein« Groß-Berlin.) Dm Sonntag, den 18. d. M., fand in Berkin in den Jndustrie-Festsälen eine Versammlung der Berliner ZeitungSbeamtrn Natt, zu der auch die Mitglieder des DerbandsvorstandeS an» Leipzig er schienen waren. Nach einem Bericht über die Zwecke, Ziele und bisherige Entwicklung des Verbandes der Deutschen Heitnngsbeamten, der da« verbandSvorfftzenden Herrn Mor Hertel au» Leipzig erstattet nmrde, meldeten sich eine Dnzabl Redner des „Zentralderbandes kaafnränntscher Angestellter", di« mit einer größer« Dnzahl Mitglieder des Zentralber- bandcs zu der Versammlung erschienen waren. Dieselben versuchten mit allen Mitteln die Gründung eines OrtSvercins Berlin zu verhindern. Schließlich brachten sie eine Resolution ein, dahingehend: di« Versammlung möge sich gegen die Gründung eines OrtSvereins Groß-Berlin des Verbandes der Deutschen Zeitungsbeamte» auSshrechen. Die Resolution wurde jedoch mit Stimmenmehrheit abgelehnt, und daraufhin die Gründung deS Ortsverein» beschlossen, der dann mit einer vorläufig« Mitglieder zahl von 60 ZeitungSbeamten ins Seb« ger»fen wurde, vet de« groß« Interesse, welches die Berliner Zeitungsbeamten dem Verband und der Stan desorganisalion entgegen bringen, uud bei der großen Rührig keit des gewäblten Vorstandes ist anznnehmen, daß sich in kurzer Zeit die Mehrzahl der Berliner Zeitungsbeamten dem Verband anschließen wird. MS Vorsitzender des OrtSder- einS Berlin ist Herr F. Vohlmann, Charlottenburg. Röntgen straße 7» gewählt worden. Bei dieser Gelegenheit soll noch erwähnt werden, daß in letzterer Zeit Ortsvercine des Ver bandes, außer den schon länger bestehenden in Leipzig und Dresden, in München, Hamm. Halle a. G., Hamburg und (hörlitz gegründet wurden, und daß die Gründung weiterer vrtSverrin« in größeren Stödten bevorsteht. Der Verband ist also ans dem besten Wege seiner weiteren Entwicklung be griffen und bildet sich immer mehr zu einer lange entbehrten StnndeSdertretung der Deutsch« Leitungc>heamten aus. »Kinder- kosl. sssnt0re»g«n6 deutSkete kklstfUNN. 01s Klacksr geckslksn eorrllgllel, cksdal unci lelckan nickt rm Ver^nuMttSrung § nncn^ s- IPehmen Sie I D täglich ein Likörgläschen Dr. Hammels H Haematogen unmittelbar vor der Haupt mahlzeit! Ihr Appetit wird reger, Ihr D Nervensystem erstarkt, die Mattigkeit ver- » schwindet und körperliches Wohlbefinden stellt sich raschcst ein. Warnung! Man ver lange ausdrücklich den Namen Dr. Hammel. W Vortsillialis Luesdsis tvr O leppioke, lisok- unä vivanäsekon, Mds^totke, Portieren .. Oaräinon, 8tore8, Vitra^en, lülle unä 8pann8totke :: besondere Lenetitung verdienen die billigen kreise und die grosse ^.usvvnbl in jedem Artikel. K. ll. Lokrocklsr ^oumurkt 31/33.
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